Beiträge von Fenjali

    Ein alter, weiser Hund wird Dich weniger überfordern als ein Welpe und Junghund...

    Hier noch ein Buchtipp: Die Weisheit alter Hunde (Affiliate-Link)

    Die Autorin des Buches schreibt davon, wie die eigenen Hunde alt werden, sie schreibt von einer jahrelang gewachsenen Bindung. Nicht davon, dass man losgehen und irgendeinen fremden alten Hund aufnehmen soll, weil die ja so dankbar seien.

    Mein erster Hund war ein alter "Wanderpokal", der sich auf nichts mehr richtig einlassen wollte. Er war relativ unkompliziert, aber es kam auch keine richtige Freude auf. Er fand mich ok, aber mehr auch nicht. Als wir seinem früheren Herrchen mal begegnet sind, hat er sich so gefreut, dass ich ihn kaum wiedererkannt habe. Das ist ein maximal deprimierender Einstieg in die Hundehaltung. Im Alter geht es ja auch mit den Krankheiten erst richtig los und wer Pech hat, ist ein paar Monate oder Jahre Dauergast beim Tierarzt, bevor der Hund dann stirbt.

    Da ist es schöner, der Hund ist anstrengend, aber es ist auch im Herzen deiner und nicht nur auf dem Papier.

    Kann man in dem Fall nicht wissen, wenn man es nicht macht. "Ein wenig Realität" geht halt nicht. Denn die Realität wäre der konkrete Hund, an den man sich binden will - oder eben auch nicht. Ignoriert sie die Zweifel und es entsteht eine Bindung, werden die Zweifel verschwinden. Ignoriert sie die Zweifel und es entsteht keine Bindung, werden die Zweifel wiederkommen.

    Nimmt sie erstmal einen Gassihund, es entsteht eine Bindung und sie nimmt dann einen Welpen, kann das mit dem Welpen wieder ganz anders aussehen. Nimmt sie einen Gassihund und es entsteht keine Bindung, hat sie vielleicht keine Lust mehr auf einen eigenen Hund, auch wenn es mit dem eigenen schön geworden wäre.

    Die Frage ist vielleicht weniger "wie sehr will ich das?", sondern "kann ich mich darauf einlassen und das beste daraus machen?"

    Über den ganzen Stress, den die Hundehaltung nun mal auch mit sich bringt, über all die Zweifel, die auch dazu gehören, hilft in der Regel vor allem eines hinweg: Das Wissen, dass es einem das wert ist.

    Ja, das existiert mMn nicht abstrakt, sondern mit der Bindung an einen konkreten Hund bzw. zumindest der Bereitschaft dazu, sich auf eben diesen einzulassen.

    Raten kann man da schlecht etwas.

    Zu sehen, freu ich mich auch bei Regen darauf mit dem Hund zu gehen?

    Also ganz ehrlich: Wer freut sich denn schon auf JEDES Gassigehen? Ich kenne niemanden, der nicht auch mal KEINE Lust hat und sich überwinden muss. Ist halt so. Ein Hund erfordert auch ein bisschen Disziplin. Da kannst du nicht gemütlich den ganzen Sonntag im Bett bleiben wie mit einer Katze, die sich praktisch von alleine versorgt. Sondern da ist dann ein Wesen, das etwas von dir verlangt. Und wenn du das nicht gewöhnt bist und man dir das vielleicht sogar madig gemacht hat (der Kinderwunsch nach einem Hund wird ja gerne niedergeschlagen mit dem Hinweis, wie problematisch das alles ist), kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht so einfach ist.

    Vielleicht gibt es in diesem Fall ja auch noch eine "Zwischenlösung", mit der du besser leben kannst? Immerhin gibt es zwischen eigenem Hundewelpen und nix mehr mit Hunden zu tun haben ja noch so einige Möglichkeiten. Zum Beispiel im Tierheim als Gassigängerin erst mal Erfahrungen damit sammeln, wie das Zusammensein mit einem Hund so ist?

