Mein erster Hund (9 Jahre alt) Eingewöhnung

  • Hallo ihr Lieben!

    Die Suche nach meinem Traumhund hat ein Ende :) Am Donnerstag fahren wir sie holen!

    Jetzt wollte ich mal von Euch wissen, wie ich der süßen Maus (sie ist 9 Jahre alt) die Eingewöhnung so angenehm wie möglich machen kann?

    Gibt es etwas spezielles, worauf ich achten sollte?

    Sie ist mein erster eigener Hund. Als ich noch Kind war, hatten wir Hunde bis meine Eltern sich haben scheiden lassen. Ich muss noch Erfahrungen sammeln :)

    Ich freue mich auf Eure Tipps!

    GlG

  • Erzähl doch mal ein bisschen was darüber, was du über die Hundedame schon weisst, wie du sie einschätzt und in was für ein Umfeld sie bei Euch kommt.

    Ich schaue morgen nochmal rein und antworte dann gerne ausführlicher. Ich habe auch vor einem Jahr einen damals knapp 9-jährigen Hund übernommen.

  • Ihr Name ist Kischa, sie ist eine Beagle-Schäferhund Mischlingsdame und 9 Jahre alt aber noch total fit, jung geblieben und gesund.

    Sie kommt zu mir und 2 ganz lieben Katzen. Kischa kennt auch Katzen und hat bis jetzt immer mit Katzen gelebt. Meine Katzen kennen Hunde von Besuchen her. Erst waren sie ängstlich, dann neugierig.

    Kischa lebt noch bei einer ganz lieben Freundin von mir, die ihren Hund aus schwerwiegenden Gründen abgeben muss und weil das wirklich das beste für die süße Maus ist. Sie ist es gewohnt bei einer Einzelperson zu leben und auch brav zu Hause zu warten, wenn Frauchen mal nicht da ist. Sie ist also alles andere, als ein Problemhund. Sie ist lieb, ruhig und hat vor nichts Angst. Sie kann Problemlos im Auto mitfahren, oder in die Innenstadt mitgehen, wo Trubel herrscht.

    Und da ich einen Hund mit genau diesen Eigenschaften gesucht habe, passt das natürlich perfekt! Und meine Freundin ist auch heilfroh, dass ich sie nehme weil sie mich ja auch kennt etc.

    Ich wohne alleine in einer knapp 80m² großen Wohnung im 1. Stock (mit Aufzug). In unmittelbarer Nähe sind direkt 2 riesige Parks, wo viele Hunde sind.

    Ich arbeite von zu Hause aus, wo ich mir die Stunden selbst einteilen kann und Kischa somit rundum von mir betreut werden kann.

    Für die Maus wird das nur eine ziemliche Umstellung werden.. Immerhin hat sie knapp 9 Jahre bei meiner Freundin gelebt, also ihr ganzes Leben. Und dann ist auf einmal die Gewohnte Umgebung weg, sowie ihre Bezugsperson..

    Und ich würde ihr die Eingewöhnung gerne so angenehm wie möglich gestalten und unsere Beziehung von Anfang an positiv prägen, damit sie sich bei mir auch sicher und geborgen fühlt.

    Gibt es da Tricks und Tipps, wie ich das Ganze fördern kann? :)

    GlG

  • Ich schreibe mal ein paar Gedanken dazu auf:

    gehe trotzdem davon aus, dass du das Alleinesein noch mal aufbauen musst. Der Hund ist es gewöhnt bei deiner Freundin zu Hause alleine zu sein, nicht bei Dir. Er ist dort in einem neuen Umfeld, seine gewohnte Bezugsperson ist plötzlich nicht mehr da. Er muss sich erst an dich und an die neue Umgebung gewöhnen. Meine Empfehlung ist, im neuen Umfeld das Alleine sein neu aufzubauen.Bei Timon bin ich schon am ersten Tag mindestens 10 mal zur Haustüre raus und kurz später wieder rein. Solange, bis ihn das null interessiert hat. Und langsam gesteigert.

    Ich weiss jetzt nicht, wie ihr das macht -- aber ich meine es gibt zwei Möglichkeiten, wenn ein Hund im Bekanntenkreis das zuhause wechselt:

    1) der Übergang ist fliessend -- er ist immer öfter mal bei denen, die ihn übernehmen, und irgendwann halt ganz. Dabei bleibt der Kontakt zumbisherigen Besitzer durchaus bestehen. Das ist ein längerer Prozess

    2) es läuft so wie bei einer Vermittlung unter Fremden: der Hund wird an einem bestimmten Termin "übergeben". Danach bricht der Kontakt (für den Hund) zum bisherigen Besitzer ab.

