Auf dem Spaziergang: Angst vor Hunden

  • Seit gut 8 Tagen habe ich nun meinen Cavalier King Charles Spaniel. Er ist ca. 7 Monate alt und hat sich schon bestens eingelebt. Zu Hause kein Problem und ein super süßer und lieber Kerl. :)

    Auf dem Spaziergang begegnen uns meistens so einige Hunde, große wie auch kleine, da es bei uns in der Nachbarschaft ziemlich viele Hunde hat. Egal bei welchem Hund, gibt es jedes Mal ein riesen "Theater", er bellt, knurrt, winselt und das alles gleichzeitig.. Aber man merkt auf jeden Fall dass er Angst vor den Hunden hat und er nicht aggressiv ist! Ich versuche ihn dann meistens schnuppern zu lassen, aber er versucht sich dann direkt hinter mir zu verstecken, die Angst ist zu groß. Von den Hundehalter die mir mit ihren Hunden begegnen höre ich dann meistens nur ein schmunzeln oder sowas wie "Der ist halt noch jung."

    Mir ist sehr wohl bewusst dass mein Hund jung ist, und ich denke auch dass er sein richtiges Verhalten mit fremden Hunden noch in der Junghundeschule lernen wird, aber vielleicht hat mir jemand ja doch Tipps wie ich ihm irgendwie helfen kann, bzw. was ich tun sollte in so einer Situation oder wie ICH mich Verhalten soll..

    Weiß mir da jemand zu helfen? Oder kann ich selbst da gar nicht viel tun und muss die Hundeschule abwarten? Wäre sehr dankbar über jede Antwort. :)

    (Und nein, es ist nicht "mein" erster Hund. Wir hatten schon früher immer Hunde, jedoch immer ältere vom Tierheim und die waren meist schon alle gut erzogen. Es waren immer Familienhunde und der Kleine ist nun mein erster "eigener" Hund. Den halt ich zu erziehen hab. :))

  • Ich würde, wenn er sich schon verstecken will und bei dir Schutz sucht, gucken, dass ich ihn abschirme vor den anderen Hunden.

    Wenn er dann von sich aus den Mut fasst und die anderen begrüßen will, lässt du ihn ganz einfach gehen.
    Vielleicht erstmal gezielt Kontakt zu souveränen Hunden suchen, die nicht zu stürmisch sind.

    Wo kommt der Kleine denn her? Ich kenne das Verhalten von meinem, der hat das ganz am Anfang mit ca. 9 Wochen auch gemacht, taute dann aber schnell auf und ist auf Erkundungstour gegangen.
    Also ich würde ihn wie gesagt, abschirmen, aber nicht übermäßig beschützen und ihn auch seine Erfahrungen mit gut kontrollierbaren Hunden machen lassen.
    Später klappts dann auch mit den Rüpeligeren.

  • Zitat

    Ich würde, wenn er sich schon verstecken will und bei dir Schutz sucht, gucken, dass ich ihn abschirme vor den anderen Hunden.

    Wenn er dann von sich aus den Mut fasst und die anderen begrüßen will, lässt du ihn ganz einfach gehen.
    Vielleicht erstmal gezielt Kontakt zu souveränen Hunden suchen, die nicht zu stürmisch sind.

    Wo kommt der Kleine denn her? Ich kenne das Verhalten von meinem, der hat das ganz am Anfang mit ca. 9 Wochen auch gemacht, taute dann aber schnell auf und ist auf Erkundungstour gegangen.
    Also ich würde ihn wie gesagt, abschirmen, aber nicht übermäßig beschützen und ihn auch seine Erfahrungen mit gut kontrollierbaren Hunden machen lassen.
    Später klappts dann auch mit den Rüpeligeren.

    Also..
    Ophir (mein Cavalier) kommt von einer Züchterin, die selbst ziemlich viele Cavaliere hatte, einen Border Collie und noch zwei andere "größere" Hunde (die Rasse weiß ich nun aber nicht). Als wir bei der Züchterin waren, haben wir auch mit ca. 4 Cavalieren und dem Border Collie einen Spaziergang gemacht und Ophir hat sich wirklich ganz normal verhalten, er ist mit seinem "Rudel" mitgerannt und hatte keine Probleme mit irgendeinem Hund in diesem Haus.. Was ja nun auch nichts auffallendes ist, weil er diese ja von Geburt an gekannt hat.

