Zucht: Kritikpunkt Ausstellungswesen/ Qualzucht/ Inzestzucht

  • moin,


    eigentlich auf der suche nach etwas anderem bin ich auf eine dokumentation gestossen, welche ich wirklich sehr toll und anschaulich finde und welche, wie ich finde wunderbar als informationsquelle für interessenten, aber auch alteingesessene hundehalter dient.


    http://vids.myspace.com/index.…dividual&videoid=44215931


    was mich vor allem sehr verwundert hat, ist wie konsequent die züchter, aber gerade auch die veranstalter und der führende verein dem thema inzestzucht und qualzucht gegenüber stehen, die tötung von welpen wurde bis vor kuzem noch völlig legal geduldet (ich dachte die zeiten seien schon seit jahrzehnten vorbei) und selbst gegen harte fakten und gesundheitsuntersuchungen, sowie zuchtverbot kranker hunde wird sich vehement ausgesprochen und diese verleugnet.


    ursprünglich habe ich mich nach alten standarts umgeschaut und den verlauf und die veränderung der zeit, da fiel mir dieser artikel in die hände, den ich wirklich ebenfalls für interessierte sehr aufschlussreich finde, denn er zeigt sehr kurz und kompakt die diskrepanz heutiger zucht:


    http://www.windhund.eu/news/archives/244


    daraufhin habe ich mich wie gesagt ein wenig auf der seite umgeschaut und auch die dokumentation gefunden, aber auch diesen interessanten artikel:


    http://www.windhund.eu/news/archives/130


    zur inzuchtkoeffizienten.
    an sich wird das thema dort für den laien nur sehr kurz angeschnitten, was ich aber sehr interessant finde ist der kommetar zum artikel am ende!


    zitat:


    Eine konsequente Reinzucht über viele Generationen gewährleistet eine erhöhte Inzuchtresistenz. (Noch in 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in dem biologischen Institut, in dem Dr. Klynstra gearbeitet hatte, weiße Mäuse gezüchtet. In den ersten 10 bis 15 Generationen gab es immer wieder Inzuchtschäden, die konsequent ausgemerzt wurden. Klynstra berichtete damals: “Wir sind jetzt in der 80. Generation. Seit 65 Generationen gibt es keine Inzuchtschäden mehr. Wenn aber eine fremde Maus wieder dazwischen kommt, geht das Ganze von vorne los.”


    denn davon habe ich so noch nie gehört! kennt sich evtl. jemand damit näher aus?


    mich würde einmal interessieren ob auch ihr die gleichen erfahrungen gemacht habt, evtl. dinge die ihr jemanden der sich nach eurer rasse umschauen möchte mit auf dem weg geben würdet.
    ich selbst kenne es bei weitem nicht so akut wie es vor allem in der dokumentation anschaulich dargestellt wird, was auch daran liegt, dass die meisten windhunderassen sehr gesund sind, aber auch hier erkennt man ja schon länger eine starke diskrepanz zwischen leistungs- und showlinien und mir sind u.a. auch wirklich zwei züchter bekannt die nachweislich mit kranken hunden züchten! auch diese interessiert dies nicht, solange der hund champion ist, kann er ruhig nachkommen zeugen.
    auf der anderen seite aber kenne ich auch züchter, die ihre hunde wirklich untersuchen lassen, jede verpaarung sorgfältig planen usw. die masse jedoch befindet sich eher im mittelfeld, also weder schlechte, noch überragende zucht, einfach "normal".


    welche erfahrungen habt ihr schon gesammelt? was haltet ihr davon, haben euch diese dokumentation und artikel evtl. zum nachdenken oder überdenken bestimmter themen angeregt? gibt es dinge auf die ihr nun mehr wert legt, die ihr besser versteht, gegen dir ihr euch einsetzen wollt?


    bin gespannt :indy:

  • Zum Glück sind wir hier in der Masse noch nicht so irre wie manch Engländer in der Rassehundezucht.


    Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.
    Bei meiner Rasse bin ich auch nicht wirklich glücklich. Züchter, die sich wirklich bemühen, die gibt es. Nur die Vorgaben vom Verein, die sind lächerlich. Die Ansätze sind da, aber sie werden eben auch nur im Ansatz belassen. Wir haben einen Wesenstest, freiwillig... Eine Augenuntersuchung, freiwillig... Dazu wird ein Gebrauchshund gezüchtet, der keine Arbeitsprüfung braucht. :hust:
    Und da fangen dann die Probleme an.
    Die Zucht klafft auseinander. Es gibt eine Schönheitszucht, die anatomisch gar keine große Leistung mehr bringen kann und eine kleine Leistungszucht, die optisch arg abweicht. Beides ist nicht gut, beides entspricht nicht dem Standard.
    Dann macht ein Teil der Züchter alles, was heute möglich ist, der andere Teil erfüllt nur die Mindestvorgaben. So verbessert man die Gesundheit nun auch nicht nachhaltig.


    Übrigens das mit den Mäusen ist logisch. Konsequente Inzucht deckt Gendefekte auf. Nimmt man alle betroffenen Tiere konsequent aus der Zucht erhält man irgendwann eine gesunde Population. Dann kann nur noch durch Mutation etwas schiefgehen.
    Das Wissen ist übrigens gar nicht neu. Schon in den Anfängen der hundezucht war es üblich vielversprechende Linien stark inzuzüchten, einerseits damit man die Merkmale festigt, andererseits um Defekte aufzudecken.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Als Ergänzung stelle ich mal einen kleinen Auszug der Ahnentafel meines Rüden ein, wenn man bis in die 20er und 30er Jahre zurückgeht




    I. Eltern II. Groß-Eltern III. Urgroß-Eltern IV. Ururgroß-Eltern


    ____________________________________?_________________?
    ______________________________________________________?
    _____________Ruppi Strupp
    ____________________________________?_________________?
    ______________________________________________________?
    Ex Dönberg
    _______________________________ Arras Dönberg _________Leo Wittenhof
    _______________________________________________________Lady Wittenhof
    _____________Doris Dönberg
    _______________________________Lady Wittenhof _______Bob Mühlenplatz
    _____________________________________________________Centa Wittenhof


    ____________________-____________Ruppi Strupp___________?
    ________________________________________________________?
    ______________Fred Dönberg
    _________________________________Doris Dönberg_______Arras Dönberg
    _____________________________________________________Lady Wittenhof
    Asta Elisenheim
    _________________________________ Ruppi Strupp___________?
    _________________________________________________________?
    _______________Fanni Dönberg
    __________________________________Doris Dönberg_______Arras Dönberg
    _______________________________________________________Lady Wittenhof



    Leider etwas unübersichtlich, aber wenn man genau draufschaut, schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen. Also das Produkt einer Vollgeschwisterverpaarung verpaart mit einem einem weiteren Geschwister aus einem anderen Wurf. :hilfe: Davor war aber auch bereits eine Vollgeschwisterverpaarung und eine Verpaarung Mutter Sohn.
    Das ist nur ein Beispiel, meine Hündin geht im Prinzip auf 4 Hunde zurück.
    Der Anfang der Reinzucht war Inzucht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.
    Bei meiner Rasse bin ich auch nicht wirklich glücklich. Züchter, die sich wirklich bemühen, die gibt es. Nur die Vorgaben vom Verein, die sind lächerlich. Die Ansätze sind da, aber sie werden eben auch nur im Ansatz belassen. Wir haben einen Wesenstest, freiwillig... Eine Augenuntersuchung, freiwillig... Dazu wird ein Gebrauchshund gezüchtet, der keine Arbeitsprüfung braucht. :hust:


    ja dieses problem gibt's bei den windhunden auch :| mittlerweile soll aber zumindest ein wesentest bestandteil der körung sein, meiner meinung nach ab nächstem jahr, also dann als " muss", nur ist da ja auch das problem: wie wird der test gemacht? worauf wird wert gelegt?
    ich habe da irgendwie bedenken, dass man einen "ich liebe alles und bin 100% alltagstauglich hund" erwartet, was bei vielen windhunderassen aber gar nicht dem ursprünglichen charakter entspricht.
    beim saluki z.b. ist das zurückhaltende, misstrauische wesen bestandteil der rasse, dennoch werden heute in der zucht ganz klar super aufgeschlossene hunde bevorzugt, was eben auch den charakter der rasse sehr verändert und meine befürchtung ist, dass dies durch eine art wesentest evtl. noch verstärkt wird, weil man vielleicht dann noch eher den ursprünglichen charakter "aussortiert", weil er eben nicht dem gängig gewünschten bild entspricht, wozu braucht und will man in unserer gesellschaft schon einen scheuen, misstrauischen hund?! der otto-normal-hundehalter will das eher nicht.


