Hundebetreuung im Notfall: nicht nur bei Corona vorbereitet sein

Ideal ist eine vertraute Person

Der eine Hund geht bereitwillig mit einer anderen Person spazieren, ein anderer tut sich damit schwer. Zudem haben Hunde wesensbedingte Eigenarten, mit denen eine andere Person ebenso wie Sie selbst im Alltag umgehen müssen. Der Unterschied ist, dass Sie Ihren Hund kennen und wissen, wie verträglich er mit Artgenossen ist. Vielleicht gibt es auch spezielle Sympathien und Antipathien zu Hunden in der Nachbarschaft, möglicherweise reagiert ein Hund auf Jogger und Fahrräder, er kann Jagdtrieb haben oder unterwegs gerne Dinge fressen, die er besser liegen lassen sollte.


Sind Sie verhindert und ein hilfsbereiter Mensch führt Ihren Hund aus, steht dieser vor denselben Herausforderungen. Ist er über spezielle Verhaltensweisen gut informiert, kann er ebenso vorausschauend agieren wie Sie selbst, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind.


Hunde, die Fremden gegenüber eher skeptisch sind oder nur schwer die Führung durch eine außenstehende Person akzeptieren, können vor ein Problem stellen. Ideal ist es deshalb, wenn Sie sich frühzeitig darum kümmern, dass Menschen aus der Nachbarschaft, dem Freundes- oder Bekanntenkreis ein vertrautes Verhältnis zu dem Hund aufbauen können und umgekehrt.

Unterbringung in fremder Umgebung

Sind Sie zu Hause und können nur die Gassigänge nicht selbst bewältigen, Ihren Hund aber ansonsten versorgen, ist eine dem Hund vertraute Person in der Regel ausreichend. Anders verhält es sich beispielsweise bei einem Krankenhausaufenthalt: Katzen können durchaus alleine in der vertrauten Umgebung bleiben und müssen lediglich versorgt werden, bei Hunden geht das nicht. Wiederum ist es hilfreich, für einen Notfall vorbereitet zu sein: Entweder muss jemand Ihren Hund in seinem Haushalt aufnehmen oder er benötigt einen Platz bei einer Hundebetreuung. Das kann eine Pension oder ein Tierschutzverein sein. Einige Organisationen arbeiten auch mit privaten Pflegestellen zusammen, die eventuell Ihren Hund aufnehmen könnten.


Informieren Sie sich, welche Möglichkeiten es in Ihrer Umgebung gibt. Wenn möglich besuchen Sie potenzielle Unterbringungskandidaten vor Ort und stellen Sie Ihren Hund vor. Er kann sich auf diese Weise mit der Umgebung und den Personen vertraut machen und diese können Ihren Hund kennenlernen. Besprechen Sie alle Eventualitäten und Aspekte wie Futterunverträglichkeiten oder die Sozialverträglichkeit ausführlich, sind Sie für den Fall der Fälle vorbereitet und dürfen ein gutes Gefühl haben, dass Ihr Hund gut versorgt ist, sollten Sie einmal für einen längeren Zeitraum verhindert sein.

Corona erfordert besondere Maßnahmen

Eine Ausgangsbeschränkung oder auch Ausgangssperre stellt kein Problem dar, denn Sie dürfen Ihren Hund weiterhin ausführen: Das Tierschutzgesetz gibt vor, dass Sie Ihrem Hund tägliche Bewegung verschaffen und er sich unterwegs erleichtern kann. Zu beachten sind diesbezüglich die jeweils geltenden Bestimmungen: Sie dürfen eventuell nur mit einer Person zusammen rausgehen, die auch mit Ihnen im Haushalt lebt, nicht aber zusammen mit anderen Hundebesitzern spazieren gehen. Halten Sie sich eigeninitiativ auf dem Laufenden, wie die aktuellen Regelungen sind und verfolgen Sie aufmerksam, ob diese geändert werden. Bundesländer und Gemeinden können hier unterschiedliche Vorgaben machen.

Das richtige Verhalten bei Quarantäne

Schwieriger wird es, wenn Sie in häuslicher Quarantäne sind. Sie dürfen dann nicht mehr mit Ihrem Hund nach draußen - allenfalls können Sie mit ihm in einen direkt von Ihrem Wohnraum begehbaren Garten gehen. Das betrifft auch andere Haushaltsmitglieder, da eine Quarantäne immer für alle im Haushalt lebenden Personen angeordnet wird.


In einem solchen Fall bleibt nur die Möglichkeit, den Hund ganz anderweitig unterzubringen oder aber zumindest eine andere Person für die Gassigänge zu finden. Bedenken Sie, dass die Hundepension Ihrer Wahl vielleicht im Bedarfsfall keinen Platz frei hat, da aus gegebenem Anlass mehr Hunde als gewohnt untergebracht werden müssen.


Hunde gelten nicht als Überträger des Virus. Eine Übertragung durch Gegenstände ist jedoch möglich und Sie selbst müssen eigentlich im Quarantänefall jeglichen Kontakt zu anderen Menschen außer der im eigenen Haushalt lebenden meiden. Da Ihr Hund jedoch versorgt sein muss, gilt eine Ausnahmeregelung. Die Übergabe des Hundes sollte an der Wohnungstür erfolgen und der Abstand zur anderen Person so groß wie möglich sein. Halsband oder Geschirr und Leine könnten den Virus als sogenannte Schmierinfektion übertragen. Waschen Sie sich daher gründlich die Hände, bevor Sie beides berühren, um den Hund anzuleinen. Auch die Person, die den Hund abholt, sollte die üblichen empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Eine Alternative wäre, dass diese Person selbst Halsband/Geschirr und Leine mitbringt und sie dem Hund anlegt, so dass Sie gar nicht damit in Berührung kommen.


Bleiben Sie besonnen und planen Sie vorausschauend, um Ihren Hund im Notfall gut versorgt zu wissen. Das betrifft Corona als Ausnahmezustand, aber auch den ganz normalen Alltag.


Quelle: Nicole (Autorin & Online-Journalistin)


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