Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Nein, muss man nicht. Aber die Körpersprache des Hundes über "den gesunden Menschenverstand" hinaus zu verstehen, ist verdammt hilfreich, besonders bei der Bewertung des Verhaltens. Auch macht es die Erziehung wesentlich effektiver, wenn man versteht, was wirklich im Hund vorgeht und warum er nicht so reagiert, wie ich mir das wünsche.

    Wissen geht mit Praxis dann ins Fleisch und Blut über. Die, die das können, denken nicht mehr drüber nach und die, die es nicht so gut können, wie ich, die haben dann in der Ausführung Probleme und greifen halt zu unnötigen Sanktionen.

    Eben, wie ein Hund benimmt. Leider interpretieren viele hündisches Verhalten allzu gern menschlich! "Der ist aber jetzt respektlos, wenn er nicht sofort kommt!"

    Dass Leuten, die ein enormes Wissen gepaart mit Praxiskönnen haben, keinen Spaß am Hund hätten, das willst du nicht sagen, oder?
    Was sollen diese garstigen Reaktionen bei diesem Thema? Ich beobachte das seit Monaten, dass so reagiert wird, wenn man für mehr Hintergrundwissen plädiert.

  • Nur weil man euer begriffswirr warr nicht kennt heißt es nicht das man von dem Verhalten einen Hundes keine ahnung hat. ich weiß genau wann mein hund was macht und warum unsere das macht. Demnach ist sie kein Fiddle weiß gott was. Ich weiß was damit gemeint ist aber den BEgriff dazu kenne ich nicht.

  • + eigentlich ging es ja um den Malamute, der kein klassisches Meideverhalten zeigt dn deshalb als nicht gehemmt angesehen wird. Deshalb habe ich versucht, darauf hinzuweisen, dass so ein Hund trotzdem gehemmt sein kann, auch wenn er nicht ganz klassisch meidet.

    Dies wiedrum entstand aus der Annahme, dass "gut eingesetzte" Strafe keine Schäden/Hindernisse verursacht und das stimmt so nicht. Genau hier ist dann mehr Wissen als der gesunde Menschenverstand nötig. Der hat Menschen auch mal gesagt, dass die Erde eine Scheibe ist, weil der Horizont geradlinig aussieht.

    @Rotti03
    Ganz viele wissen nicht, dass Fiddle About eine Konfliktstrategie ist, Gehample, Distanzlosigkeit, Spielen, wenn der Hund geschimpft wird, wird oft als Respektlosigkeit ausgelegt.
    Man muss den Begriff nicht unbedingt kennen, aber er ist einfach als Eselsbrücke (4 Fs) sehr gut einprägsam.

  • MAcht Luna nicht. Luna steht dann nur da uns glotzt oder verlässt den Raum. herum spielen amcht sie halt nur wenn sie auch spielen möchte. Das kann sein das du auf dem Sofa liegst und plötzlich haste nen stinkenden Ball im Gesicht. Sehr schön auf zu wachen.

  • Aber es ging doch gar nicht um deine Luna?
    Sie entzieht sich dem Ärger, das ist für viele Menschen besser nachvollziehbar als aufdringliches Geschleime als Konfliktstrategie. =)
    Da würde ich auch sagen: Sagt mir der Verstand.

  • Ich würde nie behaupten, dass Menschen mit viel Wissen keinen Spass am Hund haben. Wäre schlimm wenn Trainer nur wegen des Geldes mit Hunden arbeiten. ;)
    ICH habe keinen wenn ich völlig verkopfe.
    Um meinen Hund richtig einzuschätzen und bei meinem Hund adäquat zu agieren, reicht mein Wissen. Ich will ja keine anderen Hunde erziehen.
    Ich war ja mal der gleichen Ansicht wie du. Ich habe alles an Bücher gelesen, Seminare besucht, mit Trainern gesprochen und habe Menschen bewundert die wirklich mit jedem Hund umgehen konnten. Vieles davon Berufsbedingt, aber auch vieles aus echtem Interesse.
    Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich bei Spaziergängen mit meinem Hund nur noch darüber nachgedacht habe was er gerade tut, warum er es tut und wo ich wie besser erziehen kann. Ich habe alles,was ich gemacht habe in Frage gestellt. Mich hat das viele Wissen letztlich nur verunsichert . Meinem Hund hat das nicht gut getan und mir auch nicht. Bis ich eine Trainerin getroffen habe, die mir gesagt hat dass ich ein abartiges Hundewissen habe und das jetzt bitte alles mal vergessen soll und mich auf den Hund konzentriere. Nicht auf die Wiesos und Weshalbs, sondern auf den Hund.
    War eine super Erfahrung.
    Pino ist gut erzogen. Mir und meiner Familie reicht das völlig. Er braucht normalerweise keine Leine, Jagd nicht, klaut nichts, ist ruhig im Haus, kann alleine bleiben, prügelt sich nicht, bleibt selbst umzingelt von einer Kindergartengruppe entspannt und kann problemlos überall mit hin. Dafür hat er alle Freiheiten. Er darf im Wald so viel herumschnüffeln wie er Lust hat, hat Hunde zum toben, kuschelt mit meinen Kindern um die Wette und der Garten gehört ihm.
    Ich habe ihn nur mit Bauchgefühl erzogen. Belohnungen für Gutes, Anschiss für schlechtes. Ich brauche kein umfangreiches Wissen um zu merken, was bei meinem Hund ankommt und was für die Tonne ist.

