Landesjagdverordnung gekippt

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    Erfolg aufgrund von Protesten: Die Landesjagdverordnung in Schleswig-Holstein muss zurückgezogen werden!
    Dear Animalfriends,


    Brandnew information: SUCESS of all protests! The new hunting-order in Schleswig-Holstein is wrecked!


    Hier die Nachricht:


    Hamburger Abendblatt vom 27.09.2005



    Sperrfeuer gegen neue Jagdverordnung
    Von Ulf Christen


    Kiel -
    Der oberste Jäger in Schleswig-Holstein, Umweltminister Christian von
    Boetticher (CDU), muß zum Rückzug blasen. Für seine neue
    Jagdzeitenverordnung, die den Abschuß auch von Krähen, Elstern und Möwen
    vorsieht, gibt es keine parlamentarische Mehrheit. Die SPD lehnt den Entwurf
    ab und erhält Rückendeckung von FDP, Grünen und SSW. Die Tierschutz- und
    Umweltverbände schießen ohnehin Sperrfeuer gegen die Verordnung, die
    Schleswig-Holstein zum Jagdland Nummer eins in Deutschland machen würde.


    Der Minister hatte im Sommer mit seinem Verordnungsentwurf bei den Jägern
    Jubel ausgelöst. Kernpunkt: Das Bundesjagdgesetz, das Schleswig-Holstein
    bisher sehr eng auslegt, wird mitsamt der Liste der jagdbaren Tierarten fast
    ungeschmälert übernommen. Damit werden Arten wie Taube, Möwe oder Wildgans,
    aber auch das Mauswiesel zu jagdbaren Tierarten. Über diese Maxi-Liste
    hinaus sollen die Jäger sieben weitere Arten ins Visier nehmen dürfen:
    Waschbär, Mink und Marderhund das ganze Jahr, Aaskrähe, Elster, Nilgans und
    Nutria von August bis Januar/Februar.


    Umweltschutzverbände wie der BUND werfen von Boetticher seitdem vor, mit
    einer "Feuer-Frei-Politik" eine "schießwütige Klientel in der Jägerschaft zu
    bedienen". Der WWF spricht von einem Schnellschuß, der ökologischen
    Erkenntnissen widerspreche. Streitpunkt ist vor allem die Jagd auf Krähen
    und Elstern. Für Jäger sind beide "Singvogel-Killer", für Tierschützer eine
    "Gesundheitspolizei". Prügel bekam von Boetticher auch aus dem eigenen Haus.
    Sein Naturschutzbeauftragter Roger Asmussen (CDU) warf sich schützend vor
    die Rabenvögel. "In Schleswig-Holstein wird Naturschutz mit der Flinte
    gemacht", klagen die Grünen. FDP und SSW schlugen so lange in dieselbe
    Kerbe, bis auch die SPD ihr Herz für die Tiere entdeckte. Für den
    Juniorpartner in der großen Koalition ist der Entwurf "nicht akzeptabel".


    Von Boetticher steht zu seinem Gesellenstück. Zugleich läßt er Kompromisse
    ausloten - bisher allerdings mit wenig Erfolg. Die SPD-Fraktion wehrt sich
    hartnäckig, die Jagd auf Krähen und Elstern generell freizugeben. Zudem
    fordern die Genossen für Arten wie Möwe oder Taube klare Nachweise, daß
    diese Tiere wirklich für Natur oder Mensch schädlich sind. "Wir wollen nach
    fachlichen Kriterien entscheiden." Das Ergebnis nimmt eine SPD-Sprecherin
    vorweg. "Es wird Abstriche an dem Verordnungsentwurf geben." Dem Minister
    läuft derweil die Zeit davon. Die Verordnung sollte längst in Kraft sein,
    weil die Hauptjagdzeit im Spätsommer beginnt und mit dem Winter endet. Zudem
    droht die Debatte um die Jagd zu eskalieren. In Hetzbriefen angeblicher
    Tierschützer aus ganz Deutschland wird von Boetticher übel beschimpft, mit
    dem Teufel verglichen oder sogar indirekt bedroht: "Mögen die das
    himmelschreiende Elend, das die an den Tieren und der Natur in grenzenloser
    Skrupellosigkeit verbrochen haben, bald am eigenen Leib erfahren." Seriöse
    Öko-Verbände betonen, daß sie mit solchen Aktionen nichts zu tun haben.


    Unterdessen zeichnet sich ein neuer erbitterter Streit ab. Der Minister
    brütet über weiteren Verordnungen, um die Jagd auf zwei Vogelarten zu
    ermöglichen, die unter EU-Schutz stehen - die Saatkrähe und den Kormoran.


    erschienen am 27. September 2005
     


    Mit freundlichen Grüßen


    Dominik Völk
    wiss. Referent der FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag
    für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Bildung und Kultur


    Tel.: 0431/988-1489, Fax: 0431/988-1543
    mail: [email='dominik.voelk@fdp.ltsh.de'][/email]

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