Ich bin kein Rudelführer?
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Hallo und Danke an diejenigen, die sich das durchlesen :)
Ich fang mal ganz von vorne an:
Ich (16 Jahre alt) habe eeendlich vor ca. 3-4 Monaten einen Hund bekommen. Es muss ausdrücklich erwähnt werden, dass weder mein Stiefvater noch meine Mutter einen Hund wollten.
Naja, jedenfalls stecke ich da so viel Zeit und Geld rein, wie möglich. Wenn ich von der Schule komme, gehe ich sofort mit ihr 2 1/2 Stunden raus und ich zahle ihr von meinem eigenen Geld die Hundeschule und natürlich das, was ein Hund braucht (Futter, Spielzeug usw.).
Dafür, dass die kleine (inzwischen fast 7 Monate alt) pubertiert, hört sie doch recht gut und ist oft sogar aus dem Spiel abrufbar. *stolz sei*
Allerdings wird seit einiger Zeit unser "Rudelverhältniss" schlechter.
Mein Stiefvater ist arbeitslos und ein Angstmensch (Angst vor vielen Menschen, vor diesem und jenem). Also bleibt er natürlich den Tag zuhause. Trotzdem geht er mit dem Hund oft nicht raus und vergisst, ihr etwas zu essen zu geben. Er lässt sie auch jeden Mist machen, wie Löcher im Garten graben, auf das Sofa springen, meine Sachen kaputt machen (!!!). Er macht immer die Tür zu meinem Zimmer auf... Und die Eltern hier werden sicher wissen, wie es im Zimmer einer 16 Jährigen aussieht. D.h. was ich sehe, wenn ich nach Hause komme sind zerfetzte Sachen.
Ich habe bei ihr auch gemerkt, dass wenn ich zum Beispiel traurig bin und weine, sie zu mir kommt, erwartet, dass ich sie streichel und wenn ich es nicht mache, geht sie einfach zu jemand anderem.
Heute waren wir auch einkaufen (meine Mutter ist im Urlaub) und wir haben den Hund mitgenommen. Er ist wie immer 5 Meter vor mir gegangen und der Hund - sobald er von der Leine war - gleich hinter ihm her. Ich hab mich irgendwie ver*rscht gefühlt. Ich bin dann mal einfach stehen geblieben, um zu sehen, was passiert, sie haben sich beide nach mir umgedreht und sind dann einfach weitergegangen
Ich mag vielleicht eifersüchtig klingen. Das bin ich ja auch. Aber ich kann ja nicht irgendwie so weiter machen? -
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Sry, aber ich verstehe nicht so ganz das Problem.
Für mich klingt das eher nach einem Problem zwischen zwei Menschen statt nach einem Problem zwischen Mensch und Hund.
Vllt kannst du nochmal genau beschreiben wo du das Problem beim Hund siehst?! -
Ja, es ist ein Problem zwischen meinem Stiefvater und mir, aber es überträgt sich auf den Hund bzw. ich weiß nicht, was ich noch alles tun soll, damit der Hund mich als Rudelführer sehen soll.
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Naja gerade junge Hunde folgen oft dem "Prinzip Action". Soll heißen wenn sie sich von jemandem oder etwas Spannung, Spiel oder Spass versprechen folgen sie ihm. Und weiter laufen ist nun mal spannender als stehen bleiben. Genauso wie auf Sachen rumkauen oder auf der Couch rumspringen.
Das heißt nicht unbedingt, dass du und der Hund ein Bindungsproblem habt.
Wenn ihr in einer Familie lebt, müsst ihr alle die gleichen Regeln aufstellen und durchziehen. Ein junger Hund kann nicht verstehen, warum er mal auf die Couch darf und mal nicht. Das führt nur zur Verwirrung.
Aber wie gesagt, das müsst ihr Menschen untereinander klären.
Wenn es dir nicht passt wie dein Stiefvater mit ihm umgeht und ihr keine Lösung findet, wird dir nichts anderes übrig bleiben als ihn aus der Erziehung auszuschließen. -
Hallo
zunächst einmal finde ich es toll, dass du dich (soweit es deinen Möglichkeiten entspricht) finanziell und zeitlich um den Hund kümmerst und dass du hier im Forum Hilfe suchst!
Erst einmal solltest du dir nicht so viele Gedanken über die "Rudelstellung" machen. Dein Hund ist noch so jung und eure Beziehung wird sich noch aufbauen. Ich weiß nicht, ob du dich vorher oder auch momentan schlau über die Erziehung gemacht hast. Sei einfach konsequent und für deinen Hund da, dann wird sich das von alleine geben.
Schwierig ist natürlich, dass du anscheinend mit der Erziehung völlig alleine da stehst:
ZitatEs muss ausdrücklich erwähnt werden, dass weder mein Stiefvater noch meine Mutter einen Hund wollten.
