niedrige Reizschwelle durch reizarmes Umfeld?

  • Bei uns funktioniert das Kontrollieren einer Situation immer am besten, wenn am Ende die Belohnung so aussieht, dass der Hund das bekommt, was eigentlich sein Wunsch war.

    Das klingt erstmal nach Laissez faire, ist es aber nicht, weil ich um das zu erreichen die Bedingungen setze und den Rahmen stecke.

    Beispiel anderer, interessanter Hund in Sicht.
    Mein Rahmen: zu anderen Hunden wird grundsätzlich nicht hingestartet
    Meine Bedingung: wir setzen uns hin und warten (ja, und am Anfang "saß" ich in der Hocke daneben).
    Ist der andere Hund da und es passt -
    Belohnung: Kontakt zum anderen Hund

    Beispiel: super interessante Spur
    Meine Bedingung: anleinen, ich gehe mit
    Mein Rahmen: sie hat mir eine Igelfamilie gezeigt, dafür bekommt sie ein Lob, aber jetzt gehen wir weiter.
    Belohnung: sie durfte die Spur verfolgen

    Beispiel: ein Passant glotzt auf unsere Terrasse, Hund bellt
    Mein Rahmen: ich gehe kurz gucken
    Meine "Bedingung", die ich in dem Fall vormache: ich bewerte die Sache als uninteressant, indem ich aufmerksam gucke, "hab ich gesehen", und mich dann abwende
    Belohnung: sie darf melden

    Beispiel: mein Mann rennt voraus um sich zu verstecken, sie möchte hinterher
    Bedingung: wir setzen uns hin
    Rahmen: ich bestimme den Zeitpunkt, wann es losgeht.
    Belohnung: Wir gehen hinterher und suchen ihn.

    In all diesen Situationen würde ich mit Sicherheit kein Leckerlie in den Hund bekommen. Außerdem würde Frust entstehen: sie darf all die Dinge, die sie gerne möchte, nicht tun.
    Auf diesem Weg lernt sie, okay - Frauchens Bedingungen sind machbar - aber danach bekomme ich das, was ich eigentlich möchte.

    Klar gibt es auch Situationen, bei denen ihr Wunsch in einem Verbot endet z.B. eine Katze jagen. Aber alles in allem gibt es viel mehr erlaubte Dinge.

  • Wir wohnen ebenfalls sehr abgelegen.
    Fremdhundekontakte? Praktisch nie.
    Fremde Menschen? Ebenfalls sehr selten.

    Ich habe das nie geübt bzw. müsste ich das ja regelmäßig machen, um den Status zu halten. Dazu fehlt mir die Zeit und vor allem die Lust. Ich übe ja nix, was ich eh nicht brauche.
    Die paar Mal im Jahr, die ich evtl. mal in städtische Gebiete (was wir so Stadt nennen *grins*) mit einem der Hunde fahre, funktionieren dennoch.
    Lübke, der Aussie, ist zwar aufmerksamer, beruhigt sich aber schnell....teils etwas wachsamer, lässt sich aber händeln. Insgesamt aber kein gesteigerter Stress o.ä.

    Eine niedrige Reizschwelle kann ich bei ihm aber generell nicht erkennen. Tobende Kinder, Lärm u.ä. stören ihn nicht besonders.
    Fremde Hunde bzw. Rüden, joa, die findet er blöd, macht aber -an der Leine- keinen Krawall. Stehen wir rum und fremde Rüden sind in der Nähe, knurrt er schonmal, fixiert gerne mal...sowas eben. Er steigert sich aber nicht rein, insofern sehe ich da keinen Grund, was daran zu ändern. Zumal ich es im Alltag eh nicht benötige. Kein Leidensdruck vorhanden, wie man so schön sagt.

    Nutzt Dir jetzt bestimmt nicht viel :ops: aber immerhin ein zwergiger Erfahrungsbericht. :D

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