Pflegestelle gesucht

  • Hallo,

    ich habe ein Problem mit meinem Appenzeller Rüden Carlos (3,5 Jahre, kastriert). Wir haben in seit klein auf und es gab bis jetzt keine nennenswerten Probleme. Nun ist es so, dass in den letzten 1,5 Jahren einiges an Veränderungen aufgetreten sind: wir haben nicht nur Familienzuwachs bekommen (Unsere Tocher 15 Monate) sondern müssen auch zwischen Russland und Paderborn pendeln (Projektarbeit von meinem Mann). Carlos war die erste Zeit (7 Monate) mit und da wir im Herbst in einem sehr kleinen Abstand nach Russland bzw. wieder zurückfliegen wollten, haben wir uns entschieden, Carlos in Pflege zu geben und ihn dann November wieder abzuholen. Nun hat sich dort allerdings ein Riesenproblem eingeschlichen: erst hat er eine Futteraggression und anschließend eine Aggression ggüber seine PS entwickelt, die fast eskalierte (sie haben sich wahrscheinlich nicht durchsetzen können). Jetzt ist er in eine andere PS (wo er noch nicht auffällig geworden ist). Nun habe ich Bedenken, dass er sich diese unschönen Dinge, die er in der vorherigen PS gelernt hat auch bei uns anwendet. Und das wird mir zu heikel mit unserer kleinen Tochter.


    Uns wurde geraten, dass wir mit einem Trainer das Aggressionslevel uns gegenüber testen sollten. Dazu bin ich auch bereit, allerdings brauche ich einen Plan B (Pflegestelle bis hin zum neuen Zuhause), wenn Carlos nun eine Gefahr für unsere Tochter (die gerade anfängt die Welt zu entdecken und auch ab und an mal einen Keks in der Hand hat) darstellt. Sollte der Test gut ausfallen, möchte ich auch mit ihm intensiv arbeiten.


    Habt ihr Adressen für Anlaufstellen?


    Er ist so ein toller Hund (gelehrig, kooperativ, eine Riesenknutschbacke) , der nur sehr unsicher ist und dann appenzellertypisch nach vorne geht. Leider haben wir nur bis Anfang Januar Zeit um festzustellen, ob das Verhalten für uns händelbar ist, da es dann wieder nach Russland geht (und ich dann alleine trainieren muss).


    Könnt ihr uns helfen?? Ich bin im Moment leider noch in Russland und kann außer organisatorische Sachen nichts machen.

    Danke für eure Hilfe!

  • http://www.ssv-ev.de/

    http://www.berner-sennenhunde-in-not.de/

    Hallo,

    bitte wende ich an die obigen Adressen.
    Ich rate dir, keine Experimente mehr zu starten, Carlos nicht mehr hin - und herzuplatzieren, sondern in Ruhe ein neues, endgültiges Zuhause zu suchen, an Menschen, die sich mit der Rasse auskennen und die Muße haben, sich seiner anzunehmen.
    Appenzeller Sennenhunde binden sich eigentlich sehr eng an einen Menschen (bzw. an eine Familie), daher ist es eher kontraproduktiv, ihn mal hier und mal dort unterzubringen.
    Aufgrund seines Verhaltens und seiner gesundheitlichen Probleme wird sich nicht von heute auf morgen ein neues Zuhause finden, darum würde ich an deiner Stelle jetzt damit beginnen, eines zu suchen.

    Den nächsten Hund solltest du aus seriöser Quelle kaufen und nicht mitten in der Pubertät kastrieren lassen.
    Gerade unter den kurzhaarigen Sennenhunden gibt es viele Artgenossen, die nicht wesensfest sind bzw. eine niedrige Reizschwelle und Probleme mit den Gelenken haben, die meisten stammen aus unseriöserer Vermehrerei!
    Leider ist deren Schicksal oft vorprogrammiert.
    Du hattest mit Carlos viele Tiefen, was ich aus deinen anderen Threads entnehmen kann.
    In Anbetracht der Tatsache, dass du eine 15 Monate alte Tochter hast und Carlos dich von Anfang an oft an deine Grenzen brachte, jetzt viel Zeit in Russland verbringen musst, rate ich zur endgültigen Abgabe.
    Nimm es mir nicht übel, aber so sehe ich das.

