Langeweile

Also das mit dem Schwanz fangen ist so ne Sache... sowas kann sich halt ganz schnell ( vor allem bei Aussies ) zu einer Macke und dann zu einer Neurose festigen. Gelangweilte Hunde beschäftigen sich so und gestresste Hunde versuchen durch dieses Verhalten Stress abzubauen, verschlimmern die Sache aber noch. Kommt darauf an wie oft und intensiv sie das tut.

Zitat

Ich geh immer solange mit ihr raus, weil ich dachte ein Australian Shepherd braucht halt seinen Auslauf und will beschäftigt werden...

Ja, das stimmt auch! Aber alles in Maßen. Aussies sind ganz besonders anfällig dafür "hochzupushen". D.h. viele haben kein eigenes Gefühl dafür wann genug ist. Ein ungebremster Aussie kann rennen kann rennen kann rennen kann rennen usw. und kennt kein Ende! Als Mensch denkt man dann, ooooch da geht noch was , in Wirklichkeit ist die Grenze aber schon überschritten. Folgen sind dann Dauerstress und daraus resultierend unerwünschte Verhaltensweisen. Für manche Aussies wäre euer Programm vielleicht kein Problem,für euren ist es vielleicht zuviel und das kann sich dann im Verhalten äußern.
Dass sie dann schläft ist schonmal gut, es gibt Aussies, die sind so hochgefahren, dass sie selbst dann noch nicht schlafen :|
Ich persönlich würde einfach mal ausprobieren, ob ihr weniger gut tut. D.h. nur noch einmal am Tag eine große 1- 1 1/2 h Runde und die übrigen kürzer. Wohl dosierte Actionspielchen, versuche deinen Hund zu beobachten, wann und ob er aufdreht. Helf ihr danach herunterzufahren durch ein kurzes Leckerliesuchspiel. Anstatt viele Actionspielchen, viele Denkaufgaben, d.h. Training, Tricks, Brainspielzeug ( Kong, Tug a jug, Selbstgebasteltes etc. ). Geplante Entspannungs und Kuschel/Massageinheiten. Und natürlich Zeit für sie selbst, zum Schlafen, kauen, ausruhen...
Solltest du dich entscheiden, das einfach mal auszuprobieren, dann kann es schon sein, dass sie anfangs "protestiert" und ihre gewohnte Action einfordert, extrem gesagt ähnlich wie ein Süchtiger, der seinen Stoff haben mag. Einen guten Test um zu sehen, ob der eigene Hund zu aufgedreht ist finde ich immer, das übliche Programm für ein paar Tage extrem herunterzufahren. Bleibt der Hund dennoch gelassen und ausgeglichen und dreht nicht durch und stellt nur Mist an , dann ist es gut. DAS ist für mich ein ausgeglichener Hund. NICHT einer, der nur brav bleibt, weil er völlig ausgepowert ist ( damit mein ich jetzt nicht euch, soll nur allgemein gesagt sein ).
Das mit der Tür würde ich nicht nochmal ändern. Entweder ganz oder gar nicht, d.h. bleibt bei eurer einmal getroffenen Entscheidung! Dass sie Nachts Stress hat kann, muss aber nicht unbedingt daran liegen, dass sie von euch getrennt ist. Tagsüber aufgebaute Stresshormone halten sich lange im Körper, kann sein, dass sie diese Nachts verarbeitet. Blöderweise mit eurer Einrichtung! :/
Sicher, eine gute Huschu kann euch bestimmt viele Tipps geben, viel Spaß dabei!
LG
Jasmin und Merlin