Bedeutet Hefe-Pilz im Ohr IMMER Allergie?

  • Puh, war gestern mit unserem 8 Monate alten Mischling (aus dem spanischen Tierschutz) zum ersten Mal beim Arzt bzw. Tierklinik. Eigentlich nur einfach mal zum Durchchecken, ist ja unser erster Hund. Da wurde ein hochgradiger Hefe-Pilz im Ohr festgestellt. Das erklärte mir dann auch das gelegentliche Jucken und diese braunen Klümpchen. Jetzt habe ich einen Haufen Medikamente bekommen. Er beißt sich auch an kleinen Stellen das Fell ab. Hab es erst auf Streß geschoben. Einen Allergietest wollte ich erstmal nicht machen. Genau wie bei Menschen, wird da doch immer etwas "gefunden". Da macht man sich doch total verrückt. Ich selbst habe u.a. auf Zitrusfrüchte, Paprika u.a. reagiert, aber noch nie irgendwelche Probleme gehabt, irgnoriere es also. Klar, mein Hund soll jetzt gesund werden. Und beim googlen stoße ich nun auf zig Fälle von Nahrungsallergien. Sollte ich jetzt erstmal alles beim Alten lassen und die Medizin nehmen? Oder besser gleich Futter absetzen? Er nimmt seit kleinauf, seit er beim Tierschutz aufgenommen wurde, dasselbe Futter, nämlich Flatazor, was angeblich besonders hochwertig sein soll. Pedigree geben wir nur als Leckerli. Wollte jetzt auf real nature umstellen, da er sowieso vom Welpenfutter weg soll. Bin jetzt aber total unsicher, was ich verändern sollte. Erstmal weiter nur das alte Futter? Aber wie es aussieht, schleppt er den Pilz schon ewig mit sich rum. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, das alte abzusetzen. Wollte sowieso auf Real nature umstellen, da das in diversen Foren ganz gut wegkommt. Und wielange kann ich so eine angebrochene Tüte stehen lassen? Würde ja - wenn überhaupt - erstmal das eine (Hauptfutter) und dann das andere (Leckerli) weglassen und später evtl. wieder geben, wenn ich keine Besserung erkenne. Was meint Ihr?


    So kompliziert hätte ich mir das alles nicht vorgestellt.


    Gibt es hier Fälle, wo einfach bloß die Behandlung erfolgreich abgeschlossen und beim Futter nichts verändert wurde?

  • Ich habe einen Hund mit Futtermittelallergie und ja, ich kenne das mit den Ohren. Immer, wenn Hund ein Futtermittel nicht vertragen hat, wurden die Ohren noch viel schlimmer.


    Ich kann dir nur sagen wie ich es gemacht habe und wie ich es wieder machen würde: Ohren behandeln mit einem Pilzmittel incl. leichten Antibiotika, das zum Reintröpfeln in die Ohren ist, damit die Ohren zur Ruhe kommen. Regelmäßig mit einem Tempo die Ohren ausputzen.


    Dann Allergiebluttest, um rauszufinden, auf was der Hund allerrgisch sein kann. Die Tests sind sehr gut. Dann hast du eine Basis für eine Ausschlußdiät. Letztendlich kam heraus, dass mein Hund nur noch mit Kartoffeln, Reh und Hirsch gefüttert werden kann. Glücklicherweise gibts das als Trofu von Exclusion, schau mal bei http://www.futterfreunde.de, da findest du viel Sorten. Aber erst musst du rausfinden, auf was der Hund reagiert. Die Ohren sind ein wirklich gutes Merkmal, abgesehen von juckenden Pfoten, juckende Fell und spontaner Durchfall oder Schleim im Stuhl.


    Leckerchen gibts bei uns nur noch aus Wildfleisch. Finde mal raus, was ein Hund nicht verträgt, das fängt bei Soja an und hört bei Bierhefe auf.


