Beiträge von Clumberine

    Mir hat es geholfen, dass ich mir innerlich quasi eine 14 Tage Frist gesetzt hatte a lá wenn ich dann mit dem Welpenkennel keine Besserung sehe, mache ich wieder was anders. Denn am Anfang ist es schon hart, so ein kleines Wesen darin jammern zu lassen und zu merken, er ist frustiert.
    Aber ich habe wirklich schon nach einer Woche gemerkt, es wird viel besser. Für ihn, für mich etc., da muss man einfach durch. Man will ja schließlich auch die nächsten 10 Jahre plus X Freude an dem Hund haben und sich nicht ständig einschränken müssen bzw. dass der Hund den Alltag diktiert.

    Gib nicht auf, es wird besser werden.
    Ich fühle mit dir.
    Mein Hund ist jetzt 1 Jahr alt und die ersten Monate hat er mich ähnlich zur Verzweiflung getrieben (allerdings so zwischen dem 3ten und 4ten Lebensmonat, dann wurde es besser).
    Er hatte auch das Problem, dass er nicht zur Ruhe kam. Man könnte ja hier ein Kabel ankauen, da hinten Schuhe apportieren oder oder oder... er fand immer etwas, kam kaum zur Ruhe, war entsprechend überdreht etc., dabei ist Ruhe für einen so jungen Hund wirklich das A und O sonst ziehst du dir perspektivisch einen Beschäftigungsjunkie heran, der ständig Aufmerksamkeit einfordert.
    Ich arbeite von zuhause aus, aber auch bei mir musste er einfach Ruhezeiten einhalten oder sich vernünftig selbst beschäftigen, da war die ersten 2-3 Wochen nicht dran zu denken. Ich drehte schon ziemlich am Rad und fragte mich, was ich falsch mache bzw. was ich wie anders machen kann.
    Anleinen am Tisch/Stuhl war schlecht, dann kaute er halt die Leine kaputt, er war da sehr erfinderisch.


    Hier ging es wirklich aufwärts, als ich mir zwei Welpenkennel (so eine Art Gitterfreilauf für drinnen, 80cm) gekauft und aufgebaut hatte. Da kam der Zwerg rein, wenn ich der Meinung war, jetzt wäre Ruhezeit und er alles "erledigt" hatte, also sich nicht lösen musste o.ä.
    Drin war ein relativ langweiliges Spielzeug und ein Geweihknochen (normaler Büffelhautknochen hat er in 5min zerlegt) und das wars. Man muss natürlich die Nerven haben, das anfängliche Gezetere, Protestgeweine oder -gebelle auszuhalten. Ist schon frustierend für so einen Junghund, da drin festzusitzen, Frauchen nur 1-2 Meter entfernt und trotzdem wird man nicht beachtet.
    Bei uns hat es so 2-3 Wochen gedauert, dann wurde er merklich ruhiger. Fuhr in dem Kennel auch gut runter (i.d.R. waren wir da auch ganz in der Nähe, es war kein Käfig fürs Alleinesein, nur fürs Runterfahren).


    Ich denke, dein Mittagsprogramm mit 30min Spielen ist zu heftig. 10 Minuten reichen da vollkommen, zumal der Hund mit Arbeitsweg ja ziemlich viel Programm hat.


    Falls es dich aufbaut: Den Kennel habe ich so ab dem 6ten Monaten nur noch offen herumstehen gehabt und er ging oft von selber hinein, wenn er ruhen wollte. Irgendwann im 8ten Monat habe ich ihn dann mal abgebaut und auch nie wieder rausgeholt (bzw. weiterverkauft).
    Heute ist mein Hund gewiss keine Schlaftablette, aber ein normaler Junghund. Morgens 30min raus, dann Ruhe bis mittags (da arbeite ich (von zuhause aus) und er ruht meistens oder beschäftigt sich selbst). Mittags große Runde mit viel Rennen, Spielen etc., dann wieder Schlafenszeit. Nachmittags geht es nochmal in den Garten (nicht immer) o.ä., außerdem geht er 1x in der Woche zum Mantrailing und 1x die Woche zum Bespaßen von Leuten in Altenheim. Abends kleine Runde, das reicht alles für ihn. Natürlich ist nicht jeder Tag gleich, aber so ungefähr läuft es ab und er ist inzwischen zuhause ruhig und auch sonst eine echte Freude.