Wie war das vor dem Kauf des Hundes denn geplant? Es scheint mir so, dass dir das doch klar gewesen sein müsste, oder!? Wie kommt es dann eigentlich, dass du den Hund bekommen hast? Woher hast du ihn?Noch etwas: 2,5 Stunden für einen Spaziergang bei so einem jungen Hund finde ich viiieeeel zu viel.
Denke auch daran, dass der Hund auch erst einmal Ruhe lernen muss.ZitatEr lässt sie auch jeden Mist machen, wie Löcher im Garten graben, auf das Sofa springen, meine Sachen kaputt machen
Räum erst einmal alles weg, was den Hund interessieren könnte. Auch für eine 16-Jährige ist das möglichDass ein Welpe bzw. Junghund Sachen kaputt macht ist ich würde mal sagen zunächst normal. Gib ihm einfach Alternativen, z.B ein gefüllter Kong oder Ähnliches zur Beschäftigung.
ZitatIch habe bei ihr auch gemerkt, dass wenn ich zum Beispiel traurig bin und weine, sie zu mir kommt, erwartet, dass ich sie streichel und wenn ich es nicht mache, geht sie einfach zu jemand anderem.
Eure Bindung muss sich erst aufbauen.ZitatHeute waren wir auch einkaufen (meine Mutter ist im Urlaub) und wir haben den Hund mitgenommen. Er ist wie immer 5 Meter vor mir gegangen und der Hund - sobald er von der Leine war - gleich hinter ihm her. Ich hab mich irgendwie ver*rscht gefühlt. Ich bin dann mal einfach stehen geblieben, um zu sehen, was passiert, sie haben sich beide nach mir umgedreht und sind dann einfach weitergegangen
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, was daran problematisch ist?Das wichtigste ist, dass du dich mit deiner Mutter und deinem Stiefvater ganz klar unterhältst und mit ihnen zusammen einige Regeln mit dem Umgang zu dem Hund aufstellst.
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Zitat
Wie war das vor dem Kauf des Hundes denn geplant? Es scheint mir so, dass dir das doch klar gewesen sein müsste, oder!? Wie kommt es dann eigentlich, dass du den Hund bekommen hast? Woher hast du ihn?
Vor dem Kauf war es geplant, dass ich alleine die Verantwortung für den Hund übernehme. Meine Mutter und mein Stiefvater waren zwar dagegen, allerdings hat meine Mutter irgendwann nachgegeben. Mein Stiefvater hat bei uns nicht viel zu sagen, da er werder finanziell noch zuhause etwas beiträgt.
Den Hund haben wir dann letztendlich vom Tierschutzverein.ZitatNoch etwas: 2,5 Stunden für einen Spaziergang bei so einem jungen Hund finde ich viiieeeel zu viel.
Denke auch daran, dass der Hund auch erst einmal Ruhe lernen muss.
Ich weiß, allerdings kommt sie den Rest des Tages nicht raus. In der Früh will sie nicht, wenn ich in der Schule bin, kann ich ja nicht - wir haben uns zwar geeinigt, dass mein Stiefvater dann doch mit ihr geht, tut er aber nicht.ZitatIch verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, was daran problematisch ist?
Das problematische daran ist das Gefühl, das ich habe: ich bin ihr egal. Sie ist für mich wie ein Kind (okay, ich bin erst 16.). Ich kümmer mich um sie, hab sie lieb, erziehe sie und sehe sie aufwachsen. Natürlich leisten da Eltern mehr, aber ein Hund kommt einem Kind doch sehr nahe.ZitatDas wichtigste ist, dass du dich mit deiner Mutter und deinem Stiefvater ganz klar unterhältst und mit ihnen zusammen einige Regeln mit dem Umgang zu dem Hund aufstellst.
Das habe ich bereits mehrmals gemacht. Meine Mutter sagt, wir sollen das unter uns regeln und er "vergisst" immerwieder, was ich ihm gesagt habe.
Naja, meiner Mutter gefällt es auch nicht, dass der Hund aufs Sofa springt, aber er tut es dann halt heimlich. Bzw. inzwischen tut es der Hund auch, wenn niemand im Wohnzimmer ist. Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter. -
Was dein Stiefvater so ablässt, empfinde ich als kindisch und unreif.
Aber leider kannst du deinem Hund nicht vorschreiben, an wen er sich mehr hängt. Ich hatte dasselbe Problem zu Hause, dass sich mein langersehnter Hund (ich war damals aber erst 12) total an meine Mutter gehängt hat und ich war eigentlich überflüssig. Das war auch eine blöde Situation.
Versuche deinem Stiefvater klar zu machen, dass er sich mit solchen Aktionen total unreif verhält und mal anfangen soll, als Erwachsener Vorbild zu sein.
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Dass sich das Verhalten des Hundes in diesem Alter extrem verändert, ist normal. Das Erwachsenwerden hat begonnen, der folgetrieb hat sich gelegt und der Hund nimmt seine Umwelt viel stärker war. Du bist jetzt nicht mehr automatisch der Mittelpunkt seiner Welt!
