Erste Zugfahrt - Fahrrad umgefallen? Für immer Angst?
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Hallo,
mir sitzt der Schock noch in den Knochen und ich brauch mal Rat von euch.
Ich war heut das erste Mal mit Napoleon im Zug unterwegs, die Fahrt dauerte hin und zurück knapp 3 Stunden mit 1 Stunde Aufenthalt in Frankfurt Hbf.
Napoleon war aber nicht das Problem. Er hat sich echt klasse verhalten, saß und lag entspannt neben meinem Rollstuhl. Leider waren viele Fahrräder im Abteil und ich hatte schon Bedenken deswegen, die dann leider nicht unbegründet waren.
Eigentlich hatte ich Napoleon die ganze Zeit im Blick, gab ab und zu Belohnungsleckerchen und passte auf. Dann hab ich mal paar Sekunden nicht hingeschaut und plötzlich kippte ein Fahrrad mit lautem Krachen genau neben meinem Hund um.
Gottseidank nicht auf den Hund aber eben direkt daneben und Napoleon ist sofort unter dem Rollstuhl verschwunden und saß da zitternd. Hab versucht ihn zu locken, da er aber nicht wollte und auch nicht verletzt schien hb ich ihn auch dann dort sitzen lassen für ein Drittel der Fahrt.
Das restliche Drittel kam er dann unterm Rollstuhl vor und wollte auf meinen Schoß wo er dann die restlichen 20 min lag. Aber er zitterte zwischendurch immer noch.Auf dem Bahnhof hat er sich dann normal wie immer verhalten, ging auf Alles mutig zu, hat sich streicheln lassen und lag ansonsten dann entspannt neben mir.
Auf der Rückfahrt gings dann auch, da saß er zwischen den Beinen meines Freundes. Allerdings dann gegen Ende der Fahrt waren wieder viele Fahrräder im Abteil und Napoleon verzog sich wieder zitternd unterm Rollstuhl :(.
Mist, und nun? Ja, ich weiss. Ich hätte besser aufpassen müssen, dachte aber eigentlich dass die Räder besser gesichert sind und nicht umfallen.Wird Napoleon jetzt den Rest seines Lebens Angst vor Fahrrädern und Zugfahren haben? Was kann ich unternehmen, damit genau DAS nicht eintritt? Wie kann ich ihm das nächste Mal die Zugfahrt irgendwie so positiv gestalten, dass er keine Angst mehr hat, wenn Fahrräder im Abteil sind? Jedenfalls hab ich mir geschworen, dass ich ihn nächstes Mal gleich unterm Rollstuhl oder auf meinem Schoß sitzen lasse.
Hilfeeee
.... Ich könnt mich ohrfeigen.
Traurige Grüße
Carina
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Evtl ein Tipp für die nächste unangenehme Situation: Sofort einen Jackpot.
Blöde Situationen schmecken lecker! -
Hi,
naja Jackpot?! Belohnt man dann nicht erst recht, dass er sich erschreckt hat und bestärkt die Angst?
Vorallem aber hab ich ihm ja Leckerchen angeboten, er hat aber so gezittert, dass er nix wollteWerd mal beobachten wie er sich die nächsten Tage verhält und in 1-2 Wochen nen neuen Bahnfahrt-Versuch starten und ihn erstmal auf den Schoß nehmen.
Lieben Gruß
Carina
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Situationsabhängig....
Ich handhabe es so, zB wenn Hund irgendwo abrutscht und sich wehtut, gibt es kommentarlos eine Hand voll Leckerchen auf den Boden.
Es wird in der Tat schwieriger, wenn man sich selbst erschreckt und den "oh weh, mein armer Hund"-Effekt hat. (Den ich normal finde, aber zu kontrollieren versuche.)
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Hi,
nee gerade das hab ich nicht gemacht, also den Hund dann betüddelt und getröstet. Ich hab mich zwar erschreckt, aber nur den Hund angeguckt ob er verletzt ist oder humpelt und ihn sonst in Ruhe gelassen. Bis auf dass ich versucht hab ihm Leckerchen anzudrehen, aber die hat er verschmäht.
Auch auf der Rückfahrt wollte er nix haben. Aber getrunken hat er immerhin.
Gruß
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Teste doch mal bei einer kurzen Zugfahrt sein Verhalten.
Gibt es Züge ohne Fahrradmitnahme? Dann evtl. zunächst so einen wählen.Ich weiß nicht, wie dein Hund sonst ist, ob selbstbewusst oder unsicher.
Bei meinen Hunden würde ich schauen, dass ihnen nichts passieren kann und mich dann möglichst normal verhalten. -
Dein Napoleon, wie der Name ja schon sagt ;), wird auf gar keinen Fall den Rest seines Lebens Angst vor Fahrrädern und Zugfahrten haben müssen.
