Beiträge von D@nce

    Ich rede auch mit Hund... als würde er mich verstehen. Ich erkläre ihm haargenau wieso er was warum machen soll, darf und nicht darf, welche Konsequenzen es hat grinning-dog-face-w-smiling-eyes


    Ich erzähle ihm auch was als nächstes ansteht und und und... draußen rede ich auch und erkläre ihm die Welt.


    „Warte noch kurz - ich muss erstmal selbst Pipi, die Sachen zusammenpacken und die Mädels müssen noch fertig essen. Dann bis du dran.“

    Ich diskutiere auch mit ihm - zugegebenermaßen einseitig. Gestern: „Jetzt mach Pipi, die Autofahrt geht etwas länger. Jetzt mach schon, hier an den Rand! Flocki - wenn du jetzt nicht machst jammerst du mir die ganze Autofahrt die Ohren voll, glaub ja nicht dass ich dann stehen bleibe. Gut, dann musst du eben halten!“

    Wenige Minuten später im Auto geht das Gewinsel hinten los... und ich halte ihm einen minutenlangen Monolog darüber, dass ich ihm das doch vor der Fahrt lang und breit erklärt habe und er selbst schuld ist! tears-of-joy-dog-face


    Es scheint aber in der Familie zu liegen. Vor ein paar Tagen waren wir bei meinen Eltern und ich bin auf Toilette gegangen - Hund hinterher und vor der geschlossenen Tür gewinselt (weil relativ fremde Umgebung noch, er zwar zum zweiten Mal erst da)... da höre ich wie meine Mama zu ihm geht und mit zärtlicher babystimme erklärt: „Flockilein, es ist alles gut, Mami ist nur schnell auf dem Klo. Schau mal - du bist ein Hund, du machst draußen auf der Wiese, Mama ist ein Mensch, die macht eben auf dem Klo Pipi!“ tears-of-joy-dog-face


    Er hörte tatsächlich auf zu winseln - vermutlich, weil er darauf konzentriert war sich zu fragen, was die Olle von ihm will tears-of-joy-dog-face


    Mein Mann hält mich für bekloppt - dabei redet er selbst mit dem Hund. Das wird mal ein ganz Intellektueller so aufmerksam wie er unserem Gequatsche immer zuhört nerd-dog-face

    Der Hund ist noch sehr kurz da - und ich kann aus Erfahrung sagen, dass wir Menschen da schnell falsch interpretieren und ungeduldig sind, insbesondere wenn wir andere Erwartungen hatten.


    Ich kann dir jetzt natürlich nix zu deinem sagen, aber unsere Geschichte erzählen aus emotionaler Sicht ohne Trainingstipps, denn das traue ich mir nicht zu:


    Unser Flocki hat von Anfang an so gewirkt, als würde er mich lieben - ist mir gefolgt auf Schritt und Tritt und hat sich ebenso wie du beschreibst an mich gelehnt, wenn ich auf dem Teppich saß. Hach wie süß... pustekuchen, das ganze führte zu Terror. Unser Hund hat mich massiv kontrolliert, das anlehnen war kein kuscheln, sondern Raum einnehmen - er hat regelrecht versucht mich zu schieben. Wieso? Weil er in seinem bisherigen Leben alles selbst regeln und entscheiden musste und gerne die Herrschaft an sich ziehen würde. Dazu gehörte auch alle anzuknurren, die sich uns genähert haben, ständig zu bellen und ganz massiv seinen Willen durchsetzen zu wollen. Jetzt - drei Monate und eine tolle Hundetrainerin später sind wir auf einem sehr guten Weg, Flocki ist deutlich besser angekommen und ganz langsam begreift er, dass es nicht mehr sein Job ist irgendetwas zu regeln. Ich hätte es vor einigen Wochen echt niemals geglaubt, aber ich kann heute schon ohne Leine durch den Park mit anderen Hunden, Joggern, Radfahrern - die werden entweder gleich ignoriert oder er hört auf mich. Das hätte ich niemals geglaubt!


    Zur Rasse - lass da echt mal jemanden schauen, bei uns manifestiert sich ebenfalls immer mehr, dass in dem Malteser auch ein Terrier steckt. Ist eine ganz schöne Herausforderung als Anfänger. Aber zu schaffen und so wie du schreibst klingst du auch nicht, als wäre alles so schrecklich, dass du nicht bereit bist daran zu arbeiten. Es hilft aber, sich mit rassetypischen Themen zu beschäftigen, denn Genetik spielt neben Training schon auch eine Rolle!


