Sehr ängstliche Zwergpudelhündin
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Hallo zusammen, ich bin seit eben neu hier registriert und möchte gleich eine Frage zur Diskussion stellen, die mich beschäftigt.
Es geht um unsere noch nicht ganz 2 Jahre alte Zwergpudelhündin. Sie war von Anfang an sehr ängstlich, zuckte bei unbekannten Geräuschen zusammen, kriegt die Krise, wenn etwas herunterfällt. Sie war fast 1 Jahr alt, bis sie sich z.B. traute, mal hinter den Couchtisch zu gucken.
Als wir sie bekamen, machte auch ihre Mutter einen ausgesprochen zurückhaltenden, vorsichtigen Eindruck. Aber die Züchter wirkten seriös (sind sie bestimmt auch), er ist Zuchtwart in seiner Gegend. Wie auch immer, wir besuchten mit Paula (so heißt die Hündin) sehr bald die Welpenstunde, an der sie eigentlich auch gerne teilnahm - allerdings: es gab dort natürlich ungebärdige, große Welpen wie Cockerspaniels und Labradore, die manchmal buchstäblich über sie hinwegtrampelten. Uns wurde gesagt, sie müsse lernen, mit größeren Hunden klarzukommen, uns so gingen wir beiläufig auf die Seite, wenn sie sich zwischen unsere Füße flüchtete. Ob das richtig war: ich weiß nicht, heute bin ich skeptisch.
Von den Züchtern war uns mit auf den Weg gegeben worden, mit Papierkugeln in ihre Richtung zu werfen, wenn sie Dinge tut, die sie nicht soll. In Hundeerziehungsbüchern und Hundeschule war von klappernden Dosen die Rede - werfen, damit der Hund erschrickt und mit dem "verbotenen" eben ein unangenehmes, lautes Geräusch verknüpft. Klingt logisch. Auch da frage ich mich inzwischen, ob es für Paula die richtige Erziehungsmaßnahme war: sie zuckt zusammen, sobald Papier raschelt, sobald sie sieht, daß etwas auf dem Tisch über ihr liegt, flüchtet sie voller Angst.
Naja, und so weiter. Ich fürchte, wir haben manches verkehrt gemacht und ich fürchte außerdem, daß unser Sensibelchen zusätzlich mit mir speziell Probleme hat, denn ich bin ein ziemlich aufbrausend-emotionaler Charakter. Es reicht, daß ich lebhaft mit meinem Mann diskutiere, dann fängt sie an zu zittern. Kein angenehmes Gefühl, ich möchte ja einen glücklichen Hund. Sie ist sonst so pfiffig und lieb, aber diese Ängstlichkeit scheint zuzunehmen statt weniger zu werden.
Seit 2 Wochen haben wir jetzt Cleo, einen Großpudelwelpen. Das krasse Gegenteil, wir waren von der Züchterin und dem "Rudel", aus dem sie stammt, völlig begeistert. Cleo ist tapsig, ein sonniges Gemüt, freundlich, nicht sehr auf uns bezogen und ganz und gar unängstlich (außer wenn sie zum ersten Mal einer lauten S-Bahn gegenübersteht - da plumpst sie mit ihrem dicken Hintern erstmal auf den Asphalt, schnauft dramatisch und zittert - genau so lange, bis sie einen freundlichen Menschen entdeckt und beschnüffeln muß...) Wie auch immer: wir haben eine fast erwachsene Schwester von Cleo kennengelernt und waren von der souveränen Gelassenheit der Hündin so begeistert, daß wir dachten: so ein entspannter, großer Hund könnte Paula gut tun.
Tja. Paula reagiert überfordert. Sie ist selten bereit, mit Cleo zu spielen, knurrt gelegentlich, versucht gelegentlich auch, sie zu dominieren - klappt aber nicht, weil Cleo größer als sie ist und davon wenig mitbekommt.
Wir werden natürlich auch mit Cleo eine Hundeschule besuchen und evtl. mit Paula Einzelstunden nehmen, nur: ich bin mittlerweile selbst etwas verunsichert und hoffe auf Erfahrungsberichte, worauf zu achten ist und ob es einfache Spiele/Übungen gibt, mit denen wir v.a. Paulas Selbstbewußtsein stärken können.
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Also meine Berta ist auch sehr ängstlich aber das betrifft eher Fremde,jedoch wird dies durch ständig positive Erfahrungen besser.Es hört sich so an als ob bei euch einiges schief gelaufen wäre,die Schreckmethoden sind nicht verkehrt,benutze sie auch.Jedoch muss man sie richtig einsetzen und sie sind nicht bei jedem Hund zu empfehlen.Aber es ist ja nicht so das man ihr die Angst nicht nehmen könnte.Zeigt ihr das Papier garnichts schlechtes ist über Leckerlis und Spiel(positive Verstärkung).Und dies kann man mit so gut wie allem machen,wird eine Weile dauern und schön langsam und ruhig das ganze angehen.
Viel Erfolg -
Hallo Hana, danke für deine mutmachende Antwort. Du hast Recht, mit Leckerlis kann man schon einiges machen, wir lassen sie z.B. aus Küchenkrepp die Leckerlis auswickeln, das tut sie mittlerweile ganz gerne. Papier ist noch zu heftig - da schnuppert sie dran und kneift (noch). Geduld ist angesagt, ich hoffe, daß wir langfristig so Erfolg haben. In der nächsten Zeit wollen wir auch "Regenschirm üben" - auch so eine schwierige Sache.
Dagegen ist sie bei Silvesterböllern richtig entspannt. 
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Kenn ich aber das wird schon glaub mir immer Hundekekse mitnehmen so hat man bei Panikattacken etwas um es ihr angenehmer zu machen und um zu üben.Berta und ich steuern gerade das Thema stadt an.
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Hi butternut,
was macht Ihr denn in den Situationen, wenn sie Angst zeigt?
Wie verhaltet Ihr Euch da?
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Das kommt ganz drauf an hatt sie angst vor einem Gegenstand Skulptur die irgendwo steht führe ich sie langsam mit Leckerchen ran und dann loben.Klappt ganz gut.Waru?
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Hallo Evemary, entschuldige die späte Antwort, war einige Tage nicht da.
Wenn Paula sich ängstigt, versuche ich es zu ignorieren. Beispiel vorgestern: wir mußten am Bahnhof in einen Aufzug steigen. Schon oft geübt, war auch kein Problem mehr. Diesmal stand aber schon eine Frau mit Kinderwagen drin - also Paula alle Viere gespreizt und ließ sich ziehen. Eine Frau hinter uns blökt los "Ach der Arme hat doch Angst!" und bückt sich, um Paula zu streicheln.
Ich fürchte, mit der Situation war ich überfordert: ich meckerte zurück, daß der Hund auch immer ängstlich bleiben wird, wenn sich ständig jemand findet, der sie für ihr Getue auch noch "belohnt". Ergebnis: Frau war sauer, ich war sauer, Hund blieb ängstlich.
Mir ist bewußt, daß ich selbst auch ruhiger werden muß.
Es ist halt nur manchmal schwierig, wenn ich früh mit dem Hund raus will, sie rufe - und die Madame sich ganz klein macht und denkt, ich finde sie in ihrem Körbchen nicht. Was soll man da machen? Körbchen ist tabu - einerseits. Andererseits: ich kann doch nicht jeden Tag auf's Neue mit ihr diskutieren. 
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