@ rubsoey,
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Ich habe das Becken etwas mehr als 48 h vorbereitet, mit Desitropfen behandelt und laufen lassen.
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Die Tropfen hat mir nicht der Zoofachhändler empfohlen, das habe ich aus meiner Jugendzeit übernommen wo ich diese Tropfen auch reingegeben habe und ich hatte damals nie ne Pilzerkrankung bei meinen Fischen.
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Bisher waren es ja nur die Kampffische und Welse und nach weiteren Erkundigungen wäre ein langes standlaufen des beckens nicht nötig gewesen für die art von Fischen die bis jetzt da waren.
Nimms mir bitte nicht böse... aber wenn ich mir die Zeitspannen zwischen den Beiträgen anschaue, dann befürchte ich dennoch, dass es einen Nitrit-Peak geben wird. :/ Dieser tritt meistens zwischen der zweiten und sechsten Woche nach "Inbetriebnahme" des Beckens ein und hält einige Tage an. Es mag sein, dass die empfohlenen Desi-Tropfen Pilzerkrankungen vorbeugen, aber das biologische Gleichgewicht können sie nun mal nicht nicht herstellen bzw. ich bezeichne das immer gern als "russische Roulette".... es KANN gutgehen (was den zu früh eingesetzten Besatz betrifft), MUSS aber nicht. Die oftmals gern als Algenfresser angeprisenen Welse (Otocinclus / Ohrgitterharnischwels, Corydoras), sowie die oftmals als "unempflindlich" geltenden Gattungen der Saugschmerlen und (schönflössigen- wie siamesischen) Rüsselbarben sind sicherlich robust, jedoch sind auch sie nicht grundsätzlich resistent gegen Gift !
Sobald die Nitritkonzentration im natürlichen Prozess, vorübergehend, auf eine toxischen Wert ansteigt macht es keinen Unterschied, ob die Fischis an die Oberfläche gehen zum Luftholen gehen oder im "Schlamm gründeln". Ihr Lebensraum ist das Wasser - im Becken.
Setz jetzt bitte erstmal keine Fische mehr dazu und kontrolliere bitte täglich die Wasserwerte (TROTZ Desi-Tropfen) ! Es muss kein teurer Tröpfchen-Test sein, aber behalte das doch bitte zumindest anhand von Test-Stäbchen im Auge, so dass Du frühzeitig mit einem Wasserwechsel reagieren kannst. Hast Du vielleicht jemanden in Deiner Nähe, der ein eingelaufenes Becken hat zwecks Animpfen ?
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Wenn die Farbe der Fische kräftig ausschauen, müßten diese sich doch wohlfühlen - oder?
Unabhängig dessen:
Mein Kafi ist im hohen Alter tiefblau, also in voller Frabenpracht, vor meinen Augen und in meinem Händen gestorben.
Ich hatte ihn damals im großen Becken als ich bemerkte, dass sein linkes Auge dick wurde ("Glubschauge"). Daraufhin stellte ich ein Quarantäne Becken auf (ca 30l), dass ich mit 80% Frischwasser und 20% Wasser aus dem großen Becken (lief seit 1 Jahr) füllte. Den Filter in dem kleinen Becken impfte ich an, indem ich das oberste Filtermateriel (Watte, sowie Schwamm) aus dem oberen Bereich des Innenfilters des großen Beckens nahm und in dem kleinen Becken im Filter ausdrückte. An den großen Becken ist noch ein Außenfilter angeschlossen, dort war und ist jedoch nichts zum Ausdrücken drin. Zu der Zeit habe ich auch noch im aquarienforum.de geschrieben, leider finde ich mein Passwort und den Nick nicht wieder (ist super lange her) und die Suchfunktion funktioniert nur für registrierte Mitglieder, ansonsten hätte ich Dir jetzt gern meinen Beitrag verlinkt - wegen den Medis, mit denen ich ihn dann noch behandelt habe. Ich musste ihn deswegen ja auch aus dem Becken nehem, ich konnte ja keine Medis ins große Becken zu den anderen Fischen geben, um EINEN Fisch gezielt zu behandeln.
Wenn ich Dir jetzt schreiben würde, was ich für den kleinen Scheißer alles getan habe, dann würdest Du mich für bekloppt erlären, *g*. Ich wollte nach Holland fahren für ein Medikament, was es hier nicht gibt, ich habe ihn per Spritze gefüttert (er lag in meiner rechten Hand und mit der linken Hand flößte ich ihm per Spritze eine Pampe aus einer aufgeweichten Futtertablette mit ein paar Bröckchen Vitamintablette und Mückenlarven in Gellee ein), ich bohrte meine Schreibtischlampe über das Becken an die Wand (hatte ja keine Abdeckung dat kleine Ding) und setze eine Softtone-Birne Abends im Wechsel mit ein Tageslichrröhre für den Tag ein... die Ecke wo sein Becken stand sah 14 Tage so aus wie ein High-tech-Labor. Während dieser Zeit, und obwohl alle mir gesagt haben, dass er sterben wird (er lag zeitweise schon auf dem Boden auf der Seite, so dass ich ihn unter Tränen mit den Fingern durch das Becken schob damit er wieder schwimmt), lief schon ein zweites Becken ein (56l, nur für ihn). Ich richtete es super schön her, mit viel Wasserpflanzen etc, und eines Morgens komm ich an sein Becken (also das Quarantäne-Becken), nachdem ich Abends nochmal alles in doppelter Dosierung reingekippt hatte, vorab nochmal Wasserwechsel und Sauerstoff auf "FULL" (es blieb mir nichts anderes übrig in meiner Verzweiflung...) und er schwamm wie ein junger Gott darin rum ! Sein Auge war zwar noch minimal dick, aber er kam an die Scheibe als er mich sah und er plüsterte sich auf !