    Lange Rede, kurzer Sinn: gib ihm und euch Zeit sich an alles zu gewöhnen und hole einen guten Trainer. Der kann einem auch ganz schön Sicherheit und Motivation geben und auf Dinge aufmerksam machen, die man selbst überhaupt nicht sieht. Und dann schau, wie unfassbar viel sich in den nächsten Wochen und Monaten bewegt. Das Gefühl kann ich dir sagen, ist echt unbeschreiblich nach der anfänglichen Unsicherheit und Verzweiflung - wenn man immer öfter merkt, dass es besser wird, dass die Arbeit sich lohnt und man auf dem Weg ist, das Team zu werden, das man sich ursprünglich ja auch erhofft hat.

    Ich kann dir leider keine PN schicken, magst du mir trotzdem verraten, wo am Ammersee ihr wart? Wir suchen gerade Orte am Wasser, wo man einen Tag mit Kids, Hund und SUP verbringen kann blushing-dog-face

    Das ist eine gute Idee - nur habe ich keine Ahnung was bei so einem ersten durchchecken gemacht wird - hast du einen Tipp, was ich da mit ihm üben kann?


    Ansonsten kann ich drei Tage nach dem ersten Training berichten, dass wir kleine Fortschritte machen. Flocki ist zwar noch sehr verwirrt über die neuen Regeln, aber es gibt viele kleine Momente in denen ich merke, dass sich Dinge verbessern - wir haben heute Besuch empfangen und ich habe mich so verhalten wie eintrainiert - nach 30 Minuten konnte ich ihn von der Leine lassen, weil er so ruhig wurde nach anfänglichem Terror und nach weiteren 30 Minuten hat der Besuch sich normal bewegen können, Flocki ist nur leicht meckernd bei mir geblieben! Ich bin fassungslos wie schnell er begreift und denke, dass wir das echt in den Griff bekommen können.


    Zweite Situation: wir treffen auf einen Hund draußen und ich war gerade am kack aufsammeln - er war an der verlängerten Leine und ich hab den Hund nicht mal bemerkt, weil er so ruhig und sozial auf ihn zu ist und sie sich ganz vernünftig und freundlich begegnet sind.


    Dritte: die Kids mit Freunden kommen von der Eisdiele und klingeln... er bellt natürlich los, ich schicke ihn weg - er LÄSST sich wegschicken und als die Kids rein sind wollte er direkt bellend auf sie los springen. Ein schnelles: Flocki hier! hat ihn tatsächlich zu mir umdrehen lassen! Ich bin fast geplatzt vor Glück!


    Es wird! Es wird langsam und ich muss streng sein, aber es wird! heart-eyes-dog-face wobei... dafür, dass er in seinen 2,5 Lebensjahren noch nie eine Regel befolgen musste, lernt er eigentlich sehr schnell. Ich bin sehr stolz auf den Zwerg - und auch ein bisschen auf mich selbst blushing-dog-face

    Ja ich denke auch, dass das zwar toll klingt, aber für mich in der Tat etwas anspruchsvoll... dafür habe ich ihn noch zu kurz und auch überhaupt zu wenig Erfahrung.


    Ich habe zwei Kinder - mit „drüber und fertig“ meinte ich also keineswegs Gewalt, das kann natürlich falsch verstanden werden. Hier geschieht alles mit liebevoller Konsequenz, wie du es ausgedrückt hast - genau wie das Kind, das nicht gewickelt werden will - schönes Beispiel übrigens, danke dafür!

    Ja, ich werde ihn demnächst mal wieder vorstellen mit Trichter - inzwischen habe ich ja auch ein anderes Gespür für ihn und bin ebenfalls der: drüber und fertig - Typ.

    Du hast natürlich vollkommen recht - er muss und basta! Wir haben alle Unterlagen von dem Beinbruch, das ist ja auch schon zwei Jahre her und er war zwischenzeitlich mit den Vorbesitzern mehrfach beim Arzt. Deswegen gehe ich da nicht von etwas aus, möchte es nur für mich anschauen lassen. Der erste Besuch war krass für Flocki und die Gefahr, dass er beißt war zu groß. Ich hatte ihn seit zwei Wochen und habe es nicht geschafft ihm Maulkorb oder Trichter anzuziehen, so drüber war er. Die Ärztin wollte (ohne medizinische Notwendigkeit, rein für einen Check) kein Trauma auslösen und hat vorgeschlagen, dass wir nochmal kommen, wenn ich ihm Trichter anziehen kann vorher, damit sie nicht gebissen wird und er generell mehr Sicherheit bei mir hat! Das werden wir demnächst auch machen. Hätte er etwas, das unbedingt dringend jetzt untersucht werden muss, wäre ich (und auch die Ärztin) ebenfalls kompromisslos.