    Du siehst es geht, aber man muss erkennen, wo man vielleicht falsch liegt und Sachen umstellen, auch wenn es anfangs schwer ist.

    Ich muss leider bestätigen, dass mein Hund Kleinhunde (unter 5kg) auch nicht wirklich ernst nimmt und als Spielobjekt mißbrauchen würde, wenn ich ihn ließe.
    Bei mehr als 5kg klappt es i.d.R., falls nicht, leine ich ihn an und gehe. An die ganz Kleinen lasse ich ihn gar nicht erst ran bzw. nur zum kurzen Begrüßen und weiter geht's, da passen die Größenverhältnisse halt einfach nicht.


    Über Hundesport haben wir auch schon nachgedacht sobald sie ein bisschen älter ist.

    Ich weiß ja nicht, was ihr machen wollt, aber generell können Hunde mit manchen Sachen durchaus früh starten. Mein Welpe hat das Trailen angefangen, da war er gerade 4 Monate alt. Natürlich darf ein so junger Hund kein Agility o.ä. machen, das auf die Gelenke geht, aber das Trailen fand ich ehrlich gesagt sehr hilfreich, weil er sich da auf eine Aufgabe konzentrieren und andere Umweltreize ausblenden musste.
    Es ist ein Sport, der m.E. dem Hund auch sehr hilft, sich ruhig zu fokussieren und eine exzellente geistige Auslastung (nach 30min ist er platt (weniger als er noch kleiner war)) bietet, ohne Gelenke o.ä. übermäßig zu belasten. Ich hatte immer das Gefühl, diese Aufgabe hilft meinem Hund sehr. Ich könnte mir denken auch kleinere Fun-Obedience-Parcoure o.ä. eignen sich schon für sehr junge Hunde.

    Weisdt du, ich glaube dass sich das mit der Zeit von selbst erledigt.
    Wenn der Hund mal kapiert hat, dass er einfach herum liegen kann, und das such wenn du den Raum kurz verlässt, dann wird sich das mit der Zeit auch auf das restliche Leben ausdehnen.

    Das denke ich auch. Ich habe Alleine-Sein nie explizit geübt. Natürlich bin ich mal raus zur Mülltonne, oder kurz zum Supermarkt etc. und habe das langsam gesteigert, aber ein großes Tam-Tam habe ich nie darum gemacht. Der Hund wusste irgendwann "ok, jetzt passiert hier sowieso nix, egal ob Frauchen da ist oder nicht".
    Ich denke, wenn die Hunde erstmal begriffen haben, dass sie sich durchaus auch mal langweilen und ignoriert werden, obwohl ich im Haus bin, dann ist es irgendwann auch ziemlich wurscht, ob ich noch da bin oder nicht, zumindest bei den meisten Hunden.

    Das klingt nach anstrengenden Wochen. Aber wenn es sich auf lange Sicht lohnt, dann ziehen wir das durch. Bisher ist es leider nicht möglich geplant zu arbeiten zu Hause. Man muss immer warten bis sie schläft und die Zeit dann nutzen. :(Einen Kennel haben wir auch. Vielleicht versuchen wir es mal damit. Allerdings ist bisher zu Beginn Ruhe, dann leises fiensen und wenn niemand reagiert wird irgendwann gebellt. Bisher haben wir darauf (der Nachbarn zuliebe) reagiert.
    Vielleicht müssen wir es mal aussitzen.


    Habt ihr es ignoriert egal was für Theater gemacht wurde in dem kennel ?


    Anfangs haben wir es mit einer Box versucht, aber irgendwie kristallierte sich schnell heraus, die ist nichts für unseren Zwerg, mit der räumlichen Enge kam er nicht zurecht. Im Indoorkennel war schnell klar, er ist nur stinkig, weil es nicht nach seinem Kopf geht, aber er hat keinen wirklichen Stress da drin. (Grundsätzlich war der Ort auch nicht negativ besetzt, er ging auch öfter tagsüber da rein, wenn das Ding offen stand).
    Unser Glück ist, dass wir ein freistehendes EFH besitzen, da konnte der Knopf im Kennel soviel Theater machen, wie er wollte, ich habe das geflissentlich ignoriert. Unser Wohn-/Küchenbereich ist um die 60qm groß, da konnte er dann z.B. im Wohnzimmerteil im Kennel sitzen und ich habe was in der Küche gemacht und er konnte mich durchaus sehen, aber halt nicht wild durch die Gegend flitzen.


