Wie gewöhne ich ihn an Besuch??
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Hallo,
unse Hund ist seit einem Jahr bei uns und hat leider ziemliche Probleme mit Besuchern. Im Sommer waren wir häufig im Garten und da war es einigermaßen in Ordnung, in unser Haus können aber nur wenig Menschen kommen. Wenn es klingelt wird er sehr aufgeregt, springt an den Gästen hoch und kann es die ganze Zeit über fast nicht mehr aufhören.
Wenn er einen Knochen o.ä. Kaut hat er wenig Interesse an den Besuchern aber nach ca. einer halben Stunde kann ihn selbst das nicht mehr ablenken. Sind wir laufen, während Besucher in unserem Haus waren, spinnt er danach völlig. Riecht überall und rennt von einer Ecke in die Andere.
Dinge, die für andere Hunde normal sind versetzen ihn in großen Stress.
Habt ihr Tipps wie ich ihn an Besucher gewöhnen kann ohne dass diese ständig angesprungen werden? Ich kann ihn wie oft empfohlen nicht anleinen, da wir lange gebraucht haben bis er keine Angst mehr vor der Leine hatte.
Ich habe bereits im Forum gestöbert, allerdings ist unsere Schwierigkeit eben der der große Stress die sie unserem Hund bereiten. Vielleicht kennt jemand diese Problematik?
Liebe Grüße
Takinna -
- Vor einem Moment
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Zitat
Dinge, die für andere Hunde normal sind versetzen ihn in großen Stress.
Hi und willkommen im Forum!
Über den oben zitierten Satz bin ich mal gestolpert... und wollte dich einige Dinge fragen:
- Wie äußert sich das sonst bei euch im Alltag - die Stressanfälligkeit meine ich?
- Wie alt ist euer Hund? Welche Rasse? Woher kommt er? Was hat er so für Erlebnisse gemacht?
- Wie sieht euer Tagesablauf mit dem Hund aus? Was macht ihr so?
- Und: Was habt ihr bisher gemacht, um an eurem konkreten Besucherproblem zu arbeiten? Hattet ihr schon einen Hundetrainer da?Viele Grüße :)
Anni
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Hallo,
unser Hund ist 2 Jahre alt und ein Boxer-Husky Mischling, wobei wir direkt nachdem er eingezogen ist von vielen Hundekennern darauf hingewiesen wurden, dass klar zu sehen sei, dass noch andere Rassen beteiligt waren.
Er wurde beschlagnahmt und saß dann im Tierheim. wir vermuten, dass er sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. Männer sind nicht so ganz sein Fall und sobald es laut wird, auch nur lauter gesprochen, bekommt er Angst. Spülmaschine ausräumen z.B. Ist schon zu viel für ihn, da kann er nicht mehr fressen. Bei schnellen Bewegungen schrickt er manchmal immer noch zurück, am Rücken darf man ihn nur in bestimmten Situationen anfassen... Und am Geschirr festhalten versetzt ihn zwar nur noch selten aber immer noch ab und zu in Panik.Wir hatten vor mal ein Thunder Shirt auszuprobieren aufgrund seiner Angst und Unsicherheit in manchen Situationen, aber das versetzt ihn so in Panik, dass er direkt beginnt zu rammeln und Panik zu bekommen.
Ja wir sind seit Beginn in einer Animal learn Hundeschule und haben auch ( auch wenn es sich vielleicht immer noch krass liest) schon sehr viel gelernt und Fortschritte gemacht. Sein Stressproblem äußert sich dahingehend, dass wir immer noch ca 15 -30 min Spaziergänge machen, da er ansonsten überfordert ist und in die Leine beißt bzw. sich auch zu Hause dann erstmal nicht mehr beruhigen kann. mit kurzen Spaziergängen klappt das aber ganz gut, wir versuchen sehr geregelte Zeiten und Rituale einzuhalten.
Und haben so seinen Stress ganz gut im Griff mittlerweile, da er auch recht intelligent ist und alles ziemlich schnell versteht machen wir viel Intelligenzspiele sowie Mantrailing und Clickern. Alle schnellen Spiele, Bälle etc. sind für ihn ungeeignet.
