Leinenführigkeit... Mach ich das richtig?

  • Vielleicht war sie an der Stelle zu aufgedreht und konnte sich nicht mehr konzentrieren..
    Wenn du merkst die Aufmerksamkeit lässt nach, dann schließ die Trainingseinheit mit einem gut klappendem Erfolgserlebnis ab und lass sie von der Leine und sich erstmal ein wenig erholen.
    Am Anfang erfordert es von Hunden sehr viel Anstrengung die Länge der Leine abschätzen zu können und zu merken, wann sie zu weit voraus sind, sprich wieder umdrehehn müssen. Unterschätz das nicht !
    Ein Junghund kann bei zu langen Übungseinheiten überfordert werden.
    Üb lieber mehrmals am Tag für fünf Minuten, als jeden Tag eine halbe Stunde ordentliches an-der-Leine gehen zu verlangen.
    Irgendwann schalten Hunde ab und ignorieren sämtliches Einwirken-Zusprechen.
    Das Beissen dann hat nichts mit Agressivität zu tun, sondern ist in dem Fall einfach Stressabbbau - lass sie noch Sitz machen in so einem Fall - lob sie ganz doll und lass sie ausruhen, leg eine Schnüffelpause ein, in der sie ein bisschen um dich rum laufen kann oder setz dich einfach auf eine Bank, mach sie aber bestenfalls von der Leine ab, damit sie nicht auf dumme Gedanken, wie Leine-kauen kommt, sondern sich mit ein paar Geruchsspuren beschäftigt :) oder einfach auch hinlegt.


    LG Jana

  • Also danke für die Antworten :D
    Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass sie Aggressiv ist, denn sie hat mir nicht die Zähne gezeigt oder so, sie hat auch nicht richtig gebissen sondern eher gezwackt.
    Okay, ich werd ab jetzt immer mal ein paar Pausen einlegen, damit sie sich frei bewegen kann und schnuffen kann. Ableinen konnte ich sie auf der Wiese nicht, die war nicht sehr groß und daneben direkt eine große Straße.
    Also als Erfolgserlebnis einfach nur Sitz oder Platz machen lassen, oder was sonst?
    Gruß Christian

  • Ja, z.B. Sitz und Platz, kanst aber auch an einer Stelle, wo sie grad besonders aufmerksam an der Leine lief loben und dann damit die Übung abbrechen, nur eben nicht dann aufhören, wenn sie gerade gezogen hat ;)


    LG Jana

  • Hallo!



    Zitat

    ich hab sie seit 1 Monat aus dem Th, zieht beim Spazieren immer wieder stark an der Leine. ich hab schon in vielen anderen Threads geguckt aber auf meine speziellen Problemchen noch keine richtige Lösung gefunden.


    Bevor man für ein Problem eine Lösung anwendet, sollte man sich über die Ursachen des Problems klar werden!


    Bereits für einen Hund von mittlerer Größe ist das Schrittempo eines Menschen völlig widernatürlich.
    Ein Hund würde sch normalerweise im Trab bewegen.
    Langsameres Gehen muß er i.d.R. erst lernen.
    Ich habe schon mit Leinenzerrern zu tun gehabt, die am Fahrrad richtig angenehm waren.
    Das soll jetzt kein Tip sein. Der könnte bei ungenügender Fahrraderfahrung des Menschen böse enden.


    Was aber heißt: ein Hund, der nicht ausgelastet ist, der lernt vernünftiges Gehen an der Leine viel schwieriger als ein ausgelasteter, dessen Bewegungsbedürfnis halbwegs gestillt ist!



    Zitat

    Hab vorhin etwas in einem anderen Forum gelesen, dass wenn der Hund nach allen Richtungen zieht, dass man auch mal öfter die Richtung wechseln soll also nach vorne, dann schräg links, nach hinten laufen und so, also regelrecht mit dem Hund tanzen. Mh, naja ich hab das eben beim letzten Spaziergang das ausprobiert, hat echt super geklappt, hätt ich nicht gedacht.


    Je nach Hund ist auch so viel Geduld gefragt.
    Bei dieser Methode wirken gleich mindestens zwei Mechanismen!
    Zum einen muß sich der Hund auf den Menschen einstellen, er wird zum anderen in seiner Tätigkeit unterbrochen!
    Viele Leinenzerrer tun das triebhaft!
    Wird eine Fährte aufgenommen, so muß diese so schnell wie möglich verfolgt werden (Jagdverhalten).
    Über Zughunde brauche ich sicher nichts zu sagen, oder?