    Viele Grüße
    Leo

  • Ich muss Leo da, so Leid es mir tut, voll und ganz zustimmen!

    Den ersten Plan, Carlos mal auf eine Pflegestelle zu platzieren (wie es jetzt grade ist), fand ich nicht so schlimm, aber ein ich sag jetzt mal ,auffälliger Hund, braucht Struktur und Klarheit (wie von Leo ausführlich erklärt).


    Ich würde es mir wirklich überlegen. Auch im Sinne deiner Tochter.

  • Ich verstehe es und ich wollte jetzt nicht in deiner Haut stecken :sad2:

    Aber ich bin mir auch sicher, dass du eine gute Entscheidung im Sinne von deiner Tochter, Carlos und euch treffen wirst!

  • Zitat

    Aufgrund seines Verhaltens und seiner gesundheitlichen Probleme wird sich nicht von heute auf morgen ein neues Zuhause finden, darum würde ich an deiner Stelle jetzt damit beginnen, eines zu suchen.

    Da sehe ich das Problem. Was, wenn sich eben nicht binnen weniger Wochen ein neues Zuhause oder eine neue Pflegefamilie findet?

  • Was sagt denn die Hundetrainerin im Hinblick auf ein Leben mit einem Kleinkind?

    Ich meine wie soll denn der Test ausfallen, in dem die Agressivität euch gegenüber getestet wird? Hanni hält Keks in der Hand, Carlos bleibt cool - Welt in Ordnung, oder Carlos schnappt zu - Keks und Hand weg - au mist - schief gelaufen Hand weg - Hund weg - ne jetzt im Ernst:

    es spielt doch überhaupt keine Rolle, ob dein Hund immer wieder - und das hast du in den verschiedensten Threads schon seit ihr Carlos habt in ganz regelmäßigen Abständen veröffentlicht - appitypisch nach vorne geht oder ob er aus anderen Gründen diese Verhaltensweisen an den Tag legt.

    " Der tut nix - das hat er ja noch nie gemacht

    So ein Tier hat nichts bei einem Kleinkind zu suchen. An anderer Stelle kann man dann sehen inwieweit ein Training oder eine medizinische Therapie angewandt werden kann.
    Also nach allem was du in deinen vergangen Threads geschrieben hast, sehe ich Carlos nicht in einer kleinen Familie, die zwischen zwei Kontinenten hin und her pendeln muss. Die Probleme mit Verhalten und Gesundheit treten doch seit Beginn immer wieder auf. Ausserdem hast du auch mehrfach berichtet, dass dein Männe und du euch nicht ganz einig im Umgang mit ihm seid, was dann ja auch keine klare Struktur für ihn gibt.

    In diesem Lebensmuster, dass sich ja auch verständlicherweise nicht mal eben ändern lässt, kann er sich nirgendwo eingewöhnen und sicher fühlen. Und die Zeit, die ihr in Russland offensichtlich noch vor euch habt, gemessen an der Lebenszeit eines Hundes, ist doch schon bedeutend.

    Ich teile da die Ansicht der vorangegangen Schreiber.

    Da hast du eine Situation, die man seinem ärgsten Feind nicht gönnt. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft und Erfolg für eine gute Entscheidung.