    Wir wohnen sehr auf dem Land, aber direkt an einem sehr kleinem Bahnhof, und da hat es sozusagen einen "Bahnhofshund". Das ist ein Appenzeller Sennenhund und ein super lieber, der bellt nicht, knurrt nicht, lässt sich streicheln, einfach total friedlich. Aber Ophir dreht schon total ab wenn er in aus der ferne sieht. Wenn man da vorbei läuft, merkt man richtig dass er die neugier hat den Hund zu beschnüffeln, aber die Angst ist dann doch größer dass er einen großen Bogen um den Hund machen möchte. Ich dachte mir erst, es würde sich dann schon legen wenn er den Hund mal kennt.. Aber leider jeden Tag die gleiche Angst.

    Vielen Dank für deine Antwort. :)

  • Ich glaube fast, dass er mit den anderen Hunden ruhig war, da diese ihm Sicherheit vermittelt haben.
    Jetzt, wo er ganz alleine ist, ist es deine Aufgabe dies zu übernehmen, indem du z.B. abschirmst, oder auc erstmal selber Kontakt zum Besitzer und dem Hund aufnimmst. Vielleicht ist es dann schon einfacher für ihn. Er scheint nicht viele fremde Hunde kennengelernt zu haben, vor allem nicht mal alleine mit fremden Hunden konfroniert worden zu sein.
    Du sagst ja, dass du zur Hundeschule willst, ich denke das ist auf jeden Fall gut, denn aus der Ferne ist ja sowas immer schwer zu beurteilen und dort kann er dann auch im Beisein der Trainerin Hunde kennenlernen.

  • Ich würde auch dafür Sorgen das dein Hund von dir den Schutz bekommt den er in dieser Situation von dir braucht und erwartet.
    Mache bei Hundebegegnungen keine große Sache daraus und gehe mit deinem Hund einfach ruhig deines Weges.
    Vielleicht hast du freunde oder Bekannte mit Hunden und ihr könnt euch mal zum gemeinsamen Spaziergang verabreden ? Lasst dann eure Hunde erst mal an der Leine.
    Ist dein Hund sehr aufgeregt und ängstlich geht mit so großem Abstand voneinander bis es für deinen Hund erträglich ist.
    In dieser Konstellation:
    Hund - Mensch Mensch -Hund

    wenn dein Hund dabei entspannt gehen kann:

    Hund - Mensch Hund - Mensch

    wenn er auch dabei vertrauensvoll mit geht :

    Mensch-Hund Hund -Mensch

    Er muss und wird im Laufe eurer gemeinsamen Zeit lernen, dir vertrauen zu können

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten. :)

    Ich habe eben auf dem Spaziergang die Erkenntnis gemacht, dass Ophir nicht nur bei fremden Hunden so reagiert, sondern auch bei fremden Kindern und Menschen. Haben eben kleine Schulkinder aus der ferne gesehen und Ophir hat genauso reagiert wie wenn er einen Hund aus der ferne sieht, genauso bei zwei älteren Leuten die uns entgegen gekommen sind. Er war kaum zu bremsen (hatte ihn an der Leine da ich ihn erst ohne laufen lassen mag wenn er vollstes Vertrauen in mich hat und auch die Gegend hier gut kennt.)

    Werde mich dann wohl so schnell wie möglich an die Hundeschule machen, mir selbst fehlen da wohl die "Erfahrungen" wie man sich richtig verhält oder auch wie ich ihm einfach beibringen kann, dass niemand etwas böses von ihm will.

