I. Schutzhütte
1. Hunde dürfen nur dann im Freien gehalten werden, wenn ihnen eine Schutzhütte
(„Hundehütte“)und zusätzlich außerhalb der Schutzhütte ein witterungsgeschützter,
schattiger Liegeplatz mit wärmegedämmtem Boden zur Verfügung steht.
2. Die Schutzhütte muss aus wärmedämmendem und gesundheitsunschädlichem
Material hergestellt und so beschaffen sein, dass der Hund sich daran nicht
verletzen und trocken liegen kann.
3. Sie muss so bemessen sein, dass der Hund sich darin verhaltensgerecht bewegen
und hinlegen und den Innenraum durch seine Körperwärme warm halten kann. Das
Innere des Schutzraumes muss sauber, trocken und ungezieferfrei gehalten
werden.
Er hat übrigens eine gut isolierte Hundehütte im Garten, also nicht tierschutzrelevant!
Dann habt ihr sicher zusätzlich den wärmegedämmten Bereich eingerichtet, oder etwa nicht?
Ist der Garten eingezäunt?
Wie hat der Hund beim Vorbesitzer gelebt?
Ich finde es erstaunlich und traurig, dass ihr die Haltung eines jungen Hundes, den ihr seit einem Monat habt, im Garten so abtut. Hey, er hat doch eine Hütte...
Zum Rest haben andere Gebrauchshundehalter mehr zu sagen als ich, da kenne ich mich zu wenig aus.
Was ich euch nur ans Herz legen kann ist: eine gute Bindung macht vieles leichter.
Es übt sich auch einfacher wenn der Hund weiss, er kann sich auf euch verlassen, wenn man zusammen lebt, sich richtig kennenlernt, zusammen Spass hat, dem Hund was beibringt.
Statt ihn also auszusperren und darauf rum zu reiten, dass er euch als gut erzogen verkauft wurde, gibt es in meinen Augen zwei realistische Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: gebt ihn ab. Gebrauchshund, zwei Kinder, keine Zeit, keine Lust, kein whatever. Also kann man so einen Hund nicht halten. Stellt man dann endgültig in ein paar Wochen/Monaten fest, dann kann er auch gleich weg.
Ist natürlich blöd aber ganz ehrlich? Ich habe keine zwei Kinder und würde mir nicht Hundeplatz und Co für die nächsten Jahre ans Bein binden.
Ich habe einen Mix aus der Ukraine, schon ca acht, mit ca vier Jahren bekommen, klein, intern manchmal sehr gross.
Der hatte ein Ding mit grossen Hunden und mit Männern und und und. Ich fand das anstrengend. War nicht glücklich damit. Also geübt, geübt, geübt.
Und noch mal geübt. Über mich gelernt, über den Hund gelernt. Anstrengend? Ja! Für mich reicht das als Ersthundhalterin.
Wir sind zu einem wirklich guten Team ran gewachsen aber sowas dauert. Und ich spreche hier von einem 28cm Hund.
Ich liebe große Hunde, ich finde auch Schäferhunde wirklich toll! Für mich? No thanks. Gross evtl irgendwann ja aber ich stell mich nicht bei Wind und Wetter auf einen Hundeplatz.
Spazierengehen, mal einen kleinen Trick üben, bisschen Pseudo Agility, mal ne Wanderung, am Strand laufen... So sieht unser Leben aus und es gefällt uns ganz wunderbar.
Warum holt man sich mit wenig Zeit, was ich verstehe bei Job, Kids, Haushalt, evtl ist man so
und hat auch noch ein Hobby, so einen Hund?
Möglichkeit 2: ihr packt das an und ändert eure Einstellung um 180 Grad.
Hundetrainer, Bindung zum Hund aufbauen, auf den Allerwertesten setzen und lesen, lernen. Was braucht diese Rasse? Wie müsst ihr euer Leben umstellen, damit das passt? Bestandsaufnahme - Was hat er schon gelernt, was muss vertieft werden? Wie managt man das mit den Kindern?
Das wird echte Arbeit.
Ich hab bei mir auf der Ecke zwei Schäferhündinenn. Meine Fresse was für Kaliber. Bei der einen ist es das zweite Herrchen, sie wurde abgegeben wegen einem Beissvorfall. Die würde eventuell auch noch mal, wenn sie könnte aber der huha hat die sowas von im Griff. Sie himmelt ihn an (Thema Bindung... Die wohnt nicht im Garten) und hört wirklich aufs Wort.
Die andere und ihr Herrchen sind genau so toll. Er hat sie aus dem Heim, hatte vorher schon einen Schäferhund. Auch hier ist es sein Mädchen, sie liebt ihn heiss und innig. Und sie hört wie ne Eins.
Bei beiden gibt es kein durch die Gegend schlendern, dabei vielleicht noch lustig telefonieren... Da sind sind beide Huha auf zack.
Die eine wird enger geführt als die andere, da sie diese Vorgeschichte hat, darf sie in besser besuchtem Gebiet auch nicht frei laufen.
Ich unterhalte mich gern mit beiden HuHa, da sie sehr nett sind und ich die Hündinnen echt faszinierend finde. Da steckt so viel Arbeit drin, dass mir die Ohren schlackern. Die beiden kennen ihre Pappenheimer und es gibt kein "schauen wir mal, was passiert"
Und dann unterhalte ich mich mal mit Huha anderer, auch grosser Rassen, die so viel einfacher zu handeln sind. Kinder im Haushalt, lustig durch die Gegend hüpfende, völlig harmlose Hunde.
Sowas sehe ich in Familien mit Kindern und mäßiger Arbeitswut mit dem Hund.
Aber auch das bedeutet Arbeit und das investieren von Zeit, Geduld und Liebe.
Geht wirklich mal realistisch in Euch... Was könnt ihr dem Hund bieten? Wie viel seid ihr bereit, zu opfern? An Zeit, an Erziehung, an "eigentlich heute keinen Lust aber muss ja". An solchen Tagen kann ein gemäßigter Hund schon anstrengend sein. Dann ist noch das eine Kind krank und der Einkauf ist auch noch nicht erledigt und schwups ist es 19:30 und der Hund hat noch nichts gemacht, ausser in den Garten zu pinkeln und blöd in die Gegend zu schauen. Meiner würde das verzeihen, der ist aber auch sonst immer dabei. Der verzeiht mir grad sporadisches Gassi über zwei Tage durch meinen realitv frisch operierten Mann, da ich Corona habe, heute holt ihn meine Sitterin. Dafür liegt Hundi den ganzen Tag mit mir im Bett, hat gelernt, eine Schublade mit Leckerchen drin aufzumachen, liegt wieder mit im Bett, und findet sein Leben ganz grossartig. Den muss ich aus dem Bett scheuchen fürs Gassi. Der fliegt mir nicht um die Ohren weil er zwei Tage mal piano machen muss.
Das alles mal als Denkanstoß, es muss nicht immer "weiter, schneller, höher" als Hund sein.