Beiträge von neutronenstern

    Hier ist schon der erste Konflikt und dann kommt es auf den Hund drauf an, mit welcher Strategie (4F) er diesen Konflikt löst.Das hat dann Gegenenfalls überhaupt nichts mit der "veränderten" Körpersprache des Hundes zu tun.


    Vielleicht hat dein Hund ja auch ausgelöst, weil du so kritisch, konzentriert das andere Team beobachtet hast und dein Hund das irgendwie komisch fand :ka: .

    Das stimmt, in dieser anfänglichen Situation, bei der die Hunde sich Abchecken, kann es in Sekundenbruchteilen in jede erdenkliche Situation kippen, von spontanem Spiel bis zum Kampf. Bis zu dem Moment an dem an der Leine gezogen wurde, entwickelte sich aber alles, so wie schon oft erlebt, hin zu einer neutralen Kontaktaufnahme, mein Hund hatte auch schon dazu angesetzt in einem "höflichen" Bogen das Hinterteil des anderen Hundes anzusteuern, als alles schlagartig kippte.

    Angefangen hat es mit einem "Standoff", beide Hunde sind stehen geblieben und haben sich von weitem beäugt, der fremde Hund hat meinem die Seite zugedreht und ohne zu fixieren beäugt. Es war jetzt keine Anspannung wie man sie vor Konfrontationen hat, aber eben auch nicht so locker wie im Normalmodus.


    Irritation ist vielleicht nicht das richtige Wort, eher Unsicherheit. Während wir uns näher kamen hatte er mehrfach versucht Blickkontakt mit seinem Frauchen herzustellen. Sein Blick wanderte also immer von indirektem beobachten zurück zu seinem Frauchen. Das wirkte irritiert, war aber wie gesagt wohl eher Unsicherheit.


    Die aufkommende Freude brachte mein Hund dadurch zum Ausdruck, dass seine Körperspannung nachließ er den Kopf leicht absenkte (nicht zum anpirschen, eher um Nase auf entsprechende Höhe bringen) und ansetzte in einem mittleren Bogen auf das Hinterteil des anderen Hundes zuzusteuern. Normalerweise ist das bei ihm das Zeichen, dass er den anderen Hund nicht als Bedrohung sieht und zur freundlichen Kontaktaufnahme ansetzt. Genau in diesem Moment wurde an der Leine gezerrt und mein Hund schleuderte herum und wollte dann frontal auf den anderen Hund zustürmen.

    Hatte ihr Hund vielleicht schon angefangen zu fixieren und du hast es als solches gar nicht wahr genommen.

    Nicht das es mir aufgefallen wäre. Während wir uns entgegen kamen, haben die Hunde sich zwar im Auge behalten und abgemustert aber nicht direkt fixiert. Aber in Moment, als die Leine straff gezogen wurde, wurde der Kopf, durch das heranziehen an das Bein der Frau, in Richtung meines Hundes gedreht. Der Hund versuchte noch den Blick abzuwenden und ich konnte deutlich das Weis in seinen Augen sehen ('side eyes'). Sein Blick war auch der Grund, weswegen mir die Situation so im Gedächtnis blieb, es passte nicht zum Rest und er wirkte fast panisch wofür er mir leid tat.

    Hunde sind - das nickt jeder ab - Spezialisten beim Lesen von Körpersprache. Da reichen Nuancen, darum heißt es immer "wir sind keine Hunde, wir können das nicht" (halte ich SO auch nicht für richtig, aber egal). Und da soll es ein Hund nicht raffen, wenn der Rest des Hundes etwas anderes aussagt, dass der Körper physisch in eine andere Form gezwungen wird?

