Hallo! 
Ich habe den Beitrag von @Mehrhund als gar nicht so agressiv wahr genommen, sondern als wirklich besorgte Reaktion und konnte einigen Ratschlägen als Laie gut folgen. Auch das wach rüttelnde "du hast einen schwer kranken Hund" hat mich nochmal die verlinkten Bilder von dir ansehen lassen und ja - sein Fell sah da dicker und glänzender aus, ich kann mir aber auch so ein Phänomen vorstellen, dass ein leerer Magen aufbläht und das nun kein Indikator dafür ist, dass er da besser dran war. Er sieht da einfach sehr traurig aus.
Ich danke dir aber auch, dass du so ausführlich da nochmal drauf eingegangen bist und du erscheinst mir doch sehr realistisch deinen Hund zu sehen. Natürlich musst du alles abwägen und selbsr entscheiden und ich hoffe, du findest genau den richtigen Weg für Lukas. Ich wäre völlig überfordert und hätte eine heiden Angst.
Gerade, weil du im Eingangspost (wenn ich das richtig erinnere) gesagt hattest, du möchtest keinen Problemhund und kannst das auch finanziell nicht leisten - ziehe ich meinen Hut davor, dass er bei dir bleiben durfte und du nun sein zu Hause bleibst. Denn das ist schon ein großes Problem, wenn er am Ende nicht " nur bloß " ans normale Essen gewöhnt werden muss, sondern am Ende eine schwerere auch kostspielige Erkrankung hat. Ganz ehrlich Hand aufs Herz - ich wüsste nicht, ob ich ihn nach 10 Tage Probewohnen behalten hätte. Wahrscheinlich schon, weil ist so ein kleiner armer Knopf erstmal da, ist er Ratz fatz im Herzen. Aber ich wäre kotzwütend auf die Organisation und völlig überfordert.
- Will sagen, ich bewundere deine Kraft, auch hier dann noch unermüdlich Rede und Antwort zu stehen und ich hoffe so sehr für euch, dass der Plüsch wieder auf die Pfoten kommt und seelisch und gesundheitlich voll geneßt!
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Ja, ich glaube auch nicht, dass der Beitrag so aggressiv gemeint war, wie er bei mir ankam. Der Ton macht jedoch die Musik, gerade bei geschriebener Kommunikation, und das in Verbindung mit dem Überlesen oder Ignorieren meiner Beiträge führt zu einem blöden Beigeschmack bei mir.
Besorgt sind wir hier glaube alle und wir sind uns auch alle bewusst, das Lukas krank ist. Ich weiß das noch mehr als alle anderen, denn ich habe den Kleinen rund um die Uhr bei mir. Ich bekomme jeden Anfall mit und habe jedes Mal vor Angst Herzrasen. Ich fühle seinen dünnen Körper, die trockene Nase, die Schuppen im Fell. Nichts kann mich mehr wachrütteln als der Moment, in dem Lukas fast von der Couch fällt, weil er einen Anfall hat und sich auf seinen dünnen Beinchen nicht halten kann. 
Lukas ist in ärztlicher Betreuung. Er bekommt Ruhe oder frische Luft, so viel und wann er will. Und er bekommt regelmäßig angemessenes Futter. Wie genau angemessen nun auszusehen hat, darüber lässt sich diskutieren und da hat @Mehrhund eine andere Meinung als ich. Das ist ja auch völlig ok und ich bin froh über jeden Denkanstoß und setze vieles von dem, was hier geraten wurde, um (z. B. weniger Möhren, mehr Kartoffeln).
Letztendlich ist und bleibt es aber die Meinung von @Mehrhund, dass Lukas zu viel Futter bekommt - es ist keine Tatsache! Es ist genauso wenig eine Tatsache, dass der Hund keine Blaubeeren oder Möhren braucht. Die Trainerin, die bei uns war, barft ihre Hunde und füttert zum Fleisch hauptsächlich Blaubeeren oder Möhren und findest Obst und Gemüse essentiell für Lukas Genesung. Der Hund einer Freundin bekommt nur Trockenfutter, eine andere ernährt ihren Hund sogar vegetarisch. Wer hat nun recht, wessen Meinung wiegt mehr? Alle! Jeder muss doch für sich selber entscheiden, welches Ernährungskonzept er für sich und seinen Hund wählt. Und ich gehe davon aus, dass wir alle hier das Konzept wählen, was für unsere Hunde am besten passt und dieses Konzept natürlich auch an den Gesundheitszustandes des Hundes anpassen.
