Beiträge von Boxerfan1

    Vor einer VOR-Kontrolle werden diese und andere Fragen über einen FrageBogen und/oder Telefonate schon durchgeackert...

    Viel zu bürokratisch und unpersönlich.

    am Flughafen abholen

    Das hat auch was von Katalogbestellung. Ist wohl so beim Auslandstierschutz. Aber was das betrifft, bin ich sowieso skeptisch.
    Bin der Meinung, in den Ländern ändert sich nichts, wenn die Tiere alle hierher geflogen werden. Und dann werden damit ja nicht nur seriöse Geschäfte gemacht.
    Wie sollen die Interessenten das wissen, wer sich da als Vorkontrolle einlädt? Und ich rede gar nicht von Qualifikation.
    Ich meine: Bei soviel Misstrauen, das den Tierinteressenten entgegenschlägt, wäre die Frage ja schonmal angebracht, ob die Leute denn den Vorkontrollen vertrauen können oder ob nicht welche nur gucken wollen, wo was zu holen ist. Und wie das mit dem Datenschutz gehandhabt wird.

    Ich würde fragen, wie sich derjenige die Tierhaltung vorstellt, ob er schon einmal ein Tier dieser Art hatte, ob er schon einmal ein Tier abgegeben hat und wenn ja, warum.
    Wo soll das Tier im Urlaub hin, wie lange muss es alleine bleiben, welche Aktivitäten und wieviel Auslauf hält die Person für richtig, wo soll das Tier schlafen? Wie empfindlich ist die Person in Bezug auf Haare und Schmutz? Wo darf das Tier überall nicht hin, was darf es nicht machen? Was wäre ein NoGo? Was wäre ein Abgabegrund?
    Wie verhält sich der Mensch mit dem Hund in der Öffentlichkeit? Wie würde er Hundebegegnungen handhaben (das müsste man dann auf den jeweiligen Hund anpassen), würde er den Hund im Auto lassen, bindet er ihn vor einem Laden an? etc.
    Solche Fragen könnte man im Zuge eines Gesprächs stellen. Da kann er einem theoretisch zwar die Hucke vollügen, aber an den Antworten kann man zumindest sehen, ob er sich Gedanken gemacht hat.

    Deswegen gibt es Nachkontrollen, um zu sehen, wie es dann wirklich ist - soweit eben ein Einblick möglich ist.
    100 Prozent gehen damit nicht. Das stimmt. Aber man kann Risiken verringern. Oder zumindest versuchen, sie zu verringern.

    Es gehen nicht mal 0 %, weil der Charakter einer Person so nicht mal ansatzweise herauszufinden ist.
    Selbst wenn du eine unangemeldete Nachkontrolle machst, weißt du nicht, ob die Katze normalerweise in der Gästetoilette gehalten wird.
    Und die Wahrscheinlichkeit, dass Familie Mustermann mit Musterhaus und Mustergarten ein Tier zur Ferienzeit aussetzt, ist kein einziges Stückchen geringer als bei dem Single in der 45 qm Hochhauswohnung. Nicht ein bisschen. Diese VK/NK sind ein völlig ungeeignetes Instrument, um die richtigen Menschen zu finden.


    Auf Gefahren im Haushalt kann man auch in Form eines Merkblattes hinweisen. Aber hingehen und kontrollieren, welche Zierpflanzen genehm sind und ob auch bloß keine Tomatenpflanze da steht, weil die könnte ja gifitg sein - nein.

    Sofern die Katze zusätzlich Freigang hat, ist das vielleicht nicht zu klein. Hat sie keinen Freigang, ist das eine ganz andere Geschichte. Dann vergleichst du hier Äpfel mit Abrissbirnen.
    Kinder dürfen ihr Zimmer für gewöhnlich auch mal verlassen. Kindergarten, Schule, Spielplatz.
    In einer 45 m² Wohnung, wo die Katze nicht mal auf höhere Level darf oder aus dem Schlafzimmer fernbleiben soll, wird es arg wenig Fläche, die sie für den Rest des Lebens hat.