  • Um deinem Hund zu signalisieren das alles was euch entgegenkommt oder begegnet völlig harmlos und ungefährlich ist, ist es förderlich den Angstauslöser komplett zu ignorieren.
    Ich habe mit meinem verstorbenen Hund an alltäglichen Begegnungen monatelang trainiert. Alles was ihm Angst machte sah ich nicht an, sondern blickte in eine komplett andere Richtung.Gerader Rücken, fester Schritt (klingt vielleicht albern....aber es hilft ;) )
    Ich zeigte ihm damit, dass das alles noch nicht mal eines Blickes wert ist und erst Recht nichts ist wovor man (er) Angst haben muß.
    Anfangs reagierten gerade bekannte Leute etwas irritiert das ich sie bei Begegnungen nicht mehr ansah und auch nicht mehr grüßte.... aber das konnte ich aufklären als ich die alleine traf. ;)

    Achte darauf das du die Richtung und das Tempo bestimmst. Man neigt doch schnell mal dazu langsamer zu gehen oder einen größeren Bogen zu laufen. Ermuntere deinen Hund bei dir zu bleiben, nicht stehen bleiben. Alles was euch begegnet ist das Normalste der Welt-
    Wenn du konsequent weiter gehst obwohl dein Hund an der Leine "ausbricht" , achte darauf das die Leine immer wieder locker ist. Ständiger Zug auf der Leine zwingt deinen Hund zum weitergehen. Er soll aller freiwillig und vertrauensvoll den Weg mit dir gehen

  • Zitat

    Um deinem Hund zu signalisieren das alles was euch entgegenkommt oder begegnet völlig harmlos und ungefährlich ist, ist es förderlich den Angstauslöser komplett zu ignorieren.
    Ich habe mit meinem verstorbenen Hund an alltäglichen Begegnungen monatelang trainiert. Alles was ihm Angst machte sah ich nicht an, sondern blickte in eine komplett andere Richtung.Gerader Rücken, fester Schritt (klingt vielleicht albern....aber es hilft ;) )
    Ich zeigte ihm damit, dass das alles noch nicht mal eines Blickes wert ist und erst Recht nichts ist wovor man (er) Angst haben muß.
    Anfangs reagierten gerade bekannte Leute etwas irritiert das ich sie bei Begegnungen nicht mehr ansah und auch nicht mehr grüßte.... aber das konnte ich aufklären als ich die alleine traf. ;)

    Achte darauf das du die Richtung und das Tempo bestimmst. Man neigt doch schnell mal dazu langsamer zu gehen oder einen größeren Bogen zu laufen. Ermuntere deinen Hund bei dir zu bleiben, nicht stehen bleiben. Alles was euch begegnet ist das Normalste der Welt-
    Wenn du konsequent weiter gehst obwohl dein Hund an der Leine "ausbricht" , achte darauf das die Leine immer wieder locker ist. Ständiger Zug auf der Leine zwingt deinen Hund zum weitergehen. Er soll aller freiwillig und vertrauensvoll den Weg mit dir gehen

    Danke für den Tipp. :) Ich werde es bei nächster Gelegenheit so ausprobieren. Ich muss zugeben ich neige dann doch eher dazu den "Problemchen" aus dem weg zu gehen einfach um das Theater nicht zu haben und um meinen Hund nicht so aufzuwühlen.. Aber irgendwann muss man sich ja seinen Problemen stellen. :D Lieber jetzt wenn er noch jung ist und sowieso viel Freude am lernen hat. :smile:

  • Das aus dem Weg gehen ist auch nicht verkehrt, dann kann er langsam aus der Entfernung lernen, dass es nichts "schlimmes" ist und du kannst ihn langsam heran führen.

  • Zitat

    Das aus dem Weg gehen ist auch nicht verkehrt, dann kann er langsam aus der Entfernung lernen, dass es nichts "schlimmes" ist und du kannst ihn langsam heran führen.


    Bemerkt der Hund das du dem Auslöser aus dem Weg gehst, bestärkst du ihn in seiner Angst. Wenn Frauchen sooo einen Bogen macht ,dann muss es etwas Schreckliches sein.
    Das Heranführen an bestimmte Dinge halte ich nur dann für sinnvoll, wenn es sich um Gegenstände oder Situationen handelt die ich in der Übungsphase überwiegend beeinflussen kann. Menschen und Hundebegegnungen passieren täglich, da kann ich oft nicht bestimmen wieweit oder wie schnell sie sich mir nähern.
    Sicher empfehlen sich Wege zum Training die nicht so stark besucht sind und nicht gerade die Fußgängerzone der Innenstadt

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