    Problematisch könnte es sein, wenn der Hund plötzlich (von einem Tag auf den anderen) bei dir lebt, aber immer wieder mal auch Kontakt zur Freundin besteht (besonders in der Anfangszeit). Ich würde das vermeiden, der Hund muss wissen, wo er hingehört.

    Katzenverträglich ist super. Bedenke aber, dass das gewöhnlich nur für Katzen des eigenen Haushaltes gilt. Deine Katzen sind erst mal fremde Katzen. Genau so wichtig ist, ob Deine katzen hundeerfahren sind. Ist ja keine Einbahnstrasse :). Will sagen, erwarte nicht, dass das alles von Anfang an klappt.

    Erwarte nicht, dass der Hund von Anfang an so funktioniert, wie er das bei deiner Freundin getan hat. Er kommt in eine vollkommen neue Situation, es kann sein dass er sich anders verhält. Du wirst ihn auch anders führen, als das bisherige Frauchen (du bist schliesslich ein anderer Mensch und bist vielleicht auch nicht so erfahren) -- also wird er auch anders reagieren. Denk einfach immer dran, dass das eine große Umstellung ist, für euch beide, und ihr müsst gemeinsam lernen.

    Dann sollte es, bei der positiven Vorgeschichte, auch gut klappen. Ich persönlich bin ein großer Fan von älteren Hunden.

    Berichte hier, wie es Euch ergeht -- bin schon gespannt

  • Hallo Raven49!

    Vielen Dank, für deine ausführliche Antwort!

    Leider geht es nicht, dass ich den Hund erst mal ein paar mal ausführe, oder für ein paar Stündchen zu mir nehme und dann erst nach einer gewissen Zeit zu mir nehme.. Sie wohnt über knapp 400km von mir entfernt.. Nicht gerade ein Katzensprung. Ich werde sie am Donnerstag ganz zu mir nehmen.. Der arme Hund wird also leider wohl oder übel überrumpelt :(

    Ich bekomme Kischas komplettes gewohntes Inventar mit.. Vielleicht erleichtert ihr das die Sache auch ein wenig.

    Natürlich werde ich anfangs rund um die Uhr für den Hund da sein.

    Guter Tipp mit dem Üben vom alleine bleiben! Damit sollte ich dann in ganz kleinen Schritten frühzeitig beginnen, damit sie auch merkt ich komme wieder und sie ist sicher, es passiert nichts.

    Ich habe meine Freundin auch alles ausgefragt, wie sie mit ihrem Hund umgeht etc.

    Also Unsicherheit strahle ich auf einen Hund denke ich nicht aus. Es ist schon witzig zu beobachten, wie der Hund von meiner besten Freundin sich bei ihr an der Leine aufführt wie Sau und bei mir an der Leine auf einmal der liebste Hund ist, obwohl ich nichts zu ihm sage, oder etwas mache etc :D Denke das ist meine Körpersprache und mein Auftreten.

    Wenn wir den Hund holen, werde ich mich mit ihr auf die Rückbank setzen und sie streicheln.. Mir zerreist es jetzt schon fast das Herz den Hund so entführen zu müssen :( Sie wird bestimmt weinen.

    Und mit den Katzen.. Ja da gehe ich von aus, dass das alles eine Weile dauert. Und nachts soll Kischa auch erstmal mit mir alleine im Schlafzimmer schlafen. Weil nachts kann ich ja schlecht beobachten, was zwischen ihr und den Katzen passiert. Tagsüber kann ich das Ganze ja schön beobachten. Ich werde ihr beibringen, dass die Schlafplätze von den Katzen tabu sind denke ich mal.

    Ansonsten ist sie sehr bestechlich sagte meine Freundin mir. Mit Kommandos, wofür sie Leckerlie bekommt oder ganz vielen Streicheleinheiten wird sie mich schnell lieben. (Ihre Worte).

    Ich frag sie ja alles aus über Kischa..

    Ich persönlich bin auch total glücklich mit ihrem Alter. Als Ersthund ist das denke ich auch besser so.

    Ich hoffe, dass alles so reibungslos wie möglich von statten geht..

    GlG

  • Hallo,

    ich finde es toll, dass Du Kischa übernimmst und auch übernehmen kannst.

    Gut finde ich auch, dass Deine Freundin 400 km weit weg wohnt, denn dann fallen die hier schon erwähnten Treffen in der Anfangszeit weg, die ich auch vermeiden würde.

    Ansonsten wird Kischa sich umso schneller einfinden, umso souveräner Du auftrittst.
    KEIN MITLEID!!! NICHT BETÜTTELN.
    Ich würde mich auch nicht mit hinten zu ihr in das Auto setzen, wenn Du das später nicht auch machen willst.

