Viel Rasse, volle Kasse - Das Geschäft mit der Hundezucht

  • Zitat

    beium aceb kam alles mögliche zusammen, züchter die den neuen standard nicht akzeptieren wollten (auch in england haben sich die meisten dagegen ausgesprochen und boykottieren es bis heute so gut es geht), untersuchungsergebnisse die gefälscht wurden (wenn überhaupt untersucht wurde), züchter die sich untereinander bekriegt haben, hunde deren identitäten gefälscht wurden (sprich hunde die keine zzl hatten, wurden zu zucht eingesetzt) usw.


    aber der hauptgrund war eben, die heftige ablehnung des standards, weil man die eb für gesund hielt und keinen bedarf an einer änderung gesehen hat.
    viele von denen sind dann mehr oder weniger sehr schnell ausm verein ausgetreten und gingen sehr übel gegen züchterkollegen die mitm neuen standard einverstanden waren vor und naja irgendwann wurds zu blöd und das ding wurd rausgeschmissen.


    früher wurde bei der eb, wenn überhaupt, höchstens mal auf hd/eb geröntgt, herz oder luftröhre kenn ich von einem anderen verein. ists nicht wirklich nen dissiverein weil es ihn schon sehr lang gibt, aber zwischendurch nicht und er wurde anfang 2000 wieder zum leben erweckt.
    diese züchter dort, die meisten haben früher beim aceb gezüchtet, haben ihre hunde schon da auf alles mögliche untersucht, grad z.b luftröhre geröntgt, herzschall usw.


    Danke für die Aufklärung :gut:

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    Jetzt frag ich mal nach wen das eure Rassen wären würdet ihr die auch Aussterben lassen ?


    Ganz klare Antwort: Ich würde eher eine Rasse aussterben lassen, als kranke Tiere zu produzieren.


    Jedes einzelne Tier


    ...das um Luft ringt, weil seine Anatomie im Rachen völlig daneben ist...


    ...das nicht laufen kann, weil der Körper züchterisch verformt wurde...


    ...das dauerhaft entzündete Augen hat, weil die Augenlider entweder hängen oder nach innen gerollt sind...


    ...das zu schwer für seine Knochen ist...


    ...das zu groß für sein Herzchen ist...


    ...das unter Falten komplett erstickt...


    ...ist ein Tier zu viel - für mich hat der Erhalt von Rassen auf Kosten dieser Individuen rein gar nichts mit Tierliebe zu tun.


    Wenn ich bei Rückzüchtungen immer wieder gesundheitliche Krüppel hervorbringe und hier quasi über Leichen gehe, ist das - für mich persönlich - absolut nicht o.k.


    Wieviele kranke Hunde muss man - aufgrund des genetischen Flaschenhalses - hervorbringen, um dann endlich eine halbwegs gesunde Basis zu erhalten?


    Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich gebe nicht einzig und alleine dem VDH Schuld an den Zuständen - das wäre auch zu einfach, zumal die meisten kranken Hunde aus der Dissedenz kommen.


    Ich sehe es da genau wie Kathrin:


    Zitat

    Trotzdem verteufle ich den VDH nicht. Er ist fuer mich in Deutschland die einzige sinnvolle/ernsthafte Moeglichkeit einen Hund mit Papieren zu erwerben.
    Und besagte Qualzuchten kaufe ich nicht! Weder in einem RZV der dem VDH angehoert, noch in einem Dissidenzverein. So einfach ist die Sache fuer mich..


    Ich würde keinen Hund aus nem Dissverein kaufen, aber auch keine Qualzuchten aus dem VDH.



    Zitat

    So und hier sind wir beim Problem, dass man das erstmal beweisen muss.
    Ich kenne mich bei den EB nicht aus, werde aber den Teufel tun und drei Aktivisten vor einer TV Kamera diese Aussage als unumstößliche Tatsache abnehmen.


    Das denke ich muss man für jede Rasse einzeln prüfen und ich glaube mal kaum, dass wir das hier vom Bildschirm aus beurteilen können.


    Mir geht es nicht nur um englische Bulldoggen, sondern generell um Hunde, die Qualzuchtmerkmale vorweisen bzw. bei denen diese mittlerweile durch Übertypisierung zum äußeren Erscheinungsbild gehören.


    Zitat

    Wie oft haben RZV Züchtern gegenüber, die sich nicht an die Zuchtordnung halten, Zuchtverbot ausgesprochen, Ausschluß aus dem Verein mitgeteilt und über ein Gerichtsurteil kamen diese Züchter wieder in den Verein.


    Sie gelobten Besserung, die Zuchtstätte wurde aufgeräumt, der Zuchtwart mußte sie zähneknirschend abnehmen und nur nach einem Wurf waren die alten Zustände wieder da.


