Bellen und Jaulen beim Alleinbleiben

  • Hallo Hundekenner,

    momentan beschäftigt mich das Verhalten des Hundes einer Freundin sehr. Sie hat mich gebeten an ihrer statt mal um Hilfe zu fragen.

    Es geht um ihren Griechen Jonas. Er ist 1,5 Jahre alt und ein Windhund, wahrscheinlich wohl ein reinrassiger Grey Hound.

    Und jetzt zu dem Problem: Er kann alleine bleiben. Wenn man ihn auf seinen Platz schickt und geht, bleibt er wohl bis zu 4h ruhig. Aber geht man einfach nur so aus der Tür raus/aus dem Zimmer und schließt de Tür oder gibt ihn in einer Hundetagesstätte ab, jault und bellt er unermüdlich und zerkratzt die Türen.

    Ich habe nachgefragt: Sie verabschieden sich nicht von ihm. Aber nur, wenn sie ihn auf seine Couch verwiesen und warten, bis er dort liegt, bleibt er ruhig. Auch wenn er von sich aus ankommt, wird er ignoriert. Naja, das eine Frauchen hat da wohl manchmal ihre Probleme mit dem Ignorieren.

    Am Kong findet Jonas kein Interesse. Er ist ein mäkeliger Esser, Leberwurst und Salami mag er eigentlich, aber da er nicht alles sofort kriegt, ist ihm der Kong schnell egal. Das nur so am Rande.

    Nun möchten die Frauchens aber, dass Jonas keine Angst mehr haben muss und auch keinen Stress, wenn sie ihn alleine lassen. Sie fragen sich, was sie noch tun könnten?

    i.A.
    Lankwitzer :D

  • Ich würde mal versuchen, ein getragenes Kleidungsstück (oder vielleicht ein Handtuch auf dem man geschlafen hat) zu geben. Unserer kuschelt sich damit richtig zusammen und hat dann unseren Geruch in der Nase. Wirkt bei ihm Wunder.

    Wenn wir übrigens ein Leckerli oder Kong dagelassen haben, hat ihn dass auch nicht interessiert. Er frisst nämlich wenn wir nicht da sind nicht. Meist trinkt er nicht mal oder nur wenig.

  • Hallo!

    Das ist einfach typisch für Windhunde! ;) Auch mit einem Shirt sind sie nur selten zu beruhigen, da sie einfach nicht wirklich gute Nasen haben! Sie brauchen einfach den Kontakt! Und den bevorzugt zum Frauchen/Herrchen.

    Genau aus diesem Grund halten sich die meisten Windhundmenschen einfach mehrere, damit sie die Nasen alleine lassen können! Ich habe auch einen Einzelhund und das gleiche Problem! Bin ich aus der Tür geht das Gejaule los! :|
    Allerdings läßt sie sich relativ problemlos in der Tagespflege unterbringen! Solange sie mich noch sieht/hört wird gefiepst, aber wenn ich dann weg bin wird mit den anderen Hunden gespielt und sich dann gefreut wenn ich wieder komme!

    Gerade wenn er ein Grey aus der Windhundhilfe ist, wird er besondere Verlassensängste haben! Da hilft sicher nur ein windhunderfahrener Trainer um das Problem zu lösen! :p

    Liebe Grüße
    Andrea

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Mit einem T-Shirt haben sie es schon versucht, das nützt gar nichts. Aber nun wissen wir ja, dass das "normal" ist für die Windhundrassen. Ein zweiter Hund (auch Windhund) soll übrigens einziehen, aber das erst um Weihnachten herum.

    Ich habe der Freundin geraten sich bis dahin nach einer Pension oder Betreuung umzusehen, die sich evtl. direkt mit Windhunden auskennt bzw. auch Problemhunde (was Jonas zwar nicht direkt ist, aber wegen dem lauten Bellen und Jaulen eben) betreut. Vielleicht ist dort ja auch ein erfahrener Trainer vorhanden.

    Ich werde mich mal auf die Suche machen. Wenn jemand zufällig so eine Tagesstätte oder Pension im süd-östlichen Berlin (bis Charlottenburg-Wilmersdorf) bzw. Umland kennt, bitte ich ihn mir einen Tipp zu geben.
    =)

  • Hallo,

    bei manchen Hunden ist es tatsächlich sinnvoll, ein Abschiedsritual zu haben - und ansatzweise haben sie ja schon eins (das auf den Platz schicken scheint ja ganz gut zu funktionieren.
    Dieses ist weiter ausbaubar:
    z.B. könnte man diesen Platz in der Hundegunst weiter auffwerten.
    Man könnte ihn z.B. mit DAP "beduften". Wenn der Kong zu groß ist, könnte man es mit Markknochen (z.B. Rinderbeinscheibe) versuchen. Diese kann man sogar "wiederverwenden", denn wenn das Original-Knochenmark herausgekaut wurde, kann man sie mit Leberwurst oder festerem Dosenfutter befüllen (Tipp: Markknochen mit recht kleinem "Loch" aussuchen).

    Sie könnte versuchen ein visuelles "Hund wird jetzt ignoriert"-Signal zu etablieren, z.B. eine bestimmte Decke wird auf den Hundeplatz gelegt.
    Solange diese Decke da liegt, ist der Hund "unsichtbar". Ist die "Unsichtbar-Zeit" um, nimmt man die Decke wieder weg.


    Tierpensionen in Berlin kenne ich keine, aber versuch es doch mal hier
    http://www.tiersitterexpress.de - hier arbeitet man mit Gastfamilien, die auf die Bedürfnisse des Hundes zugeschnitten ausgewählt werden. Angeboten werden auch Halbtags- oder Tagesbetreuungen (bis ca. 5 h / 9 h). Vielleicht wäre das ehr was, als eine Pension oder Tagesstätte, in der naturgemäß viele Hunde sind, und bei der dann individuelle Aufmerksamkeit nicht gewährleistet ist...

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