Beiträge von Fenjali

    Ich bin jetzt auch neugierig geworden und habe mir das Buch ausgeliehen. Beim ersten Durchblättern finde ich es nur mäßig interessant. Es ist sehr viel (sozialwissenschaftliche) Statistik dabei. Hundehalter werden als gesellschaftliche Randexistenz dargestellt (Hund als Kompensation für mangelhafte Sozialkontakte). Mein Eindruck ist, dass man für den Alltag kaum Wissenswertes aus diesem Buch mitnimmt. Beispiel: Der tabellarische Vergleich der Wahrnehmungsfähigkeit von Hund und Mensch ist theoretisch interessant, aber praktisch nicht von hohem Nutzen. Oder das Kapitel, das die Frage behandelt, wie aussagekräftig "Welpentests" sind. Es wird kein Beispiel für den Ablauf solcher Tests angeführt und die Schlüsse, die dann daraus gezogen werden.

    Für mich ist das eher langweilig, ich würde sicher keine 200 Euro dafür ausgeben.

    :lachtot:

    Ich habe mir an Zoohandlungen auch immer die Nase plattgedrückt.

    Aber Hunde und Katzen dort zu sehen, fand ich schon als Kind schlimm.

    Meine Eltern meinten, ein Tier aus der Zoohandlung "tut es doch auch". Warum denn mehr Geld ausgeben?

    Aber ich hatte Katzenbücher gelesen und wollte eine bestimmte Rasse. Also wurden die Eltern zu einer Ausstellung geschleppt und dort wurden Kontakte geknüpft. Ein halbes Jahr später hatten wir einen Kater aus einer seriösen Zucht. Mein Vater ist auf dem Land aufgewachsen und fand das Ganze regelrecht lustig. Als er zum ersten Mal gehört hat, dass Katzen einen Impfpass haben, ist er in Gelächter ausgebrochen. Denn in seiner Kindheit hat man "überflüssige" Kätzchen einfach in der Regentonne entsorgt. Unseren Kater mochte er trotzdem.

    Solche Einstellungen "mein Gott, das ist doch NUR ein Tier!" gibt es eben. Das ist nicht immer böse oder ahnungslos, sondern das Tier hat einfach keinen hohen Stellenwert für große Teile der Gesellschaft. Und von diesem Standpunkt aus ist es halt egal, wo es herkommt, wo es hingeht und ob es nur für ein paar Lockdownmonate zur Kinderbespaßung dient.

    Ich würde nicht dem Internet daran die Schuld geben wollen.

    Solange sich an der allgemeinen Grundeinstellung zum Hund nichts ändert, werden sie auch künftig als Gelddruckmaschine missbraucht. So wie es immer war.

    https://www.berlin.de/polizei/polize…ung.1080773.php

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    Vor 27 Jahren war das ja auch noch etwas total anderes, da gab es vermutlich auch keine "Vermehrer" die die Hunde im Ausland vermehren und nach Deutschland gebracht haben, alleine weil es kein Internet gegeben hat wo das heut Zutage so einfach ist.

    1 Klick und der Hund ist "bestellt" !

    Vor 40 Jahren war das auch einfach. Da konnte man Hundewelpen im Neckermann-Versandkatalog bestellen oder in der Zoohandlung kaufen. Wer weiß, wo die herkamen.

    Später wurde das dann verboten und heute ist es leider wieder erlaubt, Hunde in Zoohandlungen zu verkaufen.

    Es gibt ja hier die Rubrik "Probleme mit euren Hunden".

    Meistens sind das keine Probleme mit dem Hund, sondern eher mit Leuten, die es nicht haben können, dass ein Hund ein Hund ist.

    Oder wenn ich lese, ein Hund sei eine Einschränkung. Nö. Ein Hund schränkt dich kein bisschen ein. Es sind immer nur andere Menschen oder deine eigenen (unnatürlichen) Bedürfnisse, die dich einschränken.

    Frei nach dem Motto: "Wir arbeiten den ganzen Tag, um Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen."

    Von Hunden kann man aber prima lernen, was man wirklich braucht und was nicht. Braucht man z.B. wirklich eine Designercouch, die weder Kratzspuren noch Sabber verträgt? Schuhe, die nicht zum Laufen gemacht sind? Was bringt es dir, in lauten/verrauchten Lokalen zu hocken? Musst du 24/7 online sein, Flugreisen in Klimazonen machen, die du nicht gewöhnt bist, usw. Oder ist es auch für dich gesünder, dich stattdessen mit deinem Hund zu beschäftigen und mit ihm Dinge zu tun, die ihm Spaß machen. Wieviele "Probleme" würden sich in Luft auflösen, wenn nicht nur dein Hund sich an dich anpasst, sondern auch du dich an deinen Hund?

    "Der will dich kontrollieren", "der tanzt dir auf der Nase rum", "der ist unverschämt", blah.

    Der Hund als Gegner im Kampf um die Weltherrschaft. Das scheint die Einstellung zu sein. Und alles mit dem Unterton: "Und du bringst es nicht, weil du nicht so ein geiler Typ bist wie ich. Kann man halt nix machen." Was soll das überhaupt für ein Training sein?

    Finde ihn auch extrem unsympathisch. Vor allem, weil er Hunden dauernd irgendwelche negativen Absichten unterstellt und sonst überhaupt kein Konzept erkennbar ist. Kommt mir vor, als ob er Hunde gar nicht mag und den Job nur hat, um Frauen kennenzulernen irgendeinen Job zu haben.