Beiträge von Herr Krause

    Ich denke du solltest versuchen deinen hund nicht als Geschädigte oder traumatisiert zu sehen.

    Warum nicht?

    Wir wissen genau, was in ihren ersten Wochen passiert war. Mutter ausgesetzt, bevor sie ihre Welpen in die Welt setzen konnte. Selbstversorger, leider mit Mangelernährung, Misshandlung, Einfangen durch Tierschützer, Stafettentransport vom südlichsten Zipfel Italiens nach Treviso in ein privates Tierheim. So sahen ihre ersten Wochen aus. Ab dort gings ihr gut.

    Mit einem Vierteljahr haben wir sie dann bekommen. Autofahren ist nach wie vor die Höchststrafe für sie. Aber es wird besser!

    Machst du dir auch Gedanken darüber wie du deinen Hund kontrollieren kannst? Trainierst du irgendwie sinnvoll mit ihr an disen Themen? ich lese aus deinen Beiträgen immer nur viel Verständnis, aber nicht die Konsequenz deiner Hündin ernsthaft zu helfen und sie selbst, sowie die Umwelt zu schützen.

    Ja, wir arbeiten inzwischen, es läuft gut, und ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich hier vor allem über die Konversation erhalte. Ginas Verhalten hat sich im Lauf der Jahre ohnehin gebessert, der letzte Vorfall liegt zwei Jahre zurück, wo sie einen Hund verletzt hatte. Und das war kurz vor'm Haus, wo sie meint, ihr Revier verteidigen zu müssen.


    Zum Punkt Kontrollieren: Das haben wir schon länger im Griff, seit sie (am Rad) einen Maulkorb trägt. Zu fuß hab ich Gina ohnehin absolut unter Kontrolle, wenn sie angeleint ist. Diesen Fred hatte ich gestartet, weil das Thema mich wirklich interessiert, denn es ist auffällig, dass Gina mit Hunden aus dem Tierschutz anders umgeht als mit 'unbelasteten' Hunden.

    Meine Hündin ist aus dem Tierschutz. Trotzdem hat die ein Problem mit sehr kleinen Hunden

    Das kenne ich.

    Was ich mir allenfalls vorstellen könne wäre ,dass Hunde, die eine Zeit, sagen wir: unter ungünstigen Bedingungen gelebt haben, dabei aus Selbstschutz gelernt haben, aggressive Artgenossen wie deine Hündin wirkungsvoller zu beschwichtigen.

    Das kann durchaus sein. Es ist jedenfalls auffallend, dass es mit anderen Hunden aus dem Tierschutz keinen Stress gibt.

    Bo, schwarze Schäferhündin aus dem TS, ist mit 6 oder 7 Monaten bei uns eingezogen. Verstorben ist sie mit 14 Jahren. In den 13,5 Jahren dazwischen, wollte sie so ziemlich jeden Hund Schreddern oder töten....zumindest schwer verletzen.....und sie hat definitiv keinen Unterschied gemacht :ka:

    Na, dann sollte ich inzwischen ganz zufrieden sein (nicht ganz ernst gemeint). So war Gina am Anfang. Inzwischen ist es geschätzt 'nur' jeder sechste oder siebte Hund, den sie gern anmachen würde, wenn sie könnte. Es gibt also durchaus Fortschritte. Kritisch sind nach wie vor freilaufende kleine Fifis und Hunde in der Nähe unseres Hauses. Das scheint ihr Revier zu sein, da hat kein anderer Hund was zu suchen - meint sie.

    Keine Ahnung, ob das hier schon behandelt wurde. Jedenfalls interessiert mich das sehr. Meine Hündin wurde - leider - in freier Wildbahn bzw. an einem Strand in Süditalien - geboren. Die ersten Wochen mussten für sie wohl die Hölle gewesen sein. Deshalb ist sie auch nach 6 1/2 Jahren noch ein Problemhund, unsicher, ängstlich und leider auch aggressiv. Bei Rüden macht sie weniger Stress, bei Hündinnen muss ich bei jedem Kontakt aufpassen. Wenn es dann gut geht und sie keinerlei Aggressionsverhalten zeigt, dann stellt sich jedesmal heraus, dass der andere Hund ebenfalls 'Migrationshintergrund' hat. Das ist unglaublich! Weiß man, wie die Hunde miteinander kommunizieren? Mimik, Gebärden, Geruch? Zumindest spüren sie irgendwie, dass der / die andere ebenfalls ein Leidensgenosse ist. Ich wüsste zu gern, ob auch wir schon frühzeitig erkennen können, ob der Kontakt zu dem anderen Hund entspannt verlaufen wird, oder ob ich lieber einen großen Bogen machen sollte. Die Körpersprache vor der Begegnung kann ich schon lesen.

    Ich will Gina gegenüber anderen Hunden nicht isolieren - im Gegenteil. Aber es gibt Situationen, wo sie sich zuerst ganz freundlich einem anderen Hund nähert und dann plötzlich aggressiv wird. Das geht blitzschnell, das Kippen. Dann war es garantiert kein Hund aus dem Tierschutz!

    Auf eure Antworten bin ich gespannt.


    Gruß aus Hamburg

    HK