Ah, okay. Daheim haben wir ihm halt schon von klein auf seinen Platz zugewiesen, wo er nicht an den Besuch kommt und der Besuch nicht an ihn.
Wir haben anfangs mit einem trenngitter (so eine ausziehbare plastik-rankhilfe) zwischen wohn und Esszimmer gearbeitet, die Hunde im Wohnzimmer, wir mit dem Besuch im Esszimmer. Sie haben uns gesehen, aber den kleinen haben wir gerade am Anfang konsequent auf seinen Platz geschickt. Unser Besuch , nicht seiner. Der dürfte auch nicht begrüßt oder abgecheckt werden.
Irgendwann hat er geschlafen und dann haben wir ohne aufsehens die Absperrung weggemacht (bei Besuch der es seinerseits schafft, ihn zu ignorieren, an den Platz geht eh niemand, das erlaube ich nicht).
Ich weiß nicht, ob es produktiv ist, den Hund zu dir zu nehmen, gerade wenn die Stimmung so ist. Es ist ja ein Sennenhund oder?
Wenn seine Intention ist, dich zu beschützen, gerade wenn Leute unsicher sind (vielleicht sind sie für ihn "unsicher" im Sinn von eine Bedrohung für dich), dann fühlt er sich durch das zu dir nehmen (vielleicht, vermutlich, wahrscheinlich) eher bestätigt und seinen Job als Aufpasser legitimiert.
Im Grunde - ich mag solche plakativen Aussagen eigentlich nicht und formuliere es mit Absicht überspitzt - hat es dem Hund in deinem Zuhause egal zu sein, wie unsicher jemand ist. Und auch wenn jemand mit einer Panikattacke neben dir sitzt, sollte der Hund sich nicht veranlasst sehen, einzugreifen oder sich als an dem Geschehen beteiligt oder verantwortlich ansehen. Ich würde da ziemlich schwarz weiß sein. Freundlich aber schwarz weiß. Und solche Besuche erstmal kurz halten oder zusammen spazieren gehen, bestenfalls geht der Besuch wenn der Hund Grad entspannt oder sich mit was anderem beschäftigt. Und Leute einladen, die gechillt den Hund ignorieren und kommen und gehen können, ohne ihn beachtet zu haben (auch wenn er bei ihnen cool ist).