    Die Wochen waren wirklich anstrengend, denn natürlich "nervt" so ein Hund auch noch irgendwie, wenn er "nur" fiept, winselt oder bellt (gebellt hat unser zum Glück was gar nicht, tut er auch heute nur minimal, das liegt einfach nicht im Naturell der Rasse).
    Er hat ziemlich schnell gemerkt, dass es ihn kein Stück weiter nach draußen bringt, wenn er fiept, weint o.ä.
    Ich habe ihn rausgelassen, wenn er ruhig war bzw. ich meinte, jetzt wäre es an der Zeit dafür. So konnte ich dann auch mal 1-2 Stunden zuhause etwas arbeiten und musste mich nicht ständig fragen und schauen "was stellt er jetzt gerade an?" und er hat gelernt, dass sich das Universum nicht um ihn dreht (er hält sich nämlich für das geilste Flauschteil weit und breit).


    Wie gesagt, heute ist er ein total normaler Hund, der auch im Haus nicht mehr ständig an mir klebt, ohne dass ich Sorgen haben muss, dass er außerhalb meines Einflussbereiches gerade Mist verzapft. Er bleibt alleine, liebt alle Menschen und andere Hunde etc.
    Man wird es rückwirkend nie wissen, von wegen "wie wäre es, wenn ich es anders gemacht hätte". Bekannterweise führen viele Wege nach Rom und ich bin grundsätzlich dagegen für Hunde pauschalisierte Ratschläge zu geben, weil das, was für Hund A eine Superlösung ist, für Hund B die Vollkatastrophe sein kann, man sollte daher den eigenen Hund gut kennen, beobachten und einschätzen können.


    Wie gesagt, bei meinem Hund wusste ich schnell, dass der innerlich vor Selbstbewusstsein nur so strotzt (das zeigt er auch heute noch, aber im positiven Sinne) und einfach etwas Disziplin und halt Ruhe braucht, um nicht zu meinen, er allein ist der Sonnengott (ich rede hier nicht über Dominanz etc.), sondern damit wir ein vernünftiges Team werden. Ich hatte schon Pflegehunde hier, bei denen hätte die etwas "kaltherzigere" Gangart, die ich bei diesem Hund an den Tag gelegt habe, vermutlich ein Trauma ausgelöst. Bei diesem Hund empfinde ich es auch heute noch als genau richtig und seine Alltagstauglichkeit bestätigt mich darin.
    Jeder hat da sicherlich andere Einstellungen zur Hundeerziehung/-haltung und ich will das nicht werten. Meine Hunde sollen mich in allen Lebenslagen begleiten können, d.h. Hotel, Bahnhöfe, Restaurants etc. ohne selber gestresst zu sein oder mich zu stressen. Außerdem lege ich wert auf soziales Verhalten zu anderen Hunden und artgerechte Auslastung (mein Hund trailt und wegen seiner Menschenliebe ist er ausgebildeter Malteser-Besuchshund im Altenheim - er liebt diesen Job und da kommt halt sein hohes Selbstbewusstsein positiv zur Geltung, so dass es nichts macht, wenn ihn mal jemand falsch anfasst oder einem alten Menschen scheppernd eine Tasse aus der Hand fällt, das steckt er "lächelnd' weg).

    Hier wurde ja schon viel richtiges gesagt.


    Auch wenn es sich je nach Aufregung anders verhält, würde ich das Thema Blasenentzündung trotzdem abklären lassen. Man glaubt nicht, wie wenig man das beim Hund merkt. Mein Welpe hatte mit fünf oder sechs Monaten auch mal eine Blasenentzündung, ich hätte es kaum mitbekommen, wenn er nicht quasi im Liegen / Schlafen Urin verloren hätte. Er hat sich sonst bemüht, nicht laufen zu lassen.


