Hab keinen MBT, aber erinnert mich total an meine Dobihündin. Reizoffen, mangelnde Frustrationstoleranz, Hyperfokus auf anderen Hunden, Freude am körperbetonten Spielen, etc.
Wir hatten anfangs auch Trainer, die meinten, dass sie dies und das aushalten muss. Dann stand sie fast eine dreiviertel Stunde bellend rum und Nutzen sehe ich da Null. Auf Hundeplätzen gibt es immer ein paar Hunde, die konsequent durchbellen, da wird es offensichtlich auch nicht von alleine besser.
Wir leben auch städtisch und hier hilft viel Timing und Planung: wann gehe ich wo hin? Wir gehen fast täglich morgens sechs Uhr auf eine Wiese, wo ich weiß, dass wir dort allein sind. Auf dem Hin- und Rückweg wird ruhiges Laufen an der Leine geübt, auf der Wiese wird in Maßen getobt. Ich habe gemerkt, dass es sehr hilft, den Bewegungsdrang durch Elemente vom Longieren und Distanztraining steuern zu können. Eine Baumgruppe in die angesagte Richtung zu umrunden oder als Bleib- und Abrufspiel. Dann kann sie rennen, aber nicht kopflos. Ein bisschen raufen mit mir ist auch erlaubt, außerdem Zergeln, aber nur in Maßen. So dass der Hund auch parallel lernt, wann wieder Schluss ist. Als ruhige Beschäftigung hat sich hier Dummyarbeit bewährt mit Futterdummy, wobei sie es mittlerweile auch mit normalen Dummys kann. Es ist faszinierend, wie beherrscht und geduldig sie mittlerweile Dummyarbeit machen kann! Neulich hat sie zum ersten Mal Dummyarbeit in Anwesenheit eines anderen Hundes und an einem neuen Ort gemacht und es hat wunderbar funktioniert.
Ein, zwei hündische Tobekumpel würde ich auch empfehlen, aber mehr noch ruhige Hunde, die deinen links liegen lassen. Da kann man gemeinsam spazieren gehen und irgendwann auch gemeinsam arbeiten (ob nun Dummy, Fährte, Unterordnung etc.). Das ersetzt den viel zu stressigen Hundeplatz sehr gut finde ich.
Einzeltraining ist sicher die richtige Wahl, gerade um erstmal einen Fuß in die Tür zu bekommen.