    Jedenfalls hab ich seit 7 Jahren einen Allergiker, aber die Ohren wurden nie perfekt. Trotz richtigem Futter. Na, jetzt wurde eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt und seitdem mein Hund hierfür Tabletten bekommt, hat mein Hund traumhaft schöne Ohren. Auch die Schilddrüse kann für miese Ohren verantwortlich sein. Jedenfalls würde ich den ganzen Tablettenmist nicht geben, außer Cetirizin, das darf der Hund bekommen und half meinem, und das Zeugs für die Ohren. Alles andere, wie Kortison, Antibiotika..... vergiß es. Sollte dein Hund wirklich eine Lebensmittelallergie haben, so hilft nur das passende Futter.


    Bei meinem Hund fing es übrigens auch in dem Alter an und wir brauchten ein Jahr bis wir das Thema im Griff hatten.

  • Den Newsletter hab ich grad dazu zufällig bekommen:

    Allergien beim Tier - das sollten Sie wissen


    In den Industrieländern sind Allergien schon seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch. Man geht zurzeit in der Humanmedizin davon aus, dass alle 10 Jahre Allergien beim Menschen um 50-100% zunehmen. Eine ähnliche Entwicklung ist leider auch in der Tiermedizin, speziell bei Hunden, zu beobachten. Doch was sind Allergien überhaupt? Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe (Allergene). Allergien können in drei Gruppen eingeteilt werden: 1. die Umweltallergie auf Auslöser wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Gräser oder Pollen; 2. die Flohspeichelallergie; 3. die Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit.


    Das Hauptsymptom einer Allergie ist Juckreiz. Zusätzlich treten meistens Hautveränderungen auf. Die Veränderungen der Haut werden oft durch zusätzlich vorliegende Infektionen mit Bakterien oder Hefepilzen verschlimmert und kompliziert. Auch Atemwegssymptome wie Augen- oder Nasenausfluss, Niesen oder Husten können auftreten. Bei Futtermittelallergien liegen oft auch Symptome des Magen-Darm-Traktes wie wiederkehrende Durchfälle vor. Allergien können oft nur im Ausschlussverfahren anderer Erkrankungen diagnostiziert werden.


    Zur Behandlung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Idealerweise würde man das auslösende Allergen einfach meiden bzw. bei der Fütterung weglassen. Bei Hausstaubmilbenallergie ist dies beispielsweise aber nicht machbar. In solchen Situationen kann man mit Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen wie z. B. Kortison (Vorteil: billig, oft sehr gut wirksam; Nachteil: schlimme Nebenwirkungen wie z. B. Lebererkrankungen möglich; gerade bei Futtermittelallergien oft schlecht wirksam) oder auch Zyklosporin (Vorteil: weniger Nebenwirkungen als Kortison; Nachteil: deutlich teurer als Kortison) arbeiten. Was für den jeweiligen Patienten in Frage kommt, ergibt sich aus dem Gespräch mit dem Tierarzt.


    Als weitere Behandlungsoption bei Allergien gibt es die sogenannte allergenspezifische Immuntherapie (ASIT). Hierbei wird mit der Injektion von steigenden Allergenkonzentrationen versucht, das Immunsystem des betroffenen Tieres unempfindlich gegenüber den Allergenen zu machen. Die ASIT ist immer eine lebenslange Therapie. Der Erfolg stellt sich oft erst nach 12-14 Monaten ein. Bei fast drei Viertel aller Patienten ist diese Therapieform erfolgreich. Erfolg heißt hier, dass mindestens eine Verbesserung der klinischen Symptome erreicht wird. Grundsätzlich kann man Allergien nicht heilen. Wichtig ist daher das Ziel, die Allergie gut zu managen und das Tier möglichst beschwerdefrei zu bekommen.


    Weitere Informationen über medizinische Themen rund ums Tier finden Sie in unserem Wissensportal unter http://www.tasso.net/Service/Wissensportal/Medizin.

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