Welpe hat Angst im Straßenverkehr
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Hallo liebes Forum,
ich bräuchte einmal einen Rat bezüglich meines Welpen, 15 Wochen Alt und kurz vor Weihnachten bei mir eingezogen. Dieser hat nämlich leider große Angst, wenn nicht sogar schon richtige Panik, im Straßenverkehr.
Das fängt schon damit an, dass die Kleine nervös und unruhig wird, wenn ich nur das Fenster öffne. Mit ihr zum lösen vor die Tür zu gehen ist schon fast nicht mehr möglich. Entweder, sie schreit schon bevor wir überhaupt draußen sind das Treppenhaus zusammen oder sie pinkelt sich vor Stress gleich ein.
Ich Wohne am Stadtrand einer Kleinstadt an einer Hauptverkehrsstraße . Felder sind in ca. 5 bis 10 Minuten Fußweg zu erreichen, aber dazu müssen wir erst einmal an der Straße entlang.
Schlechte Erfahrungen hat sie an einer Straße bei mir nicht direkt gemacht und soweit ich weiß auch nicht bei der Züchterin. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie Verkehr und fremde Menschen an viel befahrenen Straßen nicht an Silvester negativ verknüpft hat (sie hat Angst vor der Knallerei). Wir waren zwar nicht um Mitternacht draußen, allerdings hatten wir auch die Tage davor und danach unglaublich Pech und es wurde immer dann eine Rakete gezündet, wenn wir gerade zum Lösen raus gegangen sind. Ob das Zufall oder Absicht benachbarter Kinder gewesen ist, mag ich nicht beurteilen. Den Hund eine Woche lang in die Wohnung machen zu lassen ist aber eben auch keine Lösung.
Kinder hat sie aber anscheinend, Gott sei Dank, nicht fehlverknüpft. Denn zumindest die bei uns im Verein findet sie noch super.
Leider ist auch meine Ersthündin an einer viel Befahrenen Straße keine Hilfe. Sobald wir das Haus verlassen, setzt die Kleine einen Tunnelblick auf und denkt nur noch an Flucht. Sie orientiert sich dann weder an mir noch an meiner Althündin, an der sie sich ansonsten recht stark orientiert.Nachts, wenn die Straße wenig befahren ist und kaum Leute unterwegs sind, ist die Straße im Übrigen überhaupt kein Problem.
Schönfüttern ist keine Option, da sie draußen nicht einmal die "Superleckerli" nimmt. Ich habe auch versucht, sie nur noch draußen zu füttern. Aber auch das funktioniert maximal bei Nacht, wenn ohnehin nichts los ist. Und einen Welpen möchte ich nicht tagelang hungern lassen, so dass er dann vielleicht irgendwann einmal draußen etwas annimmt. Ebenso spielt sie dort - logischer weise - nicht.Einen Trainer würde ich gerne hinzuziehen, allerdings ist die einzige Hundeschule hier erst wieder am Februar (laut HP) da. Und ich selber bin nicht mobil und kann daher nicht in die nächste größere Stadt fahren. Die Trainerdichte ist hier leider im Allgemeinen nicht sehr groß.
Andere Tipps, die ich unter anderem im Hundesportverein, in welchem ich Mitglied bin, bekam, waren, dass sich das noch verwächst (wäre zwar schön, aber da glaube ich nicht dran), oder dass ich meinen Hund dann eben unter Kommandos stellen soll, weil das Sicherheit gibt. Das mag bei einem ausgewachsenen Hund vielleicht funktionieren, der schon eine Vertrauensbasis zum Besitzer aufgebaut hat und die Kommandos auch verinnerlicht hat, aber meiner Meinung nach nicht bei einem Welpen, der damit beschäftigt ist, hektisch von der blöden Straße weg zu kommen. Und unter zwang möchte ich auch nicht trainieren. Zumindest nicht, wenn es sich vermeiden lässt (raus zur Straße muss ich sie ja leider zwingen).