    Sie hat ja keine Angst vor Hunden, sondern vor der Verantwortung, wenn ich das richtig verstanden habe. Könnte man jetzt sagen: Nimm doch erstmal eine Katze oder einen Gassihund. Aber das ist nicht dasselbe, bzw. wäre eine Ausflucht. Wenn man da durch will, muss man sich der Angst stellen.

    Das ist jetzt nur mal so aus der Hüfte geschossen, ich kenne die TE ja nicht.

    Dazu fällt mir der Klassiker von Fritz Riemann ein "Grundformen der Angst". Laut Riemann gibt es 4 Grundformen, auf die jede Angst zurückzuführen ist, darunter die Angst, sich festzulegen. Das scheint mir hier der Fall zu sein. Die Frage ist, ob man daran etwas ändern will oder ob man es dabei belassen und sich von der Angst bestimmen lassen will.

    Ich füttere nach der ABAM-Methode. ;-)

    Nur selten gibt es Fertigfutter, weil ich Produkten grundsätzlich nicht traue, die für Hunde verkauft werden. Aus dem gleichen Grund gibt es auch kein Barf (zusätzlich zu hygienischen Aspekten). Ich koche gerne selbst, weil ich dann weiß, dass kein Abfall, sondern frische Lebensmittel, Kräuter und Öle drin sind, weil mein Hund es sehr gerne mag und es auch besser verträgt als Fertigfutter. Gut gefällt mir auch, dass die Ernährung abwechslungsreich ist. Es gibt fast jeden Tag was anderes und meistens bekommt sie auch noch etwas von dem ab, was ich für mich mache (halbes Frühstücksei, Stückchen Käsebrot, halber Apfel, usw.).

    Am liebsten sind mir freilaufende Hunde, sofern verträglich. Wenn nicht, oder wenn er aus anderen Gründen nicht ableinen kann, ist mir am liebsten, wenn der andere Hundehalter die Leine kurz nimmt und so weit wie möglich Abstand hält. Kontakte an der Leine oder mit zu kleinem Abstand sind selten erfreulich, außer wenn sich die Hunde kennen und mögen.

    Rechtlich ist so ein Vorgehen sicher angreifbar, denn so gesehen ist der Hund ja eine Ware. Aber was man darf, sei mal dahingestellt.

    ICH würde damit rechnen, dass die Hunde da in einem sehr schlechten Zustand sind und ICH würde nicht mit einer ungeschönten Beschreibung von denjenigen rechnen, die sie dort rausholen wollen. Und wenn MEIN Motiv wäre: Ich will dem helfen, egal, als was für ein Wrack der da ankommt, dann ist MIR ja ziemlich egal, ob die Beschreibung stimmt. Denn die wäre ja nur wichtig, wenn ich selbst Ansprüche an den Hund hätte. Wenn ich die aber habe, lasse ich mir keinen Hund aus dem Auslandstierschutz einfliegen.

    Heisst folgendes waere fuer dich absolut kein Thema?

    ...

    Es dürfte doch angeklungen sein, dass ich bei dem Thema verschiedene Blickwinkel berücksichtige.

    Aus Sicht eines unbeteiligten Hundehalters, aus juristischer Sicht, usw. ist das etwas anderes als von der Perspektive des Hundes her, der ein Leben haben soll (das besser ist als das im Ursprungsland) und von der Perspektive desjenigen, der diese Hunde retten will. Auf diese muss man sich ja nicht einlassen. Aber wenn man sich darauf nicht einließe, dann wäre überhaupt nicht verständlich, warum man Hunde aus dem Ausland holt. Es gibt Milliarden Hunde auf der Welt, denen es schlecht geht. Wo kämen wir hin, wollten wir die alle herholen.

    Kurz gesagt. kannst du mir einen sinnvollen Grund nennen, einen Hund aus dem Auslandstierschutz zu importieren, wenn NICHT dahinter nur der Wille steckt, einem Hund zu helfen?