Aber Du hast einen entscheidenen Fehler gemacht (den man aber auch einfach so macht, weil man seinem Instinkt in Stresssituationen folgt). Napoleon hat sich vor dem krachenden Fahrrad bei Dir versteckt. Prima, dass zeigt ja schon, dass Ihr eine gute Bindung habt, er hätte ja sonst wohin springen können. Aber Du hast versucht, ihn zu locken, damit hast Du ihn darin bestätigt, dass diese Situation ganz schlimm war. Dann hat er sich auch noch auf Deinen Schoß eingeschmuggelt und Du hast ihm entgültig (falls er das nicht eh öfter bei Dir darf) signalisiert: Diese Fahrräder inkl. Zugfahrten sind richtig schlimm.
Setz ihn nicht beim nächsten Mal unter Deinen Rollstuhl oder auf Deinen Schoß. Er soll ja schließlich ein souveräner Hund an Deiner Rollstuhlseite werden und keine schiessige Fußhupe.
Such Dir also einen Trainingspartner mit Fahrrad und nimm ganz viele Leckerlies mit. Erst einmal geht ihr alle gemeinsam spazieren und solange der Kleine entspannt mitläuft, wird er belohnt.
Jetzt kommt der schwierige Part, der Krach. Dein Bekannter geht viele Meter weg, ich würde zu Anfangs 20-40m vorschlagen, lässt sein Fahrrad fallen und alle Beteiligten tuen so, als sei nix gewesen und gehen in entgegengesetzter Richtung weg. Du ignorierst Deinen Hund, als sei es das Normalste der Welt. Sucht Dein Hundie bei Dir allerdings Schutz, fällt es Dir sicherlich schwer, wegzufahren, da Hundie unter dem Rollstuhl; dann wartest Du einfach ignorant ab, bis Du losfahren kannst. Wenn er Dich anspringt, dann wird er runtergeschubbst, während Du weiterhin in die Wolken starrst.
Um das Ganze auch ein wenig positiv zu gestalten, kannst Du ja, wenn Dein Hunde sich entspannt hat und Du einige Meter weiter gekommen bist, mit ihm ein wenig toben oder kleine Übungen machen, wofür er Leckerlies einheimsen kann.
Und nach und nach lässt Dein Trainingspartner das Fahrrad immer näher an Euch krachend zu Boden gehen. Wenn Ihr es geschafft habt, nur noch ein Meter weiter voneinander zu stehen, dann könnt Ihr ein Gespräch anfangen, das Fahrrad macht einen riesen Rabautz, aber Ihr unterhaltet Euch einfach im gleichen Ton weiter, als hättet Ihr nix gehört. Wenn Napoleon selbst da entspannt bleibt, dann darf Dein Trainingspartner ihn beachten und ihm einige Leckerlies geben.
Weiter geht es in den Zug. Vielleicht habt Ihr ja eine Strecke, die leicht zu bewältigen ist, wo man ständig ein und aus steigen kann und die nicht allzuviel kostet. Erst einmal alle rein in den Zug und solange der Kleine entspannt ist, wird er mit Leckerlies gefüttert. Und nun sitzt Ihr am einen Ende, Dein Trainingspartner steht am anderen Ende des Wagens und läßt sein Fahrrad fast plumpsen, so dass es zwar Krach macht, aber nicht richtig dolle scheppert. Derweil gucken alle in die Luft und Dein Kleiner bleibt entspannt. Prima! Und nun das gleich Spiel wie auf der Straße....
Das ist natürlich nicht an einem Tag erledigt, aber da Deiner noch sehr jung, wird es auch keine Monate dauern.
Und versteh mich nicht falsch, jeder Hund zuckt, wenn ein Fahrrad neben ihn herniederpurzelt (ich auch), aber Deiner soll lernen, sich nach dem ersten Schreck sehr schnell wieder entspannen.
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Hallo Souma,
danke für deine Tipps.
Ich werd das auf jedenfall mal so machen wie du beschrieben hast. Heute werde ich aber erstmal gucken, wie er auf Fahrräder reagiert die ruhig stehen. Bei meinen Eltern auf der Terasse steht da nämlich eins und ich dacht mir, ich versuch mal ob ich Napoleon daneben füttern kann.
Was allerdings ne leicht zu bewältigende Strecke im Zug angeht: Da hab ich so nen kleines Problem mit dem Rollstuhl, das auf den meisten kleineren Strecken bei uns nur Bahnhöfe mit vielen Stufen sind die ich eben nicht bewältigen kann. Und wenn das dann noch Bahnhöfe sind, auf denen kein ServicePersonal anwesend ist bin ich eh aufgeschmissen. Ob das dann nen tolleres Abenteuer als gestern für mich und Napoleon wäre wage ich zu bezweifeln.