    Kleinen Vereinen, die natürlich nicht über Gelder, wie der mitgliederstarke, finanzkräftige SV z. B. verfügen, geht da bald das Geld aus. Weitere Prozesse gegen solch hartnäckige Züchter sind finanziell gar nicht zu stemmen.


    Sowas ist echt Mist, Quebec und schuld daran ist unsere Rechtsprechung. Wahrscheinlich wäre hier das einzig sinnvolle eine Verschärfung des Tierschutzgesetzes und klare Vorgaben an die Züchter von ganz oben :)


    Dann müsste man allerdings klar und deutlich jede Art von Qualvermehrung ahnden - sogenannte Hobbyzüchter ohne Plan müssten da ganz klar auf den Index mit harten Strafen.


    Danke, Gaby, für deine informativen Beiträge :gut:

  • @ Gabi


    Herzlichen Dank für Deine fundierten und sehr sachlichen Ausführungen. Genau solche Informationen tragen dazu bei, Mißverständnisse auszuräumen und aufzuklären.


    Ich finde es wirklich gut, dass dieser Thread - der schon fast am abgleiten war - so ruhig und sachlich weiter läuft.


    Grüßte
    Marion



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  • was ist mit rassen denen man auf den ersten blick krankheiten nicht ansieht. da würd mir z.b der dobermann und die ganze herzgeschichte einfallen.
    große hunderassen wie dogge etc die ne kurze lebenserwartung haben, andere hunde die stark mit hd belastet sind.


    wo setzt man die grenzen..was ist an einem hund besser und schlechter nur weil er offensichtlich keine einschränkungen hat?


    ich finds bischen naja rassen aussterben zu lassen, obwohl man die möglichkeit hat diese so zu züchten, dass sie gesünder werden und eben gemässigter im aussehen.
    das kann man, hab ich vor paar seiten anhand von bilder als bsp genannt...


    ich fänds z.b bei einer rasse wie der eb schade das man fordert sie aussterben zu lassen, weil ein gewisser teil der rasse überzüchtet ist. die eb ist eine der ältesten rassen die es so gibt, einer der ersten rasseclubs war der der eb..ich finds schade wenn es diese hunde irgendwann nicht mehr geben würde.


    und vor allem weils einfach wichtig ist sich mal drüber gedanken zu machen das die paar ausstellungstiere nicht die ganze population der rasse wiedergeben. die tiere die probleme haben, nicht allgemein auf die ganze rasse zutreffen und das wichtigste, man sollte eben schauen woher die hunde einer rasse kommen, bevor man sie ganz verteufelt.


  • :gut:

  • @ tromba: dobermann, dogge und co gehören für mich persönlich auch immer mehr zu den rassen, bei denen sorgfalt bei der auswahl der elterntiere erfolgen muss.


    und auch beim dobi (obwohl ich die wirklich liebe - oder gerade deshalb?), ist es - in meinen augen - sinnvoller fremdblut einzukreuzen bzw. die rasse eben nicht weiter zu züchten, als hunde zu kreiieren, die nicht älter als fünf jahre werden.


    das ist doch echt kein zustand.


    ich würde grenze genau dort ziehen, wo die hunde unter ihren rassemerkmalen gesundheitlich leiden - ob diese zum äußeren erscheinungsbild gehören oder eben versteckt im inneren schlummern ( siehe dcm und co), wäre für mich irrelevant.


    wenn eine rasse nicht mehr gesund ist (d.h. das gros verfügt über qualzuchtmerkmale bzw. über anderweitig ungesunde genetische dispositionen), muss eben passendes fremdblut rein oder die rasse muss gehen. das ist meine meinung zum thema.


  • wenn es danach geht, dann kannst du jeder der 400 von der fci anerkannten rassen streichen.


    die einen wegen zu kleinem genpool, andere wegen irgendwelchen gesundheitlichen problemen und andere wegen ihrem aussehen.


    das mein ich damit, wo setzt man ne grenze...wieso verurteile man ne ganze rasse anhand von 3, 4 hunden die einem irgendwo übern weg gelaufen sind, über deren herkunft und abstammung man nix weiss.
    und das ist was mich an solchen diskussionen nervt.


    egal was man schreibt, bsp nennt, aufklärt etc. kommt immer "ja aber" und man kommt immer wieder dann mit den selben vorurteilen um die ecke.


    und ob mischlingshunde wirklich gesünder sind...naja anderes thema.


  • Ich würd ne ganze Rasse sicherlich nicht anhand von drei oder vier Rassevertretern be- oder verurteilen.


    Wie kommst du darauf?


    Ich berufe mich eher auf den Durchschnitt und es geht mir einzig und allein um Rassen, bei denen ein Großteil der Vertreter krank ist - nicht um Rassen, bei denen man ab und zu Erkrankheiten findet.