    Du sagst, du gehst alle 1.5 Stunden raus und gehst dann eine Runde?
    Definiere mal die Runde. Für mich hört sich das stark nach viel zu viel Action für den kleinen Kerl an. In dem Alter ist meiner morgens 15-20min vor die Tür gekommen, mittags ungefähr 30min. und abends vielleicht nochmal 10-15min. Zwischendurch ging es immer mal in den Garten zum Lösen, aber das war wirklich nur raus, Pinkeln, rein. Keine Action oder sonstige Bespaßung.


    Wenn dein Hund immer drüber ist, weil er zuviel Action und zu wenige Ruhephasen bekommt (ich kann da ein Lied von singen, meiner war als Welpe so ein kleiner Dynamo, den musste ich zur Ruhe zwingen), dann ist es natürlich auch schwer, sich auf die Stubenreinheit zu konzentrieren.


    Und warum ist abends, wenn dein Mann kommt, dann plötzlich Action? Animiert er den Hund ständig? Ist ja ok, wenn Herrchen dann auch mal spielt, aber bitte, dein Welpe braucht vor allem Ruhe, Ruhe, Ruhe. Wenn er älter ist, kann Herrchen immer noch den Bespaßer spielen oder soll sich dafür bitte das Wochenende aussuchen. Ich verstehe ja, dass er natürlich auch was vom Hund haben will, aber wenn das dem Hund schadet und klare Routinen verhindert, dann muss man es halt lassen.


    Zu Pads kann ich nichts sagen, wir hatten glücklicherweise einen Garten, das scheint auch Segen zu sein. Mein Zwerg war in wenigen Wochen stubenrein und hat insgesamt vielleicht 10-15x ins Haus gemacht. Ihm wurde aber zum Glück auch schon in der Aufzuchtsfamilie von den älteren Hunden gut demonstriert: Geschäft wird draußen gemacht.

    Vielen dank Clumberine. Bisher ist es tatsächlich so, dass sobald jemand Zuhause ist auch ein Programm angeboten wird. Sei es Schnüffelspiel, Kommandos oder Zerrspiele.
    Bisher wird der Hund auch relativ ruhig begrüßt bzw. erst dann wenn er sich beruhigt hat. Würdet Ihr in diesem Fall komplettes ignorieren vorziehen beim nach Hause kommen bis der Hund ruhig sitzt oder liegt ?


    Allein im Hotelzimmer ist momentan noch undenkbar. Bereits 5min ins Bad während der Hund im Arbeitszimmer ist sind ohne Ablenkung oder tiefen Schlaf kaum möglich. :(


    Hallo Yandre,
    ich würde schon ruhig begrüßen aber halt so "ach, hallo", einmal tätscheln und dann erstmal was anderes machen. Programm gibt's dann frühstens 20min später (aber nicht immer gleich)
    Vielleicht hilft dir auch die Einführung eines "Signals" zum Spielen, d.h. der Hund weiß, wenn das kommt, geht die Luzi ab, wenn nicht, dann nicht.
    Ich hatte mit meinem Hund als Welpen das Problem, dass er, sobald es morgens 6 Uhr war (konnte man die Uhr nach stellen), er hellwach war und raus wollte. Das war auch noch so, als er 6-7 Monate alt war und durchaus morgens hätte länger einhalten können. Uns graute hier vor der Zeitumstellung im Herbst, denn keiner von uns hatte Bock, um 5 Uhr morgens raus zu gehen.
    Wir haben dann tatsächlich den Wecker eingeführt. Haben uns einen sehr speziellen Weckton am Handy ausgesucht und auf 6:05 gestellt. Vorher wurde der Hund komplett ignoriert. Klingelte das Ding, stand einer auf, zog sich an und ging raus.
    Es dauerte nicht lange und der Hund hatte begriffen, dass erst einer aufsteht, wenn dieses spezielle Geräusch ertönt. Inzwischen können wir bis 8 Uhr schlafen (juhu!). Ein Langschläfer wird unser wohl nie werden, aber das brauchen wir auch nicht.
    Vielleicht kannst du quasi so ein Geräusch erklingen lassen, das dann signalisiert "Jetzt ist Spielzeit!". Somit verknüpft der Hund Spielzeit irgendwann nicht mehr mit deiner Anwesenheit, sondern halt mit dem Geräusch. Irgendwann kann man das dann wieder ausschleichen lassen, haben wir beim "Wecker" auch gemacht.