Für mich ist also nur möglich, dass ich nach Frankfurt fahre. Eben gleich die weite Tour. Aber ich werd mir mal ne Zeit aussuchen in der nicht soviele oder keine Fahrräder mehr fahren. Dürfte ja denke ich ab November so der Fall sein.Bzw. wäre ne gute Übungssituation auch Straßenbahnfahren? Ist ja sowas Ähnliches wie Zugfahren?!
Wegen dem Locken als er unterm Rolli saß: Ich hab ja nur versucht ihn anzulocken, um zu gucken ob er verletzt ist oder humpelt. Hab nämlich nicht gesehen, ob das "Ding" Napoleon richtig getroffen hat und er ist ja kein Riesenhund sondern nur 3,5 kg leicht.
Auf meinen Schoß darf er allerdings öfter, bisher hat das aber seinem Selbstbewsstsein keinen Abbruch getan. Ängstlich ist er im Allgemeinen nämlich nicht nur manches Mal sitzt er unterm Rolli, wenn ihm was nicht geheuer ist. Das legt sich aber, wenn ich nicht drauf eingehe und ihn sitzen lasse sofern das in der Situation möglich ist oder ich hole ihn drunter vor und gebe ihm dann keine Möglichkeit mehr unter den Rolli zu gehen.
Ging aber im Zug eher nicht, dass er eben nicht drunter sitzt, da ja wie bereits erwähnt viele Fahrräder und Leute im Abteil waren. Da wären garantiert noch mehr Leute bzw Räder draufgetreten. Daher fänd ich es schon besser, wenn er später mal bei viel Trubel im Zug sich unter den Rollstuhl setzt. Einfach, weil da nix auf ihn fallen oder treten kann. Oder ich versuch mich das nächste Mal so zu stellen mit dem Rollstuhl dass er quasi zwischen mir und der Wand im Abteil sitzt. Da kann dann auch nix mehr drauf fallen oder treten.Er war allerdings schon souverän, was den großen Bahnhof und die Leute und anderen Hunde anging. Er lag dann in einem Bahnhofs-Imbiss auch ganz ruhig neben mir obwohl viele Leute und Fahrräder an ihm vorbei sind. Einige sogar sehr dicht. Da hat er GsD keine Angst gezeigt, später auf der Rückfahrt saß und lag er dann zwischen den Beinen meines Freundes am Boden. Nur eben später als wieder viele Fahrräder im Abteil waren und folglich auch viele Menschen hat er sich unter den Rollstuhl verkrochen und gezittert. Hab ihn da aber nicht groß beachtet. Hab´s ja eh nicht ändern können zu dem Zeitpunkt.
Aber eben die Situation dass er im Zug jetzt so auf viele Fahrräder und Menschenansammlungen reagiert macht mir Angst, dass er das Alles jetzt immer negativ mtieinander verknüpft
Aber ich denke mal, dass wir das hinkriegen werden.
Hi Sarja,
danke für die Antwort :).
Ja, es gibt schon Züge ohne Fahrradmitnahme. Aber das Ein- und Aussteigen aus dem Regionalexpress ist mit Rollstuhl einfach leichter und ausserdem eben auch kostenlos für mich mit Schwerbehindertenausweis.
Mit kurzen Zugfahrten hab ich es schon erklärt ( oben in der Antwort an Souma ) dass es nicht so einfach ist, wegen Treppen an vielen Bahnhöfen. Das wär dann wahrscheinlich eher für mich ne blöde Erfahrung und ob das dann für den Hund zuträglich ist?!
Hab mir auch schon gedacht ob ich meinen Vater mit Hund im Zug losschicke, aber mein Vater reagiert in vielen Situationen mit Hund noch aufgeregter und hibbeliger, das würde dann wohl auch in die Hose gehen.Napoleon ist sonst nicht ängstlich, vor manchen Dingen versteckt er sich ab und an zwar unterm Rolli aber das sind nur wenige Situationen wie riesige Hunde auf dem Hundeplatz die zu stürmisch sind oder eben jetzt im Zug umfallende Fahrräder :kopfwand:
Was noch mein Problem ist:
Napoleon ist eben sehr klein, guckt bei so Sachen dann immer so "traurig" und wenn er dann noch zittert hab ich immer Angst, dass er das Ganze mit mir verbindet und mich nimmer mag. Ich denke aber, dass das Quatsch ist sowas zu denken.
Lieben Gruß
Carina
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