Ärger beim Spaziergang

  • Heute sind wir mal wieder zum Spazierengehen in den Wald gefahren. Da wir eine richtig große Runde gemacht haben. Überall gibt es Schilder, wo drauf steht, das Hunde unbedingt an der Leine zu führen sind. Verstehe ich voll und ganz. Erstens ist es teilweise Naturschutz-,bzw. Landschaftsschutzgebiet, ausserdem gibt es ein Wildgehege. Wir dann heute mit Kind eins im Kinderwagen, Kind zwei laufend und beide Hunde an der Leine unterwegs.
    Erstmal war ich echt entsetzt. Kaum ein entgegenkommender Hund blieb ruhig, entweder beim Anblick der Kinder oder beim Anblick der beiden Hunde drehten die total am Teller (es gingen von etwa zwei dutzend Hunde gerade mal zwei ganz entspannt an uns vorbei). Die waren am kläffen, am keifen oder am ziehen wie wild.
    Dann hatten wir drei ganz spezielle Situationen.
    Alte Frau mit grooooßem Schäferhund an der Leine. Von weitem schon zu sehen, das die den kaum halten kann. Dann schlägt sich sich ins Gebüsch, hält sich an einem Baum fest. Hund wie blöd am keifen und kläffen. Macht die mich doch tatsächlich an, ob wir mit den Kindern nich tschneller vorbeigehen können. Sie käme uns ja schon entgegen, in dem sie "an die Seite" gehen würde. Hallo?!?
    Dann mein Mann mit Kinderwagen etwa 10 Meter vor uns, ich mit Sohn und den beiden angeleinten Hunden hinten (haben gebummelt, Sohn hat Steine gesammelt). Kommt eine Familie mit Jack Russell entgegen. Ohne Leine. Als er auf der Höhe meines Mannes war, waren die Besitzer gute 30 Meter entfernt. Keiner hat reagiert, noch nicht mal gerufen. Dort verweilt er, geht schon in "Lauerstellung". Von hinten kommt ein Rad. In dem Moment schießt er los, genau ins Rad. Radfahrer gestürtzt. Jacky stürzt sich wie eine Furie auf meinen angeleinten Border Terrier. Worauf hin meine natürlich BEIDE contra geben und ihn auch böse erwischt haben. Meine sind normalerweise echt nett, auch an der Leine, aber wenn ein anderer Rüde denen blöd kommt, ist halt vorbei mit lustig... . Dann kamen langsam die Besitzer...die haben sich nicht mal schneller bewegt oder so! Der Radfahrer war am keifen (zu recht!!!) und die Besitzerin hat nur blöde Grimassen geschnitten und wollte einfach weitergehen! Die haben noch nichtmal gefragt, ob der Radfahrer sich verletzt hat. Unser Sohn hat sich vor Angst heulend auf dem Arm meines Mannes gerettet und der Kleine hat auch geschrien wie am Spieß.
    Ey, Leute gibts!
    Dann auf dem Weg zum Parkplatz, wo unser Auto steht, stürzt plötzlich ein schwarzer Labrador aus dem Gebüsch! genau auf unseren Sohn zu, mein Mann ihn sich sofort gegriffen, der Labbi kläffend um ihn rum. Kommt irgendwann jemand um die Ecke "der mag Kinder, der will nur spielen!" Boah, dem hab ich erstmal meine Meinung gegeigt!!!
    Von den Hunden aus den letzteren beiden Situationen hab ich mir die Steurnummern notiert. Kann ich solche Vorfälle melden? Hab geistesgegenwärtig sogar noch Fotos gemacht (von Hund MIT Besitzer und jeweils natürlich OHNE Leine). Wer weiß, wofür man die noch brauchen kann...
    Ey, da wundern ein doch diese ganzen Verordnungen und co nicht...für uns war es seit langer Zeit das erste mal, das wir dort wieder Spazierengegangen sind, und vorerst auch das letzte mal. Es sei noch anzumerken, das keine 15 Fussminuten von dort entfernt ein wunderschönes großes Freilaufareal für Hunde ist!
    Bin ich einfach nur spießig oder ist ein vernünftig ausgebildeter Hund sowieso etwas Umsicht von Hundehaltern mittlerweile wirklich Glückssache?
    Hattet ihr auch schon solche Erlebnisse?
    Nur gut, das meine beiden sich durch solche Attacken nicht "negativ beeinflussen" lassen...aber wenn ich mir überlege, so etwas trifft einen ängstlicheren oder auch sensibleren Hund...

  • Ich kann deinen Ärger nur zu gut nachempfinden, weil mir ständig ähnliche Geschichten passieren. Unangeleinte Hunde die Land und Leute übelst belästigen, Halter die nicht oder erst mit sehr sehr viel Verzögerung auftauchen und dann nur dumme Sprüche ablassen. Natürlich hat man grundsätzlich nie einen Polizisten, jemanden vom Ordnungsamt oder gar einen Zeugen, der auch wirklich eine Aussage machen würde, in der Nähe. Das läßt einen manchmal einfach verzweifeln. Was kann so schwer daran sein, seinen Hund vernünftig zu halten, d. h. so, dass er andere Menschen nicht belästigt oder in Gefahr bringt? Ich verstehs nicht! Meine Hündin ist acht Monate alt, hat nie eine Hundeschule besucht, aber der Grundgehorsam sitzt aufs Wort. Wir haben absolut keine Probleme von unserer Seite aus bei Begegnungen mit was auch immer, ob Kinder, andere Hunde, Jogger, Bus oder Radfahrer. Ich könnte genau wie du aus der Haut fahren, wenn ich solche Leute treffe. Aber wahrscheinlich läuft es im Endeffekt darauf hinaus, dass Frechheit hier siegt und im Grunde noch honoriert wird. Recht haben und Recht kriegen ist hier leider seeeehr weit voneinander entfernt. Wen wunderts da, dass die Hundehalter alle über einen Kamm geschoren werden von den Menschen, die sich einfach nur unbelästigt draußen bewegen wollen. Rücksichtnahme? Fehlanzeige. Aber wehe, dem eigenen Hund gehts an den Kragen. Dann schreien die gleichen Leute Zeter und Mordio.

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