    Ab dem Zeitpunkt der Übergabe gelten Deine Regeln ;-) Soll Kischa künftig in der Box fahren, würde ich sie in die Box setzen (keine Knabbereien, nicht, dass sie sich während der Fahrt verschluckt). Soll sie angeschnallt auf dem Rücksitz fahren, dann eben so.

    Was sicher beim Einleben hilft, ist ein geregelter Tagesablauf. Aber nur in dem Maß, wie Du es auch dauerhaft bieten kannst. Also nicht anfangs permanent mit Kischa auf der Couch fläzen :D oder stundenlang mit ihr laufen, wenn das später nicht der Fall sein wird.

    Bei uns zog im Dezember Pupa als Pflegehund ein. Da war sie 10 Jahre alt. Ihr Herrchen konnte sich krankheitsbedingt nicht mehr um sie kümmern und sie kam ins Tierheim. Von da zu uns. Bei ihr war es angenehm, weil sie im Gegensatz sonstiger Pflegehunde das Leben in einem Haus kannte und auch recht gut an der Leine lief. Das ist bei Kischa definitiv auch ein Vorteil.

    Die ersten ein, zwei Tage sind wir beim Einzug eines "neuen" Hundes zwar ganztags daheim, aber eher, um zu sehen, wie der Hund sich überhaupt verhält und - bei uns anders als bei Dir - um zu sehen, ob die Hunde sich vertragen. Ab dem zweiten oder dritten Tag arbeite ich halbtags, was heißt, die Hunde sind 2,5 - 3 Stunden alleine. In der zweiten Woche arbeiten wir normal, was bedeutet, Hundels sind vormittags und nachmittags je ca. 2,5 bis 3 Stund allein.

    Spaziergänge und Ruhezeiten gibt es vom ersten Tag an so, wie es sich auch später geben wird. Ebenso die beiden Futterzeiten, die bei uns morgens fest und abends etwas variabler sind.

    Wenn Kischa bei manchen Dingen Zurückhaltung zeigt, lass sie einfach, locke sie nicht. Natürlich kann es sein, dass sie gerade am ersten Abend nicht zur Ruhe kommt. Dann kannst Du ihr etwas zum Kauen geben, vielleicht beruhigt sie das. Wir lassen in den ersten ein, zwei Nächten auch ein kleines Licht brennen. Kommt auf den Hund an, manchen hilft es, manche legen sich auch so hin und schlafen die erste Nacht gleich durch.

    Du wirst sehen, sie lebt sich viel schneller bei Dir ein, als Du Dir vorstellen kannst =)

    Übrigens: Pupa ist vor fast 5 Wochen zu ihrer neuen Familie gezogen. Sie hing - lt. meinem Mann - schon sehr an mir, aber denkst Du, sie hat mich auch nur eine Minute vermisst?! Von wegen *schnief*. Schau, ich sag immer, auf einen Hund treffen im neuen Zuhause so viele neue Dinge ein: Neues Umfeld, neue Menschen, neue Gerüche, neue Regeln ... da bleibt keine Zeit, alten Dingen nachzutrauern ;-) Und so soll es ja auch sein, denn allein das Wohl des Hundes zählt. Von daher sag ich auch: Neues Leben, neue Kuschelplätze. Für die Fahrt bekommen meine Pflegehunde ein Schmusekissen mit, das nach uns riecht. Aber nach der ersten Nacht im neuen Zuhause darf das gerne in die Mülltonne wandern :smile:

    Viele Grüße

    Doris

  • Hallo Schlaubi!

    Danke für deine ausführliche Antwort!

    Gut, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast sie nicht zu betütteln oder anfangs zu übertreiben mit allem!

    Ich denke, sonst hätte ich das bestimmt gemacht.. :D

    Und das der normale Tagesablauf schnell einkehren sollte etc. Gut zu wissen! Bin ja noch Anfängerin

    Ja, ich denke im selbstsicheren Auftreten bin ich gut.

    Ich werde beherzigen, was du geschrieben hast, danke! :gut:

    Stimmt, einen Anschnallgurt brauche ich noch für Kischa! Sie ist meistens mit Bus und Bahn gefahren, oder im Kofferraum. Bei uns wird es die Rückbank.

    Ich schau auch nach neuem Spielzeug. Mal sehen, ob sie die Katzensachen in Ruhe lässt :D


    Kischa wird ende Juli auch mit uns in den Urlaub nach Polen (Masuren) fahren. Meine Oma lebt dort im Haus mit großem eingezeunten Grundstück und dort sind direkt riesige Wälder und Seen.. Die wird einen besseren Urlaub haben, als wir :D

    Das wird schön, darauf freue ich mich schon riesig! :)

    Wenn noch irgendwer Tipps hat, bitte sofort lostippen!

    GlG

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