Neuer Tierheim-Hund verteidigt aggressivst seinen Korb!!

  • Hallo an all die Hundeweisen dort draußen, vielleicht kann mir jemand helfen!

    Seit ca 1 Woche hat unsere Familie wieder einen Hund, und zwar einen 9 Jahre alten Münsterländer-Mix aus dem Tierheim. Er hat sich auch bisher ganz gut eingelebt, ist zwar so ganz und gar nicht erzogen, kennt aber zumindest Manieren. Klingt etwas komisch, aber wie würdet ihr es nennen, wenn der Hund zwar nicht auf Namen oder sonstiges Rufen kommt, aber weiß daß er beim Essen nicht betteln darf, das Geschirr in der offenen Spülmaschine nicht ableckt und Essen in der Küche völlig ignoriert?!?

    Ich weiß auch, daß man nach 1 Woche über das Verhalten eines derart alten Hundes (er war laut Tierheim allerdings nur 3 Monate dort) noch wenig sagen kann. Wir sind auch wirklich vorsichtig, ihn nicht zu überfordern, da wir nicht wissen wie es ihm vorher ergangen ist. Aber inzwischen haben wir ein großes Problem mit ihm: Er verteidigt abends vehemment seinen Korb! Er wird schon wild, wenn man ihn aus sicherer Entfernung nur anspricht, er knurrt auch nicht leise sondern röhrend laut mit hochgezogenen Lefzen, man hat Angst er würde einen gleich anspringen, meist bellt er dabei auch mehrfach.

    Ich habe mir zu dem Thema schon viele Beiträge durchgelesen, deswegen ist mir klar, daß ein Hund ein sicheres Rückzugsgebiet haben sollte. Ansonsten lassen wir ihn ja dort auch inzwischen völlig in Ruhe. Aber das er derart aggressiv wird, nur bei Ansprache? Ich sagte in wirklich nettem, begeisterten Ach-du-bist-ja-so-ein-feiner-lieber-Hund-Ton nur kurz etwas zu ihm und hatte danach Angst, er zerfleischt mich!

    Anfangs haben wir ihn einfach nur liebgehabt - sprich ständig gestreichelt, gespielt etc, als er aber erstmals mit dem Knurren im Korb anfing haben wir zusätzlich mit "nettem Rangordnungsklären" angefangen. Sprich, die Familie begrüßt sich überdeutlich zuerst, er wird beim Drängen nach Streicheleinheiten auch mal komplett ignoriert, er bekommt das Futter nur aus der Hand nachdem wir davon gegessen haben, er geht nach uns durch die Tür etc.. Dennoch erhält er natürlich seine Streicheleinheiten und es wird mit ihm gespielt.

    Trotzdem macht mir sein anhaltendes Verhalten im Korb Sorgen. Natürlich weiß ich, das es sich vermutlich mit der Zeit legen wird, wenn er sich an uns gewöhnt hat. Ansonsten ist er absolut lieb, extrem liebesbedürftig, spielt gerne etc., nur ganz selten knurrt er leise, wenn man ihn mit einer vermutlich angsteinflößend bekannten Handlung konfrontiert (z.B. beim Anlegen einer Geschirrs - was wir auch wirklich nur einmal versucht haben oder als ich mich am ersten Tag über ihn gebeugt habe und ihm die Pfote hochgehoben habe). Aber in 3 Wochen sind meine Semesterferien zuende und ich ziehe wieder in meinen Studienort. Wenn er das dann noch macht und irgendwann meinen Eltern richtig Angst einjagt bzw nach ihnen schnappt, weiß ich nicht ob sie ihn dann behalten. Klingt zwar etwas fies, aber unser letzter Hund war einfach ein Goldstück, mit dem aggressiven Knurren werden meine Eltern einfach nicht fertig! Wenn es wenigstens nur ein Knurren wäre, aber es ist ein geblecktes Röhren mit hochgezogenen Lefzen, wie ein durchgedrehter Hund in einem Horrorfilm! Da er auch nicht gerade klein ist, hat man schon Angst daß da mal was passiert.

    Mir ist völlig klar, daß ein Tierheimhund eine völlig andere Sache ist als ein Hund, der unter liebevollen Familienbedingungen aufgewachsen ist, daß es Zeit braucht, ihn an uns zu gewöhnen. Aber gibt es da nicht ein paar Tricks, das ganze zu erleichtern?

    Hoffe auf zahlreiche Ratschläge oder Erfahrungsberichte,

    lg
    Barbara

  • Zitat

    Natürlich weiß ich, das es sich vermutlich mit der Zeit legen wird, wenn er sich an uns gewöhnt hat.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. :D

    Ihr macht das aber wirklich richtig gut!! Und so wie ich es jetzt verstanden habe, liegt das einzige Problem darin, dass er seinen Korb vehement verteidigt?!

    Ich an Eurer Stelle würde ihm auch weiterhin seinen Korb als Rückzugsmöglichkeit lassen und ihn sowenig wie möglich darin behelligen. Aber manchmal geht es ja nun nicht anders und auch das muss er lernen (sicherlich nicht von heut auf morgen). Ich würde ihn nicht weiter an seinem Korb nerven, sondern mich in der restiliche Umgebung viel interessanter machen, Wiener Würstchen helfen da oft Wunder. :D

    Wenn er mich also anknurrt, würde ich ihn links liegen lagen, mich zum Kühlschrank bewegen, das Wiener Würstchen hervorzaubern und mich damit mitten im Raum, seinen Individualabstand eingehalten, ganz ignorant mit dem Rückem zu ihm auf den Boden setzen. Wenn er beschwichtigend ankommt, würde ich ihm das Super-Leckerlie aus meiner Hand fressen lassen und ihn überschwenglich loben. Und nach und nach den Abstand versuchen zu verringern (aber immer nur so weit, dass er sich nicht berdrängt fühlt).

    Hoffe, dass war ein Tipp für Euch und den Senior, der weiß, was er will bzw. nicht will!

  • Er ist nun noch relativ neu bei euch und versteht die Welt nicht mehr.

    Erst die Abgabe, dann das TH und dann eine neue Familie.

    Bei einem Ehemaligen, den habe ich aus dem Korb gelockt und bin in seinem Korb umhergelaufen.

    Später mußte er weichen ohne locken und ich habe es wiederholt.

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten! Ich hab's mit dem interessant machen wirklich versucht, aber er ist dann so verkrampft, daß er von sich aus gar nicht aus dem Korb kommt, nur ganz steif und langsam und unter knurren wenn man ihn dann ruft.

    Inzwischen klappt es etwas besser, wenn man sich mit abgewandtem Blick nähert, lässt er sich teilweise sogar streicheln, aber sichtlich ungern... Aber das Anknurren hat sich inzwischen auf andere Bereiche verlagert *seufz*, dafür habe ich wegen des Titels einen anderen Thread eröffnet (direkt hier drüber).

    was hab ich auch Pech, endlich mal einen unverfressenen Hund zu bekommen.

    Dennoch vielen Dank für die Antworten!

    lg

  • Hallo,
    dann Trick 17, wenn er im Korb liegt, ignorieren, nicht mal ansprechen, aber bei jedem Vorbeigehen ein Stück Wienerle zu ihm in den KOrb werfen. Sonst nix.
    Irgendwann verbindet er euer Vorbeigehen nicht mehr als Bedrohung, sondern als leckere Bereicherung. Dann könnt ihr die Distanz verringern.

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