Mit Hund und Dogscooter unterwegs: Freizeitspaß für bewegungsfreudige Vierbeiner

Welche Voraussetzungen gelten für den Hund?

Damit Ihr Hund einen Dogscooter ziehen kann, muss er ausgewachsen sein. Andernfalls kann der Bewegungsapparat durch die Belastung nachhaltig Schaden nehmen. Je nach Größe des Hundes können Sie ab einem Alter von 12 bis 18 Monaten beginnen. Weiterhin ist der Trendsport eher für mittelgroße bis große Hunde geeignet: Für einen Dackel mit seinen kurzen Beinen und dem geringen Eigengewicht ist der Kraftaufwand ebenso wie für einen Pekinesen viel zu hoch und Hunde im XXL-Format wie Doggen oder Bernhardiner sind von der Statur und Veranlagung her nicht unbedingt die idealen Kandidaten für den Dogscooter. Hier bieten sich andere Aktivitäten an.


Daneben kommt es natürlich auf die individuelle Konstitution und Leistungsfähigkeit Ihres Hundes an: Besprechen Sie Ihr Vorhaben sicherheitshalber mit dem Tierarzt, um eine Überlastung auszuschließen. Das Herz-Kreislauf-System Ihres Hundes sollte ebenso wie der Bewegungsapparat intakt sein. Der Hund sollte nicht weniger als 20 Kilogramm wiegen beziehungsweise ist sein Körpergewicht mit dem zu ziehenden Gewicht abzustimmen. Eher bullige Rassen sind zwar kräftig und bringen einiges auf die Waage, der stämmige Knochenbau könnte aber mit dem Ausdauersport überfordert sein. Ein Check vorab hilft Ihnen bei der Entscheidung im Sinne Ihres Hundes und gegebenenfalls beim Finden einer alternativen Sportart.

Bereiten Sie sich und Ihren Hund vor

Zunächst ist es wichtig, dass Ihr Hund einige Grundkommandos beherrscht. Er soll den Dogscooter mit Ihnen darauf in die Richtung ziehen, die Sie vorgeben, und gegebenenfalls auf Ihr Kommando zuverlässig stehen bleiben. Das können Sie auf gemeinsamen Spaziergängen mit Bauchgurt und Joggingleine üben. Sie brauchen zumindest Kommandos für den Start, geradeaus, Richtungswechsel rechts und links sowie das Anhalten. Idealerweise kennt Ihr Hund weitere wie das Wenden rechts oder links herum und das links oder rechts Umlaufen eines Hindernisses.


Eine weitere Voraussetzung ist der Aufbau der Muskulatur und der Ausdauer. Suchen Sie sich schöne Strecken aus, die Sie regelmäßig mit Ihrem Hund laufen - erst kürzere, sukzessive steigern Sie die Entfernung.


Schließlich müssen Sie sich mit dem ungewohnten Gefährt vertraut machen, damit Sie sicher in der Handhabung werden, und die Ausrüstung für sich und Ihren Hund zusammenstellen. Er benötigt ein Zuggeschirr mit optimaler Druckverteilung, weiterhin brauchen Sie eine spezielle Zug- oder Jöringleine mit Ruckdämpfer und eine sogenannte Dogscooter-Antenne zum Vorspannen, damit sich die Leine nicht im Gefährt verfängt.

Die ersten Versuche mit dem Dogscooter

Für Ihren Hund ist es neu, ein Gefährt zu ziehen. Machen Sie auch ihn daher mit dem Dogscooter vertraut und spannen Sie ihn erst davor, wenn er keine Skepsis zeigt. Die Unterstützung einer vertrauten Person oder eines Trainers kann die ersten Versuche erleichtern. Diese kann nebenher laufen und den Hund gegebenenfalls mit Leckerli motivieren. Anfangs geht es nur darum, dass sich Ihr Hund an das Gewicht des Dogscooters mit Ihnen darauf gewöhnt, positive Erfahrungen damit verknüpft und lernt, dass Sie ihn vom Gefährt aus anleiten. Das klappt bei einem Vierbeiner recht schnell, beim anderen dauert es etwas länger. Bleiben Sie geduldig, wählen Sie kurze Übungseinheiten und achten Sie darauf, dass Ihr Hund mit einem positiven Gefühl aus den ersten Versuchen herausgeht, können Sie sicher bald zusammen durchstarten.

Tipps rund um den Dogscooter

Bevor es losgeht, sollte sich ihr Hund aufwärmen und seine Geschäfte erledigen können. Auch nach der Tour bietet sich ein kurzer Spaziergang an, damit der Kreislauf wieder herunter fährt und sich die Muskulatur entspannt. Fahren Sie am Anfang kurze und einfache Strecken von maximal einem bis zwei Kilometern. Das gibt Ihnen beiden die Gelegenheit, sich aufeinander einzustimmen und zuverlässig als Team zu interagieren. Ihr Hund kann außerdem die erforderlichen Muskeln und Kondition aufbauen. Der Boden sollte eben und nicht zu hart sein.


Legen Sie auf den ersten kurzen Strecken kurze Pausen ein, nach und nach können Sie diese reduzieren. Zwei bis vier Trainingseinheiten in der Woche sind ausreichend - die Tage dazwischen braucht Ihr Hund, um sich zu regenerieren und die neuen Herausforderungen zu verarbeiten.


Je nachdem, wie gut es läuft und wie sich die Konstitution Ihres Hundes entwickelt, können Sie die Entfernung nach drei bis vier Wochen steigern. Indem Sie zwischendurch leicht bremsen und Ihren Hund weiter ziehen lassen, unterstützen Sie ihn, die Kraft und Muskulatur aufzubauen, die er später in unebenem Gelände und bei Steigungen benötigt. Die letzten Meter darf Ihr Hund gerne einen Endspurt hinlegen, damit er sich auch an das Ziehen in höherer Geschwindigkeit gewöhnt.


Mit vielem Üben wird das Ganze für Ihren Hund zur freudigen Routine, er wird mühelos drei oder vier Kilometer ohne Pause in gleichmäßiger Geschwindigkeit schaffen und diese mit zunehmender Ausdauer von selbst steigern. Stimmen Sie die endgültige Streckenlänge und das Gelände darauf ab, wie es Ihnen und Ihrem Hund Spaß macht, und achten Sie darauf: Je länger und anspruchsvoller die Strecke ist, um so geringer sollte die Durchschnittsgeschwindigkeit sein. Bei kurzen Entfernungen kann Ihr Hund dagegen selbst wählen und auch einen Sprint hinlegen.


Wählen Sie in den Sommermonaten bevorzugt die kühleren Morgenstunden für die Touren, denken Sie immer an die Wasserversorgung Ihres Hundes und lassen Sie ihn an warmen Tagen nicht auf heißem Asphalt laufen. Bei längeren Strecken über Asphalt oder in unebenem Gelände sollten Sie geeignete Hundeschuhe zum Schutz der Ballen anschaffen.


Im DogForum finden Sie übrigens Gleichgesinnte zum Austausch über den Zughundesport.


Quelle: Nicole (Autorin & Online-Journalistin)


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