Anschaffung eines zweiten Hundes - was ist zu beachten?

  • Hallo,

    gibt es hier irgendwo einen Beitrag zum Thema: Was muss ich bei der Anschaffung eines zweiten Hundes beachten? Eine Bekannte ist Besitzerin einer einjährigen Yorckshire-Terrier-Dame (Amy) und möchte sich eine Bologneser-Hündin (Phinja) dazu anschaffen (zwei Monate alter Welpe, im Augenblick noch nicht im Haushalt). Die Bindung zwischen der Yorckshire-Dame und ihrem Frauchen ist sehr stark, so dass sie in der Lage sein sollte, den Hund entsprechend zu beeinflussen. Andererseits könnte es gerade deshalb ein Eifersuchtsproblem geben... Die Kundin möchte jedenfalls nur präventiv wissen, was zu beachten ist, um nicht in irgendwelche Fallen zu tappen.

    Spontan fielen mir ein:

    - Eifersucht untereinander.

    Dem wäre vorzubeugen, indem man das Erscheinen von Phinja für Amy möglichst angenehm gestaltet bzw. sie in Anwesenheit von Phinja belohnt und bevorzugt behandelt. Amy ist kastriert, so dass es auch keine Probleme mit/ während der Läufigkeit geben kann.

    - Verteidigungsverhalten.

    Zu befürchten wäre evtl., dass Amy Phinja "bevormundet" und sie evtl. von anderen Hunden fernhält, so dass Phinja nicht erwachsen werden kann. Ich kenne dafür ein Beispiel. Die beiden Zwergschnauzer-Hündinnen haben allerdings nur vier Monate Alterunterschied. Trotzdem hat die Ältere die Mutterrolle übernommen (sie sind inzwischen schon 3,5/ 4 Jahre alt) und schirmt die Jüngere noch heute vor anderen Hunden komplett ab. Die Jüngere benimmt sich noch immer wie ein Welpe. Wie kann man das verhindern? Unser Gedanke war, für Phinja eine geeignete Welpenspielgruppe zu finden, damit diese den Umgang mit anderen Hunden von vorne herein lernt. Evtl auch die beiden Hündinnen mitunter getrennt auszuführen, um einem Mutter-Kind-Verhältnis vorzubeugen.

    - Rangordnungsprobleme

    Ich denke zum jetzigen Zeitpunkt erwachsener Hund - Welpe sollte es diese nicht geben!? Könnte sowas auftreten wenn Phinja älter wird? Ich wüsste dazu nur, dass die Besitzerin ihre Alpha-Stellung gegenüber beiden Hunden souverän installieren muss, um ggf. auf die beiden einwirken zu können. Ansonsten bin ich mir nicht sicher: Soll jede z.B. ihren Platz haben, der nur ihr gehört? Oder beschwört man damit erst recht einen Konflikt herauf?

    Was meint Ihr zu dem Thema? Fällt Euch noch mehr ein?

    Danke!

    Sabine

  • Zitat


    - Eifersucht untereinander.

    Dem wäre vorzubeugen, indem man das Erscheinen von Phinja für Amy möglichst angenehm gestaltet bzw. sie in Anwesenheit von Phinja belohnt und bevorzugt behandelt. Amy ist kastriert, so dass es auch keine Probleme mit/ während der Läufigkeit geben kann.

    Das seh ich nicht so! Wenn man Amy in Anwesenheit von Phinja bevorzugt behandelt, kann es zu Eifersüchteleien kommen, wenn Phinja älter wird.
    Ich geh mal von meinem Fall aus...als ich meinen zweiten Hund zu uns holte, hab ich keine Unterschiede zwischen beiden gemacht. Der zweite Hund wurde einfach ganz normal in den Alltag mit integriert und es gab keinerlei Probleme, allerdings waren die beiden auch nur vier Monate auseinander.
    Als dann meine dritte Hündin bei uns einzog, hatte ich auch Angst, dass es zu Reibereien kommen könnte, weil Stellina (meine zweite) extrem auf mich fixiert ist. Doch hab ich Stellina nicht bevorzugt, wenn Tinker (die dritte Hündin) in der Nähe war, weil es meiner Meinung nach einfach nicht fair ist. Stattdessen hab ich beide immer gleich behandelt, Stellina (und natürlich auch meinen ersten Hund) in's Spiel mit Tinker mit einbezogen, so dass alle drei Spaß hatten...Spaziergänge wurden gemeinsam gemacht, und ab und zu auch mit jeden einzelnen getrennt. So hatte jeder mal Frauchen für sich alleine.
    Eifersucht gibt's bei uns nicht, oder ganz selten...wir sind ein Rudel ;-) Wenn ich mit einem spiele, kommen sofort auch die anderen beiden, die natürlich dann mit in's Spiel einbezogen werden...wenn wir was unternehmen, dürfen alle drei mit...wenn wir zur Hundeschule gehen, dann alle zusammen. Manchmal, aber nur ganz selten, kommt es vor, dass einer der drei kuscheln will, und ein anderer (oder auch beide) wird eifersüchtig und kommt auch. Aber was soll's, ich hab ja zwei Hände :-) Meistens ist es aber so, dass dann mindestens einer von ihnen zu meinem Mann oder meiner Tochter geht, und sich dort die Streicheleinheiten abholt.
    Deshalb würde ich sagen, dass man niemanden der beiden bevorzugen sollte, im Gegenteil...beide gleich behandeln und beiden zu verstehen geben, dass auch der andere Teil der Familie ist.


