Nemo, eine Geschichte die etwas Mut macht

  • Hallo,
    ich möchte euch die Geschichte meines Katers erzählen und hoffe, das ich manchen etwas Mut machen kann, wenn das Tier krank ist.

    Nemo wurde in einer recht kalten Aprilnacht auf meinem Schoss geboren.
    Er war das letzte Kitten, welches das Licht der Welt erblickte.
    Seine Mama, unsere geliebte Pepples, war sehr schwach. ich habe das abnabeln übernommen, ihn getrocknet und seiner Mama an den Bauch gelegt.
    Er und seine Geschwister entwickelten sich prima.
    Mir war klar, dass ich Nemo behalten wollte.
    Die Kitten waren ca. 3 Wochen alt, als sie im oberen Stockwerk, wo sie aufwuchsen, spielten und herum tollten. Nur Nemo erkundigte lieber die Gegend. Da war es auch schon passiert.....
    Er fiel durch die offene Holztreppe ca. zwei Meter auf den Boden. Zum Glück stand mein Staubsauger da, dieser hat den Sturz etwas abgefangen.
    Wir dachten, Nemo´s letzte Stunde hätte geschlagen. Aber dem war nicht so.
    Seitdem war Nemo etwas besonderes.
    Ich würde sagen, etwas einfältig.

    Er wuchs ohne weitere zwischenfälle zu einem schönen Kater heran.
    Eines Tages, Nemo war inzwischen 2 Jahre alt, kam er von einem seiner Ausflüge zurück.
    Sein linker Voderlauf war etwas geschwollen.
    Sorglos wie ich war, dachte mir nichts dabe, da es ja nicht das erstemal war.
    Wie konnte ich wissen, dass es diesmal nicht so harlos war wie sonst.
    Am nächsten Tag war die Schwellung aufgebrochen und Eiter lief heraus.
    Ich dann sofort zum TA.
    Er bekam eine Antibiotikaspritzeund einen Verband.
    Den nächsten Tag sollte ich zur Kontrolle.
    Als der Verband ab kam, war es ein riesen Schock......
    es hatten sich Nekrosen gebildet.
    Der Ta wollte Nemo einschläfern.
    ich sah aber, dass mein Kater leben wollte.
    Also hab ich ihn genommen und bin zu einem anderen TA.
    Dort wurden die Nekrosen entfernt, die Wunde gespült.
    Am nächsten Tag wieder zur Kontrolle.
    Es war noch schlimmer. Inzwischen sah man den Knochen.
    Fieber kam jetzt auch hinzu.
    Mein Kater wollte immer noch LEBEN.
    Mein TA meinte, es gäbe jetzt 2 Möglichkeiten
    1. Den Voderlauf amputieren
    2. Euthanasie

    oder vielleicht das Wochenende noch abwarten ob das Fieber wieder weggeht.
    Abwarten war meine Entscheidung.
    Nemo blieb über das Wochenende in der Praxis des TA.
    Er bekam dort Infusionen, verschiedenste Antibiotikas, Aufbauspritzen......
    ich wiess nicht mehr genau was er alles bekommen hat.
    Montag Morgen 8.00 Uhr stand ich auf der Matte. ich hatte mich entschlossen, meinen Nemo gehen zu lassen, sollte sich nicht eine Besserung ergeben habe.

    Und siehe da, es war ein kleines Wunder geschehen. Er begrüßte mich vorwurfsvoll maunzend.

    Das Fieber war zurückgegangen und die Wunde hatte aufgehört zu eiter.
    Inzwischen wussten wir auch was der Auslöser dieser Infektion war.
    Es war ein MILZBRAND ähnlicher ERREGER, sehr wahrscheinlich durch einen Rattenbiss übertragen!
    In unserer Nähe gab es einen Schlachthof und auch gefühlte abermillionen von Ratten.
    Ich bekam ihn mit nach Hause und musste ihm aber noch 3 wochen lang tägl.3x 2 Spritzen mit Antibiotika und Aufbaupräperat geben.


    Ich habe meine Entscheidung bis heute nicht bereucht und Nemo ist inzwischen 7 Jahre alt.

