Kreuzbandriss/Lateralriss

  • Hallo zusammen,
    Unser 7.5 jähriger kastrierter Mischlingsrüde hat letztes Jahr im September angefangen zu humpeln. Anfangs nur ab und zu, dann regelmässig, hauptsächlich zu Hause. Wir sind mit ihm zum Tierarzt und dieser war sich sicher, es ist ein Kreuzbandanriss. Auf ein MRT könnten wir verzichten, der Arzt meinte, wenn er das Knie zur OP öffnet, sieht er genau was Sache ist.
    Im Internet haben wir gelesen, dass man den Kreuzbandanriss auch ohne OP, mit viel Ruhe & Schonung in den Griff bekommen kann. Dazu entschieden wir uns dann. Leider ohne Erfolg.
    Beim Spazierenlaufen merkte man anfangs noch nichts, ein Paar Wochen später hob er auch beim Gassi gehen den Fuß und 2 Tage vor der OP ist er nocheinmal über das Feld gerannt & konnte den Fuß dann gar nicht mehr benutzen.
    Die OP war relativ gross, da unser Hund leider schon ziemlich starke Arthrose im Knie hatte. Der operierende Arzt sagte uns, er hätte die Arthose so gut es möglich war entfernt. ( Wir hatten vorher noch nie gehört, dass man Arthose entfernen kann.) Nach 2 Wochen bekam er den Gipsverband ab und dann der Schock, er belastet das Bein überhaupt nicht und bei Bewegung knackte es ganz fürchterlich. Wir haben ihm dann 1 Woche Zeit gegeben, um eventuell doch noch anzufangen zu belasten. NICHTS.
    Nach erneutem Röntgen die Diagnose, das seitliche Lateralband war ebenfalls gerissen. Spiro wurde erneut operiert.
    Wieder 2 Wochen Gipsverband und das furchtbare Ergebnis, es knackt nach wie vor und er kann den Fuß nicht benutzen. Unser Tierazt besitzt ein Kernspintherapie Gerät, das wir nun für 9 Sitzungen benutzen dürfen, um den Knochen zu regenerieren.
    Unser Tierarzt meint, dass der Knochen wohl Osteoporose hat und den starken Zug der Bänder nicht stand hält. Er möchte ihn ein 3. mal operieren, um eine andere OP Methode anzuwenden, nämlich eine Platte zu setzen.
    Hat jemand von euch einen ähnlichen Fall oder Erfahrung, was wir am besten machen sollen. Wir haben natürlich furchtbare Angst vor einer neuen OP und den Strapazen für unseren Hund.
    Vielen Dank schonmal fürs Lesen.

  • Klingt so ähnlich wie bei uns.
    Leider habt ihr durch den Versuch den Anriss ohne OP zu therapieren, viel Zeit verstreichen lassen in der die Arthrose im Knie schlimmer wurden. Man kann die äußeren Arthrosen an der Gelenkkapsel zwar entfernen, die kommen aber in der Regel nach ein paar Wochen-Monaten wieder, deshalb wird das wohl eigentlich nicht mehr gemacht.
    Nach welcher OP Methode wurde operiert?
    Bei uns wurde zunächst ein küsntliches Kreuzband nach Flo eingesetzt, das war leider nicht stabil und das Knie musste zwei Jahre später nochmals operiert werden. Durch die instabilität (wie bei euch beim Versuch ohne OP auszukommen) hat sie jetzt Arthrose Grad 3 von 3 im Knie. Die Arthrosen außen an der Gelenkkapsel waren dem zweiten Operateur aber nicht so wichtig, sondern das überhaupt noch Knorpel im Knie war. Es wurde dann zunächst eine Athroskopie gemacht um nach dem Knorpel zu schauen, dabei wurde entdeckt, dass das Knacken im Knie von einem Meniskusriss herkommt. Der Meniskus klappte bei jedem Schritt um und rieb den Knorpel darunter weg. Zum Gluck war noch etwas Knorpel da. Ein Stücl des Meniskus wurde entfernt, damit es nicht mehr umklappt und das künstliche Kreuzband (was sowieso keine Funktion hatte) wurde entfernt. Zwei Wochen später folgte dann die TPLO (bei der wird der Knochen zersägt, der Winkel im Knie neu ausgerichtet und dann mit einer Platte stabilisiert).
    Was ich mich bei eurer Beschreibung frage:
    1. Bänder kann man auf dem röntgen nicht sehen, ich frage mich wie der Arzt da ein Bänderriss diagnostiziert hat??
    2. Warum Osteoporose, ist der Knochen gebrochen???
    3. Warum sollte man bei Osteoporose noch eine Platte einsetzten, die heilt doch wahrscheinlich super schlecht ein, wenn der Knochen so brüchig ist?
    4. Was hat die Osteoporose mit dem Kreuzbandanriss zu tun?
    5. Wie groß und schwer ist der Hund?
    6. Wurde das Knie bei beiden OPs eröffnet um nach dem Meniskus zu schauen? Wurde da etwas entfernt?
    7. Was wurde bei der zweiten OP gemacht?
    8. ist das Knie denn überhaupt stabil, oder gibt es immer noch eine Schublade?
    Für mich klingt das sehr stark nach Meniskusriss (das Knacken). Ich würde in eine Tierklinik gehen die solche OPs täglich macht und da erst mal mit einem MRT schauen lassen was Sache ist, bevor da noch weiter "blind" rumgeschnitten wird. Unsere Tierklinik hätte auf der anderen Seite den Kreuzbandanriss nie operiert, wenn sie den Anriss nicht in einer Athroskopie überprüft hätten. Nur um rein zu gucken wird da kein Knie aufgeschnitten (was übrigens massiv Arthrosen fördert).