    Zitat


    - Verteidigungsverhalten.

    Zu befürchten wäre evtl., dass Amy Phinja "bevormundet" und sie evtl. von anderen Hunden fernhält, so dass Phinja nicht erwachsen werden kann.

    Das Problem hatten wir auch...Stellina hat Tinker lange Zeit als Baby gesehen und Tinker genoss das total und wollte nicht erwachsen werden. Das ging soweit, dass sie manchmal sogar an Stellina's Zitzchen nach Milch suchte. Der Hundetrainer meinte, dass ich dagegen nicht viel tun kann, außer die beiden sofort zu trennen, sobald sich eine solche Situation abspielt (was ich natürlich sowieso tat).
    Jetzt ist Tinker 9 Monate alt und wir haben das Problem ziemlich in den Griff bekommen...sie sucht schon lange keine Zitzchen mehr, aber manchmal überkommt es Stellina noch, dass sie die Kleine von oben bis unten abschleckt, und Tinker es wohlwollend über sich ergehen lässt. Laut Hundetrainer soll ich das nicht streng unterbinden, da dies oft auch nur mit der Rangordung zu tun hat, sondern soll sie lediglich durch ein Spiel ablenken, wenn es überhand nimmt. Klappt soweit auch ganz gut und solche Situationen kommen immer weniger oft vor.

    Zitat


    - Rangordnungsprobleme

    Ich denke zum jetzigen Zeitpunkt erwachsener Hund - Welpe sollte es diese nicht geben!? Könnte sowas auftreten wenn Phinja älter wird? Ich wüsste dazu nur, dass die Besitzerin ihre Alpha-Stellung gegenüber beiden Hunden souverän installieren muss, um ggf. auf die beiden einwirken zu können. Ansonsten bin ich mir nicht sicher: Soll jede z.B. ihren Platz haben, der nur ihr gehört? Oder beschwört man damit erst recht einen Konflikt herauf?

    Auch hier beziehe ich mich auf meinen Hundetrainer, dem ich die selbe Frage stellte, als Tinker einzog...er sagte mir, dass Hunde die Rangordung meistens unter sich regeln und es in den wenigsten Fällen zu Schwierigkeiten kommt. Früher dachte ich, dass der älteste Hund immer der Ranghöhere ist, aber bei uns ist es tatsächlich so, dass Stellina, die zweite, den Platz hinter mir übernommen hat. Laut Trainer keine Seltenheit...er meinte, dass ich lediglich sehr konsequent meine Rolle als Alphatier aufrecht erhalten sollte, da das natürlich für sämtliche Erziehungsmaßnahmen, bzw. eventuelle Schwierigkeiten die auftreten können, absolut notwendig ist...also eigentlich genauso, wie Du es schreibst.

  • Ich denke das der Charakter,das Beduerfniss und Sozialverhalten des ersten Hundes beachtet werden muss.
    Wie verhaelt sich Ersthund mit anderen Hunden?ist sie ruhig,gelassen und geduldig I'm Umgang mit Welpen? Laesst sie andere Hunde an ihr Frauchen ran? Wie gut ist ihr gehorsam?
    Das sind alles jetzt schon Indikationen dafuer wie Ersthund mit dem neuen Hund umgehen wird.
    Als ich meinen Zweithund bekam wusste ich eigentlich schon wie meine erste Huendin reagieren wuerde.
    Ich wusste sie wuerde eifersuechtig sein. Nicht I'm Sinne von Knurren oder wegbeissen,aber dazwischendraengeln,auf den Schoss wollen(versuch mal nem pitbull klarzumachen das er kein schosshund ist)
    Ansonsten wusste ich das sie nur kurz brauchen wuerde um den neuen puppy zu akzeptieren.
    Es dauerte 48 std bis puppy komplett akzeptiert wurde.
    Wichtig fuer mich war das sie weiss das sie nummer eins ist.
    Ich habe eine sehr tiefe beziehung zu meinem ersthund und die kann auch ein suesser puppy nicht einfach so umkrempeln.
    Wichtig ist dem Ersthund genug rueckzugsmoeglichkeiten zu geben.Sie sollte bestimmen wann sie sich mit dem neuen hund beschaeftigen will.
    Die Erwartungen sollten nicht zu hoch gesteckt werden,alles braucht seine Zeit.
    Wie gesagt,wenn man seinen resthund gut kennt kann man sich auf den zweithund gut vorbereiten.

    Gruss
    Mixxy

  • Guten Morgen.

    Ich lese lediglich heraus, dass zu einer Hündin eine weitere Hündin hinzukommen soll.
    Aus gemachten eigenen Erfahrungen würde ich keine zwei Rüden und auch keine zwei Hündinnen zusammen halten, da ein gewisses Restrisiko nicht auszuklammern ist.
    Allerdings kenne ich die möglichen Folgen nur von größeren Hunden und kann daher keine konkrete Aussage zu kleineren Rassen machen.

    Gruß,
    Bert

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