    Oh je, wurde das jetzt lang.
    Danke fürs Lesen

    Liebe Grüße
    Sandra

  • Danke für Deine Geschichte, die Mut macht. Mut, sich auch gegen den Rat eines Tierarztes für das Leben seines Tieres zu entscheiden.

    Ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch, wenn auch nicht so dramatisch. Meine älteste Katze (fast auf den Tag genau vor 11 Jahren wurde sie uns als Kitten in den Garten geworfen) ist vor 2 Jahren an CNI erkrankt. Bei ihr wurden Schrumpfnieren diagnostiziert. Es ging ihr damals grottenschlecht. Sie war nur noch ein Hauch von sich selbst. Wir haben alle erdenklichen Therapieansätze aufgegriffen.

    EIgentlich hatte ich schon einen Termin, an dem meine Tierärztin zu mir nach Hause kommen wollte. Ich habe so mit meiner Katze gelitten - gerade, weil ich kurz zuvor meinen Herzenskater mit nur 4 Jahren an einem Nierentumor verloren hatte.

    Trotz katastrophalem Blutbild, Dauererbrechen und Fieber setzten wir damals alles auf eine Karte. Eine Antibiotikabehandlung noch, Absetzen von SUC, das den Zustand meiner Katze noch verschlimmert hatte und die letzte Futterumstellung - wenn die nicht geholfen hätte ...

    Das Futter behielt sie dann drin, das Fieber ging runter. Sie wollte noch nicht sterben. Es war eine schlimme Zeit damals, der Kummer nimmt immer von einem selbst etwas mit, doch der Kampf hat sich gelohnt.

    Meine geliebte Katze lebt immer noch, hält recht stabil ihr Gewicht und auch die Blutwerte sind zwar alle CNI-typisch erhöht, aber sie tobt wie eine gesunde Katze herum. Das Futter, was sie immer noch hervorragend verträgt, hat garantiert mit dazu beigetragen, dass sie noch bei uns ist. Meine Tierärztin kann es kaum fassen, dass sie sich nach dem Zusammenbruch wieder so gut erholt hat.

    Natürlich weiss ich, dass irgendwann der Tag kommt, an dem aller Lebensmut nicht mehr ausreichen wird. Aber bis dahin geniesse ich jeden Moment mit dieser bezaubernden Katze, die nie aufgegeben hat.

    Das ist sie übrigens:


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  • Mich stimmt das irgendwie traurig :sad2: und erinnert mich an Amiras Geschichte:

    Es war der 4.09.08 als ich bei einem Spaziergang am Friedhof vorbei dieses klägliche Maunzen hörte. Meine Sina hat damals sofort reagiert, sonst hät ichs vllt gar net so mitbekommen. Ich habe dann natürlich geschaut. Neben dem Zaun vom Friedhof auf dem Friedhofsgelände stehen Büsche und da lag eine Katze, noch ziemlich jung. Ich habe gelockt, aber sie kam nicht. Mein Freund holte sie dann.
    Wir merkten sofort das etwas nicht stimmte - sie konnte ihre Hinterbeine nicht bewegen, der Schwanz hing leblos herrab. Und es knirschte verdächtig. Wir haben sie mitgenommen und Zuhause in ein Handtuch gewickelt, sie war so schwach und matt. TA natrülich auch informiert - die Sprechstundenhilfe meinte dann nur "Kommen sie zur Sprechstunde - wenn sie es bis dahin nicht schaft ist es jetzt eh zu spät" - und dann entdeckten wir auch noch Maden hinten, in die Haut gefressen.
    Sie hatte es GsD geschafft bis zur Sprechstunde zu überleben und wir sind dann hin. Man sagte uns es könne ein Bruch der Obeschenkel sein oder sowas, dass wir erstmal die Madenplage behandeln sollten. Das taten wir dann auch. Die Maden saßen tief und laut TA hat sie schon mindestens 1 Woche dagelegen. Warscheinlich ein Autounfall - neben dem Gehweg am Freidhof is eine Straße - und hatte sich da hingekämpft mit ihren Verletzungen.
    Wir kämpften eine Woche mit Amira, wie wir sie nannten. Bekamen die Maden weg, kämpften gegen das Ablösen und Wundwerden der Haut. Es ging ihr besser, sie wollte Leben, sie hatte dieses Glänzen in ihren Augen. Sie kämpfte so tapfer mit, fraß und trank, gab mir soviel Liebe und wuchs mir so ans Herz. Und ich versprach ihr, das alles besser werden würde, das sie irgendwann wieder toben und spielen dürfte.
    Nach dieser Woche wollten wir natürlich wissen was mit ihren Hinterleib ist und fuhre in die Klinik zum röntgen. Und dann kam es - ich habe mein Versprechen nie einhalten können. Diagnose: Wirbelsäulenverletzung mit nicht heilbarere Rückenmarksdurchtrennung. Es währe geheilt, aber sie hätte wohl hinten immer gelähmt sein müssen. Uns wurde noch gesagt, wir könnten sie auch erstmal mitnehmen und uns das überlegen, aber ich brachte einfach nur das Amira tötende Ja herraus.
    Ich bin bei ihr geblieben, ganz alleine, habe sie gestreichelt während sie mich unverwandt anschaute. Ich sah wie ihr Lebenswille aus den Augen wich und wie sind dann letztendlich die Augen schloß und dann auch wie die Atmung aussetzte. Sie hatte leben wollen bis zum letzten Moment und hat mich einfach nur die ganze Zeit angesehen.

