Beiträge von Looking

    Richtiger und umsetzbarer wäre es, regelmässige obligatorische genügend anspruchsvolle Treffernachweise für alle Jäger einzuführen. Stichproben auf Alkohol fänd ich auch gut. Kenne aber grad bei den Jungen viele, die eh mit dem alkoholfreien Bier ankommen. Ich trinke selber eh kaum und speziell keinen Tropfen sobald Waffe oder Auto im Spiel sind.


    Ansonsten - falls hier der Eindruck entsteht, man schiesse die halbe Zeit daneben und alle finden das easy… es mag einzelne solche Jäger geben. Aber hier redet man dann schon über jemanden, wenn einer zwei Nachsuchen in einer Saison hat. Und man nimmt sich solche auch durchaus zur Brust und fragt mal nach oder hilft beim Waffe checken usw. Ich kenne auch genug Jäger die noch nie eine ernsthafte Nachsuche hatten. Jahrelang nicht. Oder nur 1 mal in X Jahren. Auch bei den grossen Bewegungsjagden kommts sehr drauf an. Es gibt anscheinend welche, wo jeder Depp mitmachen darf der bezahlt, teils echt schlechte Trefferquote. Und dann kenn ich Zahlen die erstklassig sind - da werden halt nur gute, erfahrene Schützen die den Finger auch mal grade lassen können eingeladen.


    Und nochwas zur Nachsuche: Totsuchen kommen durchaus auch bei super Schüssen häufiger vor. Auch wenn Lunge oder Herz getroffen sind, kann ein (Fluchttier) noch erstaunlich weit kommen und selbst für hundert, zweihundert Meter Flucht ausser Sichtweite bei eindeutigen Anzeichen eines tödlichen Schusses braucht man halt gern einen Hund weil so ein Tier nicht immer offensichtlich einfach zu sehen ist. Also viele Nachsuchen sind nicht wegen schlechtem Schuss anberaumt. Dazu kommt noch bei Sau, dass die auch bei super Treffersitz teils sehr schusshart sein können. Manchmal schliesst sich auch das Fett über einem Lungentreffer wieder und die Lunge wird quasi versiegelt und fällt nicht zusammen.


    Und dann noch für die Interessierten:


    Jagdhunde online Kongress

    Ach, und was ist mit Hundehaltung? Auch ein verantwortungsvolles Hobby. Der Hund sollte nie jemanden beissen, nie jemandem Angst machen, keine Verkehrsunfälle verursachen und niemalsnie ein Tier wildern oder stören. Dasselbe mit Kindern. Reiter. Da reitet man mit einem 500kg Fluchttier in der Öffentlichkeit herum. Sind die alle immer 100% weil sie nur rausgehen wenn sie grad einen perfekten Tag haben? Nein. Und jeder grobe Fehler kann beschissene Folgen haben, Menschen sterben, Tiere sterben, Leid passiert. Das ist nicht cool, aber ich seh jetzt nicht, warum ein Reiter der aufgrund Fehleinschätzung von Pferd oder Können einen Verkehrsunfall verursacht irgendwie anders bewertet werden soll als ein Jäger der Scheisse baut.


    Der grösste Unterschied zu anderen Hobby-Menschen liegt wohl darin, dass (hier zumindest) die Ausbildung zum Jäger 2 Jahre dauert. Vorher steh ich mit der Waffe nur auf dem Schiessstand. Was ich von den Schnellschnellausbildungen in DE und FR halte muss ich glaub nicht erwähnen.


    Mir geht wirklich nicht in den Kopf wie man in die Zeilen von mir (oder anderer hier schreibenden Jägern) ein Schulterzucken hineininterpretieren kann. Ich schreib ja nicht erst seit gestern im Forum.


    Ich glaub ich lass es einfach mal ne Weile mit diesem Thread.

