Drinnen Lämmchen, draußen Piranha
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Hallo,
ich komme schon mit meinem 1. Beitrag zu Euch, weil ich etwas irritiert bin.
Ich habe seit Samstag einen am 11.06.16 werdenden 5 Monate alten Welpe von einem Züchter.
Zuhause ist er sehr ruhig. Schläft viel. Dann wird auch mal gebellt, wenn er Geräusche oder Stimmen hört. Naja die ersten 2 Tage dachte ich er muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen und an uns natürlich. Aber sobald wir draußen sind, wird jeder ange-
bellt, egal ob Mensch oder Hund, aber wie. Er läuft richtig gut an der Leine, sobald wir jemanden begegnen ist alles vorbei. Die Ohren stellt er auf Durchzug. Jetzt ist mir seit gestern aufgefallen, dass er überhaupt keine Prägephase hatte. Er kennt weder fremde Menschen noch andere Hunde. Vorhin beim Gassi gehen, sind wir erstmals durch das Ort gelaufen, ich hatte nur zu halten. Ich sage dann alles gut und weiter. Wenn es klappt bekommt er ein Leckerli. Aber davon sind wir weit entfernt. Verschiedene Untergründe kennt er auch nicht. Sind über eine Gitterabdeckung gegangen, da hat er gestreikt. Also rief ich zu Hause bei einer Hundeschule an, um ihn anzumelden. Die Dame sagte mir nach meiner Schilderung, dass offensichtlich die Präge- und Sozialisierungsphase leicht verpasst wurde. Wenn er nicht hundeverträglich ist, könnte man ihn nicht aufnehmen. Da hilft nur ein Hundetrainer. Hilft ein Hundetrainer bei einem 20 Wochen alten Welpen?Ihm wurde schon Sitz, sitzen und warten vor dem Napf, sitzen vor der Tür, dass ich als erster reingehe beigebracht. Wenn ich ihm etwas beibringen möchte z. B. ins Körbchen gehen, da kommt er ohne Elan an wie eine Schlaftablette macht 3 Übungen und das war es.
Sonst ist er vom Gemüt her eher ein ruhiger wirklich braver Hund. Habe ihn auch schon 1 Stunde alleine gelassen, was auch ohne Probleme ging.Bin ich etwa zu ungeduldig, weil er erst ein paar Tage da ist? Muss ich ihm mehr Eingewöhnung einräumen?
Ich hoffe ihr habt einen Rat.
Vielen Dank
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Hi,
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Bestimmt hilft da ein Trainer, FALLS du einen guten erwischst. Diese nennen sich zwar Hundetrainer, aber eigentlich kommen sie einfach nur zu dir, schauen sich an, was die Probleme im Alltag sind und bringen dann DIR bei, wie du deinen kleinen eventuellen Kasper Hauser ans Leben gewöhnen kannst. Es ist also nicht so, dass du damit einem kleinen "Hundebaby" wer weiß was für Intensiverziehungsstunden zumutest. :)
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Er kennt weder fremde Menschen noch andere Hunde.
Vorhin beim Gassi gehen, sind wir erstmals durch das Ort gelaufen, ich hatte nur zu halten.
Hallo,
du hast einen schlecht bzw. gar nicht geprägten Hund mitten in einer Unsicherheitsphase übernommen.
Ich rate dir ab, mit ihm durch den Ort zu laufen.
Damit überforderst du ihn massiv.
Aus Unsicherheit bellt er alles an, Unbekanntes möchte er sich so vom Leib halten.
Gehe zunächst nur zur nächsten, ruhigen Wiese, damit er sich lösen kann und suche ruhige Gegenden zum Gassi gehen auf.Ich sage dann alles gut und weiter. Wenn es klappt bekommt er ein Leckerli. Aber davon sind wir weit entfernt.
Du kannst ihm die Ausflüge schon versüßen, aber setze die Leckerlies nicht als Lob für "gutes Verhalten", sondern eher als Motivation - bzw. Ablenkungsmanöver ein.
Lasse dir durch einen Hundetrainer zeigen, wie du ihn langsam an alle Umweltreize gewöhnen kannst.Bin ich etwa zu ungeduldig, weil er erst ein paar Tage da ist? Muss ich ihm mehr Eingewöhnung einräumen?
Beides kann ich nur mit "ja" beantworten.
LG Themis
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Das hört sich nach meinem Rüden an. Der war in dem Alter genauso. Alles wurde angebellt und angeknurrt. Menschen, Tiere, Gegenstände. Die Spaziergänge waren für alle Stress, vor allem für ihn.
Dein Hund ist extrem unsicher. Wie meine Vorposterin schon sagte, lasst es langsam angehen. Wichtig ist, dass er lernt, dass ihm nichts passiert wenn er bei euch ist und dass ihr ihm nicht unnötigen Stress aussetzt. Ich würde erstmal keine großen Spaziergänge mit ihm machen. Setzt euch lieber z.B. mit ihm irgendwo auf eine Wiese in einiger Entfernung zu einem Weg wo Leute langgehen. Aber in einem Abstand wo er sich noch wohlfühlt. Nehmt sein Lieblingsspielzeug mit und spielt dort einfach mit ihm, lasst ihn Leckerchen im Gras suchen oder tobt mit ihm...irgendwas was ihm Spaß macht. Der Abstand muss nur so groß sein, dass er die Reize zwar beiläufig wahrnimmt, er sich aber noch auf konzentrieren kann. So merkt er dass ihm gar nichts passiert und man kann nach und nach die Entfernung verringern und die Situationen/Orte verändern.
Schimpft nicht mit ihm, wenn er sich doch mal aufregt sondern nehmt ihn stattdessen einfach aus der Situation indem ihr den Abstand vergrößert. Es wäre nur kontraproduktiv ihn in einer Situation in der er eh schon Angst hat, auch noch von euch einen auf den Deckel zu bekommen. So lernt er nur, dass er mit unheimlichen Situationen alleingelassen wird.Was uns auch sehr geholfen hat ist das Clickern. Wenn es vernünftig aufgebaut ist und richtig angewendet wird, kann es helfen, "böse" Sachen mit etwas positivem zu belegen. Ich habe z.B. lange Zeit jeden Spaziergänger, der uns entgegen kam geclickert. Also jedes Mal wenn irgendwo ein Mensch aufgetaucht ist, gab es einen Click und dann ein Leckerchen. So hat er gelernt, dass Menschen etwas tolles sind weil es jedes Mal Futter gibt. Inzwischen brauchen wir das nicht mehr weil wir kein Problem mehr damit haben.
Sucht euch aber am besten jemanden, der euch die nächsten Monate etwas begleitet. Keinen 0815- Welpengruppen Trainer, sondern jemanden, der Erfahrung mit "Problemhunden" hat und euch zeigt wie ihr sein Vertrauen gewinnen könnt. :)
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