Hallo Ihr da draußen!
Seit ein paar Tagen geht mir oben genanntes Thema irgendwie nicht mehr aus dem Kopf.
Ich erzähl dazu einfach mal kurz die Vorgeschichte.
Eine Freundin von mir hat immer mal wieder einen JRT-Rüden (weiß nicht wie alt, auf jeden Fall aber erwachsen), auch unkastriert, zur Pflege.
Am 1. Mai haben wir uns zu einer gemeinsamen Wanderung getroffen, die Hunde kannten sich noch nicht (also mein Joey, knapp 5, auch unkastriert).
Da ich mir dachte, dass das Aufeinandertreffen von zwei unkastrierten Rüden evtl. etwas problematisch werden könnte, haben wir uns erst mal auf relativ neutralem eingezäunten Boden getroffen, inkl. wir vier Menschen.
Leinen los, die Hunde haben versucht, sich zu beschnüffeln, dann ging das Getöse los. Da ich das von Joey ja kenne und auch gut einschätzen kann, nahm ich es bis dahin relativ gelassen.
Der kleine Terrier hat jedoch immer wieder versucht, Joey zu "belästigen", so dass dieser im schließlich sehr eindeutig die Grenzen aufgezeigt hat, indem er ihn auf den Rücken geworfen hat und ihn mit den Vorderpfoten auf den Boden gedrückt hat.
Das ganze war eigentlich recht undramatisch, ging ohne Zähne oder Verletzungen ab, es wurde eigentlich nur geknurrt.
Doch selbst während der Kleine unten lag, hat er Joey recht vehement angeknurrt, gekläfft und nach ihm geschnappt.
Joey hat dann abgelassen, ist seiner Wege gegangen (den Terrier ignoriert), beide haben viel markiert (der Terrier immer wieder drüber), bis der Kleine das Ganze Spiel nochmal von vorne begonnen hat.
Stürzte sich auf Joey, gleicher Verlauf wie oben.
Dann war erst mal Ruhe, beide sind sich aus dem Weg gegangen, der Terrier wirkte etwas eingeschüchtert.
So, wir wanderten dann los, beide Hunde ohne Leine, es gab keine Zwischenfälle, beide liefen relativ friedlich und tolerierten sich.
Irgendwann haben wir dann Pause gemacht, beide Hunde an den Leinen.
Genau kann ich den Vorfall nicht rekonstruieren, wir waren ein bisschen abgelenkt, aus den Augenwinkeln beobachtet meine ich aber, dass der Kleine an der Leine erneut auf Joey zuging, ihn bedrängte - es war ein ziemliches Chaos. Der Kleine lag unten, Joey auf ihm (wie oben), der Kleine gebärdete sich wie irre, knurrte und schnappte nach Joey aus seiner eig. unterlegenen Position heraus und schließleich - SCHOCK! - packte Joey den Kleinen am Nacken und schleuderte ihn wie irre durch die Luft. Ich dachte im ersten Moment, er schüttelt ihn tot... 
Der Kleine natürlich am Schreien und Quietschen...
Wir sind natürlich sofort dazwischen, Joey hat auch sofort wieder abgelassen. Der Kleine hat sich erst mal zu seinen Pflegeherrchen geflüchtet...
Boah, und mir saß der Schreck ganz schön in den Knochen.
Außer ein paar kleinen Kratzern (nicht mal ein Loch) hat der Kleine allerdings nichts abbekommen.
Den restlichen Spaziergang haben wir an der Leine zurück gelegt (beide Hunde) und dennoch hätte der Kleine, wenn er die Chance dazu bekommen hätte, Joey wieder angegangen (konnte man ganz gut an der Körpersprache erkennen).
Einige Tage später habe ich mich kurz mit der eigentlichen Besitzerin unterhalten, gefragt wies dem Kleinen geht und mich ein wenig entschuldigt. Sie war allerdings recht unbeeindruckt von dem Angriff, machte mir überhaupt keinen Vorwurf und meinte, es geschehe dem Kleinen ganz recht, passiere ihm öfter. Er sei einfach größenwahnsinnig und könne nicht damit umgehen, wenn andere Hunde überlegen seien.
So, langer Text bis hierher.
Was ich jetzt eigentlich fragen wollte:
Oben genannte Freundin, das Pflegefrauchen, ist gerade auf der Suche nach einem eigenen JRT-Rüden (Welpen).
Wie erzieht man seinen Hund NICHT zu einem solchen Größenwahnsinn, bzw. extrem dominanten (?) Verhalten?
Ist das wirklich so rassetypisch?
Besteht die Chance, wenn Joey den zukünftigen Welpen von klein auf kennenlernt, dass die Beziehung funktioniert? Oder wird das Ganze spätestens in der Pubertät wieder in Frage gestellt?
Der Kleine von oben hatte eigentlich in seiner laufbahn immer viele Sozialkontakte und musste schon das ein oder andere Mal einiges einstecken, trotzdem gibt er niemals klein bei.... 