Wir haben eben häufiger Testbesucher eingeladen, die nach 30 min wieder gehen mussten und uns hauptsächlich im Garten aufgehalten. Das dort Besucher jetzt möglich sind ist eigentlich schon ein großer Fortschritt. Unsere HuSchu meint, dass wir eben nur kurzzeitig Besuch empfangen sollen und er solange etwas kaut. Aber das klappt halt leider auch nicht immer. Ich hatte jetzt vor, vielleicht zuerstmal nur "Klingel -Besuch" zu üben, sodass diese nicht mehr angesprungen werden und dann erst zu richtigen Besuchern überzugehen. Indem wir ihn auf den Platz schicken aber wie gesagt, wenn er unter großem Stress steht, ist Futter wenig interessant und auch Kommandos können fast nicht mehr ausgeführt werden.
Sorry für den langen Text, aber es waren so viele Fragen
Lg
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Hi,
danke für den ausführlichen Text und Hut ab, denn so wie du es beschreibst, klingt es ja wirklich so, als hättet ihr schon viele Fortschritte gemacht. Unser Hund ist auch so ne Hibbel/Stressbux, geht aber dann insgesamt eher nach vorne als den Rücktritt anzutreten bzw. Panik zu bekommen. Daher kenne ich einige deiner Probleme ziemlich gut.
Ich denke, dass ihr bei Animal Learn recht gut aufgehoben seid.
ZitatBei schnellen Bewegungen schrickt er manchmal immer noch zurück, am Rücken darf man ihn nur in bestimmten Situationen anfassen... Und am Geschirr festhalten versetzt ihn zwar nur noch selten aber immer noch ab und zu in Panik.
Du hast geschrieben, dass ihr clickert? Da würde ich dir doch vorschlagen, das Clickern nicht nur für Tricks und Co zu verwenden, sondern auch gerade solche Dinge wie Berührungen positiv zu verknüpfen. Ich mache etwas Ähnliches gerade mit Titus, der sich ungern über den Kopf fassen lässt und bei Berührungen in Richtung Maul schnappte. Also mit viel Abstand anfangs die Bewegung nur andeuten, click-Leckerlie. In kleinen Schritten arbeiten und dem Hund zeigen, dass es super ist, wenn man genau das mit ihm macht. Ähnlich wird dies wohl auch mit dem Geschirr funktionieren... Dazu gibt es hier auch nen guten Thread: https://www.dogforum.de/der-geschirrgr…t=geschirrgriff, der dir dann später -wenn das Geschirr weitestgehend positiv verknüpft wurde - vielleicht auch als Stoppsignal bei Begegnungen helfen kann.
ZitatWir hatten vor mal ein Thunder Shirt auszuprobieren aufgrund seiner Angst und Unsicherheit in manchen Situationen, aber das versetzt ihn so in Panik, dass er direkt beginnt zu rammeln und Panik zu bekommen.
Ok - habt ihr an andere Möglichkeiten wie Körperbandagen gedacht? Falls er das generell nicht mag, etwas dicht am Rücken/Bauch zu haben - und so klingt das für mich - dann gäbe es für euch noch die Möglichkeit der konditionierten Entspannung: http://cavecani.de/wissenswertes/…-hundetraining/ Diese kann man auch nur mit einem Wort aufbauen, aber auch mit einem bestimmten Duft oder z.B. einem Halstuch verbinden.
Prinzipiell würde ich wohl auch mal darüber nachdenken, ihn einem THP vorzustellen und evtl. mit Globuli oder Bachblüten zu behandeln. Ich habe da z.B. mit einem Mittel gute Erfahrungen gemacht, eine Verbesserung war schon sichtbar. Auch DAP oder Zylkene wurden hier schon öfter im Zusammenhang mit Panik erwähnt, das könntest du auch in die SuFu eingeben.ZitatSein Stressproblem äußert sich dahingehend, dass wir immer noch ca 15 -30 min Spaziergänge machen, da er ansonsten überfordert ist und in die Leine beißt bzw. sich auch zu Hause dann erstmal nicht mehr beruhigen kann. mit kurzen Spaziergängen klappt das aber ganz gut, wir versuchen sehr geregelte Zeiten und Rituale einzuhalten.
