Der „kleine Kontinent“ ist schon ziemlich wirtschaftsmächtig, das würde ich nicht unterschätzen
Und wenn man irgendwo anfängt, dann wohl am Besten bei sich selbst. Kann man auch ganz ohne sich in eine imperialistische Ecke zu stellen
.
Um hier den Bogen zurück zum Thema zu bekommen: Diese Frage ist durchaus auch kritisch im Rahmen der Diskussion um Reserveantibiotika besprochen worden, habe ich schon Einiges zu gefunden. Resistenzen entstehen weltweit und aus verschiedenen Gründen. Natürlich erhofft sich Europa da auch eine internationale Auswirkung.
Und dass diese Auswirkungen, sollten strenge Regelungen kommen, ggf. mit für andere Nationen Importbeschränkungen oder Ähnlichem zu tun haben könnten, das ist auch tatsächlich nicht abwegig.
Na, das steht ja sogar irgendwo bei dem Häusling, dass man das möchte. Wäre ja auch irgendwie sinnlos, zwecks vermeintlicher Resistenzenbekämpfung erst den eigenen Fleischmarkt plattzumachen und dann Fleisch von woanders zu importieren.
Ralph Rückert schreibt allerdings, dass 95 % der Resistenzen im Humanbereich gezüchtet werden. Aus welchem Grund soll man ihm das nicht glauben?
Die Kommentare auf seiner FB-Seite sind auch interessant.
Vor allem dieses Sammel-Statement:
"Kleintierpraxis Ralph Rückert:
Ich kann natürlich bei inzwischen über 1000 Kommentaren nicht mehr alles individuell beantworten. Deshalb hier so eine Art Sammel-Statement auf die ganzen Einwände, die vorbringen, dass Häusling ja nur auf die Massentierhaltung abheben würde und der Hobbytierbereich gar nicht betroffen wäre. Häusling sagt der Öffentlichkeit dabei halt einfach in vorsätzlicher Desinformation nur die halbe Wahrheit. Nach meinen Maßstäben lügt er also. Er muss eigentlich ganz genau wissen, dass die dem Ganzen zugrundeliegende EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 keine Ausnahmen für bestimmte Tierarten vorsieht. Die Europäische Tierärztevereinigung FVE äußert sich dazu folgendermaßen: "The Häusling PM is misleading. The Regulation does not make a distinction between large animals or companion animals. If a product is put on the reserved list, it can no longer be used in any species. Häusling wants the Regulation to change this, but the other decision-makers are of course unwilling to do so." Meiner Meinung nach ist Häusling das auch klar, denn unter Punkt 6 seiner ENVI-Resolution fordert er (scheinheilig?) eine Änderung der VO 2019/6, damit individuelle Tiere weiter behandelt werden können. Er weiß aber auch ganz genau, dass (wie die FVE im obigen Zitat erwähnt), niemand dazu bereit ist, eine EU-Verordnung, deren mühsame Ausarbeitung 8 Jahre gedauert hat, jetzt gleich wieder zu ändern. 8 Jahre, in denen es Häusling nicht geschafft hat, für seine abstrusen Ansichten Mehrheiten zu finden, so dass er es jetzt auf die ganz linke Tour durch die Hintertür versucht, und zwar unter bewusster Inkaufnahme eines geradezu immensen Kollateralschadens in der Kleintiermedizin. Viele EU-Parlamentarier, die genau so wenig wie Sie und ich auf dieses Thema spezialisiert sind, werden von diesen Zusammenhängen keine Ahnung haben. Darauf und auf die Uninformiertheit der Öffentlichkeit hofft Häusling meiner Meinung nach. Aber das lässt sich eben trefflich ändern, indem wir Haustierhalter in hellen Scharen mit unserer Unterschrift bekannt geben, dass wir bemerkt haben, was da läuft, und es inakzeptabel finden."
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Und zum Stichwort "übergeordnetes Interesse":
Wenn ich jetzt mal einen ganz und gar übergeordneten Standpunkt einnehme, dann glaube ich ehrlich gesagt, dass die Menschheit global gesehen gar nicht mehr zu retten ist. Denn dazu müsste jetzt sofort eine weltweite radikale Kehrtwende einsetzen und die ist nicht in Sicht.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Lebensraum kaputt ist und das war es dann auch mit der Spezies Mensch. Danach kann sich die Erde dann wieder erholen. Alle Umweltschutzmaßnahmen verzögern das Ganze höchstens ein bisschen, retten aber nichts mehr. Also könnt ihr euch genausogut entspannt zurücklehnen und euer Leben genießen statt eure Haustiere irgendwelchen zweifelhaften Weltrettungsversuchen zu opfern.