Stromausfall im Aquarienraum

  • Hallo,


    ich habe seit ein paar Monaten ein 100l Aquarium (tropisches Süßwasser 25°C, Guppies, Anubias, rote Garnelen und leider Blasenschnecken). Eines meiner anderen Hobbies ist ein bisschen Prepping und da mache ich mir gerade Gedanken, was ich machen soll, wenn der Strom für längere Zeit ausfällt.


    Was würdet ihr tun, habt ihr Sauerstofftabletten zuhause, würdet ihr mit Atemluft immer mal mit dem Schlauch 'belüften' oder habt ihr noch andere Ideen? Oder hält sich so ein Aquarium schon ein paar Tage und ab wann wird es kritisch?

  • Guten Morgen! Du erwartest also keinen gewiss kommenden längeren Stromausfall sondern möchtest für den Ernstfall vorbereitet sein? Kurzfristige O2-Anreicherung würde ich glaube ich mit einer Luftpumpe - Schlauch - Porenstein probieren. Langfristig gesehen würde ich entweder auf einen Generator oder (Auto) Batterie-Station setzen, keine Ahnung. Lange hält ein Aquarium ohne Strom nicht durch. O2 fehlt als erstes nach Minuten oder Stunden (je nach Bepflanzung und Besatz) , fehlende Umwälzung und Filterung wird danach das Problem werden. Und danach Heizung. Guppys sind relativ Kälte tolerant aber selbst die sollten nicht unbedingt dauerhaft unter 23°C gehalten werden. Rote Garnelen? Neocaridinas? Die halten wohl auch dauerhaft ab 18°C gut aus. Falls aber Amanogarnelen, die sind empfindlicher. Licht würde für die Pflanzen erst nach Tagen zu Mangel oder Algen Wachstum führen (Cyano Bakterien??)

  • Das dürfte vorübergehend wenig Probleme machen. Man kann Aquarien ja auch komplett filterlos betreiben. Ab und zu umrühren sollte da eigentlich genügen. Ich beheize übrigens keines meiner Becken.

  • Guppies benötigen nach meiner Erfahrung schon ziemlich sauerstoffreiches Wasser. Je kälter es ist, desto besser kommen sie aber im Notfall mit Sauerstoffmangel aus.

    Das Wasser irgendwie in Bewegung halten oder besser Sauerstofftabletten

  • Um die Temperatur würd ich mir erstmal 2. rangig Sorgen machen. Bis das so kalt ist dass deine Fische sterben dauert das. Aber da kannst du eindach Wasser mim Campingkocher erhitzen und ins AQ füllen.


    Das Problem sind eher deine Filterbakterien. Die sind relativ schnell hinüber, wenns Wasser nimmer zirkuliert. Je nach Filtervolumen fangen die nach ner Stunde, vielleicht 2 an zu sterben.

    Sauerstofftabletten können da helfen, aber umwälzen sollte der Filter trotzdem immer wieder.

    Hast du nen Außenfilter? Die ham doch normaler Weise so nem Knopf mit dem man die Luft aus den Leitungen pumpen kann. Den würd ich einfach immer wieder drücken, weil dadurch ja auch umgewälzt wird.

    Bei nem Innenfilter würd ich immer wieder die Kasette mit den Schwämmen nehmen und durchs Wasser ziehen um da drin ne Zirkulation zu erwirken.

  • Die absterbenden Filterbakterien halte ich für das größte Problem. Daher würde ich bei bzw nach einem Stromausfall von mehr als 2 Stunden den Filter abklemmen und einer gründlichen Reinigung unterziehen, bevor er wieder ans Werk darf.


    Mit Sauerstofftabletten kenne ich mich nicht aus. Ich habe Garnelenaquarien und in jedem steht ein Söchting Oxydator.


    Der liefert stromlos Sauerstoff und dieser aktivierte Sauerstoff beseitigt "irgendwie" (bitte im Link nachlesen) auch noch Schadstoffe und ist daher doppelt sinnvoll, wenn der Strom ausfällt.


    Da viele Garnelen sehr empfindlich sind, sind die Oxydatoren in der Garnelenaquaristik quasi auch im Normalbetrieb Standard. Du könntest überlegen, ob Du den Qxydator dauerhaft im Becken lässt und nur die entsprechende Flüssigkeit "preppst" oder ihn nur für den Notfall bereit stellst. Dann müsstest Du aber zu Hause sein und den Stromausfall mitbekommen und sofort handeln können. Da Oxydatoren nicht besonders teuer sind, für immer halten und die Lösung auch günstig zu haben ist, würde ich den Dauerbetrieb empfehlen. Deine Tiere freuen sich in jedem Fall.


