Sie mag nun keine bellenden Hunde mehr

  • Hmm, seit Weihnachten hab ich ein kleines oder auch großes Problem.

    Wir waren über die Feiertage bei den Eltern meines Freundes. Maja ist dort immer willkommen und wird dort auch gerne betüdelt. Nun hat sie zu Weihnachten von ihnen einen riesengroßen Knochen bekommen und auch prompt am selben Tag angefangen, diesen zu verspeisen. Irgendwann hatte sie genug, schleppte ihn mit in die Küche und legte sich dort auf ihren Platz (sie hatte dort eine Decke zum Hinlegen). Soweit alles super. Abends kamen dann zum Weihnachtsessen noch andere Verwandte und mit ihnen eine kleine Jackie-Hündin. Sie und Maja hatten schon bei ihrem ersten Treffen im Sommer keinen besonders guten Start und leider gab es das dann zu Weihnachten wieder. Maja lag halt in der Küche und hatte den Knochen neben sich liegen. Ich muss dazu sagen, dass ich blöde Kuh auch nimmer dran gedacht hab, den wegzupacken, damit das keinen Stress unter den beiden gab. Jedenfalls klingelte es an der Tür, Maja wollte natürlich hin und alle begrüßen und hat dabei ihren Knochen im Maul (Sie hat halt immer dieses "Seht her, was ich hier Tolles hab", wenn jemand kommt). In der Zeit ist die Jackie-Hündin schon bis in die Küche und knurrt Maja wegen des Knochens an. Maja lässt den Knochen fallen und will einfach so vorbei, um wenigstens an der Tür allen "Hallo" zu sagen. Leider hat der Jackie das falsch aufgefasst, dachte, Maja schnappt sich nochmal den Knochen und geht auf Maja los. Gab dann etwas Stress unter den beiden, der gottseidank ohne Schlimmeres beendet werden konnte.

    Den Rest des Abends haben wir natürlich dafür gesorgt, dass nichts mehr herumlag, was als Anlass zu einem Streit hätte dienen können. Dennoch fing die andere Hündin jedes Mal tierisch an zu bellen und zu knurren, wenn Maja den beiden Besitzern oder halt ihr selbst zu nahe kam.

    Das ist soweit die Vorgeschichte. Nun habe ich seitdem aber ein ziemliches Problem. Maja, die sonst mit allem und jedem konnte und immer freundlich blieb, kann es nun gar nicht mehr ab, wenn andere Hunde sie ankläffen. Sie geht immer noch freundlich auf andere Hunde zu, schnüffelt, teilweise geht sie dann einfach ihrer Wege, teilweise will sie dann auch spielen. Soweit so gut, aber sobald der andere Hund auch nur während des Spiels anfängt zu bellen, reagiert sie genervt und wird zickig. Gestern trafen wir einen kleinen Beagle, der mit ihr auf der Wiese rumtobte und beide versuchten einander, den Ball abzujagen. Alles kein Thema, weder, wenn sie ihm hinterherrannte, noch wenn er ihr hinterherrannte. Irgendwann jagte er ihr aber hinterher und weil sie zu fix war, bellte er sie an. Da ließ sie ihn auf Augenhöhe ankommen, ließ den Ball fallen und sprang ihn einmal doof an. Kein Knurren, kein Zurückbellen, sie beißt dann auch nicht. Für mich sah es aus wie "in die Schranken" verweisen, ich glaube, der Beagle hat das auch mehr noch als Spielaufforderung gesehen, denn als Warnung, aber für mich gehörte es definitiv in letztere Kategorie. Wenn ich das Verhalten exakt beschreiben müsste, würde ich wohl sagen, sie zieht ein paarmal die Lefzen drohend hoch und springt dem betreffenden Hund dann einmal so halb an den Hals. Allerdings achtet sie weder drauf, dass dieser dann auf dem Boden landet (sie unterwirft also in dem Sinne nciht wirklich) noch könnte man von diesem Anspringen als Schnappen reden.

    Ich persönlich weiß nun gar nciht mehr so richtig, inwiefern ich das zu ernst nehme oder vielleicht sogar nicht ernst genug.
    Wie würdet ihr reagieren bzw. wie sollte ich reagieren? Ist es ihr gutes Recht, den anderen anzurüffeln, weil sie keine Lust mehr hat oder ist es meine Aufgabe, diese Situation dann zu beenden, um ihr zu zeigen, dass ich das für sie regele?

    Das ist nun etwas länger geworden, ich hoffe aber dennoch, dass ihr den ein oder anderen Tip für mich habt.

    LG, Niani

  • Hallo,

    dein Hund hat eine Erfahrung mit einem anderen Hund gemacht, die sie nun prägt. Das ist ganz normal und nicht ungewöhnlich. Dein Hund darf durchaus andere Hunde in die Schranken weisen, ab und an kann sowas sogar sehr heftig aussehen, ist aber je nach Situation unter Hunden ganz normal.

    Dass dein Hund jetzt aufs Bellen reagiert, ist ok. Du must dich da ganz und gar nicht einmischen, das regelt dein Hund selber. Es müssen sich nicht alle Hunde lieben und spielen. Mein Hund würde nie mit einem anderen Hund mit einem Ball spielen, das gäbe sogar böses Blut, und selbst das ist sogar normal. Man muss nur rechtzeitig alles wegnehmen.

    Bedenke, dein Hund wird erwachsen und wird sich auch nicht mehr alles gefallen lassen. Kritisch wird es erst, wenn es richtig zofft, und wenn dann die Besitzer ruhig auseinander gehen und ihre Hunde rufen, geht auch das meist gut aus.
    Mein Hund z.B. hätte sich den Knochen nicht abnehmen lassen, das wäre sehr ernst ausgegangen, da hast du wirklich Glück gehabt.

    Aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass mein Hund nach wirklich miesen Hundebegegnungen ca. 4-6 Wochen brauchte, bis alles wieder war wie früher. Nach einer miesen Erfahrung ist der Hund halt mißtrauisch und unsicher. Macht er aber gute Erfahrungen danach, wird sich alles wieder normalisieren, Hauptsache du fängst jetzt nicht an, irgendwie anders zu sein wie früher. Ja nicht falsch eingreifen oder Hund betütteln.

    LG Schopenhauer

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