    Da hast du Recht. Aber bei einer zehnmal so großen Wohnung weißt du am Ende auch nicht, ob die Katze jeden Raum nutzen darf und wie sie insgesamt behandelt wird. Was machen die Leute zum Beispiel, falls die Katze mal unsauber wird oder an den Möbeln kratzt? Vielleicht sperren sie sie dann nur noch in der Gästetoilette ein. Oder setzen sie aus.
    Deshalb sage ich: Wichtig ist, wie der Mensch eingestellt ist, nicht was er für Räumlichkeiten hat.

    Es gibt Hunde, die werden "Ladenhüter" bleiben: Zu kompliziert, zu alt, zu krank, zu unattraktiv.

    Wenn dann auch noch dabei steht "wir wünschen uns für ihn ein Haus mit Garten" und Interessenten sollen sich bitte bis auf die Unterhose ausziehen, dann werden sie das garantiert bleiben. Es liegt meiner Meinung nach eher an den unrealistischen Forderungen und der übergriffigen Vermittlungspraxis als an mangelndem Goodwill der Interessenten.

    Es zwingt Dich keiner zum TSV zu gehen und irgendwelche Ladenhüter zu nehmen,

    Du hast meinen Beitrag gar nicht verstanden. Denn ich sagte ja, dass genau diese Ansicht ("geh halt woanders hin, zwingt dich ja keiner") zu kurz greift.


    Zitat

    die nicht unbedingt deswegen Ladenhüter sind, weil alle Tierheime scheiße sind, sondern weil die Mehrheit der Bevölkerung genau diese Hunde nicht will

    Doch, die will bestimmt jemand. Aber vielleicht nicht unbedingt Familie Mustermann mit Musterhaus und Mustergarten, sondern vielleicht der Frührentner im zwanzigsten Stock, der sich liebevoll um den Hund kümmern würde. Oder das alte Ehepaar mit der Treppe. Aber die wären dem Tierheim alle nicht gut genug.

    Nun, letztlich muss man aber als Interessent für einen Tierschutzhund ja nichts machen lassen, was man nicht möchte.
    Man kann sich ja im Tierheim bzw bei der Orga direkt erkundigen, ob es VKs gibt und wenn ja, von wem diese durchgeführt werden. So kann man ja schonmal für sich rausfiltern ob ein bestimmres TH/eine bestimmte Orga für einen selbst in Frage kommt.

    "Man kann ja woanders hingehen" greift zu kurz. Denn es gibt ja eine gewisse Zahl an Tieren, die zu vermitteln ist. Und überall wird geklagt, dass die Heime voll sind. Das könnte doch auch an der Vermittlungspraxis liegen.


    Mir persönlich können die Gepflogenheiten eines TS-Vereins egal sein, denn ich hatte noch nie Kontakt zu einem TS-Verein und habe das auch nicht vor. Denn ich würde vom Tierschutz nur einen "Ladenhüter" nehmen (groß, alt, schwarz, irgendwelche Handicaps), damit sein Leben nicht so traurig endet. Aber wenn das Tierheim meint, das darf nur jemand mit Haus und Garten und ohne Berufstätigkeit sein, dann müssen die den Hund eben bis zu seinem Tod im Tierheimzwinger lassen, wenn sich niemand findet, der die Wunschvorstellungen erfüllt. Ich finde es schade für das Tier.


    Wie vorhin jemand schrieb, das Rentnerpaar mit 50 Jahren Hundeerfahrung, deren Tierarzt bestätigen kann, dass sie gute Hundehalter sind, sollen sich von jungem Tierschutzgemüse anhören, sie und ihr Zuhause seien ungeeignet für einen Seniorhund. :roll:
    Jeder alte Mensch kann Treppen laufen aber für Hunde sind drei Stufen eine Zumutung. Treppen sind überhaupt des Teufels. Junge Hunde bekommen davon HD. :roll:
    Oder wenn ich lese, dass die 45 qm Wohnung zu klein für eine Katze sein soll, dann fällt mir wirklich gar nichts mehr ein. Manches Kinderzimmer hat keine 10 qm, aber eine Katze braucht einen Palast. :roll:
    Wem will man es verdenken, dass er sich nicht von Leuten beurteilen lassen möchte, die so lebensfremde Vorstellungen haben.

    Wenn jemand nicht dazu steht, was sie eben für eine tolle Möglichkeit hat und sich stattdessen für Lügen entscheidet, finde ich das kein gelungenes Beispiel.