    Am wirkungsvollsten ist diese Richtungswechselei aber, wenn sie mit der Begeisterungsfähigkeit des Hundes verbunden wird.
    Verbindet man den Richtungswechsel mit einem Kommando, dann erfolgt er, sobald der Hund es gelernt hat, sogar ohne jeglichem Ruck!


    Kultiviertes Gehen an der Leine funktioniert nur, wenn sich beide Seiten aufeinander eingestimmt haben, noch besser aber, wenn sich beide Seiten verstehen.
    Für den Hund ist laufen ein Grundbedürfnis. Er muß erst lernen, sich nach seinem Menschen zu richten!
    Der Mensch muß lernen, die Aufmerksamkeit des Hundes zu wecken.
    Geduld, Übung und Verständnis sind die Schlüsselworte!



    Thallus.

  • Also warum mein Hund zieht ist mir eigentlich schon klar er will schnüffeln und schneller voran kommen. Nur wenn ich mit ihm jogge dann will er auch sprinten und nicht im Trab laufen.
    Ich versuch meinen Hund schon so gut es geht auszulasten, sowohl geistig als auch körperlich. Woher weiß ich denn, ob mein Hund ausgelastet ist oder nicht?
    Fahrrad fahren hab ich wie gesagt schon probiert, aber da wurde sie auch immer schneller und hat mich dann fast gezogen. :D
    Das mit dem Richtungswechsel kann ich glaube vergessen, Dora schüttelt dann immer den Kopf im Kreis und bleibt auch oft einfach stur stehen. Oder er beißt eben in die Leine lässt aber auf Kommando sofort wieder los. Wegziehen bzw. Mitschleifen geht dann auch schlecht, es sei denn ich will ihr den Hals abreißen. :roll:
    Das rucken versuch ich schon zu vermeiden beim Richtungswechsel, indem ich nicht ganz so abbruppt die Richtung wechsle, aber ob die Methode dann noch effektiv ist naja.
    Wenn ich mit Leckerlie in der Hand laufe dann schaut sie ständig zu mir auf und läuft brav neben mir her. Soll ich vielleicht mit Leckerlies an die Sache ran gehen?
    Gruß Chris

  • Hallo!



    Zitat

    Also warum mein Hund zieht ist mir eigentlich schon klar er will schnüffeln und schneller voran kommen.


    Gut, sehr gut sogar!
    Das heißt aber, daß ihm das Schnüffeln und das schnelle Vorankommen wichtiger ist in diesem Moment, als Du es für ihn bist!
    Und genau das mußt Du ändern!
    Mindestens aber mußt Du immer wichtiger werden!



    Zitat

    Nur wenn ich mit ihm jogge dann will er auch sprinten und nicht im Trab laufen.


    Ja, das kenne ich!
    Weil mir das dann immer zu schnell wurde, habe ich dann stets abgebrochen oder bin entsprechend langsamer gelaufen.
    Irgendwann einmal ging dem Hund ein Licht auf, und er trabte.
    Ab einem gewissen Höchsttempo kann ein Hund nicht mehr angenehm galoppieren!
    Geduld!




    Zitat

    Wenn ich mit Leckerlie in der Hand laufe dann schaut sie ständig zu mir auf und läuft brav neben mir her. Soll ich vielleicht mit Leckerlies an die Sache ran gehen?


    Wenn sie auf Leckerlies reagiert, dann kannst Du in diese Lücke den metaphorischen Hebel ansetzen.
    Viele behaupten, daß diese Methode falsch ist!
    Wichtig ist jedoch, daß Du nicht die Leckerlies als Bestechung verwendest!


    Ich möchte es einmal anders ausdrücken.
    Das Futter soll das Mittel sein, Dich für den Hund interessant zu machen!
    Wenn Du es richtig anstellst, dann wird das Futter zur Nebensache!