    Ich nehme jetzt mal einfach den Dobermann als Beispiel: Wenn ich mir anschaue, dass diese Hunde mittlerweile im Durchschnitt nicht älter als fünf Jahre werden, zum Großteil an Schilddrüsenproblemen, DCM und anderen Erkrankungen leiden, muss ich mich schon fragen, was da in der gesamenten Zucht falsch läuft und wie man dagegen angehen kann.


    Und wenn sich hier beispielsweise herausstellen sollte, dass es kaum noch gesundes "Material" geben sollte bzw. das Bisschen an gesunden Hunden zu eng miteinander verwandt ist und deshalb (Flaschhals-Dings-Bums) lieber kranke Hunde verwendet werden, als das man fremdblut einkreuzt, verstehe ich die Welt nicht mehr.


    Ich finde genau dann muss man über gesundes Fremdblut nachdenken - was bleibt einem denn anderes übrig?


    Im Übrigen: Wo habe ich jemals behauptet, dass Mischlinge gesünder wären als Rassehunde?


    Nur weil ich das geplante Einkreuzen von gesundem Fremdblut befürworte, falls der Genpool nix Gesundes mehr hergibt, heißt das noch lange nicht, dass ich für unsinnige, undurchdachte Mischlingsvermehrung bin.

  • Zitat

    Ich würd ne ganze Rasse sicherlich nicht anhand von drei oder vier Rassevertretern be- oder verurteilen.


    Wie kommst du darauf?


    Ich berufe mich eher auf den Durchschnitt und es geht mir einzig und allein um Rassen, bei denen ein Großteil der Vertreter krank ist - nicht um Rassen, bei denen man ab und zu Erkrankheiten findet.


    den durchschnitt von meiner rasse kenn ich noch nicht mal...woher nimmst du deine "fakten" das der durchschnitt einer rasse, sei es der dobermann, eb, mops oder oder krank ist?
    wieviele, bei seriösen züchter gezogene und untersuchte, hunde kennst du. und mit kennen mein ich mehr als auf bildern gesehen zu haben?


    das fremdeinkreuzungen net so einfach sind und vor allem zu leicht nach hinten los gehen, haben wir hier schon geschrieben...


    sie dir z.b die rasse conti an. sollte ne gesündere eb werden, viele der tiere haben allerdings inzwischen hd probleme, müssen an nickhäuten operiert werden, haben allergien usw., dazu ist die population recht klein.


    wie gesagt alles schön und gut und theoretisch hört sich alles super an, man möge damit aufhören kranke hunde einzukreuzen und schwups wird die rasse gesund werden.
    so einfach ists leider nicht.


    vor paar beiträgen gings dir ja noch net mal ausschliesslich um erbkrankheiten, sondern ums aussehen der hunde, dann wars der genpool.


    irgendwie ist immer irgendwas was einen stört...


    jeder rasse hat ihre rassekrankheiten, mal mehr mal weniger. hängt da aber stark von der population ab von der wir reden.

  • Zum Dobi und der DCM hab ich auf die schnell die Studie für dich:


    http://www.tierkardiologie.lmu…iomyopathie-abstract.html


    Ein Video zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=fEyO40FgguI#t=2494


    Hier kannst du einige Fakten zum Thema DCM und Lebenserwartung finden.


    Natürlich sind Fremdeinkreuzungen nicht einfach und müssen gut durchdacht sein - jedoch muss auch die Einkreuzung rasseeigenen Blutes immer gut geplant sein.


    Und trotzdem denke ich, dass gerade Rassen, bei denen der Genpool enorm eng geworden ist und Krankheiten so stark gehäuft auftreten (Beim Dobermann spricht man von fast 60% bezüglich der DCM :/ ), dass man wenig Möglichkeiten hat, innerhalb der Rasse zu rangieren irgendwann nicht mehr ohne Fremdblut auskommen werden, wenn man die Tiere retten möchte.


    Zitat

    vor paar beiträgen gings dir ja noch net mal ausschliesslich um erbkrankheiten, sondern ums aussehen der hunde, dann wars der genpool.


    irgendwie ist immer irgendwas was einen stört...


    jeder rasse hat ihre rassekrankheiten, mal mehr mal weniger. hängt da aber stark von der population ab von der wir reden.


    Mir geht es um Erbkrankheiten - sowohl um offensichtliche Probleme, die sich schon allein durch die Optik ergeben, als auch um die Häufung von unerwünschten Erkrankungen.


    Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ein Dobermann, der eines Tages tot umfällt höchstwahrscheinlich ein viel besseres Leben hat, als ein Hund, der aufgrund seiner Anatomie z.B. unter Dauerschmerzen und Atemproblemen leidet.


    Natürlich gibt es bei vielen rassen Probleme und Erkrankungen. Aber wenn diese Erkrankungen überhand nehmen oder sich schon alleine aus der Aanatomie ergeben, sollte man schon hellwach werden, oder?

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