    @stammbaum:


    mir ist schon klar, dass man die zucht gerade auch durch inzucht voran bringt, eben um gute merkmale zu erhalten und zu verfestigen bzw. andere auszuselektieren ;)
    nur selbst für dieses verständnis, ich lehne inzucht nicht ab, ist das beispiel mit den mäusen wirklich SEHR "anders"! denn bei einer solch massiven inzucht und inzestzucht, hätte ich doch erwartet, dass mehr schäden auftreten, wobei man bei mäusen wohl kaum den geistigen zustand zu 100% analysieren kann und durch menschliche beispiele weis man ja, das vor allem auch der geistige zustand bei der inzucht leidet.


    wie gesagt, ich finde das sehr interessant und wenn da jemand mehr zu weis, immer her damit :D


    yamiq stammt übrigens auch aus linienzucht, inzucht, aber keine inzestzucht, sprich nicht zwischen direkt verwandten (mutter+sohn, bruder+schwester) sondernd zwischen entfernteren verwandten (großcousin+cousine, großmutter+großneffe usw.) allerdings zieht sich dies eben nicht durch die gesamte linie, da sich ab der großeltern generation fast alles auf importe zurückführen lässt (fängt ab großvater an, urgroßvater ebenfalls, ururgroßvater usw. usw.. usw...) ist wirklich interessant, wie viele importe aus den ursprungsländern in manchen zuchten früher eingesetzt wurden und gerade yamiqs linie ist dafür ja bekannt!


    auf der anderen seite wirkt morpheus pedigree auf den ersten blick schöner, dort ist keine so "offensichtliche" inzucht, erst in den urgroßeltern von vater und mutter sieht man, das sie verwandt sind, geht man noch weiter zurück verläuft sich das wieder. für den laien sieht das nun auch so aus, als wäre doch kaum inzucht da, ist es aber eben nicht! so ziemlich alle heutigen barsoi gehen auch nur auf ganz, ganz wenige hunde zurück, da nach dem fall der monarchie in russland der barsoi fast ausgestorben war, zwar wieder aufgebaut wurde, aber damals noch ein völlig anderer typ war. ein züchter züchtete so lange, bis er seinen idealtyp hatte und eben dieser typ barsoi, ist der, auf den die heutigen alle zurück gehen, sprich der ahnenverlust ist im endeffekt doch sehr groß und die inzucht der ausgangspopulation eben doch sehr, sehr eng.


    aber die meisten menschen informiere sich ja gar nicht so weit, für die wäre wohl eher yamiq mehr ingezüchtet als morpheus, da ihnen gar nicht so bewusst ist, dass da ein wenig mehr rein spielt als nur die ersten 3 generationen auf der ahnentafel.


    ich mag das thema, ich beschäftige mich da auch gerne mit :D

  • Ich bleibe mal bei meiner Rasse, da kenne ich mich wenigstens halbwegs aus. ;)


    Wenn man versucht den Ursprung der Riesen zu ergründen, dann landet man in einer Sackgasse. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der erste Riese auf einer Ausstellung gezeigt. Was der damalige "Schöpfer" da alles verpaart hat um diesen Hund zu erhalten, bleibt im Dunkeln. Dann wurden an einigen Orten in D solche Hunde nachgezüchtet, was da alles gemixt wurde, ein Geheimnis.
    Die Züchter waren "Großzüchter", viele Hunde, viele Würfe. Was nicht das erwünschte Ergebnis brachte, wurde eben verschenkt oder getötet. Die Einstellung zum Hund war ja eine ganz andere. Inzucht, bzw. Inzestzucht war das Mittel der Wahl.
    Aber, neuere Ergebnisse zeigen ja, dass die starke Inzucht gar keine so hohen genetischen Verluste bringt, wie bisher angenommen.


