Ich bin weit jenseits der 60 und habe 45 Jahre Arbeitsleben hinter mir. Dabei scheine ich anders "gestrickt" zu sein als Du - für mich war Arbeit immer das Mittel zum Zweck. das heisst, zum Leben.
Das stand zum Widerspruch zu dem, was ich damals im Staatsbürgerkundeunterricht gelernt habe-
der Mensch lebt, um zu arbeiten. Nein, ich habe gearbeitet, um zu leben. Meinem Leben, meiner Familie, meinen Hobbys habe ich die Arbeit untergeordnet. Und das war in der DDR nicht leicht, denn wir hatten "Vollbeschäftigung". Meines Sohnes wegen habe ich nach wochenlangem Kampf ( und das war wirklich Kampf mit Agitation von Partei und Gewerkschaft) geschafft, nur noch 5 1/2 Stunden zu arbeiten - und das in einer leitenden Position. Ja gut, ich hatte mir auch gerade den Wunsch meines Lebens erfüllt und einen Kerry-blue-Welpen angeschafft....
Meinem Motto bin ich immer treu geblieben, auch später. Ich hatte dann einen Job gefunden, der mir ermöglichte, wieder voll zu arbeiten, mit Kind und Hund. Und als 2001 wieder ein Hund bei mir einzog, kämpfte ich erneut um Teilzeitarbeit und ging bis zur Rente noch 6 Stunden arbeiten.
Arbeit kann krank machen und wenn ich von Panikattacken lese, mach ich mir so meine Gedanken.