    Meines Wissens sind Guppys - und Garnelen, die man mit ihnen zusammen hält (sonst täte man das ja nicht ;) ) - nicht so wahnsinnig temperaturempfindlich, zumindest nicht, wenn es kühler wird. Diesbezüglich sollte Dir ein Stromausfall also keine Sorgen machen. Die Tiere können bei Zimmertemperatur einige Zeit gut leben, zumal es ja keine plötzliche Abkühlung ist. Im Winter würde ich dann das Lüften im Aquarienzimmer minimieren, um weitere Abkühlung zu verhindern.


    Anspruchsvolle Pflanzen, die Lichtmangel schnell krumm nehmen, hast Du auch nicht, also ist der Ausfall der Beleuchtung kein Problem.


    Und PS: Sei froh, dass Du Blasenschnecken hast! Sie sind wie Ameisen im Wald, räumen auf, was weg muss, z.B. Algen, Futterreste und kranke Pflanzenteile. Den Bestand kannst Du gut über die Futtermenge regeln. Wenn Du arg viele Schnecken hast, fütterst Du vermutlich arg zu viel.


    Guck sie Dir mal mit der Lupe an, sie sind wirklich hübsch. Und niedlich, wie sie auf ihrem Fuß durchs Becken gleiten. Wenn Du welche loswerden möchtest: leg ein Stück Gurke ins Becken. Bald kannst Du es mit vielen Schnecken dran wieder herausnehmen und die Schnecken bei ebay Kleinanzeigen verschenken oder verkaufen.

  • Ich hab lange ein tropisches Weichwasserbecken mit Unmengen Pflanzen gehabt. Meine Devise bei sowas ist: das Setting muss stimmen. Wenn das Becken so viel Dreck erzeugt, dass es unbedingt stark gefiltert werden muss, dann ist es meiner Meinung nach falsch zusammengestellt.


    Viele Pflanzen, geringer und passender Besatz. Dann braucht man nur Strömung und ist sicher vor Filterbakterien welche beim Stromausfall kippen.

  • Ich hab lange ein tropisches Weichwasserbecken mit Unmengen Pflanzen gehabt. Meine Devise bei sowas ist: das Setting muss stimmen. Wenn das Becken so viel Dreck erzeugt, dass es unbedingt stark gefiltert werden muss, dann ist es meiner Meinung nach falsch zusammengestellt.


    Viele Pflanzen, geringer und passender Besatz. Dann braucht man nur Strömung und ist sicher vor Filterbakterien welche beim Stromausfall kippen.

    Das wird nur mit Anubias nicht klappen. Langsam wachsend. Die sind nicht dafür bekannt viel O2 zu produzieren. Erst recht nicht mehr, wenn das Licht fehlt. Ans Fenster stellen und hoffen, das die Schnecken und Garnelen sich um die aufkommenden Algen kümmern können.

  • Ich hab lange ein tropisches Weichwasserbecken mit Unmengen Pflanzen gehabt. Meine Devise bei sowas ist: das Setting muss stimmen. Wenn das Becken so viel Dreck erzeugt, dass es unbedingt stark gefiltert werden muss, dann ist es meiner Meinung nach falsch zusammengestellt.


    Viele Pflanzen, geringer und passender Besatz. Dann braucht man nur Strömung und ist sicher vor Filterbakterien welche beim Stromausfall kippen.

    Das wird nur mit Anubias nicht klappen. Langsam wachsend. Die sind nicht dafür bekannt viel O2 zu produzieren. Erst recht nicht mehr, wenn das Licht fehlt. Ans Fenster stellen und hoffen, das die Schnecken und Garnelen sich um die aufkommenden Algen kümmern können.

    Das klappt auch mit Anubias. Die kann man nämlich wirklich ans Fenster stellen. Ich halte da eher den Besatz für kritisch. Die Kombination ist „unglücklich“ was sowas angeht. Oberflachenbewegung durch Strömung bringt übrigen ebenfalls CO2 ein.


    EDIT: bei einem reinen Anubia Becken würde ich generell Schwachlicht installieren.

  • Im Moment füttere ich tatsächlich zu viel, da ich Guppies Jungfische drin habe und daher 2x täglich füttere. Die Garnelen sind Neocaridinas davidii in rot (Chili) und neben Anubias habe ich noch Hornkraut, Sagittaria und Valisneria drin - die wachsen eher schnell.

    Den Söchting-Oxydator habe ich mir auf die Einkaufsliste gesetzt, bald krieg ich ja Weihnachtsgeld.


    Danke für die ganzen Antworten, wusste nicht, dass gerade die Filterbakterien so empfindlich sind. Temperatur im Zimmer sollte nicht arg runtersinken, da ich hier eine Holzheizung habe, dafür muss ich immer mal lüften. Und Sauerstofftabletten werde ich mir auch lieber zur Sicherheit besorgen.

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