Medical Training - schwieriger TA-Besuch

  • Hallo zusammen,
    meine Nala hat ja auch so ein "kleines" Paket mitgebracht, als ich sie vor einem Jahr übernommen habe. Einige Sachen klappen mittlerweile ganz gut durch tägliches Training (z.B. ihre Nervosität in den Griff zu bekommen). Nur eine entscheidende Sache haben wir bisher schleifen lassen.

    Sie reagiert mittlerweile sehr, sehr schlecht auf den TA unseres Vertrauens. Problem 1. Es ist ein fremder Mann (da reagiert sie eh erstmal unsicher und abweisend) 2. Es hält sie ggf. jemand fest und fummelt an ihr rum...das artet meist in rumzappeln aus, sich taktisch rauswinden und je nachdem wo man an ihr "rumdoktert" schreit sie auch mal auf, als ob man ihr die Pfoten abreissen würde :headbash: Sie hat bei ihrer letzten Erkrankung schon vorsichtshalber einen Maulkorb aufbekommen, weil sie wirklich überhaupt nicht kooperiert hat und eine wirklich gründliche Untersuchung war auch nicht möglich.

    Ich habe mit Welpen die ich immer hatte immer so ein "TA-Training" gemacht, sprich überall anfassen, festhalten etc. War ja auch nicht schwer, da sich so ein Welpe erstmal überhaupt nicht wehrt! Mein Rüde lässt sich prima untersuchen...aber Nala habe ich schon so "unkooperativ" bekommen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich so ein Training mit einem vorbelasteten Hund starten soll und vor allem wie!

    Kennt da vllt. jemand ansprechende Lektüre zu diesem Thema? Oder interessante Seiten im Internet? Ich möchte allerdings auf das Clickern verzichten, da ich diese Methode nicht so gut umsetzen kann, es ist einfach nicht meine Welt. Aber ich denke es gibt noch andere Wege positiv zu verstärken ;)

    P.S. Habt ihr vllt. noch einen "schnellen Tipp" für den kommenden TA-Besuch? Nala scheint unter Juckreiz am Innenohr zu leiden, ich werde die nächsten Tage (entweder heute oder Mo.) eh zum TA fahren müssen und so schnell ist kein Training gemacht :fear:

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    P.S. Habt ihr vllt. noch einen "schnellen Tipp" für den kommenden TA-Besuch? Nala scheint unter Juckreiz am Innenohr zu leiden, ich werde die nächsten Tage (entweder heute oder Mo.) eh zum TA fahren müssen und so schnell ist kein Training gemacht :fear:


    Klar, hab keine Angst vor der Angst!

    Freu Dich auf den Tierarzt und stell Dir vor, daß Du dort die Freude Deines Lebens erlebst. Dir muß die Sonne aus dem Ar*** scheinen, wenn Du die Praxis betrittst, dann überträgt sich Deine positive Stimmung vielleicht auf den Hund. Du mußt aber fest daran glauben, so tun als ob erkennen viele Hunde.

  • Vielleicht sowas in der Art? Das sollte man ja auf alle möglichen Körperteile anwenden können.

    [media]https://www.youtube.com/watch?v=WWZUcLfHXLE[/media]

    Wenn du ggf in der nächsten Stufe noch Hilfe eines männlichen Bekannten bekommst, hat sie vielleicht auch mit dem TA weniger Probleme.

    Ansonsten würde ich vielleicht schauen, ob sie mit einer weiblichen TÄ besser klar kommt.

  • Danke schonmal für die Antworten! Natürlich muss man auch an seiner inneren Einstellung arbeiten, ganz klar!

    Aber das Ganze unter Ablenkung "schön füttern" ist eine gute und an sich simple Idee, die mir noch nicht gekommen ist! Nala lässt sich auch in der UO sehr gut auf Futter fixieren, evtl. hat es dann auch bei unangenehmen Prozeduren den Effekt, dass sie "alles" mit sich machen lässt. :gut:

    Da sie sich bisher auch kaum bis gar nicht von uns untersuchen lässt (jedenfalls ohne Ablenkung), werde ich das heute Nachmittag gleich mal zusammen mit meinem Partner probieren...einer füttert und der andere schaut ins Ohr...