  • Hallo,
    erstmal vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Was du sagst bestätigt eigentlich genau das, was wir bisher auch im Internet zusammengetragen hatten, leider.
    Unser Tierarzt operiert routinemässig Kreuzbänder, bisher hatten wir nur von guten Ergebnissen gehört und hatten uns daher voll darauf verlassen, dass es bei Spiro auch reibungslos klappt.
    Ein MRT besitzt er nicht, er sagte beim Öffnen des Knies sieht er genau was Sache ist und kann dann demensprechend operieren. Leider hat er das Lateralband bei der ersten OP schon übersehen, der Miniskus war nach der ersten OP angeblich okay. Geröngt wurde er vor beiden OPs, um auszuschliessen, dass es etwas knöchernes ist.
    Zur Osteoporose, die Vermutung unseres Tierarztes ist, dass der Knochen zu instabil ist, und dem Zug der neuen Bänder von Kreuzband & Lateralband nicht Stand hält. Daher würde er die neuen Bänder bei der 3. OP wieder entnehmen und die TPLO Methode anwenden. Das wäre bei Osteporose kein Problem, da kein Zug auf den Knochen liegt. Wie das mit dem Verwachsen dann ist, weis ich nicht.
    Wir haben jetzt trotzdem erst mal in 2 Wochen einen MRT Termin, darauf bestehen wir, denn das alles erklärt das furchtbare Knacken im Knie / Bein nicht. Hier habe ich schon viel gelesen, dass es wohl doch auch der Miniskus sein muss. Das wollen wir im MRT sehen, sonst haben wir keine Ruhe. Ich hoffe sein Kreislauf macht die 3. Narkose gut mit...
    Spiro hat durch die Tortur 3 kg abgenommen und wiegt aktuell 27.5 kg. Der Arzt sagte, er habe schon Hunde mit 50 kg mit dieser Methode erfolgreich operiert.
    Die Sitzungen im therapeutischen MRT (heute die 7. Behandlung) scheinen anzuschlagen, er kann das Bein besser strecken und versucht es ab & an zu belasten. Gegen die Osteoporose / Arthrose und vor allem zum Aufbau des Knochens soll das laut Arzt & Internet das beste sein, was es momentan gibt. Wir hoffen.
    LG

  • hm... das ist für mich nicht ganz schlüssig. Nehmen wir mal Osteoporose an und der Knochen würde die Bänder nicht aushalten. Dann würde es einmal peng machen und die Bänder würden ein Stück Knochen abreißen und wären abgerissen. Offenbar ist aber noch alles dran, deshlab verstehe ich das mit der Osteoporose nicht. Die Knochendichte war anscheinen bei der ersten OP nicht auffällig sonst hätte der Arzt wahrscheinlich gar nicht erst operiert. Woran erkennt er denn die plötzliche Osteoporose? Was es allerdings schon gibt ist ein Bakterienbefall des Knochens durch eingedrungene Keime wärend der OP, da kann man die Knochenauflösung dann auch auf einem Röntgenbild sehen. Das bedeutet dann so schnell es geht alles an Fremdmaterial entfernen und starke Antibiotika.
    Ich will euch nicht zu nah treten, aber für mich hört sich das so an als ob sich der Arzt da was zusammen stammelt.
    Meniskusschäden werden bei konventioneller Eröffnung des Knies im Vergleich zu einer Athroskopie häufiger übersehen. Verursachen massive schmerzen, was auch erklären würde warum der Hund das Bein nie wieder richtig benutzt hat.
    Der Momentane wisscheschaftliche Stand ist, dass nur leichte kleine Hunde bis max. 20 kg mit künstlichen Kreuzbändern operiert werden sollten (und nur bis zu einem Tibiaplateau von max 30°,mein Beagle hatte 14 kg und es ist komplett in die Hose gegangen ihr Winkel war ca 30). Die besseren Langzeitergebnisse haben TTA (bis 30° Tibiaplateau) und TPLO (für alle Winkel geeignet), sogar bei kleinen Hunden. Eine Ausnahme ist noch Tightrope, da gibt es aber noch nicht so viele Langzeitergebnisse und vor allem habe ich da schon von einigen Hunden gehört die das Band abgestoßen haben.
    Ich würde den Hund bei diesem Tierarzt nicht mehr operieren lassen. Ich würde mir eine kompetente Tierklinik suchen die nicht nur das MRT machen, sondern direkt im Anschluss je nach MRT Ergebniss entsprechend operieren falls das nötig ist. Sonst muss der arme Hund ja noch eine 4 Narkose über sich ergehen lassen. Meine hatte letztes Jahr dank des Kreuzbandpfusches der behoben weren musste 4 Knie OPs und 7 Narkosen, hat sie super weg gesteckt, vorher immer ein Blutbild zur Sicherheit machen lassen.

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