Für Lukas funktioniert die Kombi aus Nassfutter und Sattmachern in der derzeitigen Menge. Er hat keinen Durchfall mehr und kommt nach dem Fressen viel schneller zur Ruhe, da er satt ist. Er hat sich nur ein einziges Mal erbrochen, und das war nach einer kleinen Mittagsportion, bei der ich ihm erstmals etwas Haferflocken dazugetan habe. Er kommt also mit den großen Portionen zurecht, schlingt nicht mehr so und ich achte darauf, dass genügend Zeit zwischen dem Fressen und dem nächsten Spaziergang liegen.
Long story short: Ich schätze die Meinung von Meerhund wert, habe über die Vorschläge nachgedacht, sie teilweise auch umgesetzt, teilweise aber auch nicht und meine Entscheidungen begründet. Nun kann man dies einfach akzeptieren oder man geht nett und sachlich auf meine Entscheidungen ein und legt mit weitere Argumenten oder gar Fakten dar, wieso man sich anders entschieden hätte. Hier ist irgendwie nichts davon passiert...
Meerhund: Lukas bekommt zu viel vom falschen Futter.
Ich: Danke für den Input! Habe die Futterzusammensetzung angepasst, ansonsten funktioniert es aber gerade gut für uns. Ich werde zu gegebener Zeit die Futtermenge anpassen, jetzt aber noch nicht.
Meerhund: Dein Hund ist schwer krank!!! Er bekommt zu viel vom falschen Futter!!!

Na gut, weiter im Thema.
Lukas war zum Zeitpunkt des Fotos auf jeden Fall fitter als zu dem Zeitpunkt, an dem er aus dem Tierheim geholt wurde. Ihm wird's trotzdem nicht gut gegangen sein, gar keine Frage. Diesen traurigen "Hab mich lieb!"-Blick hat er aber immer. Das ist einfach sein Gesichtsausdruck (in den ich mich übrigens auf den ersten Blick unsterblich verliebt habe). Müsstest ihn mal sehen, wie er mich anschaut, wenn er neben mir liegt und ich ihn kraule.. herzzerreißend
Und du hast absolut recht... Dieses Kerlchen schließt man sofort ins Herz und will ihn gar nicht mehr hergeben, trotz aller Probleme.
Mein Freund will keinen Problemhund und ich traue mir keinen zu. Das war aber auf das Verhalten eines Hundes bezogen. Mir fehlen einfach die Kompetenzen und die richtige Umgebung, um beispielsweise einem traumatisierten Angsthund gerecht werden zu können. Anfangs war es ja sehr schwierig mit Lukas wegen seiner Futterangst. Er ist heute genau 3 Wochen hier und inzwischen ist das Zusammenleben mit ihm zwar nach wie vor fordernd, aber trotzdem wesentlich entspannter und einfach schön.
Und es sind gerade mal 3 Wochen... Wenn er wieder vollständig hergestellt ist und wir die Hundeschule besucht haben, dann werden wir mit ihm die beste Zeit haben.
Finanziell wird es wirklich noch spannend. Im Zweifel würde ich wohl bei meinen Vater oder notfalls auch bei einer Bank einen Kredit aufnehmen. Ich bin ja nach wie vor fest angestellt und kehre in 3 Jahren zurück in meinen Vollzeitjob, sodass ich den Kredit dann auch tilgen könnte.
Ich bin tatsächlich überhaupt nicht wütend auf den Verein, im Gegenteil. Ich glaube den Verantwortlichen dass die Anfälle nicht erkannt worden sind. Wir haben ja auch Tage, an denen hier alles ruhig ist. Als ich dem Verein erstmalig von den Anfällen berichtet habe, wurde mir sofort zugesagt, die Arztkosten zu übernehmen und das ist bisher auch geschehen, inklusive Auto organisieren und uns abholen und wieder nach Hause fahren. Über die Futterproblematik wurde ich vorher informiert. Da habe ich auch einfach selber die ersten Tage und meine Fähigkeiten, mit solchen Ausnahmesituationen umzugehen, unterschätzt.
Danke für deine Worte! Und klar stehe ich hier Rede und Antwort
Ich will ja was von euch und die Schwarmintelligenz hat uns ja schon super weitergeholfen.