    Danke für die Info :smile:


    Ich mag Deine kleine Knallkugel :herzen1: Und wünsche Dir viel Geduld und Beharrlichkeit.


    Das wird jetzt etwas dauern, da musst Du Deine Ungeduld zügeln. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr ein Top-Team werdet, sobald Du es schaffst, ihn für Dich zu begeistern.

    Ich liebe die Knallkugel auch. heart-eyes-dog-face

    Und gestern gab es die erste Trainingsstunde, die nochmal sehr aufschlussreich war. Im Grunde wurde ich trainiert, der Hund nur nebenbei mit tears-of-joy-dog-face sehr offensichtlich wurde, dass er einfach außer „Sitz“ nie etwas gelernt hat und ihm immer nachgegeben wurde. Wenn man ihn konsequent führt und das bellen unterbindet, weiß er gar nicht wohin mit sich und hat eine sehr niedrige Frusttoleranz. Nichtsdestotrotz wurde mir sehr klar, was auch ich als Folgebesitzerin falsch gemacht habe, um seine Position zu bestärken. Ist aber auch schwierig bei dem kleinen niedlichen Wollknäuel... grinning-dog-face Jetzt muss ich da wirklich hart gegenarbeiten... er muss sehr viel lernen, aber die Trainerin war selbst überrascht, wie viele Fortschritte er allein seit einer Woche gemacht hat. Am Ende konnte sie sich ohne bellen und knurren in meinem Wohnzimmer bewegen. Das haben Gäste nach 4 Stunden noch nicht geschafft! Er kann also noch alles lernen, man muss nur konsequent bleiben und ihm klar seine Grenzen aufzeigen, denn er mimt hier eindeutig den Boss - allerdings ist es eher ein „auf dicke Hose machen“... auch unterwegs bei anderen Hunden. Ohne böse Absicht - eher aus einer Unsicherheit heraus. Deshalb reagieren die anderen Hunde auch gar nicht darauf.


    Wir haben auch einiges der Hundesprache falsch interpretiert. Wenn er sich ganz nah an mich rangedrückt hat, wurde er gekuschelt, Platz gemacht, weil - schau wie er mich liebt... tatsächlich hat er das gestern auch gemacht und da war sehr klar, dass er eigentlich Raum einnehmen will, den ich ihm in diesem Moment genommen habe, weil ich die Situation mit dem „Gast“ angeleitet habe.


    Wir sind auch fleißig am Box trainieren, er hat dort seine Auszeiten (noch human, während wir sichtbar sind, wie bspw beim Abendessen oder während ich am PC daneben arbeite) und er wacht nicht mehr neben meinem Bett, sondern schläft im Gang. Dort knurrt er nachts nicht mehr und betritt auch sonst das Schlafzimmer nicht mehr. Er lernt also schon dazu - aber man muss dran bleiben.


    Ich bin optimistisch, dass wir auf dem Weg zu einer ganz tollen Beziehung mit ihm sind und wir das Problem mit dem anbellen anderer Leute und Hunde in den Griff bekommen werden!

    Hi, eine Frage, mehr aus Neugierde: Wie ist die Trainerin denn mit ihm in Kommunikation getreten? Also wie sah das körperlich aus?

    Ich kann das so schwer erklären, weil ich das auch erst danach im weiteren Gespräch begriffen habe, dass das nicht aus dem Affekt sondern bewusst war. Im Grunde wirkte sie einfach so, als würde sie ihm nonverbal sagen wollen „jetzt reicht‘s aber Burschal!“ sie hat die Augen weit aufgerissen und ist so (ohne einen Schritt zu machen) nach vorne mit dem Körper. Also im Grunde wirklich so, als würde mir der Kragen platzen und ich muss dabei leise sein - dann mache ich auch so tears-of-joy-dog-face sorry... es ist echt schwer zu erklären - erst später sagte sie, dass seine Reaktion da gezeigt hat, dass es hier null um Unsicherheit geht.



    Das behalte ich mal im Hinterkopf - aber jetzt wie du sagst erst mal ihr Trainingsplan. Dieses Spiel klingt vor allem danach, als könnte auch ich viel falsch machen und da gibt es derzeit weitaus unkompliziertere Spiele ohne werfen grinning-dog-face-w-smiling-eyes aber das Prinzip klingt auf jeden Fall sinnvoll und ich merke mir das mal für später, derzeit würde ich ihn gar noch nicht so kontrolliert bekommen, wenn er eigentlich den Ball jagen will.