    Ein gutes Beispiel ist ja der Goldhamster. Die gesamte Population in Gefangenschaft stammte über 40 Jahre lang nur aus einer Mutter und ihren Kindern. Erst danach wurden ab und zu Wildfänge eingekreuzt.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ich bleibe mal bei meiner Rasse, da kenne ich mich wenigstens halbwegs aus. ;)


    Wenn man versucht den Ursprung der Riesen zu ergründen, dann landet man in einer Sackgasse. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der erste Riese auf einer Ausstellung gezeigt. Was der damalige "Schöpfer" da alles verpaart hat um diesen Hund zu erhalten, bleibt im Dunkeln. Dann wurden an einigen Orten in D solche Hunde nachgezüchtet, was da alles gemixt wurde, ein Geheimnis.
    Die Züchter waren "Großzüchter", viele Hunde, viele Würfe. Was nicht das erwünschte Ergebnis brachte, wurde eben verschenkt oder getötet. Die Einstellung zum Hund war ja eine ganz andere. Inzucht, bzw. Inzestzucht war das Mittel der Wahl.
    Aber, neuere Ergebnisse zeigen ja, dass die starke Inzucht gar keine so hohen genetischen Verluste bringt, wie bisher angenommen.


    hui, sowas wusste ich auch noch nicht, hätte gedacht gerade riesenschnauzer seien eine alte rasse, die sich eben stück für stück so herausgebildet hat :ops:


    deswegen finde ich sowas ja sehr interessant, man lernt auch viel über andere rassen, wäre toll wenn sich auch noch andere beteiligen :D


    wie gesagt, saluki haben sich ja ganz ursprünglich entwickelt und wurden nicht spezifisch erzüchtet, sondern der urtyp domestiziert und über jahrtausende hat sich eben das bild des heutigen saluki ergeben, was ja aber immer noch sehr stark variiert!
    beim barsoi gibt es noch verschiede typen (eher schläge), es gab aber mal wesentlich mehr! der heutige typ stammt aber auch zum großteil nur aus einer einzigen zucht, da wird es damals auch sehr viele inzucht und inzestverpaarungen gegeben haben, denn man wollte ja unbedingt diesen typ als ideal verfestigen und züchten.


    Zitat

    Ein gutes Beispiel ist ja der Goldhamster. Die gesamte Population in Gefangenschaft stammte über 40 Jahre lang nur aus einer Mutter und ihren Kindern. Erst danach wurden ab und zu Wildfänge eingekreuzt.


    LG
    das Schnauzermädel


    aber goldhamster werden doch auch nicht alt und sind anfällig für tumore usw. oder irre ich mich da?

  • Ja, Goldhamster haben eine erhöhte Tumorneigung. Aber warum die genau besteht, das bleibt im Dunkeln. sicherlich erhöhen sich solche Neigungen bei Inzucht bei einem Teil der Population, anders geht es gar nicht. Nur könnte es sein, dass die Erhaltung dieser Eigenschaft erwünscht war, weil Hamster in erster Linie Versuchstiere waren, bevor ihre Heimtierkarriere begann. Oder es wurde nie beachtet, weil sie als Versuchtier eh vorher "verbraucht" waren. :hust:


    Der Urschnauzer ist der (Mittel-)Schnauzer. Den gab es wohl schon sehr lange unter Bezeichnung rauhhariger Pinscher als "Landschlag". Die Vergrößerung und die Verkleinerung sind aber moderne "Kunstprodukte".
    Ursprung war der Schnauzer, wahrscheinlich mit Schäferhunden, Großpudeln und Doggen gemischt. Aber die Leute waren damals verschwiegen und zeigten erst den fertigen Hund. Ende des 19. Jahrhunderts werden solche Schnauzer erstmals erwähnt, den ersten Zuchtbucheintrag gab es 1910.
    Später kamen sehr große Mittelschnauzer dazu um die Farbe pfeffer-salz auch beim Riesen zu bekommen, ursprünglich waren die nämlich alles von schwarz bis senffarben.
    Übrigens auch sehr interessant, der Auszug der Ahnentafel meines Rüden aus dieser Zeit besteht nur aus Riesen pfeffer-salz, irgendwann wurde diese Linie schwarz weitergezogen.
    Sehr selten fallen auch heute noch Hunde, die weiße Abzeichen haben, hellbraun sind oder, aber da ist wirklich extrem selten,ein Pinscherling. Das ist ein kurzhaariger Schnauzer mit viel filigranerem Knochenbau, der selbst von einem erfahrenen Zuchtrichter nicht als Schnauzer identifiziert wird.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Beim Wellensittich hat man ein ähnliches Phänomen wie beim Goldhamster: Die Tiere, die hier leben, sind alle Nachfahren relativ weniger Wildfänge, in den letzten Jahrzehnten wurde nix mehr aus Australien importiert.
    Früher wurden Wellis mal 15-20 jahre alt, heute sterben 80% der Wellis mit 5-8 Jahren an Tumorerkrankungen.


