Hilfe! Unsicherer Hund, Angstaggression?

  • Es geht meiner Meinung nach nicht darum, irgendwelche Leute "schönzufüttern".
    Es geht darum, dem Hund Sicherheit zu geben, und die Umwelt zu schützen.
    Dann kann der Hund lernen, sich sozialkompatibeler zu verhalten.
    Es kann jedoch auch sein, dass die "Idee" des Hundes mit beissen/schnappen sich die Leute/die vermeintliche Gefahr, vom Hals zu halten, dass diese Idee immer bei diesem Hunde präsent sein wird.


    Hier rate ich immer: überlege gut, ob du das wirklich stemmen willst, die nächsten 10 Jahre, oder ob der Hund in einem anderen Umfeld evt. besser klar käme.


    Das wird kein Spaziergang werden mit diesem Hund, oder es liegt jetzt wirklich an dir, den Hund ernsthaft zu führen (mit Hilfe).

  • Gut möglich, dass sie Sozialverhalten nie richtig kennen gelernt hat. Ich lasse sie in unserem Wald frei laufen, rufe sie aber zurück und leine sie an, wenn wir anderen Hunden begegnen.

    Was mich skeptisch macht ist die Tatsache, dass sie sich mit nur einem Jahr bereits so verhält. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie wenig Umweltreize kennengerlernt hat und auch wenig Sicherheit und Erziehung erfahren hat.


    Normalerweise testen Hunde auf dem Weg zum erwachsen werden vieles aus. Korrigiert man direkt, d.h. sagt man dem Hund was Fehlverhalten ist und wie es richtig ist, festigt sich das Fehlverhalten idR nicht. Tut man das nicht, hat man einen Hund an der Leine, der keine Grenzen und Verhaltensweisen kennt.


    Richtig schwierig wird es dann, wenn der Hund erwachsen ist und wirklich Wach- und Schutztrieb entwickelt, den er auch durchaus ernst meint. Den kann man durchaus in Bahnen lenken, ein Allerweltsliebling wird der Hund trotzdem höchstwahrscheinlich nicht. Ein Hund, der jedoch im frühen Alter keinerlei vernünftige Erziehung und Umweltprägung erfahren hat, kann da durchaus noch eine Schippe drauflegen und unberechenbar und auch bissig werden.


    Was ich damit sagen will: Wenn du dir diese Aufgabe tatsächlich zumuten möchtest und nicht zwangsläufig in der Etagenwohnung in der Großstadt ohne Ausweichmöglichkeiten in ruhige Gebiete lebst, dann KANN das durchaus mit einem kompetenten Trainer, der nicht nur wischiwaschi-sitz-platz-fuss kann, sondern sich auch mit Problemverhalten auskennt und dabei positiv (! ganz wichtig) trainiert, funktionieren. Dafür muss man Zeit, Geduld und eine runtergeregelte Anspruchshaltung für den Hund mitbringen. Denn klar ist: Everybodys Darling in der Fussgängerzone beim Käffchen mit der Freundin is nich....

  • Ich danke euch allen für eure Antworten. Ich werde mit meiner bisherigen Trainerin einmal absprechen, ob sie mir gezielt bei unseren Problemen helfen kann. Ansonsten werde ich mir jemanden dazu holen, sollte es keine andere Aussicht geben.


    Und da ich bisher nur von ihren negativen Seiten berichtet habe und vielleicht dabei ein falsches Bild entstanden ist:


    Wir konnten uns in der kurzen Zeit schon viel erarbeiten. Grundgehorsam hatte sie bei den Vorbesitzern nicht beigebracht bekommen. Sie läuft nun ohne ziehen an der Leine, kommt auf Rückruf zurück, im Wald orientiert sie sich immer an mir, Bleiben und Warten auf Freigabe und die üblichen Grundkommandos kann sie mittlerweile. Ganz zu Anfang war das Problem mit dem anbellen von Menschen auch schlimmer und es ist mittlerweile schon etwas besser.


    Sie ist auf keinen Fall ein böswilliger Hund. Sie läuft auch nicht einfach auf Menschen zu und beißt. Mit Kindern beispielsweise kommt sie klar. Mein Neffe war von Anfang an für sie kein Problem. Er kann sie streicheln, überall anfassen und spielt mit ihr.


    Falls es jemanden interessiert, könnte ich euch auch auf dem laufenden halten. Weg geben werde ich sie unter keinen Umständen.

  • Was mich skeptisch macht ist die Tatsache, dass sie sich mit nur einem Jahr bereits so verhält. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie wenig Umweltreize kennengerlernt hat und auch wenig Sicherheit und Erziehung erfahren hat.
    Normalerweise testen Hunde auf dem Weg zum erwachsen werden vieles aus. Korrigiert man direkt, d.h. sagt man dem Hund was Fehlverhalten ist und wie es richtig ist, festigt sich das Fehlverhalten idR nicht. Tut man das nicht, hat man einen Hund an der Leine, der keine Grenzen und Verhaltensweisen kennt.

    Danke Mia. Genau so wird es in ihrem bisherigen Leben abgelaufen sein. Mir sind mittlerweile schon einige Anzeichen, die für genau das sprechen an ihr aufgefallen. Als hätte sie quasi isoliert von allem gelebt. Ich möchte es mir garnicht ausmalen :( :

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