Das kenne ich alles zu gut, aber ich sage dir, es wird irgendwann besser :) Prima, dass ihr ihm durch Rituale einen sicheren Rahmen bieten könnt! Ich habe eine Zeitlang mit Titus auch das typische Welpenprogramm nochmal gemacht, obwohl er da schon fast ein Jahr alt war. Also zum Supermarkt gefahren, ihn aussteigen und schauen lassen, kein Signal von ihm verlangt, das Verhalten "ruhig die Leute beobachten und mich dabei immer wieder mal ansehen" aber überaus hochwertig belohnt. Langsam haben wir das dann ausgebaut, kleinere Spaziergänge auch mal in der Stadt gemacht usw, dabei aber eben auch wieder den Rahmen eingehalten, innerhalb dessen er nicht direkt wieder flippte, sondern eben z.B. seeeeehr ruhig gelobt. Und es wurde von Mal zu Mal besser.
ZitatWir haben eben häufiger Testbesucher eingeladen, die nach 30 min wieder gehen mussten und uns hauptsächlich im Garten aufgehalten. Das dort Besucher jetzt möglich sind ist eigentlich schon ein großer Fortschritt. Unsere HuSchu meint, dass wir eben nur kurzzeitig Besuch empfangen sollen und er solange etwas kaut. Aber das klappt halt leider auch nicht immer. Ich hatte jetzt vor, vielleicht zuerstmal nur "Klingel -Besuch" zu üben, sodass diese nicht mehr angesprungen werden und dann erst zu richtigen Besuchern überzugehen. Indem wir ihn auf den Platz schicken aber wie gesagt, wenn er unter großem Stress steht, ist Futter wenig interessant und auch Kommandos können fast nicht mehr ausgeführt werden.
Den Plan finde ich gut - 30 Minuten sind wahrscheinlich zu viel, wenn euer Hund Panik bekommt, wenn ihr ihn anleint oder am Geschirr festhaltet und er sich somit eben auch nicht wirklich beruhigen kann, bzw. nicht davon abzuhalten ist, die Leute anzuhüpfen. Vielleicht wäre es gut, wenn einer von euch erstmal nur klingelt und er dabei auf seinem Platz bleibt, also noch wirklich ganz ohne fremde Besucher, die ihn aufregen könnten und erst dann langsam Besucher, die nur kurz rein kommen und ziemlich schnell wieder gehen, mit "einbaut"? Als Soforthilfe war bei uns auch z.B. Futter streuen gut, um den Hund direkt in Richtung Boden zu konzentrieren und nicht so sehr auf die Besucher zu lenken. D.h., Futter auf den Boden werfen, Hund sucht und wird dafür auch angeclickert, Besuch kann erstmal rein kommen.
Wie sollten eure Testbesucher denn bislang reagieren? Bei uns hilft es z.B. auch, wenn diese sich direkt wieder umdrehen und gehen, sobald er springt und dann gleich wieder kommen, um ihm ne neue Chance zu geben. Oder man bringt dem Hund (ebenfalls per Clicker) ein Alternativverhalten bei, dass er bei Besuchern zeigen soll - aber auch das dauert lange, bis ein so impulsiver Hund es auch dann zeigen kann, wenn er seeeehr gestresst/aufgeregt ist. Bei uns ist das z.B. Sitz und Handtouch beim BesucherSo, das waren nur mal meine spontanen Ideen :)
Viele Grüße,
Anni -
Vielen Dank für deine ausführlichen Tipps, vermutlich hast du Recht und wir müssen bezüglich Besuchern einen deutlichen Schritt wieder zurück. Werde für diese Woche gleich mal meine Schwester als 3min Besucherin einladen. Wenn jemand von uns klingelt kann er das irgendwie unterscheiden, es interessiert ihn null. er steht dabei nur an der Treppe und wartet ab bis sich der Schlüssel im Schloss dreht.
