Liebeskranker Rüde? Dringend Hilfe gesucht (langer Text)

  • Knutschkugel


    Agnus castus (Mönchspfeffer) D6 tägl.2x eine Tabl.


    Das ist ein sehr gutes Homöopathisches Mittel und du kannst es ruhig geben.Allerding kann es auch hier ein paar Tage dauern bis es wirkt und dann solltest du es mindestens 3 Wochen anwenden.

  • Ich würde an Deiner Stelle auch alles Mögliche beim TA und THP abklären lassen und noch die ein oder andere Woche abwarten, ob sich das Verhalten nicht doch legt.


    Wenn aber alle Stricke reissen, d.h. keine weiteren Diagnosen dabei rumkommen bzw. die verwendeten Mittel so gar nichts helfen, könnte es durchaus daran liegen, dass Eurem Hund der nötige Grundgehorsam und die Auslastung fehlt. Möchte Dich damit in keinster Weise angreifen! Aber da hier in meiner Umgebung einige franz. Bulldoggen rumlaufen, kann man sehr gut sehen, welche nach ihren Bedürfnissen behandelt wird und völlig relaxt rumläuft und welche nicht und ziemlich genau dieses Verhalten zeigt (meine Colliehündin hat sich letztens sogar auf den Rücken geschmissen, um solch einen Bully endlich zu beschwichtigen, mit dem Ergebnis, dass er sie begattend frontal drauf geworfen hat :shocked:).

  • Zunächst einmal vielen Dank für die vielen Tipps und Ratschläge.


    Bin leider erst soeben nach Hause gekommen, somit war das mit dem Heilpraktiker heute nix mehr geworden.


    Die Fäden wurden bei der Kleinen gezogen, jetzt war es noch viel schlimmer für den Rüden. Ein Glück haben meine Schwiegereltern angeboten, den Hund für das ganze Wochenende zu nehmen. Habe mit meinem TA über Mönchspfeffer und Bachblütentherapie gesprochen. Er war der Meinung, wir sollten erst noch abwarten und wenn alle Stricken reissen, sprechen wir nochmals über eine Bachblütentherapie. Vorläufig hat er mir Tabletten mitgegeben, ich meine sie hiessen Relexa oder Relaxa, sowas in der Art. Leider hab ich sie nicht zuhause, sondern bei den Schwiegereltern gelassen. Etwa 3 Mal am Tag sollen wir sie verabreichen. Sie bewirken, wenn ich das richtig verstanden habe, dass der Hund gelassener wird, sich besser konzentrieren kann, einfach etwas ruhiger. Nix chemisches, kein Valium oder dergleichen, sondern ganz natürlich, hat er mir versichert. Auch er geht davon aus, dass es noch 2-3 Tage dauern kann, bis der Rüde sich wieder beruhigt hat und die Wunde gut verheilt bei der Kleinen. Die Tabletten werden aber nur über einen Zeitraum von etwa 3-4 Tagen gegeben.
    Natürlich hat sich mein Rüde beim TA von seiner "besten Seite" gezeigt, er versuchte nämlich fortlaufend an der Wunde zu lecken.
    So leid mir das jetzt tat, aber bei den Schwiegereltern wird es ihm wesentich besser gehn, als derzeit mit der Hündin 24 Std. zusammen zu sein. Zuhause fehlt natürlich was.. aber es ist das Beste für ihn im Moment.


    Um auf die Frage des Grundgehorsams zurückzukommen. Ich fühle mich keinesfalls dadurch angegriffen, denn ich weiss, was ich beim ersten Hund "falsch" gemacht habe. Die Schuld ist nicht beim Hund zu suchen, sondern bei mir, ganz klar. Aber wir arbeiten daran schon eine sehr lange Zeit und können Erfolge erzielen. Ich sagte ja, im Feld kein Problem. Der Rüde braucht allerdings erst mal seine 2-3 Minuten, erstmal springen und austoben, dann kommt er wieder zurückgerannt und man kann mit ihm zusammen rennen und spielen. Im Wald ist das derzeit noch undenkbar.
    Es ist ganz seltsam.. er ist wie ausgewechselt.. das schlimme ist, dass uns keiner glaubt, dass er zuhause sich um 180 Grad dreht und ein sehr gehorsamer Hund ist. Es ist für uns ein Segen, wenn er uns beim Spazierengehen anschaut, auch dafür haben wir sehr sehr lange gebraucht.
    Bei der Erziehung der Hündin habe ich den Rüden mit einbezogen, er lernt sogar kleinere Tricks, wie zb. Touch und Turn. Auch Einzeltraining haben wir bereits versucht. Besonders unter zu Hilfenahme von Kommandos wie "Schau" oder "Touch" versuche ich die Bindung draussen mit ihm zu stärken. Abwechslungsreiche Routen beim Spazierengehen, oder abrupter Richtungswechsel beim Laufen, ich habe schon so etliches versucht. Sein Ball ist sein ein und alles, aber draussen intressiert er sich selbst für sowas nicht. Auch Lieblingsessen oder Leckerlis ohne Reaktion. Sind wir eingegrenzt, zb. im Garten der Schwiegereltern (der ist wesentlich grösser als meiner) DA reagiert er, aber im Freilauf, keine Chance.
    Das einzige was ich nicht übers Herz gebracht habe, war ein Rat, das ganze mit Liebesentzug zu versuchen. Sprich, nur streicheln, wenn er etwas besonderes getan hat, als Belohung quasi. Kein Kuscheln auf der Couch oder im Bett. Fütterung nur aus der Hand und nur im Freien etc.
    Ich möchte ihn nicht fügig machen, sondern ihm den Stress nehmen, glaube dafür bin ich zu weich oder auch nicht konsequent genug.
    Hat damit schonmal jemand Erfahrung gemacht? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man einen Hund erzieht indem man ihn unter Liebesentzug stellt..

  • Zitat

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man einen Hund erzieht indem man ihn unter Liebesentzug stellt..


    Nein, genereller Liebesentzug ist wahrscheinlich der falsche Ansatz. Aber auch meine Hündin hört in der Wohnung 1a und draußen sieht es dann noch mal anders aus; das ist sicherlich für HH ein bekanntes Phänomen.


    Nun ist Euer Wauzi auch schon 4 Jahre alt, so dass Ihr da irgendwas unternehmen müsst, sei es mittels Hundeschule, Einzeltrainer oder doch noch mal die Hundebücher und Infos im DF/I-Net genau studieren, alle Familienmitglieder sich gemeinsam zusammensetzen und beraten sollten, um sich darüber klar zu werden, woran es liegt und wie man gemeinsam dagegen steuern kann und wie der schrittweise Plan aussehen kann.


    Es könnte aber durchaus sein, dass Ihr ihm in den letzten Jahren ziemlich viel durchgehen habt lassen, weil z.B. Du, wie Du sagtest, zu "weich" bist anstatt ihm ernsthaft als Hund gerecht zu werden und auf seine eigentlichen Bedürfnisse zu achten und einzugehen. Genereller Liebesentzug als Erziehungsmaßnahme ohne Bedacht auf seine Bedürfnisse ist auf jeden Fall abzulehnen, aber totale Ignoranz gegenüber aufmerksamkeitserheischenden Verhalten seinerseits ist immer mal gut, damit er lernt, wo seine und Eure Grenzen sind.


    Und ich könnte wetten, dass Du bei meinem letzten Satz ein wenig ins Straucheln gekommen bist, wo die eigentlich positive Erziehungsmassnahme der Ignoranz aufhört und die denn doch negative Erziehungsmassnahme des Liebesentzug anfängt. :D

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