  • Viel Erfolg, kannst ja berichten!
    Würde nur drauf achten, die Reize nicht zu viel oder zu schnell zu steigern. Aber wenn sie gut auf Futter anspricht, stehen die Chancen ganz gut, denke ich.

  • Wir haben damals Buersten und Koerperuntersuchungen so gestaltet, dass ich als Hauptbezugsperson vorne mit Leberwursttube gefuettert und gesaeuselt habe was das Zeug hielt, ihr auch "erklaert" habe was gemacht wird.
    Der "Untersucher" war erst mein Partner, dann wechselnde Personen.
    Holly war nicht aggressiv oder aengstlich, aber sooo neugierig, dass man einfach zu nix gekommen ist.

    Hat super angeschlagen und funzt beim TA in allen Lagen.
    Jeder darf/kann machen was er moechte mit ihr, so lange vorne Kekse reingehen und sie verbal von mir zugesaeuselt wird.

  • Ich weiß nicht ob man das vergleichen kann aber als Luke vor einem Jahr zu uns kam kannte er nix was auch nur im entferntesten mit "untersuchen " zu tun hatte.
    Ich hab schon oft mit "einfach machen" gutem Erfolg gehabt, nicht nur beim Hund auch beim Pferd.
    Ich hab angefangen ihm z.B. immer wieder beim streicheln und knuddeln an die Ohren zu fassen und diese zu lüften wie selbstverständlich.
    Ohne großes Trara.
    Genauso alle anderen Stellen die der TA gerne mal untersucht.

    Nach und nach hab ich die Intensität erhöht und ich hab ihm aber nur eine Futterbelohnung gegeben wenn er wirklich Stress hatte dabei.
    Also wenn man merke erträgt es.
    Lob gab es natürlich immer.
    Inzwischen kann ich ihm gut den Hintern sauber machen, wenn es mal nötig ist und die TÄin konnte ihm neulich gut die Analdrüsen kontrollieren.
    Gerade an seinem Hintern ist er sehr empfindlich.
    Auch Zecken an den Leftzen entfernen geht.


    Das ganze dauert natürlich seine Zeit.

  • Boris hat da auch ein paar Probleme. Mein Freund musste ihm immer einen Mauli aufziehen, wenn er zum TA gegangen ist - ich habe deshalb angefangen mit ihm da ein bisschen zu arbeiten :
    Ich habe angefangen einzelne Körperteile zu benennen und ihm beigebracht auf Signal z.B. seine Schnauze in meine Hand zu legen und dort zu lassen, Pfote zu geben dort zu lassen, Hüfte und Schulter gegen die Hand zu drücken und dort zu lassen, Kopf seitlich wegzudrehen etc. jegliche Handlung kündige ich an und einmal pro Tag schaue ich in Ohren,Maul und kurz die Augen an.
    Ebenso den Kopf unter meiner Achsel zu verstecken und dort zu lassen (Sieht aus wie im Schwitzkasten *gg*). Anfassen an allen möglichen und unmöglichen Körperstellen.
    Fieber messen war zum Beispiel ein ganz großes Thema für ihn...das ist heute noch etwas schwierig, aber mittlerweile machbar.
    zudem kennt er ein Entspannungssignal und ich unterstütze ihn bei der Untersuchung immer mit einer IB, wenn er zeigt, dass er damit jetzt arge Probleme hat.
    Seitdem er das "Versteck dich" kennt, zeigt er das Verhalten auch von sich aus - ihm ist es wohl lieber nichts zu sehen (ich kraule ihn noch dabei). Man merkt auch deutlich, dass es ihm hilft wenn man ihm eine "Aufgabe" gibt und wenn es nur wegschauen ist...dann fällt ihm die ganze Prozedur etwas leichter. Ich "erkläre" ihm auch immer was jetzt gemacht wird, ist auch eine Art Ritual geworden.
    Es wird stetig besser - unsere TÄ ist da auch sehr verständnisvoll und wartet immer, bis er den Raum erkundet und sich auf dem Tisch etwas beruhigt hat!

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