Auch die Clicker Tipps werde ich langsam versuchen aufzubauen, damit er am Geschirr besser ruhig zu halten ist. Auf die Idee mit dem Supermarkt Hinrich noch garnicht gekommen, scheint aber für unseren Burschen genau das richtige zu sein. Menschenansammlungen sind nämlich häufig eine Katastrophe.
Vielen lieben Dank, ich werde deine Tipps mal versuchen umzusetzen und mich dann nochmal melden. Mir scheint als ob deine Trainingsmethoden genau das richtige sind für unseren Verrückten :-)lg
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Hi,
das freut mich sehr - auch wenn unsere Hunde sich da symptomatisch unterscheiden, scheinen sie sich ja doch charakterlich recht ähnlich zu sein
Bitte berichte weiter!
Liebe Grüße,
Anni -
Grad noch was gefunden, das vielleicht hilfreich für dich sein könnte :)
Dafür bräuchtest du allerdings ein Kindergitter oder Ähnliches, hinter dem das Hundekindchen warten müsstehttp://www.youtube.com/watch?v=SrbA7c…channel&list=UL
Viele Grüße,
AnniPS:
ZitatAuch die Clicker Tipps werde ich langsam versuchen aufzubauen, damit er am Geschirr besser ruhig zu halten ist. Auf die Idee mit dem Supermarkt Hinrich noch garnicht gekommen, scheint aber für unseren Burschen genau das richtige zu sein. Menschenansammlungen sind nämlich häufig eine Katastrophe.
Dazu noch kurz: Angefangen haben wir in ner ruhigen Parkplatzecke zu einer recht wenig besuchten Zeit des Supermarkts... und dass dann langsam ausgeweitet... -
Ein Kindergitter haben wir auf Empfehlung unserer HuSchu schon mal ausprobiert, dahinter dreht er aber leider völlig durch und kommt Null zur Ruhe. Das ist so extrem,dass ich ein Gitter für uns leider komplett ausschließen kann. Er versucht wir irre drüber zu kommen und schafft es nach einer Weile bei nem normalen Gitter auch.
Aber danke für den Tipp, wir werden üben :-)Liebe Grüße,
auch von einer Annika :-) -
Hi Annika
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das ist Mist, aber bei seiner ungewissen Vorgeschichte weiß man ja auch nicht, ob er das wohl mit dem "Eingesperrtsein" verbindet - alles andere, was du schreibst, klingt ja generell so, als habe er Probleme damit, körperlich (besonders in für ihn aufregenden Situationen) eingeschränkt zu werden, sei es durch die Leine oder sonstwas.Habt ihr das Kindergitter einfach installiert damals? Evtl. wäre noch eine schrittweise Gewöhnung möglich? Also, dass das Ding erstmal nur im Wohnzimmer oder wo auch immer angelehnt an einer Wand steht oder auf dem Boden liegt - und jedes Interesse von Seiten des Hundes (schnüffeln, anschauen, in die Nähe gehen) an dem Ding beklickert und belohnt wird? Wenn das klappt, könnte man es erst mal in die Tür lehnen, click - Belohnung, das Ding kommt wieder weg - usw? So dass er von Grund auf lernt, dass dieses Teil ihm nichts tut, sondern nur gutes passiert, wenn es da ist?
Viel Erfolg und Spaß beim Training - wichtig ist denke ich nur, dass alles wirklich in mini-Babyschritten zu üben, so dass euer Hund (wie heißt er/sie eigentlich?) immer Erfolgserlebnisse hat und nicht verängstigt wird
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Liebe Grüße,
Anni -
Nein wir hatten es schon längere Zeit im Wohnzimmer liegen und da war es auch kein Problem für ihn aber als Trennung von uns kann er es irgendwie nicht akzeptieren. Naja wir werden einfach so trainieren, irgendwann wird es schon klappen.
Er heißt Pablo und wir haben am We auch nochmal ein Gespräch mit der HuSchu und einem zusätzlichen befreundeten Trainer.
Morgen bekommen wir unseren ersten "kurzzeitbesuch", mal schauen ob es für nur paar Minuten klappt. Danke für deine Hilfe, wir sind am trainieren :-))
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