Die familiäre Sitaution ist schwierig, wenn nicht alle an einem Strang ziehen. Aber das alles hat mit "Rudelführer" gar nix zu tun. Bisher war der Hund ein Welpe, da ist das ganze Rudelführerdings schon mal komplett irrelevant. Jetzt geht es darum, (weiterhin) die Bindung zu stärken. Das klappt am besten dadurch, dass du dich interessant machst, die Spaziergänge spannend gestaltest und sehr sehr viel mit dem Hund interagierst. Es muss für ihn TOLL sein, zu dir zu kommen.
Meiner ist auch in dem alter. Neben jeder Menge Leckerlie (ihr seid in der Lernphase!) gehört es dazu, sehr aufmerksam zu sein, um den Hund frühzeitig von unerwünschtem Verhalten abhalten zu können und ihm dafür was besseres zu bieten. Ich clickere ein bisschen, für meinen Hund ist es gerade das größte, irgendwo draufzuhüpfen und dafür geklickt zu werden. Das ist eine super Alternativübung, wenn er zu selbstständig wird und mich beginnt auszublenden. Mit der aussicht auf ne Click-Übung ist er gleich voll da.
Ausserdem muss er auf mich achten und nicht andersrum. In dem von dir beschriebenen Fall hätte ich mich (so keine Strasse in der Nähe) umgedreht und wäre weggerannt so schnell ich kann. Nach dem Motto: Wenns dich nicht interessiert wo ich bin, dann bin ICH weg. Wenn ich finde, mein Hund schaut nicht oft genug nach mir, und vergrössert seinen Radius, verstecke ich mich auch mal oder gehe abrupt in eine andere Richtung.
Fazit: Spaziergänge, bei denen man verträumt in der Gegend rumläuft kann man machen, wenn der Hund gefestigt ist. Jetzt musst du noch sehr viel Input geben. -
Zitat
Dass sich das Verhalten des Hundes in diesem Alter extrem verändert, ist normal. Das Erwachsenwerden hat begonnen, der folgetrieb hat sich gelegt und der Hund nimmt seine Umwelt viel stärker war. Du bist jetzt nicht mehr automatisch der Mittelpunkt seiner Welt!
Die familiäre Sitaution ist schwierig, wenn nicht alle an einem Strang ziehen. Aber das alles hat mit "Rudelführer" gar nix zu tun. Bisher war der Hund ein Welpe, da ist das ganze Rudelführerdings schon mal komplett irrelevant. Jetzt geht es darum, (weiterhin) die Bindung zu stärken. Das klappt am besten dadurch, dass du dich interessant machst, die Spaziergänge spannend gestaltest und sehr sehr viel mit dem Hund interagierst. Es muss für ihn TOLL sein, zu dir zu kommen.
Meiner ist auch in dem alter. Neben jeder Menge Leckerlie (ihr seid in der Lernphase!) gehört es dazu, sehr aufmerksam zu sein, um den Hund frühzeitig von unerwünschtem Verhalten abhalten zu können und ihm dafür was besseres zu bieten. Ich clickere ein bisschen, für meinen Hund ist es gerade das größte, irgendwo draufzuhüpfen und dafür geklickt zu werden. Das ist eine super Alternativübung, wenn er zu selbstständig wird und mich beginnt auszublenden. Mit der aussicht auf ne Click-Übung ist er gleich voll da.
Ausserdem muss er auf mich achten und nicht andersrum. In dem von dir beschriebenen Fall hätte ich mich (so keine Strasse in der Nähe) umgedreht und wäre weggerannt so schnell ich kann. Nach dem Motto: Wenns dich nicht interessiert wo ich bin, dann bin ICH weg. Wenn ich finde, mein Hund schaut nicht oft genug nach mir, und vergrössert seinen Radius, verstecke ich mich auch mal oder gehe abrupt in eine andere Richtung.
Fazit: Spaziergänge, bei denen man verträumt in der Gegend rumläuft kann man machen, wenn der Hund gefestigt ist. Jetzt musst du noch sehr viel Input geben.Ja, ich mache sowas auch mit meinem Hund. Wir gehen ne halbe stunde und machen dabei Übungen (z.B. Ball werfen und erst auf Kommando losrennen) und dann gehts zur Hundewiese, wo sie toben darf, aber auch dabei lernt, aus dem Spiel abgerufen zu werden und sich auf mich zu konzentrieren, wenn andere Hunde spielen. Wir clickern auch, laufen gemeinsam und manchmal verstecke ich mich dann auch. Zuhause spielen wir fangen (ich jage sie, mal "jagt" sie mich). Das ist also kein Problem.
Inzwischen freut sie sich schon so auf die Spaziergänge, dass sie sich neben die Tür setzt und anfängt zu fiepen, wenn ich mich anziehe.
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