    Es gehört das richtige Feeling dazu!
    Wenn der Hund auf das Futter achtet, dann sorge dafür, daß er das mit Dir verbindet!
    Am schwierigsten ist das am Anfang, wenn der Hund nur auf das Futter achtet!
    Wie gesagt, steht am Anfang, daß der Hund das Futter mit Dir verbindet, ihm das Futter wichtiger ist, das Ziel aber ist daß Du für ihn wichtiger wirst als sein Futter und Du am Ende dann sogar das Futter weglassen kannst (Konditionierung und Ritualisierung).
    Sorge am Anfang, nachdem der Hund Dich meinetwegen mit dem Futter verbindet, daß der Hund das Futter zwar nicht sehen kann, Du es aber blitzschnell hervorzaubern kannst.
    Gib dem Hund beim Richtungswechsel ein Kommando, und sobald er auf Dich aufmerksam wird, belohne ihn sofort!
    Das muß am Anfang gar nicht besonders gut klappen, Du darfst nur nicht locker lassen.
    Am Anfang brauchst Du es auch nicht so weit durchziehen, bis es perfekt klappt.
    Es kann bei einem unaufmerksamen Hund sehr anstrengend sein.
    In solchen Situationen neige ich dazu, sehr stur zu sein. Ich bleibe stehen. Erst bei Blickkontakt gibt es ein Leckerchen und es geht dann erst weiter. Kommandos zum Erreichen des Blickkontakts sind erlaubt und erwünscht! :)



    Zitat

    Fahrrad fahren hab ich wie gesagt schon probiert, aber da wurde sie auch immer schneller und hat mich dann fast gezogen. :D


    Und wo ist das Problem dabei?
    Am Fahrrad erfordert es im Gegensatz zum Hund von Dir keine Kondition.
    Solange Du die Kontrolle behältst, kannst Du sogar dann Richtungswechsel verlangen.



    Zitat

    Das mit dem Richtungswechsel kann ich glaube vergessen, Dora schüttelt dann immer den Kopf im Kreis und bleibt auch oft einfach stur stehen.


    Wenn das mit dem Futter zuverlässig klappt, dann sollte das kein Problem sein.


    Ohne Futter:
    Wenn ich es mit einem "sturen" Leinenzerrer zu tun bekomme, dann bleibe ich zunächst einmal bescheiden!
    In der Regel kennt mich der Hund nicht besonders gut, und es kann dann äußerst schwierig sein, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Ich sorge dann aber bei gegenseitiger Zuwendung dafür, daß der Hund mich kennenlernt und Interesse an mir bekommt.
    Ich werfe Leckerchen, wobei ich genau aufpasse, wo es landet.
    Dann führe ich den Hund zu der Stelle.
    ICH zeige ihm also, daß ich das (anscheinend ;) ) besser kann als er.
    Also wird er dadurch lernen, daß es sich lohnt, auf meine Signale zu achten.
    Ich lege stets äußerst großen Wert auf Blickkontakt.
    Direkter Blickkontakt wird aber von Tieren stets vermieden. Also zwinkere ich dabei und lecke mir auch die Lippen, schaue kurz weg.
    Das bringt den Hund dazu, den Blickkontakt nicht mehr (oder zumindest weniger) zu meiden.
    Ich schaue den Hund nicht an wie mein Spiegelbild, sondern wie jemanden, der nach einem Zeichen von Freundlichkeit sucht, aber kein Deutsch kann.



    Vielen ist die Wichtigkeit der Aufmerksamkeit des Hundes gar nicht bewußt!
    Sie gehen mit ihrem Hund an der Leine spazieren und erwarten, daß ihr Hund Gedanken lesen kann!
    Ein Hund muß im schlimmsten Fall aber erst lernen, daß Du da bist, daß Du für ihn da bist.
    Ein Hund ist ein Gesellschaftstier, und es ist ihm ein Bedürfnis, Führung zu bekommen. Das aber muß ihm erst bewußt gemacht werden, falls er es bislang nicht gelernt hat, er diese Erfahrung bisher nicht machen konnte.
    Deshalb ist es so wichtig, daß der Hund begreift, daß möglichst jede angenehme Tätigkeit von seinem Menschen ausgeht!



    Thallus.

  • Also ich habe das mit dem Richtungswechsel nochmal probiert aber wie gesagt das streßt meinen hund ganz schön nach kurzer zeit fängt sie an in die Leine zu beißen und daran zu ziehen so in der Art "Es reicht jetzt".
    Außerdem funktioniert der Richtungswechsel ja nur auf einem großen freien Gelände auf der Straße hat man ja meist nur die Möglichkeit einfach nur in die entgegengesetzte Richtung weiter zu laufen aber eben nicht nach links oder rechts oder so. Oder wie soll ich das sonst machen?