    Sie war mir so dolle ans Herz gewachsen und noch jetzt denke ich oft an sie und fühle mich schuldig, das ich mein Versprechen ihr gegenüber nicht einhalten konnte. Sie war doch erst 4 Monate jung :(

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  • Traurige Geschichten :( Tut mir leid wegen Amira. In gewisser Hinsicht konntest du dein Versprechen doch halten denn sobald unsere geliebten Tiere über die Regenbogenbrücke spazieren, geht es ihnen wieder gut!

    Ich erzähle auch noch eine Geschichte von einer Freundin. Ihr Kater Vincent ist eines Abends nach Hause gekommen und war ganz merkwürdig. Ist in die Wohnung (im Erdgeschoss, draußen war er im Garten) und direkt mal aufs Katzenklo. Das ist schon sehr merkwürdig, da er das Klo nicht benutzt weil er die meiste Zeit draußen ist. Er hatte Durchfall und erschien allgemein total abwesend und fast apathisch.
    Anna rief mich an, war total am Ende und sagte ich soll nach meinem Arko schaun obs ihm gut geht. Sie wusste ja nicht woher diese Erscheinungen vom Kater kamen und dachte, dass er vielleicht etwas giftiges gegessen hatte und da ich mit Arko fast täglich bei ihr im Garten war, wollte sie mich warnen, ob Arko vl auch merkwürdig drauf ist.
    Arko war ok...
    Anna und ihr Freund sind zum Notfalltierarzt in der Stadt, dieser hat Vincent eine Infussion am Bein gegeben weil er vollkommen dehydriert war und ihm aufbaupräparate gegeben. Stunden später war es noch schlimmer, wieder zum Tierarzt. Dieser meinte er könne nichts mehr tun und wollte ihn bei sich behalten - quasi zum sterben halt.
    Meiner Freundin war das nicht genug, sie nahm ihn mit und am nächsten Tag ging es in die andere Stadt zu einem sehr guten Tierarzt. Dieser hat Vincent auch vorwiegend mit Infussionen im Nacken behandelt (wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe) und er musste unter dauerbehandlung fast eine Woche beim Tierarzt bleiben. Nach einiger Zeit fing er an seine Hinterläufe wieder zu bewegen, welche ihren Geist aufgegeben hatten, nur der Schwanz blieb bewegungslos.
    Anna konnte ihren Liebling nach einer knappen Woche abholen, er war über den Berg. Weiterhin schonung, erstmal keinen Auslauf usw gehörten noch zu den Hürden aber auch diese Zeit verging.
    Mittlerweile wurde Vincent auch noch der Schwanz amputiert weil dieser abzusterben begann. Nun hat er ein Hasenstummelschwänzchen :D

    Vermutet wurde, dass er blöd gestürzt ist.
    Der erste Tierarzt hätte ihn sterben lassen. Zum Glück hat sie Vincent nicht gleich aufgegeben.

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