  • Ich bin ja nicht ganz auf einer Diskussionslinie mit Shiro, aber was sie zum Bauchgefühl sagt stimmt schon, wenn man kurz drüber nachdenkt.

    Neues Wissen und neue Erfahrungen verinnerlicht man nach einer Weile und dann nutzt man es ganz automatisch. Es wird dann Bauchgefühl. Das heißt man muss nicht da stehen und detailiert analysieren was der Hund da jetzt gemacht hat und wie man da drauf besser reagiert. Das ist nur ganz an Anfang so. Irgendwann macht man das einfach ganz selbstverständlich.

    Neues Wissen aneignen und altes reflektieren ist nicht verkehrt meiner Meinung nach.
    Ich versteh grade die Kritik nicht so recht.
    Studiert haben muss man nicht, aber man muss auch nicht alles so ablehnend beurteilen nur weil es "Theorie" ist.
    In meinen Studium ;) hab ich gelernt, gute Praxis, gutes praktisches Handeln hat die Dimenensionen Wissen, Können, Verantwortung. Das heißt Theorie-Methoden -Ethik.

    Und zu den Begriffen: nein die muss man nicht alle kennen, man kann auch Ahnung haben ohne, aber mit einheitlichen Begriffen und deren Definition wird es einfacher sich drüber zu unterhalten.

  • "Verkopfen" kommt immer. Man verkopft aber nicht, das Wissen wird nämlich zum Bauchgefühl.
    Deshalb trainieren Feuerwehrmänner ihre Einsätze, um eben nicht mehr drüber nachzudenken. Das heißt nicht, dass es da keien Fehler gäbe.
    Oft ist man mit dem eigenen Hund auch "betriebsblind".

    Es ging doch nie um euch persönlich... verstehe diese Art der Diskussion also gar nicht so recht.
    Es war nie als Angriff gedacht. Ich selbst sehe einfach, das sich manchmal doch mehr Wissen verarbeiten sollte.


    EDIT. @Sternenwolf war schneller.

  • Guten morgen,

    wenn "wir schon dabei sind" könnt ihr mir vielleicht noch eine Frage beantworten :smile: Und zwar, ob Chili beschwichtigt, wenn einer von uns tobt (z.B Mann und ich kitzeln uns, oder meine Tochter springt wild auf mir herum und lacht laut, weil sie von mir ebenfalls gekitzelt wird usw.
    Dann kommt Chili IMMER dazu und fängt wie verrückt an, uns entweder abzulecken, oder schleppt ein Spielzeug an.

    Merkt sie dann: oh prima, da wird gespielt! Ich will auch!

    Oder ist das immer ein: oh nein! Da muß ich beschwichtigend eingreifen!

    Ich mein, so ausgelassen und lachend wir da auf dem Boden kugeln, müsste ihr das doch klar sein, dass wir in dem Moment nichts anderes machen als sie, wenn sie mit Hundefreunden spielt?

    Wie erkennt man DA den Unterschied, ob sie sich auch freut oder beschwichtigen möchte? :???:

  • Ich brauche kein umfangreiches Wissen um zu merken, was bei meinem Hund ankommt und was für die Tonne ist.

    genau xD

    Unsere Hunde zeigen ganz von allein an was passt und was nicht. EInfach augen auf und man bekommt den Spiegel oft genug vom Vierbeiner vorgehalten xD :lachtot:

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