    Ich stimme dir hier natürlich auch voll zu, wenn ich als Laie schon die marionettenhaften Bewegungen des anderen Hundes erkennen konnte, dann mein Hund, der fließend Hündisch spricht, mit Sicherheit auch. Ich vermute jedoch, dass mein Hund, trotzdem reagiert hat, nach dem Prinzip "better save, than sorry". Wie gesagt, ist es nur eine Theorie von mir, da die Situation völlig komisch war und eine völlig andere Dramaturgie hatte wie alle bisherigen Konfrontationen.

    Die Überschrift ist mehr eine These, die ich aufgrund einer Beobachtung aufstelle.


    Zuerst einmal, mein Hund ist sehr umgänglich mit anderen Hunden und hat bisher noch nie unprovoziert einen anderen Hund auch nur angeknurrt. Selbstverständlich kamen solche Situationen schon vor, aber diese haben sich schon von weitem, anhand der Körpersprache der Hunde für mich abgezeichnet.


    Bei meinem gestrigen Spaziergang hatte ich jedoch eine seltsame Begegnung. Ich hatte meinen Hund frei laufen als ich von weitem eine Frau sehe, die ihren Hund an der Leine hatte, woraufhin ich natürlich meinen Hund auch anleine. Aber wie es oft so ist, wird dies von einigen Hundehaltern nicht als höfliche Geste gewertet, sondern als "hier kommt ein aggressiver Hund". Bis dahin sind beide Hunde von weitem zurückhaltend interessiert, keinerlei Anzeichen von Angst, nur leichte Anspannung aufgrund der Ungewissheit. Der entgegenkommende Hund wirkte, wenn überhaupt eher etwas irritiert über die hektischer werdenden Bewegungen seines Frauchen, die ihn jetzt an die kurze Leine nahm. Während mein Hund die aufkommende Freude über die Begegnung zum Ausdruck brachte. Dann aber als sie fast auf meiner Höhe ist, zieht sie die Leine straff, der Kopf des Hundes wird nach oben gezogen, der Kopf geht nach unten und durch die erzwungen Haltung wird die Brust nach vorne gedrückt. Also letztendlich wurde der Hund in eine konfrontativ, dominante Körperhaltung gezwungen. Und Bumm, mein Hund geht im Bruchteil einer Sekunde vom Schwanzwedeln in den Rage-Mode über.


    Klingt das plausibel?

    Beisst sich bissel, nicht?

    IMHO nicht wirklich, Hunde sind zweifelsohne sehr intelligente Tiere, was sich durch ihre Neugier zeigt, jedoch keine großen Denker im Hinblick auf komplexe Gedankengänge. Hinterlist oder Rachegelüste sind ihnen fremd, er wird also nicht soweit denken aus Protest sein Hundebett zu zerlegen weil du ihm sein Quietschespielzeug weggenommen hast oder was auch immer in einem anderen Zusammenhang passiert ist.

    Du hast garantiert auch einen RR, oder?


    Dann weißt du bestimmt, wie gerne diese Mimosen mit (so gut wie ohne) Fell tatsächlich auf kalten Böden liegen. :headbash:


    Ich nehme an, du schläfst im Bett?
    Versteh ich nicht.
    Ne Decke auf den Fliesen reicht doch.

    Ich wüsste nicht, dass ich unterstellt habe, dass man Hunde auf dem kalten Fliesenboden liegen lassen sollte, nur weil mein Hund (der das Glück hat, im Besitz von dickem Fell und Unterwolle zu sein) dies so gut findet. Für einen Hund ist es aber vollkommen unerheblich ob er in einem farblich auf die Innenarchitektur abgestimmten Designerbettchen liegt oder auf einer 2,50€ Decke, wenn beide den selben wärmenden Zweck erfüllen. Bevor mir also mein Hund im Monatsrhythmus das 150€ Hundebett zerlegt, schläft er eben auf einer billigeren Alternative (und das nicht als Bestrafung).


