Beiträge von Fenjali

    Außer in "Neue Wege in der Polizeihundeausbildung" schreibt er m.E. nicht explizit für Gebrauchshunde. Als Betreiber eines Hunde-Altersheims hat er selbst auch nicht nur solche. Ansonsten hat er auch "Damit wir uns verstehen - die Erziehung des Familienhundes" geschrieben, außerdem ein Kinderbuch ("Mein Hund Goldie"). Dann die beiden Welpenbücher, das Buch über ZOS, das Buch über Mehrhundehaltung. Und zu guter Letzt das neueste "Entschleunigung von Mensch und Hund". Alle sehr lesenswert. :smile:

    - und zu guter Letzt würde mich einfach interessieren, was ihr allgemein davon haltet, feste Mahlzeiten zu Hause vollständig wegzulassen und zu 100% auf Handfütterung draußen zu setzen.

    Ich weiß nicht, ob das für den einen oder anderen Hund Sinn macht, aber für mich persönlich halte ich davon nicht viel. Bei mir gibt es Futter nur nach Freigabe, (fast) nur aus dem Napf, (fast) nur zuhause, und das Ganze dann so lecker wie möglich. Futter soll nach meinem Verständnis Nahrung sein, soll aber auch schmecken, das gehört zur Lebensqualität. Aber sonst soll es für mich keine weitere Funktion haben. Und ich möchte bei meinem Hund auch keine Erwartungshaltung, dass man draußen was zu essen finden kann oder dass man Leute anschmachten kann und dann auch was bekommt.

    Wobei das in meinen Augen doch wieder nichts mit Vermenschlichung zu tun hat. Ich ziehe meinen Mitmenschen zumindest keine lustigen Pullover an oder verbiete ihnen, sich dreckig zu machen :denker:

    Manche ziehen ihren Kindern Hasenkostüme, Teddystrampler und "lustige" Mützen mit Ohren dran an. Ist das nicht eine "Vertierlichung"? Schaden wird es dem Kind vielleicht nicht direkt, aber ich finde, es sieht lächerlich aus. Abgesehen davon: bei vielen Hunden triggert es den Beutetrieb - wenn das mein Kind wäre, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass jeder Hundehalter das auf dem Schirm hat.

    Oder auch: Hund im Babystrampler. Sieht einfach affig aus und auch wenn es nicht schadet, ist es mMn doch Vermenschlichung, wenn es NUR den Zweck hat, den Hund auf eine bestimmte Art und Weise darzustellen.

    Ich finde aber genau so wie man aufpassen muss das man Tiere nicht zu stark vermenschlicht muss man aufpassen das man Obdachlose nicht entmenschlicht.

    Man entmenschlicht sie ja gerade dadurch, dass man ihnen kein vernünftiges Angebot macht. Frei nach dem Motto "friss oder stirb" mutet man ihnen diese Sammelunterkünfte zu (mit den bekannten Problemen) oder lässt sie halt einfach auf der Straße verrotten.

    Bei Aktenzeichen XY war mal ein Fall hier aus Berlin: Obdachloser schlief im Park, nachdem er wegen seines Hundes an einer Sammelunterkunft abgewiesen wurde. Im Park wurde er dann ermordet.

    --> Menschen- und Hundefreundlichkeit (bzw. deren Abwesenheit) gehen nicht selten Hand in Hand.

    Das einzige Indoor-Vergnügen, das hier geht, ist Gegenstände verstecken und suchen.

    Intelligenz-Spielzeug wird nur vollgesabbert und zerstört. :lol:

    Ebenso Hütchenspiel mit bunten Kinderbechern: Wozu überlegen, unter welchem Becher das Stück Käse ist, wenn man in die Hütchenreihe auch einfach reinspringen und alle umwerfen kann. :lachtot:

    Das ist sehr plakativ und auf den ersten Blick natürlich irgendwie überzeugend. Aber bei kurzem Nachdenken offenbart sich durch die Unzulänglichkeit - Verantwortung für einen Menschen zu übernehmen, ist nun mal etwas komplett anderes, als für einen Hund. Die Bedürfnisse eines Menschen sind andere, als die eines Hundes. Und Menschen kann man nicht gegen ihren Willen "retten", es sei denn, man entmündigt sie - Hunden dagegen spricht man keine Mündigkeit, keine Entscheidungsfähigkeit über ihr eigenes Leben zu (sprich: vermenschlicht sie eben NICHT).

    Wenn du einem Obdachlosen einen Platz in deinem Gästezimmer anbietest, übernimmst du weder Verantwortung für ihn noch "rettest" du ihn gegen seinen Willen.

    Ich finde es eigentlich auch nicht gut, da eine "Konkurrenz" zwischen Hund und Mensch aufzumachen. Worauf ich hinaus wollte ist, dass nach meinem Eindruck in dieser Gesellschaft die Liebe zum Mitmenschen und der ach so hohe Stellenwert selten viel mehr als ein Lippenbekenntnis ist.

    Nein, das stimmt einfach nicht! Die Leute werden fallengelassen und man redet es sich schön mit "die wollen es ja so". Keiner "wohnt" freiwillig in Bahnhöfen oder Hauseingängen. Und wer sehr heruntergekommen ist, kann auch gar nicht mehr viel entscheiden, weil er Mühe hat, am Leben zu bleiben. Es wäre sehr einfach, zumindest Containerunterkünfte zur Verfügung zu stellen, wenn der politische Wille da wäre.