irgendwie verstehe ich das Handeln von meinem Jungspund nicht. Vor ein paar Monaten hat er sein altes Bett kaputt gemacht, aus Protest. Da habe ich verstanden warum.
Dieser Teil deines Posts macht mich ein wenig stutzig, was für ein gerechtfertigter Protest soll das sein? Wurde die Hundesteuer erhöht oder war ihm das rosa Bettchen mit HelloKitty Muster vor den Hundepark-Kumpels zu peinlich? Aber Spaß beiseite, ich vermute du hast deinem Hund mit dem entgegengebrachten Verständnis ungewollt zu verstehen gegeben, dass es in Ordnung zu sein scheint, ein Hundebett auch als ein Kau-Spielzeug zweckzuentfremden.
Du solltest Deinem Hund nicht zu komplexe Gedankengänge unterstellen, wie sie für uns Menschen typisch sind. Protest, soweit das bei einem Hund so bezeichnet werden kann, ist höchstens im direkten Zusammenhang zu der Handlung zu finden, zB. er will nicht auf den Spaziergang als legt er sich auf den Boden und läuft nicht weiter. Aber Aktion A. zu vollziehen, aus Protest zu Aktion B. um Aktion C. zu erreichen ist viel zu komplex gedacht, als dass ein Hund von sich aus dazu in der Lage wäre.
Da du in Deinem Post von Jungspund sprichst, nehme ich an er ist noch recht jung (sic.). Daher ist verstärktes Kauen und eine allgemeine Neugier, auf allem was sich dem Hund dazu anbietet völlig normal (lediglich die Wahl des Objekts ist hierbei das Problem). Gepaart mit Langeweile, die aufkommen kann wenn man in seinem Hundebett rumlümmelt, ist das Verhalten nicht außergewöhnlich.
Eine schnelle Lösung könnte sein, dem Hund ein Kauspielzeug oder einen anderen Ersatz mit in sein Bett zu legen. Bei mir hat eine Baumwolldecke geholfen, die mein Hund bis heute, wie ein kleines Kind seine Schnüffeldecke, ständig mit sich rumschleppt.
Etwas aufwändiger wäre es, den Hund in sein Körbchen schicken und so tun als würdest du den Raum verlassen, damit er sich in Sicherheit wiegt und dann sofort mit einem deutlichen "Nein" einzugreifen, sobald der zu kauen beginnt. Wenn richtig getimed sollte er es nach drei mal verstanden haben (und wie es so ist, wahrscheinlich nach dem 20ten mal dann beherzigen).
Da es sich, wie ich annehme, um ein Junghund handelt würde ich Unterforderung nicht als Ursache sehen. Viel mehr vermute ich, dass es durch eine gesteigerte und natürliche Neugiert befeuert wird (was ist wohl hinter dem Reisverschluss?) Von daher werden lange Spaziergänge und ausgiebige Suchspiele nicht wirklich das Problem adressieren und Neugier lässt sich nunmal nicht ausschwitzen.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ein Hund kein Hundebett braucht, eine gefaltete Decke tut es auch. Mein Hund zum Beispiel zieht die kalten Fliesen im Gang jedem Hundebett vor und an besonders kalten Tagen reicht ihm der kleine Teppich vor der Balkontür. Wenn es darum geht einem Hund einen besonderen Platz im Haus zuzuweisen, dann muss dieser für den Hund erkennbar sein (abgegrenzt, beschränkt) und dass die Regel gilt, dass er in diesem Bereich in Ruhe gelassen wird.