    Du hast es richtig erraten, ich schlafe in einem Bett, das hat aber mehr mit meiner zivilisatorisch bedingten Verweichlichung und dem konsumgesellschaftlichen Luxusbedürfnis zu tun. Ich könnte auch wie meine Vorfahren auf Stroh schlafen, ohne das mir in gesundheitlicher Hinsicht ein Schaden entstünde (abgesehen von dem Schaden, den mir meine Frau für solche eine Schnapsidee zufügen würde).

    irgendwie verstehe ich das Handeln von meinem Jungspund nicht. Vor ein paar Monaten hat er sein altes Bett kaputt gemacht, aus Protest. Da habe ich verstanden warum.

    Dieser Teil deines Posts macht mich ein wenig stutzig, was für ein gerechtfertigter Protest soll das sein? Wurde die Hundesteuer erhöht oder war ihm das rosa Bettchen mit HelloKitty Muster vor den Hundepark-Kumpels zu peinlich? Aber Spaß beiseite, ich vermute du hast deinem Hund mit dem entgegengebrachten Verständnis ungewollt zu verstehen gegeben, dass es in Ordnung zu sein scheint, ein Hundebett auch als ein Kau-Spielzeug zweckzuentfremden.


    Du solltest Deinem Hund nicht zu komplexe Gedankengänge unterstellen, wie sie für uns Menschen typisch sind. Protest, soweit das bei einem Hund so bezeichnet werden kann, ist höchstens im direkten Zusammenhang zu der Handlung zu finden, zB. er will nicht auf den Spaziergang als legt er sich auf den Boden und läuft nicht weiter. Aber Aktion A. zu vollziehen, aus Protest zu Aktion B. um Aktion C. zu erreichen ist viel zu komplex gedacht, als dass ein Hund von sich aus dazu in der Lage wäre.


    Da du in Deinem Post von Jungspund sprichst, nehme ich an er ist noch recht jung (sic.). Daher ist verstärktes Kauen und eine allgemeine Neugier, auf allem was sich dem Hund dazu anbietet völlig normal (lediglich die Wahl des Objekts ist hierbei das Problem). Gepaart mit Langeweile, die aufkommen kann wenn man in seinem Hundebett rumlümmelt, ist das Verhalten nicht außergewöhnlich.


    Eine schnelle Lösung könnte sein, dem Hund ein Kauspielzeug oder einen anderen Ersatz mit in sein Bett zu legen. Bei mir hat eine Baumwolldecke geholfen, die mein Hund bis heute, wie ein kleines Kind seine Schnüffeldecke, ständig mit sich rumschleppt.


    Etwas aufwändiger wäre es, den Hund in sein Körbchen schicken und so tun als würdest du den Raum verlassen, damit er sich in Sicherheit wiegt und dann sofort mit einem deutlichen "Nein" einzugreifen, sobald der zu kauen beginnt. Wenn richtig getimed sollte er es nach drei mal verstanden haben (und wie es so ist, wahrscheinlich nach dem 20ten mal dann beherzigen).


    Da es sich, wie ich annehme, um ein Junghund handelt würde ich Unterforderung nicht als Ursache sehen. Viel mehr vermute ich, dass es durch eine gesteigerte und natürliche Neugiert befeuert wird (was ist wohl hinter dem Reisverschluss?) Von daher werden lange Spaziergänge und ausgiebige Suchspiele nicht wirklich das Problem adressieren und Neugier lässt sich nunmal nicht ausschwitzen.


    Abschließend kann ich nur sagen, dass ein Hund kein Hundebett braucht, eine gefaltete Decke tut es auch. Mein Hund zum Beispiel zieht die kalten Fliesen im Gang jedem Hundebett vor und an besonders kalten Tagen reicht ihm der kleine Teppich vor der Balkontür. Wenn es darum geht einem Hund einen besonderen Platz im Haus zuzuweisen, dann muss dieser für den Hund erkennbar sein (abgegrenzt, beschränkt) und dass die Regel gilt, dass er in diesem Bereich in Ruhe gelassen wird.