An der Straße versuche ich mich möglichst neutral zu verhalten. Schutz dürfte sie bei mir suchen, den sie aber leider nicht (mehr?) sucht. Ich tröste auch nicht.
Mein Plan, das jetzt anzugehen, bis ein Trainer da mal drauf schauen kann, sieht vorerst so aus:
Ich fütter zu Hause nur noch, wenn das Fenster offen ist, damit sie sich an die Geräusche gewöhnen kann, ich übe verstärkt Leinenführigkeit (die eigentlich erst viel später kommen sollte), damit sie sieht, dass sie sich an mir orientieren kann und auch nur in Kooperation mit mir ans Ziel kommt.
Ich hatte auch überlegt, das gemeinsame Spielen ausschließlich nur noch draußen zu machen, damit sie Rausgehen allgemein positiv verknüpft, aber irgendwie finde ich das gemein, da ich auch nicht mehrmals am Tag die "große" Runde bis zum Feld gehen möchte (tragen lässt sie sich an der Straße nicht). Aber ggf. wäre es eine Möglichkeit, auch nur noch bei offenem Fenster zu spielen? Bei einem kurzen Spiel mit mir und meiner anderen Hündin ist die Kleine zumindest aus ihrem Loch gekrochen und mit eingestiegen, obwohl das Fenster offen war.Ich denke halt, Aufbau einer Bindung zu mir dürfte jetzt das allerwichtigste sein.
Draußen im Feld läuft sie im Übrigen anstandslos mit, ist neugierig, spielt (mit mir und anderen Hunden), etc.
Im Übrigen habe ich auch den Tipp bekommen, sie mit Luftballons spielen zu lassen, um ihr die Angst vor lauten Geräuschen zu nehmen, bin mir aber nicht sicher, ob das nicht eher kontraproduktiv ist und die Angst eher noch verstärkt bzw. ihr das Spielen irgendwann verleidet oder sogar gefährlich werden kann (wegen des platzenden Luftballons).Könnte es vielleicht auch ein Problem mit den Ohren sein? Augenscheinlich sind die Ohren in Ordnung, aber eine Schwerhörigkeit lässt sich damit ja nicht ausschließen.
Und um den Fragen vorzubeugen: Ja, die Züchterin ist eine im VDH eingetragene Züchterin. Und ich habe beim ersten Besuch auch gefragt, ob die Hunde solche "alltäglichen" Dinge bei ihr kennen lernen (da sie sehr ländlich wohnt), welches sie mir zusagte.
Da hier häufig gute Tipps gegeben werden, bin ich sehr für eben solche Dankbar.
Liebe Grüße Beate mit Gala und Soy
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Also ich halte es auch für sinnvoll das Öffnen der Fenster positiv zu konditionieren. Und zwar ohne Ausnahme. Wirklich immer, wenn das Fenster offen ist. Ansonsten würde ich in der Dunkelheit die Straße ebenfalls positiv belegen und mich langsam Richtung Dämmerung vor arbeiten. Aber erst, wenn das Fenster überhaupt kein Problem mehr ist.
Bis dahin würde ICH den Welpen bis zu den Feldern tragen, soweit Tragen für ihn etwas Positives ist.
Leinenführigkeit würde ich in diesem Zusammenhang nicht üben. Die Straße ist genug Stress. Wenn dann auch noch Leinenführigkeit dazu kommt, dann ist er wohl sehr schnell drüber und macht zu.
Evtl. an ruhigen Straßen üben, an denen eher selten ein Auto vorbeikommt.
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Bis dahin würde ICH den Welpen bis zu den Feldern tragen, soweit Tragen für ihn etwas Positives ist.
Das würde ich auf jeden Fall auch machen, wenn es irgendwie möglich ist.
Denn normalerweise fühlt sich der Welpe auf deinem Arm sicherer als auf dem Boden und somit stehen die Chancen sehr gut, dass er irgendwann merkt, dass das da draussen alles gar nicht so gefährlich ist.
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