Pubertät – Oder ich erkenne meinen Hund nicht wieder

  • Hi,

    für viele Hundeveteranen ist das schon ein alter Hut und man wird ja oft, OFT davor gewarnt. Nur glaubt man es einfach nicht, bis es selbst eintritt.

    Vorweg, dass soll kein Jammer-Beitrag werden. Ich will mich nur irgendwie jemanden anvertrauen, weil es schon belastend ist und im besten Fall ein, zwei gute Tipps bekommen.

    Mein Vizsla ist jetzt Mitten in der Pubertät (8 1/2 Monate). Ich muss sagen, er war von Anfang an eher unsensibel (scheinbar hat der Schlingel seine Rassenstandards nicht gelesen :ugly: ). Er ist nach wie vor sehr gehörig, macht Sitz und Platz wenn er soll, aber hat ansonsten sein Verhalten stark geändert.

    Er lässt sich beispielsweise kaum noch anfassen. Wenn man ihn streicheln will, versucht er sofort in die Hand zu knabbern. Umdrehen, Raum verlassen oder quicken – hilft alles nix. Man kann ihn fast nicht mehr berühren.

    Das gleiche im Freien. Wenn man ihn hier streicheln will, zieht er sofort einen Buckel, drückt sie wie blöd gegen meine Beine und fängt dann an hochzuspringen.

    Genau sind die Spaziergänge zur Arbeit (er ist ein Bürohund) und vor allem Abends der Weg nach Hause der HORROR (alle anderen Spaziergänge sind lustigerweise relativ ausgelgichen). Er sabbert wie blöd, schaut panische nach links und rechts, zuckt bei Fahrradfahrern zusammen (macht er sonst nie), klebt mit der Schnauze nur am Boden und läuft wie ein "Roboter". Man kann das nicht besser erklären. Er läuft irgendwie abgehackt. Man merkt richtig, wie es in ihm brodelt, er unbedingt losrennen will, aber nicht kann (er zieht auch nicht richtig, er bremst sich nur innerlich). Zwischen drin wedelt er wie doof mit dem Schwanz und fordert öfter zum Spielen auf (er bückt sich nach vorne runter). Es ist gerade wirklich furchtbar.

    Weil die Frage bestimmt kommt, hier noch schnell eine kurze Zusammenfassung seines Tagesablaufs:

    Nach dem Aufstehen gibt es die erste Hälfte der Tagesration.

    Morgens eine halbe Stunde zur Arbeit.

    Nachmittags für eine Stunde ins Feld. Mit anderen Hunden spielen, Schnüffelspiele, Aportieren (nicht alles auf einmal natürlich).

    Dazwischen mal kurz Raus zur Toilettenpause.

    Abends eine halbe Stunde nach Hause.

    Abends gibt es dann die zweite Ration.

  • Ich habe es nicht ganz verstanden: Knabbert und buckelt er beim Anfassen, weil er sich sich so freut und so sehr aufdreht? Oder wie ist das zu verstehen? Ich weiß nicht, ob weglaufen da die richtige Taktik ist.

    Und wie kommst du darauf, dass dein Hund unsensibel ist? Wenn jemand hochreaktiv ist, das ist bei Hunden und Menschenkindern so ziemlich gleich, deutet das eigentlich auf eine hohe Sensibilität hin.

    Kann es sein, dass dein Büroalltag deinen Hund irgendwie überfordert? Kann man das entstressen? Vielleicht einen Platz für ihn schaffen, wo er garantiert in Ruhe gelassen wird? Kenne mich mit Viszla nicht aus. Aber meine Erfahrung ist, dass ein gestresster, überforderter Junghund einfach überdreht und sehr "reflexartig" handelt.
    Meiner hat sich eine Zeit lang auf alles stürzen wollen, was sich bewegt hat. (Fliegende Blätter, Tüten, Vögel, Kinder ...) Und das immer, wenn wir aus der Hundetagessstätte kamen, weil ihn der Tag dort offenbar ziemlich überfordert hat. Das hat sich dann aber zum Glück von allein gelegt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!