Auch wenn ich (wie ich von den anderen RR hier im Forum lese) offenbar nicht den allertypischsten Ridgie habe, melde ich mich hier mal zu Wort.
Erst mal die positiven Seiten meines Buben (2 Jahre, Rüde, intakt):
Er ist mit seinen 2 Jahren bisher noch mit fast allem verträglich, Stress gibts eigentlich nur, wenn er angepöbelt wird. Aber wenn's geht, dann geht er Ärger aus dem Weg.
Er ist Kindern gegenüber total geduldig und vorsichtig. Auch kleinen Hunden gegenüber ist er echt vorsichtig.
Er ist nicht leicht zu verängstigen, in fast allen Situationen entspannt.
Wenn er motiviert ist, lernt er schnell.
Er findet alle Menschen toll.
Die negativen Seiten:
Er ist eine Jagdsau. Wenn er Wild sieht, dann setzt es bei ihm aus und es funktioniert auch kein Rückruf mehr. Das hat mich schon das ein oder andere Mal in den Matsch befördert.
Wenn er nicht will, dann will er nicht. Wenn man "Will to please" sucht, wird man damit nicht glücklich. Ich finds irgendwie liebenswert und muß oft darüber schmunzeln.
Er macht sich im Bett echt breit.
Er findet alle Menschen toll (wenn er am Horizont einen Menschen sieht, dann muß er gucken gehen).
Er ist aus oben genannten Gründen die meiste Zeit nicht ableinbar, also mal eben durch die Pampa schlurfen und die Aussicht genießen ist nicht. Weil ich sonst im Matsch liege.
Er ist schwer zu motivieren. Futter ist nicht wichtig genug. Spielzeug auch nicht.
Wahrscheinlich würde er einem Einbrecher nen Kaffee kochen.
Ich liebe meinen Hund so wie er ist. Aber er ist zuweilen echt anstrengend und manchmal wünsche ich mir, ich könnte einfach mal wieder ganz entspannt mit ihm vor mich hinspazieren, ohne immer darum bemüht zu sein, meinem Hund was Wild- und Menschensichtung angeht immer einen Schritt voraus zu sein. Nicht weil er Menschen gegenüber aggressiv wäre, aber er ist ein großer Kerl und Menschen haben großen Hunden gegenüber und vor allem was RR angeht, einen heiden Respekt bis hin zu Vorurteilen. Einen RR, der angelaufen kommt, um hallo zu sagen, findet keiner lustig, auch nicht wenn der ganze Hund wedelt (was das angeht ist mein Bub glaube ich sehr rasseuntypisch). Das muß einem einfach bewußt sein.
Was machen wir mit ihm? Wir sind beide Jäger und der Hund hilft uns gelegentlich beim Nachsuchen. Also gibts Nasenarbeit. Ansonsten nehme ich ihn mit zum joggen, fahre mit ihm Rad und Männe versucht sich ab und an am Canicross. Wobei er nicht wirklich Lust hat zu ziehen. Gleiches gilt für den Dogscooter. Viele RR machen das mit Freude, meiner scheint nach 500m zu denken "zieh selber". Wofür er Feuer und Flamme ist, ist die Rennbahn. Weil er da Hetzen darf. Das ist sein Ding.
Zu Hause ist er recht genügsam und ruhig. Mit den Katzen kommt er klar. Die Katzen sind Chef. Er bellt fast nie drinnen.
Man sagt, RR sind was für sehr aktive Menschen. Den Zahn hat mein Hund mir gezogen. Faul darf man nicht sein, zwei Stunden möchte er über den Tag verteilt schon unterwegs sein (wobei der ein oder andere Tag mit Minimalstprogramm auch keine Krise auslöst). Aber wenn ich mit ihm riesen Wander- Oder Radtouren veranstalten wollte, würde er mir glaube ich die Mittelkralle zeigen.