    Es ging um die Aussage, kein Garten und/oder sechster Stock sei ein NoGo. Wäre man da aufgeschlossener, gäbe es auch nichts zu kontrollieren.
    Wäre ich "Tiermakler", würde mich die Angabe "Haus mit Garten" kein Stück beeindrucken, weil mir andere Kriterien wichtiger sind. Deshalb würde ich auch nicht nachgucken gehen, ob das stimmt.

    Ich greif mir mal eine typische Aussage heraus (weiß nicht mehr von wem):


    Zitat

    MAn will ja eig. nur sichergehen, dass die 30 Jaehrige Hausfrau mit Garten am Ende nicht doch im 6. Stock wohnt.


    Da sage ich mal ganz ketzerisch: Warum soll sie denn nicht im 6. Stock wohnen? Vielleicht lebt sie auf 200 qm Fabriketage mit Fahrstuhl und begrüntem Dachgarten? Dem Hund ist das doch völlig egal, aber für das Tierheim wäre die Angabe "6. Stock" im Formular wohl ein NoGo und so wird der Hund um ein potenziell gutes Zuhause gebracht.


    Und wenn man schon seiner Menschenkenntnis so wenig über den Weg traut, muss man auch noch weiter zweifeln: Wer weiß, ob die Hausfrau wirklich Hausfrau ist und der Hund nicht 10 h täglich alleine sein müsste? Wie will man das überprüfen? Einkommensnachweis? Kontoauszüge? Bescheinigungen vom Finanzamt?


    Und wie kannst du sichergehen, dass nicht nächstes Jahr ein Baby kommt und/oder der Hund wg. 'Allergie' aussortiert wird? Attest vom Arzt?


    Und was ist, wenn der Mann der Hausfrau bald arbeitslos wird, sie das Haus verkaufen und in eine kleine Wohnung ziehen? Und sich vorher noch schnell einen Tierschutzhund holen.


    Selbst wenn du das alles überprüfen und kontrollieren könntest und der Garten wirklich denen gehört (Grundbuchauszug nicht vergessen!), weißt du immernoch nicht, ob der zum Garten gehörende Mensch nicht den Hund verprügelt und/oder ihn sein Leben alleine draußen im Zwinger als lebende Alarmanlage fristen lässt.
    Und du weißt auch nicht, ob der Interessent mit dem Luxusauto vor der Luxusvilla nicht zu geizig ist, wenn es um Tierarzt- und Futterkosten geht. Ob er gut auf den Hund aufpasst oder sich denkt: "War ja günstig, hol ich mir halt nen neuen." Es gibt viele Leute, die so rechnen, auch wenn sie es nicht nötig haben. Manche investieren nur ins Image.


    Und ob der Hund den prachtvoll angelegten Garten überhaupt nutzen darf, weißt du auch nicht. Und du weißt auch nicht, ob der Garten nicht alles sein wird, was der Hund von der Welt sieht. Weil nichts mit ihm unternommen wird, er ins Haus nicht rein soll ...
    Was nützt also das Vorhandensein von Möglichkeiten, wenn man nicht wissen kann, ob der Wille vorhanden ist, dem Hund ein schönes Leben zu gestalten. Da wäre er am Ende besser bei der netten Hausfrau im sechsten Stock aufgehoben, wenn die bereit ist, sich ordentlich um ihn zu kümmern.


    Kurz gesagt: Zu suchen wäre ein *Mensch*, nicht eine "Endstelle" mit Garten.


    Und deshalb finde ich, dass man die Kirche im Dorf lassen und nicht paradiesische Rahmenbedingungen fordern sollte, zumal auch die Zahl der Personen, die diese erfüllen, bei Weitem nicht ausreichen dürfte, um den Bedarf an guten Plätzen für Tierschutztiere zu decken. Muss sich dann auch keiner wundern, wenn die Tierheime voll sind.
    Wie vorher schon jemand schrieb: Besser 8 von 10 Hunden finden ein Zuhause mit mittelmäßigen Rahmenbedingungen als 2 in einem Traumhaus und der Rest im Tierheim.
    Für entscheidend halte ich den Willen, dem Hund ein gutes Leben - im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten - zu bereiten. Und das ist etwas, das man nie und nimmer durch Kontrollen herausfindet.