    Ich habs jetzt mal probiert immer stehen zu bleiben sobald sie zieht und erst weiter zu gehen wenn sie mich anschaut. Dabei habe ich die Kommandos stopp beim stehenbleiben und weiter beim weitergehen eingeführt. Fürs anschauen hab ich sie dann ab und zu mit nem Leckerlie belohnt.
    Ich muss nur jetzt langsam mal eine Methode weiter verfolgen und nicht ständig ändern sonst raffts mein Hund ja auch nicht.
    Also was meint ihr welche Methode soll ich jetzt weiter machen?
    Gruß Christian

  • Ich denke mal eher sie probiert gerade aus, wie sie diesen lästigen Kram den du gerade mit ihr veranstaltest abbrechen kann... :D :D Sie versucht jetzt eben mit allen mitteln dich dazu zu kriegen den Mist sein zu lassen. Jetzt musst du dich durchsetzen... Wenn sie nur ihre 5 Minuten bekommt dann geh.
    Konsequent Richtungswechsel und gehen, zieh sie mit. Sie hat dir zu folgen und dich nicht durch Quatsch machen aus dem Konzept zu bringen. Sie muss dir folgen wenn du das willst... du boss, sie pausenclown. :D


    Wenn sie dir in die Hosenbeine zwickt würde ich ihr mal (sanft) einen auf die Nase geben und dabei in normaler Lautstärke aber bestimmt "nein". Zur Not festhalten, oder sie in ein Kommando bringen. (Platz, Sitz egal... )
    Lass`dich net veräppeln.


    Parallel würd ich ein Abbruchkommando üben. Z.B. "nein"... Leckerli (entspannt zu Hause im Wohnzimmer oder so) in deine Hand nehmen, es dem Hund zeigen und wenn sies nehmen will schnell "nein" (nicht schreien oder so.. einfach nur nein) und Hand zu. Sie darfs net bekommen. Sie wird dich erstmal verdutzt anschauen. Wieder Hand auf, wenn sies nehmen will nein, Hand zu... wieder das gleiche.. wenn sie dann mal verdutzt inne hält und es nicht sofort nimmt... loben und ihr geben. Oder sie z.B. mit "nimm" auffordern das sie es nehmen darf.


    Ähnlich verfahre ich beim Futter geben. Hund sitz machen lassen... Napf hinstellen, nein wenn sies nehmen will und hand drüber oder sanft den Hund wegschieben und wieder sitz machen lassen... wenn sie dann kurz sitzt "fein" und "nimm".


    Ein Abbruchkommando wird dir dann auch draussen helfen... du musst es nur immer weiter ausdehnen.

  • Jaja, die Leinenführigkeit, ich wünschte wirklich, es gäbe ein Universalrezept... Meiner Erfahrung nach (die zugegebenermaßen sehr beschränkt ist) ist ein sehr individuelles Training am besten. Fall 1 ein Airedale, den ich für ein halbes Jahr in Pflege hatte. Bereits 3 Jahre alt, begeisterter Leinenzieher. Nach dem ich sage und schreibe 3! Tage mit ihm geübt hatte (wenn du ziehst geht es gar nicht weiter) war er an der Leine ein Musterhund... Fall 2 ein Shi Tzu, 7 Jahre, für ein Jahr in Pflege. Eher Couchpotatoe, also ja, geh du schon mal, ich komm dann vielleicht später nach. Übungszeit ca. 3 Monate. Jetzt meine Supermaus, 2 Jahre alt, nicht in Pflege :D ,
    auch mit Leine nix am Hut, wir üben seit einem halben Jahr und es wird nach und nach besser. Dazu muß ich sagen, das alle Hunde bis dahin ausschließlich Flex-Leinen kannten :/ .... Ob nun Richtungswechsel, stehenbleiben oder was auch immer, Hauptsache konsequent, egal wie albern es aussieht (Man, haben wir alle ein dickes Fell, das wir uns so oft in aller Öffentlichkeit zum Affen machen :D ) Fazit: Manchmal dauert es halt ein bißchen länger...

  • Ja ich zieh das jetzt mit dem stehenbleiben durch, also immer stehen bleiben warten bis ich angeschaut werde, lob, dann weiter. Bei Ablenkung kann das schon ne Weile dauern aber egal. Ich kann eh zurzeit nur sehr wenig raus weil bei uns -15°C sind und da ist meinem hund an den pfoten kahlt. Sie humpelt dann immer mal auf dem hinteren rechten, dann auf dem linken, dann vorne und erst seit dem es so kalt bei uns geworden ist also denk ich mal ist es die Kälte. Muss sie jetzt viel im Haus auslasten.
    Danke für alle Tips
    LG Christian

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