Naja, also Fenjali - wie gesagt -. I know nothing about Kleintiere. Ich hab mal Ratten gehabt, die sind ja eher wie kleine Zauberwesen, ich weiß aber nicht, was ein Kaninchen braucht, um glücklich zu werden oder ein Zebrafink oder 'ne Farbmaus. Aber ich glaube, dass das vielleicht auch viele Menschen falsch einschätzen weil man die eben früher einsam in so kleinen Käfigen gehalten hat.
Ich sag auch nicht, dass nicht manche Vereine Bedingungen hätten, die mich nicht überrascht hätten. Zum Beispiel wenn man so Legebatterienhühner adoptieren will - das ist schon krass. Also, das hat sicher seine Richtigkeit, nur zeigt es, dass ich keinen blassen Schimmer hab, was diese Tiere so für ein artgerechtes Leben brauchen.
Hast du mal ne blöde Erfahrung gemacht mit dem Tierschutz? Ist mir schon mal aufgefallen, dass du da ziemlich verärgert wirkst.
Nein, ich bin da absolut jungfräulich. Aber ich muss auch nicht jede Erfahrung selbst machen. Wenn ich glaubhafte Erzählungen höre von Bekannten oder sonstigen Leuten, die ich für vernünftige Tierhalter halte, dann reicht mir das. Ich kenne auch Leute mit guten Erfahrungen, so ist es ja nicht.
Es gibt auch die Leute, die zum TH gehen und sagen, sie möchten den Hund mit den schlechtesten Vermittlungschancen. Ich habe selbst mal eine Frau kennengelernt mit einem Tierheimhund, die meinte, sie hätte dem Tierheim gesagt, sie sollen ihr irgendeinen Hund geben, sie komme mit allem zurecht.
Ein Tierheim darf sich durchaus erkundigen, wie die Leute wohnen. Aber ich hätte kein Vertrauen, dass sie sich ein zutreffendes Bild von den Menschen machen, wenn sie nur nach Schema F und der Behausung urteilen. Das ist nicht immer nur schwarz oder weiß.
Von wegen Leute mit 3-Zimmer-Wohnung bekommen keinen Kangal, wie vorhin jemand schrieb.
Und was, wenn die Leute einen behinderten Kangal aus schlechter Haltung geholt und in ihrer 3-Zimmer-Wohnung mit viel Aufwand an Geld, Zeit und Energie gesundgepflegt haben? Sind das dann schlechte Menschen/Tierhalter, nur weil sie keine Schafsherde besitzen? Ich sehe das nicht so.
Oder mein Beispiel mit der Vogelhalterin. Die hätte von mir jederzeit ein Pärchen Wellis bekommen. Da gehe ich doch nicht mit dem Maßband hin und sage sorry, der Käfig ist ein paar Zentimeter zu klein und wir glauben dir nicht, dass die Tür immer offen ist. 
Stichwort Legehennen: Ein Hamburger TSV soll ein langjähriges, engagiertes Mitglied rausgeworfen haben, weil es Kuchen mit Eiern gebacken hat. Die Eier stammten von geretteten Legehennen, die im Garten des Mitglieds lebten. Offenbar hätten die Eier entsorgt werden sollen. Aber sie im Kuchen zu verbacken, das ging gar nicht. Das verträgt sich nicht mit dem Grundgedanken, dass Tiere nicht ausgebeutet werden dürfen. Ja, mag sein. Vom Prinzip her.
Solche Leute würde ich aber genausowenig in meiner Wohnung haben wollen wie die Zeugen Jehovas. Egal, ob sie meine Behausung nun für würdig erachten oder nicht.
Aber, so oder so, ich stimme dir zu: es gibt wirklich viele unsympathische Menschen im Tierschutz. Vielleicht liegt es daran, dass die eben besonders häufig menschliches Versagen erleben oder daran, dass sie zum Tierschutz finden, weil sie mit Menschen nicht so gut klarkommen. Vielleicht ist es aber im Tierschutz wie in allen Bereichen: eine Arschloch-Normalverteilung.
Das kann ich auch verstehen, dass Tierheim-Mitarbeiter sehr viel Schlechtes sehen und dass das das Menschenbild negativ beeinflusst. Aber trotzdem muss jemand, der da mit Publikum zu tun hat, sich eine gewisse Offenheit bewahren.