  • Ich kenne deine vorherigen Threads nicht, deswegen beziehe ich mich auf das was du hier geschrieben hast.
    Der Hund ist euch gegenüber noch nie auffällig geworden. Das finde ich ist ein wichtiger Punkt.
    Nun ist er aber in der Pflegestelle aggressiv geworden. Was genau bedeutet das? Ist er mit Beschädigungsabsicht auf die Menschen los? Hat er gebissen?
    Ohne hier irgendjemandem was unterstellen zu wollen, aber man kann nie genau wissen wie es abgelaufen ist wenn man nicht selbst dabei war. Wie die Menschen mit ihm umgegangen sind, beziehungsweise wie sie auf ihn eingegangen sind.
    Wäre es mein Hund, würde ich mich mit Sicherheit nicht auf irgendein Hörensagen verlassen und ihn sofort per Internet weiter vermitteln ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. Sry, aber DAS ist dem Hund gegenüber unfair und ich verstehe auch nicht wie man jemandem, den man nicht kennt und dessen Hund man nicht kennt sowas raten kann.

  • Zitat

    Ich kenne deine vorherigen Threads nicht, deswegen beziehe ich mich auf das was du hier geschrieben hast.
    Der Hund ist euch gegenüber noch nie auffällig geworden. Das finde ich ist ein wichtiger Punkt.
    Nun ist er aber in der Pflegestelle aggressiv geworden. Was genau bedeutet das? Ist er mit Beschädigungsabsicht auf die Menschen los? Hat er gebissen?
    Ohne hier irgendjemandem was unterstellen zu wollen, aber man kann nie genau wissen wie es abgelaufen ist wenn man nicht selbst dabei war. Wie die Menschen mit ihm umgegangen sind, beziehungsweise wie sie auf ihn eingegangen sind.
    Wäre es mein Hund, würde ich mich mit Sicherheit nicht auf irgendein Hörensagen verlassen und ihn sofort per Internet weiter vermitteln ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. Sry, aber DAS ist dem Hund gegenüber unfair und ich verstehe auch nicht wie man jemandem, den man nicht kennt und dessen Hund man nicht kennt sowas raten kann.

    Es ist richtig, das man nicht nur nach Hörensagen urteilen sollte, aber Unsercarlos bittet ja immer wieder mit Hörensagen um Hilfe.
    In diesem Fall wäre es gut sich die Zeit für die vielen vorherigen Threads zu nehmen und dann verstehst du vielleicht, wie die einzelnen Personen zu diesem Schluss gekommen sind. Das war ganz sicher nicht aus heiterm Himmel. Wer nach Meinungen fragt kann leider nicht immer mit positiven Antworten rechnen. :verzweifelt:

  • Schade, dass ich nur von einem hier eine Antwort bekommen habe, welche Anlaufstellen es gibt.

    Und nun zu meiner Entscheidung: Ich werde Carlos noch eine Chance geben. Ich habe einen Hundetrainer gefunden, die sich mit solchen Fällen auskennt und mit mir arbeiten will. Carlos zeigt sich in der jetzigen PS sehr kooperativ und keinesfalls aggressiv. Auch habe ich viele Unterhaltungen mit Fachleuten geführt (besonders mit Menschen, die langjährig Appenzeller halten und trainieren) und ich denke, das können wir händeln.

    Er muss wahrscheinlich nur noch einmal mit nach Russland kommen und für den Rest haben wir eine familienbezogene Entscheidung getroffen.

    Keine Sorge um meine Tochter: in Punkto Essen werden sie nicht zusammentreffen. Carlos bekommt absolutes Küchenverbot und ich werde mit Box, Maulkorb und Hausleine arbeiten. Und er bekommt ein komplettes Gesundheitscheckup und eine Ernährungsumstellung. (Und ja, er kennt Maulkorb und die Box)

    Für die sorgenvollen hier: Keine Angst, ich habe auch einen Plan B, falls Carlos wider Erwarten eine Gefahr für unsere Kleine darstellen sollte. In dem Fall kommt er umgehend an eine Stelle, wo die sich mit solchen Hunden auskennen und die diese an kundige Menschen vermitteln - kein Tierheim.

    Welcher Hund hier ist ohne Fehler oder Macken? Sind eure alle so perfekt? Da Carlos uns gegenüber keine Aggressivität gezeigt hat, bekommt er die Chance.

    So, jetzt dürft ihr mich zerreissen!

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