    Also ich distanziere mich natürlich von schlechten Jägern. Aber was soll denn das heissen? Ab wann ist man denn schlecht? Mal nicht sauber getroffen? Unfreundlich? Unerfahren? Nicht mehr so fit? Scheiss Einstellung gegenüber den Tieren?


    In meinem Umfeld gibts natürlich etliche Jäger, mit welchen ich nicht jagen wollen würde. Unterschiedliche Wertehaltung hauptsächlich. Oft mal eher rechte Gesinnung oder irgendwelche unschönen Ideen bezüglich Wolf und Luchs. Wenige Alte sollten aufhören weil sie einfach zu alt werden. Dann gibts noch paar Proleten die Probleme mit Frauen haben. Würdeloser Umgang mit Beute. Missachten von Brauchtum. Nicht ideale Hygiene. Einen Jäger kenn ich persönlich, der hatte einen Jagdunfall. Sehr seriöser Typ, sehr nett, angesehener verantwortungsvoller Beruf, sehr bemüht. Keine Ahnung was der für einen Aussetzer hatte. Dann war ich bei einem Fehlschuss dabei (Entfernung auf Kitz falsch eingeschätzt) und ganz daneben geschossen. Wildhut wurde informiert, ganzes Maisfeld auf Pirschzeichen/Schweiss abgesucht. Ist der jetzt ein schlechter Jäger? Ich glaube nein - er übernimmt Verantwortung und versteckt Fehler nicht.


    Ich distanziere mich ja auch von schlechten Hundehaltern, schlechten Fotografen und schlechten Müttern ohne, dass ich das dauernd vor mir hertragen muss. Trotzdem sind halt die meisten einfach nur nicht so, wie man es sich wünscht. Nicht ideal. Nicht so, wie man es selber machen würde. Vielleicht ein bisschen scheisse, ja. Ernsthaft untragbar IST die Ausnahme. Zumindest in meinem Umfeld. Leute von welchen ich sagen muss, das geht GAR NICHT, denen muss man die Waffe wegnehmen kenn ich… hmmm… einen? Ich schätze, diese Quote ist auch nicht höher als die der untragbaren Eltern, Autofahrer, Hundehalter.


    Ich verstehs grad irgendwie nicht. Ich distanziere mich natürlich von miesen Jägern. Hier ist nur die Dichte derer nicht so hoch wie sie es offensichtlich in den Augen anderer anderswo ist. Was sollen wir denn sagen? Horror all die untragbaren Jäger?! Ja wieviele sind es denn prozentual? Und wieviele davon sind wirklich gefährlich?


    Ich kann nur sagen, in meiner Ausbildung wird sehr viel Wert auf Sicherheit, Werte, Vertrauenswürdigkeit und Korrektheit gelegt. Irgendwann ist es dann auch einfach mal nervig zum hundertsten Mal zu hören, dass es so furchtbare Jäger und Jagdhundeführer gibt und wir alle unter Generalverdacht stehen. Was Gutes gemacht wird, wird ja gern nicht mal erwähnt. Am Samstag morgen stehen wir übrigens bei minus 7 Grad in der Pampa und pflegen Hecken (Dornen, Blasen, ja) für die Biodiversität. Ihr seid herzlich eingeladen mitzumachen und mit den freiwilligen Jägern da über miese Jäger zu reden.

    MC schrieb im Verlauf der Diskussion:


    Zitat

    Die einzige Erklärung, die es für mich da gibt: das ist ein Jäger, der eine Schande für diese Branche ist, weil er sich nicht an das A und O der sicheren Ansprache gehalten hat. Entsprechend empörte Antworten hätte ich auch erwartet.


    Meines Erachtens wurde aber im Ausgangspost die Frage aufgeworfen, wie sowas passieren kann.


    Führt wohl nirgendwo hin: für mehr Analyse bräuchte man mehr Informationen und fürs bashen des Schützen fühl ich mich nicht zuständig. Alle Jäger haben gesagt, dass sowas schrecklich ist und nicht passieren sollte. Ich bin also dann mal raus aus der Diskussion.