Noch ca. 1 Woche musste er in dem Becken bleiben, und er sah aus wie neu ! :-). Nachdem das kleine 56l Becken nun auch eingefahren war (Tröpfchentest, Nitritpeak war vorbei), setzte ich ihn in sein neues, mit Planzen zugewuchertes Domizil. Eine Woche später holte ich ihm zwei Weibchen, mit einem kam er super klar "Liebe auf den ersten Blick" und das andere setzte ich dann ins große Becken, weil es - trotz dichter Bepflanzung - von Beiden nur gejagt wurde. Die Romanze, sowie sein Leben, dauerte noch ca. 2 Monate... als ich eines Morgens an sein Beckem kam merkte ich schon, dass was nicht stimmt... er schwamm ununterbrochen oben, sein Auge war wieder dick (dicker wie zuvor...) und in meiner Panik wollte ich das Quarantäne Becken wieder aufstellen. Diemal war es aber anders... er schwamm mit letzter Kraft weg von mir in die Wasserpflanzen. Ich klopfte an die Scheibe, aber er kam nicht, wie sonst immer. Nach einigen Minuten sah ich ihn an der Rückscheibe hochtreiben, in voller Farbenpracht (!) aber absolut reglos mit geöffnetem Maul.
Tja, ich habe alle Wasserpflanzen rausgerissen und ihn damit begraben.
Das Weibchen blieb dann in den Becken, mit neuen Pflanzen, und bekam Gesellschaft von ein paar Neons am Apfelschnecken.
Später kam dann noch ein drittes Becken dazu, jedoch habe ich mir nie wieder einen Kafi geholt. Irgendwie sind diese Fische anders und wenn ich in einem Beitrag lese ála "...bisher waren es ja nur die Kampffische...", dann steigen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich habe nun schon soviele Fische gehabt und immer noch bin ich begeisterte Aquarianerin seit Jahren, aber für mich sind Kafis eben etwas ganz Besonderes...
Ok, zurück zum Thema:
Natürlich ist die Farbe der Fische immer ein Indiz dafür ob alles "ok" ist. 100% verlassen kannst Du Dich aber nicht darauf und vor Allem: Ein kleines Becken kann Dir binnen weniger Stunden kippen, trotz "Desi". Ein solch chemisches Mittel stellt kein biologisches Gleichgewicht, und somit auch keinen Lebensraum für Fischis, in kürzester Zeit her.
BTW, das oberste Gebot der Aquarianer lautet : GEDULD !
Heute bin ich froh, dass ich mit einem größeren Becken (Juwel Vision 180) angefangen habe und eben NICHT auf das Standart-Geblubber von dem "Fachverkäufer" gehört habe...
Du musst mir nicht glauben, aber falls es Dir wirklich ernst ist, so geh doch bitte mal in aquariumforum.de mit Deinen Anliegen und Ansichten...
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Ich halte nichts davon ein Becken 4 Wochen lang stehen zu lassen, denn dann müßte ich immer zwei Aquarien laufen haben wenns mal nen Komplettwechsel gibt.
Das Filtermaterial ist der Schlüssel zum Glück. Nach 4 Wochen (je länger desto besser), könntest Du in ein leeres Becker reines Leitungswasser geben, insofern Du dann einen eingelaufenen Filter hast zwecks impfen...
Die guten Bakterien sitzen im Filter - nicht im Wasser...
PS: Auf die Thematik, wie ein mit Fischen (!) besetztes Becken ohne Filter dauerhaft funktioniert möchte ich jetzt nicht eingehen. Das hat auch einen Grund: Ich glaube es schlichtweg nicht.
Ist jetzt nicht bös gemeint, nur meine Meinung. Natürlich können "Lungenatmer" darin überleben, bei häufigem Wasserwechsel, ebenso wie Garnelen und Schnecken, aber insb. die "Lungenatmer" ("an der Oberfläche Luftholer") werden in der freien Natur niemals dazu gezwungen, sich auf wenigen Zentimetern damit zu arrangieren.
Auch ein Goldfisch kann lange Zeit (Monate) in einem kleinen Rundglas ohne Filter und Kies/ Sand und Wasserpflanzen überleben... und er sieht glücklich dabei aus.
Daran, anhand dessen wie lange sich ein Tier notgedrungen mit seiner Umwelt arrangiert (arrangieren MUSS) und uns somit offensichtlich erfreut, sollten wir aber nicht festmachen, ob etwas artgerecht ist, oder ?
PPS: Im Übrigen ist es so, das Aquarianer ihre Fische selbst erlösen müssen wennn es offensichtlich ist, dass sie sich quälen weil nicht mehr zu retten. Ich kenne Angler, die es nicht fertig gebracht haben einen Guppy aus ihrem Aquarium zu erlösen...
Wenn Du Dir solch unschöne Begebenheiten ersparen willst, dann empfehle ich Dir wirklich die Prophylakte... wenn Dir die Fische vor die Scheiben donnern, langsam vor Deinen Augen krepieren oder gar mit letzter Kraft aus dem Becken springen wollen weil da "was nicht stimmt"... dann nützen Dir Deine "Desi-Tropfen" gar nichts mehr. Binnen Minuten wirst Du anders denken hinsichtlich des entspannenden Bildes der lustigen und perfekten Unterwasserlandschaft, oder eben wegschauen...
Jeder, der schon mal einen Aquarium Fisch eigenhändig erlösen musste (warum auch immer) weiß wovon ich jetzt spreche...
Liebe Grüße,
Karin