    Anderseits stammen nach Genanalysen alle Dingis von einer Hand voll Ursprungstiere ab - trotzdem sind sie sehr gesund und langlebig.


    Unser Tierzuchtprof war der Meinung, dass die harsche Selektion den Unterschied macht.


    "Schlechte" Gene sind ja nicht immer nur die, die man relativ schnell bemerkt, weil sie Missbildungen oder Krankheiten hervorrufen.
    Auch schlicht und einfach ein verminderte Abwehr bei Infektionskrankheiten kann auf eine mangelnde Varianz bei den Genen schlissen lassen, die für die Bildung von Abwehrkomplexen zuständig sind - je mehr verscheidene ein Tier davon hat, desto besser.
    Oder vermindert Fruchtbarkeit (mangelhafte Libido und Potenz bei beiden Geschlechtern). Oder schlechte Futterverwertung. Oder genrelle Lebensschwäche (mangelnder Saugreflex bei Welpen).
    Wenn nun aber, wie das die Natur mit den Dingos nunmal gemacht hat, wirklich gnadenlos selektiert wird, dann bleiben trotz hoher Inzuchtkoeffizienten nur die "guten" Gene im Genpool. Während die Wellis bei besten Bedinungen (gute Nahrung, kein feindruck usw) sich auch fortpflanzen konnten, wenn sie in freier Wildbahn nicht den hauch einer Chance gehabt hätten.


    Der Unterschied zwischen Inzucht wie die Natur sie macht (oder wie Wissenschafteler im Labor das tun, die kranke Mäuse auf die Tischkante hauen) ist halt was anderes als in der modernen Hundezucht.


    Die Selektionskriterien sind da verschoben, nicht der fitteste im Sinne von am lebenstauglichsten kommt durch und vermehrt sich, sondern der "schönste" oder eventuell noch der schnellste, geschickteste, schärfste, whatever - und das muss auch nicht der gesündeste sein...
    und dann wird Lineizucht halt schnell gefährlich, wenn auch der mickrigste Welpe noch durchgepäppelt wird und später in die Zucht geht, obwohl er 2 mal im Jahr nen schweren Infekt hat und ein Schluffi ist - weil er ja so hübsch und lieb ist.

  • Hei,


    ich habe einen toller und auch hier gibt es verwandtschaften. gerade gestern habe ich herausgefunden, dass unser hund "verwandt" mit dem hund von ner bekannten ist. der opa ist von pepper der urururopa.
    Die europäische zucht des tollers hat in den 80er jahren angefangen . die rasse kommt aus kanada und geht deshalb auf einige importe zurück. ansonsten ist die rasse in kanada aus mehreren jagdhundrassen entstanden unter anderem cocker und setter.


    gehe ich weiter im stammbaum meines hundes, kommen manchen hunde 2 mal vor. das ist dann aber in der 8. und 9. generation geschehen. :/


    ausserdem habe ich einen rüden gefunden, der 660 enkel hat. ein anderer rüde hat 10 würfe. heute ist es so, dass ein rüde nicht mehr als um die 65 nachkommen haben darf und bei hündinnen ist die wurfzahl festegelegt und es gibt mindest- und höchstalter. :gut:
    hier in schweden ist es verboten mutter mit sohn oder vater mit tochter zu verpaaren. insgesamt wird mit der inzucht verantwortlich umgegangen in schweden beim toller. wobei das meine meinung ist. es wird auf jeden fall nach der verwandtschaft geforscht. der inzuchtkoeffizient ist niedrig. bei meinem hund ist er 0 über 5 generationen bei der über 90% der hunde im stammbaum bekannt sind. ausserdem sind die importe von tollern nach schweden dokumentiert.
    ich werd mich sicherlich noch ein bisschen mehr mit dem thema beschäftigen. es ist ja doch ein sehr grosser bereich.


    weiter ist hier in schweden beim toller ein trend abzusehen. es gibt mittlerweile linien, die für die jagd benutzt werden und es gibt auch die tendenz zu einer showlinie. Die population an tollern hier in schweden liegt bei 2000 hunden. ich glaube, das ist wesentlich mehr als in dtl.


    so, das ist jetzt eine lange ausführung geworden und zudem noch zu einer rasse, die etwas seltener in dtl ist.


    lg Sarah

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!